Die dunkle Seite der Windkraft: Vogel-Massengrab, Rotorenschrott, fragwürdige nationale Alleingänge

Bereits vor einigen Jahrhunderten fingen die Menschen den Wind ein, um anstrengende Arbeitsgänge wie das Mahlen von Getreide oder das Schöpfen von Wasser aus tiefen Brunnen erledigen zu lassen. Später übernahmen vielseitiger einsetzbare Motoren die Arbeit dieser Windmühlen. In den letzten Jahren haben wir den Wind wiederentdeckt. Gerne erinnerten wir uns an die Vorteile dieses vermeintlich kostenlos aus der Luft zu erntenden Energieträgers. Es setzte eine enorme Entwicklung ein, wobei tausende Windkraftanlagen wie Spargel aus dem Boden schossen, mit freundlicher finanzieller Untertützung der Politik. Gerne verdrängte man die Nachteile des Energiesystems, an die man sich nicht mehr erinnerte, vielleicht nicht mehr erinnern wollte? Volatiliät, Flächenfraß, Anwohnerbelästigung, Gefahr für die Flugfauna.

Der VGB hat nun eine wichtige Übersicht zur Windkraft in Deutschland und Europa vorgelegt. Der VGB ist als internationaler Fachverband für die Erzeugung und Speicherung von Strom und Wärme eine non-profit-Organisation und ein freiwilliger Zusammenschluss von Unternehmen der Kraftwerksbetreiber und -hersteller. Thomas Linnemann und Guido Vallana beleuchteten darin Status quo, Potenziale und Herausforderungen in der Grundversorgung mit Elektrizität, sowie die Entwicklungen in Deutschland seit dem Jahr 2010. Hier die Zusammenfassung von der VGB-Webseite, wo auch das pdf des Komplettberichts abgerufen werden kann:

Die installierte Nennleistung sämtlicher Windenergieanlagen in Deutschland hat sich in den letzten 16 Jahren, von Anfang 2001 bis Ende 2016, auf 50.000 Megawatt (MW) verachtfacht. In 18 betrachteten europäischen Ländern, die Windenergie heute nutzen, erhöhte sich die Nennleistung im gleichen Zeitraum um das Zwölffache auf mehr als 150.000 MW.

Eine wesentliche physikalische Eigenschaft der Windenergie ist ihre starke raumzeitliche Variation aufgrund der Fluktuationen der Windgeschwindigkeit. Meteorologisch betrachtet wird die aus Windenergieanlagen eingespeiste elektrische Leistung durch Wetterlagen mit typischen Korrelationslängen von mehreren hundert Kilometern bestimmt. Im Ergebnis ist die aufsummierte eingespeiste Leistung der europaweit über mehrere tausend Kilometer sowohl in Nord-Süd-als auch Ost-West-Richtung verteilten Windenergieanlagen hoch volatil, gekennzeichnet durch ein breites Leistungsspektrum.

Die intuitive Erwartung einer deutlichen Glättung der Gesamtleistung in einem Maße, das einen Verzicht auf Backup-Kraftwerksleistung ermöglichen würde, tritt allerdings nicht ein. Das Gegenteil ist der Fall, nicht nur für ein einzelnes Land, sondern auch für die große Leistungsspitzen und -minima zeigende Summenzeitreihe der Windstromproduktion 18 europäischer Länder. Für das Jahr 2016 weist die entsprechende Zeitreihe (Stundenwerte) einen Mittelwert von 33.000 MW und ein Minimum von weniger als 6.500 MW auf. Dies entspricht trotz der europaweit verteilten Windparkstandorte gerade einmal 4 % der in den betrachteten 18 Ländern insgesamt installierten Nennleistung. Windenergie trägt damit praktisch nicht zur Versorgungssicherheit bei und erfordert 100 % planbare Backup-Systeme nach heutigem Stand der Technik.

Im derzeit in der Vorbereitung befindlichen Teil 2 der Studie wird die gesamteuropäische Situation analysiert.

Ein nüchterner Artikel, der die Windkraft in Deutschland in realistischer Weise darstellt: Windenergiekapazität 50 000 MW, gesicherte Leistung 100 MW. 37 mal im Jahr ist Dunkelflaute.

