Angst vor dem Korallen-Hitze-Aus? Hier hilft Kapitel 33

Jetzt wird es wirr in Sachen Klima und Religion. Christian Stöcker, Kolumnist beim Spiegel und auch schon hin und wieder Thema hier im Blog, mit einem schon sehr eigentümlichen Tweet.

Hat der Kognitionspsychologe möglicherweise verpasst, dass die Fridays For Future (FFF) Bewegung gerade den Papst adoptiert hat?

Ist der Papst, bei dem man davon ausgehen kann, dass er an Gott und an Jesus glaubt, somit nach Stöckers Ansicht ein Klimawandelleugner? Es bleibt schwierig mit Christian Stöcker, wenn solche schrägen Vergleiche selbst als Fun Fact gezogen werden. Dann doch lieber seine Kolumnen mit massiven Beschwerden über die Rechtsstaatlichkeit in Deutschland, wenn diese seiner eigenen Agenda im Wege steht. Über störende Rechtswege muss sich Stöcker nach der Änderung des EEG ohnehin nicht mehr grämen.

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Wachstum um jeden Preis – so lautet die Überschrift bei den Tagesthemen über die Situation in China. Es hat auch Auswirkungen in Sachen Klima, wenn Kohlekraftwerke gebaut werden und Stahlwerke und Zementfabriken auf Hochtouren laufen. China, so wird geschätzt, dürfte als einziges großes Land dieser Welt ein Wachstum haben in 2020. Der Chinateil fängt in den Tagesthemen bei ca. 08:25 an.

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Anwohner von drei geplanten Standorten in Mecklenburg/Vorpommern für Windkraftanlagen demonstrieren gegen diese Vorhaben. Die WELT berichtete von Hunderten Demonstranten.

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So begegnen Sie Klimaskeptikern. Bei Agraronline kann man einen Artikel dazu lesen. Das Wort Klimaskeptiker ist in der Tat eine sehr eigentümliche Wortschöpfung. Klima ist gemitteltes Wetter. Bedeutet es daher, dass jemand skeptisch gegenüber dem Wetter ist, was eine Laune der Natur ist? Noch eine Spur besser sind Klimaleugner, die, folgt man dem Wort, das Wetter verleugnen? Wer sind denn nun nach dem Bericht diese Leugner:

„Bubenzer sieht folgende Zielgruppen besonders häufig im Bereich der „Klimaleugner, Skeptiker und Ausredenerfinder“:

Vertreter von Kohle- , Öl-, und Gasindustrie,

Politiker rechtspopulistischer, national orientierter Parteien,

Wirtschaftsliberale und Unternehmer,

wenige Wirtschaftswissenschaftler, Historiker, Soziologen,

technische Experten, Ingenieure, Physiker im Ruhestand,

viele ganz normale Menschen.“

„Viele ganz normale Menschen“, die Erkenntnisse sind schon sehr aufschlussreich. Das Besondere an diesem Artikel ist es, dass hier Wissenschaft als etwas Homogenes dargestellt wird und auch etwas Absolutes. Ist „Wissenschaft“ etwas Absolutes, die einzige richtige Wahrheit? Den Artikel kann man durchaus lesen, allerdings sollte man sich den Eingangssatz auf der Zunge zergehen lassen, weil dann klar ist, an wen er sich wendet.

„Bei der Energiewende sehen sich Investoren und Anlagenbetreiber häufig Argumenten von Kritikern gegenüber. Auf einer Webkonferenz erklärten Experten, woran das liegt.“

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Im September 2020 erschien im Verlag tredition ein Buch von Ernst-Peter Ruewald mit dem Titel Das Klima-Paradigma: Kritik und Hintergründe. Versuch einer Metaanalyse. Buchbeschreibung:

Mit „(striktes) Klimaparadigma“ wird hier die vorherrschende These der in Höhe und Schnelligkeit alarmierenden und einzigartigen Klimaerwärmung verstanden, deren Ursache i.w. die zunehmende Emission des Treibhausgases Kohlenstoffdioxid durch die Menschen sei. Die Kritik des Autors wendet sich gegen den doppelten Reduktionismus, zum einen die Hauptprobleme unserer Welt auf das Klima zu reduzieren und u.U. schwerwiegendere Probleme in den Hintergrund zu rücken, zum anderen den Klimawandel kausal fast ausschließlich auf das CO2 zurückzuführen, und schließlich gegen die Arroganz, mit der – gegen wissenschaftsethische Grundsätze verstoßend – jede abweichende Meinung mit dem Etikett „Klimaleugner“ diskreditiert wird. Der Autor schlägt alternativ ein „offenes Klimaparadigma“ vor und macht deutlich, daß neben vielen offenen Fragen die Klimarechenmodelle mit erheblichen Unsicherheiten behaftet sind, so daß die Rechtfertigung einer rigorosen planwirtschaftlichen Politik zur angeblichen „Klimarettung“ auf schwachen Füßen steht. Die psychologischen Strategiemittel, mit denen die Zustimmung der Bürger fabriziert wird, und die überpolitischen Hintergründe, aktuell unterstrichen durch die Corona-Krise, geben zu dem Verdacht Anlaß, daß es den Vertretern des Klima-(bzw. Pandemie-)Alarmismus weniger um eine „Rettung“ des Klimas (bzw. der Menschen) geht als um die Durchsetzung einer dirigistischen „Großen Transformation“ der gesamten Gesellschaft. Der Autor vertritt die These: Das Klima ist ein die globale Krise allenfalls verschärfendes Teilproblem, aber nicht das Weltproblem Nummer eins. Die Recherchen des Autors umfassen weit über 500 Quellen – Bücher, Fachpublikationen, Videos und Zeitschriftenartikel –, die thematisch gegliedert und zum großen Teil, allerdings nur in der E-Buch-Version, direkt über Internet-Hyperlinks zugänglich sind und zur weiteren Vertiefung anregen sollen. Textumfang des Buchs etwa 140 Seiten, Quellenverzeichnis über 40 Seiten.