Die Gewinner der Windkraft sind klar: Die Besitzer und Investoren der Anlagen, die sich Bau und Betrieb fürstlich bezahlen lassen. Der Hinweis auf die große Bedeutung in der „ökologischen“ Transformation erstickt jegliche Kritik im Keim. Aber wie ökologisch und naturnah ist diese Energiegewinnung wirklich? Einen Hinweis darauf finden wir in einer Pressemitteilung der Deutschen Wildtierstiftung vom 23. Juni 2017:

Neues Bundesnaturschutzgesetz legalisiert Tötung von Wildtieren
Deutsche Wildtier Stiftung kritisiert: Bauvorhaben und Windkraft stehen künftig über Artenschutz

Wenn Windkraftanlagen ohne Rücksicht auf geschützte Arten wie Fledermäuse und Rotmilan errichtet werden, kommen sie unter die Räder. Denn Natur- und Artenschutz stören häufig, wenn es um wirtschaftliche Interessen geht. Mit der gestern am späten Abend beschlossenen Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes hat die Bundesregierung kurz vor der parlamentarischen Sommerpause Tatsachen geschaffen: Auf Betreiben des Bundesumweltministeriums wurde eine Neuregelung beschlossen, die bei Baumaßnahmen wie z.B. von Windkraftanlagen geltendes Gesetz zum Schutz von Arten aufweicht. Viele Arten stehen aufgrund der intensiven Landnutzung in Deutschland ohnehin schon enorm unter Druck – nun verschärft sich die Situation weiter. Tote Adler unter Windenergieanlagen, Feldhamster unter Beton eingeschlossen – in Zukunft kaum mehr ein Problem.

„Wie rücksichtlos diese Ziele verfolgt werden, zeigt die Neuregelung im Rahmen des Paragraph 44 des Bundesnaturschutzgesetzes: „Es wurde mit einem Federstrich gegen Natur- und Artenschutz entschieden“, kritisiert Professor Dr. Fritz Vahrenholt, Alleinvorstand der Deutschen Wildtier Stiftung. Fakt ist: Es ist jetzt legal, wenn z.B. durch den Betrieb von Windkraftanlagen Wildtiere getötet werden! Besonders der neue Ausdruck der „Signifikanz“ ist problematisch. Erst ab dieser undefinierten Schwelle soll das bisherige Tötungsverbot wirken. Doch wer entscheidet, wie viele tote Tiere signifikant sind? Das geltende EU-Recht für geschützte Arten kennt diesen Begriff ebenfalls nicht.

„Im Interesse der Windkraftlobby setzen sich Bundesregierung und Bundestag mit dieser Entscheidung über das Tötungs- und Verletzungsverbot von Wildtieren hinweg“, bedauert Professor Dr. Vahrenholt. Über 25.000 Windenergieanlagen drehen mittlerweile in Deutschland ihre Rotoren. Der Raum wird knapp. Besonders im windarmen Süden Deutschlands werden die Anlagen daher zunehmend auch in Wäldern gebaut, wo der ökologische Schaden oft beträchtlich ist. Der Tod von Schwarzstorch, Wespenbussard und seltenen Fledermäusen wird nun als unvermeidbar dargestellt und damit quasi legalisiert.

„Wir können nur hoffen, dass dieser ungeheuerliche Angriff auf den Naturschutz in der nächsten Legislaturperiode wieder rückgängig gemacht wird und protestieren aufs Schärfste“, sagt Professor Dr. Fritz Vahrenholt, Alleinvorstand der Deutschen Wildtier Stiftung.

Die Änderung des Naturschutzgesetzes im Wortlaut

„….Zudem kann auch für Vorhaben privater Träger die Ausnahmevorschrift des § 45 Absatz 7 Satz 1 Nummer 5 in Anspruch genommen werden, wenn zugleich hinreichend gewichtige öffentliche Belange ihre Realisierung erfordern. Zu diesen Belangen gehört der Ausbau der Erneuerbaren Energien.“

Siehe auch Beitrag von Dirk Maxeiner auf achgut.com „Die große Koalition macht Tiere töten leicht“ (englisch hier). Im August 2017 veröffentlichte Fritz Vahrenholt dazu auch in der Welt einen Beitrag:

Tierschützer warnt: Bis kein Storch mehr fliegt

Tausende Vögel werden Opfer von Windrädern. Investoren zerstören sogar Nester geschützter Arten, die dem Geschäft im Wege stehen. Dagegen hilft ein Mittel, das schon gegen die Mafia erfolgreich war.

Die Entwicklung der Artenvielfalt in Deutschland hat in den letzten Jahrzehnten gezeigt, dass Tiere, die durch Jagd und industrielle Verschmutzung bedroht waren, zurückkehren. Jagdverbote und der Umweltschutz zeigen Erfolg. Zu diesen Rückkehrern gehören viele prominente Vogelarten: Seeadler, Fischadler, Wanderfalke, Uhu, Schwarzstorch, Kranich.

Jetzt droht diese positive Tendenz bei den Greifvögeln wieder zu kippen. Schuld daran ist das Ausufern der Energiewende in die größte Landschaftsveränderung seit dem Zweiten Weltkrieg. Greifvögel geraten in die Zange von 28.000 Windkraftanlagen, davon mittlerweile 1200 in Wäldern. Mais-Monokulturen wachsen auf 2,5 Millionen Hektar, einer Fläche so groß wie Sizilien.

Weiterlesen in der Welt.

Die Freie Welt griff das Thema am 9. August 2017 auf:

Schattenseite der Ökopolitik: Windkraft wird zunehmend zum Massengrab beliebter Vogelarten

Die Umweltpolitik der Grünen erweist sich als ökonomisches und paradoxerweise auch als ökologisches Desaster

Eine Partei, die in den 80er-Jahren angetreten war, um die Natur zu retten, wandelte sich zur Sachwalterin großflächiger Naturzerstörung“, heißt es zusammenfassend in einem Artikel von Fritz Vahrenholt, der in der ‚Welt‘ unter dem Titel: „Bis kein Storch mehr fliegt“ erschienen ist.

Prof. Dr. Fritz Vahrenholt war einst Umweltsenator in Hamburg und hatte mit ‚Seveso ist überall’ eines der wirkmächtigsten Bücher der damals neu aufkommenden Umweltbewegung geschrieben. Nun warnt er eindringlich vor einem massiven Vogelsterben durch einen weiteren Ausbau der Windenergie und berichtet von zunehmendem Widerstand.

Weiterlesen in der Freien Welt

Kenneth Richard besprach auf Notrickszone zwei neue Papers, die das Müllproblem ausgedienter Altanlagen analysieren:

Unsustainable: 43 Million Tonnes Of Wind Turbine Blade Waste By 2050
Despite an explosion in installed wind capacity since 1990, wind power had achieved just 0.39%of the world’s total energy consumption as of 2013. Germany has assumed a leading role in promoting the consumption of renewable energy.  And yet even in Germany the share of energy consumption from wind power reached only 2.1% in 2016. Despite its extremely limited infiltration as a world energy source, it is assumed that a rapid expansion of wind power will ultimately be environmentally advantageous both due to its reputation as a “clean” energy and because of the potential to contribute to reduced CO2 emissions. Recently, however, the austere environmental impacts and health risks associated with expanding wind energy have received more attention. For example, scientists have asserted that wind turbines are now the leading cause of multiple mortality events in bats, with 3 to 5 million bats killed by wind turbines every year.   Migratory bats in North America may face the risk of extinction in the next few decades due to wind turbine-related fatalities.

Zitate aus Ramirez-Tejeda et al. (2017):

“If the industry cannot come up with more sustainable manufacturing and disposal processes, public acceptance of wind energy would decline if the public becomes aware of these issues”

Ganzen Artikel auf Notrickszone lesen.

Die Volatiliät ist ein großes Problem der Windkraft. Nationale Alleingänge machen dabei wenig Sinn, fand eine Studie der ETH Zürich vom 17. Juli 2017 (Pressemitteilung):

Einseitige Planung verschärft Schwankungen

Würden die Länder Europas bei der Windenergie besser zusammenarbeiten, würde die Windstromproduktion weniger stark schwanken. Das sagt eine Gruppe von Energie- und Klimaforschern der ETH Zürich und des Imperial College London, die für Europa erstmals Grosswetterlagen mit Stromproduktionszahlen kombiniert untersuchten.

Der Ausbau erneuerbarer Energien steht wegen der wetterabhängigen Stromproduktion massiv in der Kritik. Eine neue Studie zeigt, dass das weniger am Wetter als an mangelnder Berücksichtigung der gesamteuropäischen Wetterverhältnisse in der Planung liegt. Denn etliche Länder Europas folgen für den Ausbau der Windenergiekapazitäten einseitig ihren nationalen Strategien, ohne über ihren eigenen Gartenzaun zu schauen.