Das Buch ist sowohl als Taschenbuch (€ 9,80) und gebundene Ausgabe (16,80) erhältlich.

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Ein Leser machte uns auf einen klimaalarmistischen Artikel im schweizerischen Tagesanzeiger aufmerksam:

Kommentar zum Great Barrier Reef: Es ist zu spät für die Korallen

Das Great Barrier Reef stirbt, die Untätigkeit im Klimaschutz ist schuld.

Es ist eine Sache, wenn vor etwas lange gewarnt wird. Es ist eine ganz andere, wenn es dann wirklich eintritt. Seit langem weiss man, dass es Korallen im immer wärmeren Meer schlecht geht. In zu kurzer Abfolge finden die gefürchteten Bleichen statt, bei denen die Korallenpolypen im Hitzestress die Algen abstossen, mit denen sie in Symbiose leben. Teile des Riffs können danach aussehen wie Unterwasserfriedhöfe; weisse, tote Korallenskelette, von Seetang überwachsen statt des farbenfrohen Artenreichtums, der ein lebendes Riff ausmacht.

Weiterlesen im Tagesanzeiger

In der Vergangenheit hätten wir jetzt an dieser Stelle weit ausgeholt und ausführlich erläutert, weshalb man diese Zeitungsseite lieber zum Salateinwickeln als zum Lesen verwenden sollte. Nun gibt es zum Glück unser Buch Unerwünschte Wahrheiten: Was Sie über den Klimawandel wissen sollten. Dort steht in Kapitel 33 alles was Sie zum Thema Korallenalarm wissen müssen. Ein Auszug:

Kapitel 33. Stehen die Korallen vor dem Hitze-Aus?

Immer wieder kommt es in den tropischen Meeren zu schlimmen Korallenbleichen, die den Medien dramatische Bilder liefern. Wenn sich das Meerwasser über die normalen Temperaturen hinaus erhitzt, stoßen Korallen ihre symbiontischen Algen ab. Diese auch „Zooxanthellen“ genannten Algen leben in den Zellen der Korallenpolypen und stellen der Koralle 90% des benötigten Energiebedarfs in Form von Glukose, Glycerol, Aminosäuren und Sauerstoff zur Verfügung. Die Koralle bleicht nach dem Abstoßen der Algen aus und leidet in der Folge unter dem stark eingeschränkten Energieangebot. Ein Teil der gebleichten Korallen stirbt, ein anderer Teil erholt sich wieder. Es wird befürchtet, dass es im Zuge der Klimaerwärmung zu immer häufigeren Korallenbleichen kommen könnte und die Korallenriffe hierdurch an einen Kipppunkt geraten, bei dessen Überschreiten der Großteil der Korallenriffe weltweit unwiederbringlich verloren gehen würde.1 Eine sehr bedenkliche Entwicklung, falls sie sich bewahrheiten sollte.

Aber wie plausibel ist ein solches Szenario? Korallen gibt es seit geologisch langen Zeiten und waren während Teilen des Erdmittelalters (250-65 Milllionen Jahre vor heute) weit verbreitet, als die Meere sehr viel wärmer waren als heute. Wie konnten die Korallen diese hohen Temperaturen überhaupt verkraften, wenn sie angeblich so anfällig gegen hohe Temperaturen sind? Des Rätsels Lösung ist der Zooxanthellen-Wechsel. Wenn Wassertemperaturen dauerhaft steigen, tauschen Korallen ihre symbiontischen Algen sowie Bakterien einfach gegen wärmeresistentere Arten aus.2-8 Im Fall einer kurzfristigen Hitzewelle und darauffolgender Abkühlung können auch die ursprünglichen Zooxanthellen und Bakterien zur Koralle zurückkehren. Etliche Studien der letzten Jahre ergaben, dass sich die Korallen an die höheren Temperaturen überraschend schnell genetisch anpassen können.9-15 Durch Anpassung und Akklimatisierung sind viele Korallen gegen die Klimaerwärmung offenbar doch besser gewappnet als zuvor befürchtet.16-27 Vormals durch katastrophale Bleichereignisse geschädigte Korallenriffe konnten sich zudem nach ein oder zwei Jahrzehnten nahezu vollständig regenerieren, wie Langzeit-Untersuchungen zeigten.28-33 Eine auf Jahrhunderte hinaus unwiederbringliche Schädigung von gebleichten Riffen ist daher eher unwahrscheinlich.

Weiterlesen in Kapitel 33 unseres neuen Buches Unerwünschte Wahrheiten: Was Sie über den Klimawandel wissen sollten. Preis: € 25,00, erhältlich in allen guten Buchläden sowie auf Amazon.

Die im Text genannten Literaturzitate gibt es auf www.unerwuenschte-wahrheiten.de.

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