Besser wäre es aber, die Länder würden zusammenarbeiten und auch den Ausbau der Kapazitäten in anderen Regionen Europas fördern, wo Windkraft derzeit kaum genutzt wird. Denn nur so liessen sich die extremen Schwankungen, die heute aufgrund der wechselnden Wetterverhältnisse in der Windstromproduktion auftreten, auf einem vergleichsweise tiefen Niveau halten. Zu diesem Schluss kommt eine Gruppe von Klima- und Energieforschern der ETH Zürich und des Imperial College London in ihrer neusten Studie, die soeben in der Fachzeitschrift «Nature Climate Change» erschienen ist.

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Klima gefährdet Schneeleoparden – seit vielen Jahrtausenden

Rührende Tiergeschichte am 27. August 2017 auf heute.de, basierend auf einem von Adriane Lochner (dpa) angelieferten Text: Konferenz in Kirgistan: Klima gefährdet Schneeleoparden Der Klimawandel gefährde den Schneeleopard, und die gesamte Menschheit gefährde das Klima. Wir alle sind schuldig. Es gäbe nur eine Lösung aller Probleme: Das Pariser Klimaabkommen: „Heute sind es nicht mehr einzelne Individuen, die die größte Gefahr für den Schneeleoparden darstellen, sondern die gesamte Menschheit„, sagte Matthias Fiechter vom Snow Leopard Trust (SLT), einer Nichtregierungsorganisation aus den USA. Auf der Liste der Bedrohungen sei die Wilderei nach unten gerückt, oben stehe nun die Zerstörung der Lebensräume durch …

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China: Wärmephase des 20. Jahrhunderts war im Kontext der letzten 2000 Jahre nicht einzigartig

Fast wöchentlich erscheinen neue Arbeiten zur Klimageschichte Chinas. Dabei wird stets klar, dass das Klima der letzten Jahrhunderte und Jahrtausende bedeutenden natürlichen Schwankungen unterworfen war. Am 8. August 2017 gab die Chinesische Akademie der Wissenschaften nun eine bemerkenswerte Pressemitteilung heraus. Die wichtigste Nachricht steckten die Forscher gleich in die Überschrift: Das warme Klima der letzten Jahrzehnte stellt im Kontext der letzten 2000 Jahre in China keinen Einzelfall dar. Bereits in vorindustrieller Zeit konnten die Wissenschaftler ähnlich warme Phasen ausmachen: Warm Periods in the 20th Century Not Unprecedented during the Last 2000 Years A great deal of evidence relating to ancient …

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Schweizer Forscher: Sinkende Sonnenstrahlung könnte die Klimaerwärmung um bis zu 0,5°C abschwächen

Ist die Sonne klimatisch doch potenter als lange angenommen? Laut Werner Schmutz, dem Direktor des Physikalisch-Meteorologischen Observatoriums Davos, könnte sinkende Sonnenstrahlung die Klimaerwärmung um bis zu 0,5 Grad Celsius abschwächen. Schauen Sie selbst den 3SAT-nano-Bericht „Sonne zur Abkühlung“. ———————– Bereits im November 2015 erschien in Earth Science Reviews ein interessantes Paper von Willie Soon und Kollegen, in dem die wissenschaftliche Kontroverse des solaren Klimaeinflusses diskutiert wird. Dabei erklären die Autoren, dass wichtige solare Datensätze ignoriert wurden, die eine ziemlich gute Übereinstimmung zur Temperaturentwicklung zeigen. Re-evaluating the role of solar variability on Northern Hemisphere temperature trends since the 19th century Debate …

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Klimaerwärmung durch Tellerleeressen

Renee Hannon berichtete in einem LinkedIn-Artikel eine spannende Geschichte: Der Temperaturverlauf zweier historischer Warmzeiten (Interglaziale) gleicht sich überraschend gut. Vielleicht lässt sich daraus auch etwas für unsere aktuelle holozäne Warmzeit ableiten? The Predictability of Past Warm Periods Did you know two of the past Warm periods have nearly identical patterns? Graphs of the EPICA Dome C isotope ratios and temperature show bimodal patterns for Warm Periods at 129 kyr (Warm II) and 334 kyr (Warm IV) that are strikingly similar (Figure 1).   In fact, I double checked to make sure I wasn’t plotting the same data twice. The main difference …

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Fritz Vahrenholts Sonnenkolumne 5/14: Wärme aus dem Meer

Sehr geehrte Damen und Herren, die Sonne ist im Mai wieder inaktiver geworden. Der aktuelle Zyklus gleicht immer mehr dem ersten beobachteten Sonnenzyklus Nr. 1 der 1755 begann und ein ausgeprägt schwacher Zyklus war. In der Literatur gibt es zahlreiche Hiweise auf einen Einfluß des Verlauf des Sonnenzyklus auf die El Nino/La Nina Ereignisse im Pazifik. Die große Frage in diesem Jahr ist nun: kommt ein ElNino und wenn ja: wie heftig wird er? Wie Frank Bosse und ich in unserem Monatsbeitrag zeigen, hat sich seit Februar tatsächlich eine Kelvin-Welle warmen Wassers im Pazifik vom Westen zum Osten ausgebreitet. Seit …

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Fritz Vahrenholts Sonnenkolumne 4/14: Was uns die Ozeane bis zum Jahresende bescheren könnten

Sehr geehrte Damen und Herren, Im April 2014 gab es eine verstärkte Aktivität der Sonne  zwischen dem 15. und 21.4. und danach  stark nachlassend. Der Vergleich der einzelnen Zyklen bis zum aktuellen Monat fällt daher kaum verändert aus, nach dem Dalton- Minimum gab es „über alles“ keinen so gering aktiven Zyklus wie den aktuellen Sonnenzyklus SC24. Die Umpolung der polaren Felder scheint nun abgeschlossen zu sein, ein möglicher Hinweis für die Überschreitung des Maximums. Die weiteren Aussichten lauten daher längerfristig auf „abnehmend“. Frank Bosse und ich verweisen in unserem Monatsbericht auf eine kürzlich erschienene Arbeit. Darin kommen Mads Faurschou Knudsen …

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Fritz Vahrenholts Sonnenkolumne 2/14: Wird die nordatlantische Variabilität schon seit langem von der Sonnenaktivität bestimmt?

Sehr geehrte Damen und Herren, die Aktivität der Sonne – gemessen an der Sonnenfleckenzahl – übertraf im Februar 2014 um rund 6 Punkte die des Novembers 2011 ; wir haben ein neues monatliches Maximum im aktuellen Sonnenzyklus 24. Nach wie vor ist der Zyklus 24 aber der schwächste seit 1828, wenn man die monatlichen Anomalien aufaddiert, wie in dem beigefügten Anhang zu sehen ist. Im Beitrag von Frank Bosse und mir berichten wir über eine kürzlich erschienene Publikation von Wissenschaftlern um Paola Moffa-Sanchez von der Universität Cardiff, wonach die Veränderung der Sonnenaktivität zu natürlichen Klimaveränderungen in Europa führt. Untersuchungen des …

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Fritz Vahrenholts Sonnenkolumne 1/14: Neues vom polaren Sonnenfeld

Sehr geehrte Damen und Herren, die Sonne zeigte im Januar 2014  wie auch im Dezember letzten Jahres eine etwas stärkere Aktivität, aber immer noch deutlich unter dem Durchschnitt aller bisher beobachteten Zyklen. Frank Bosse hat sich im Monatsbeitrag mit dem polaren Magnetfeld der Sonne beschäftigt. Polare Magnetfelder sind anerkannte Frühindikatoren für den weiteren Verlauf des Sonnenzyklus und geben sogar Hinweise für den nächsten Sonnenzyklus, der um 2020 beginnen wird. Die sich stetig abschwächenden polaren Felder lassen Bosse vermuten: „Könnte dieser sehr zögerliche Aufbau des polaren Feldes schon ein Hinweis sein auf die Stärke im SSN-Minimum in etwa 5 Jahren? Diese …

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Fritz Vahrenholts Sonnenkolumne 12/13: Ein Aufleben

Sehr geehrte Damen und Herren, die Sonne zeigte im Dezember eine gestiegene Sonnenfleckenzahl und erreichte mit  SSN (Sunspotnumber) 90 ein zweites Maximum im gegenwärtigen 24. Sonnenzyklus. Das ändert nichts an der Tatsache, dass wir uns gegenwärtig im schwächsten Zyklus seit 170 Jahren befinden. In unserem Monatsbericht haben wir für den interessierten Leser eine Erläuterung zum Auftreten von Sonnenflecken beschrieben. Viel Spaß beim Lesen und Stöbern auf www.kaltesonne.de Herzlichst Ihr Fritz Vahrenholt

Fritz Vahrenholts Sonnenkolumne 11/13: Sie werden noch etwas Gefrierschutzmittel nachfüllen müssen

Sehr geehrte Damen und Herren, die Sonne hat sich gegenüber dem Oktober nur leicht abgeschwächt. Sie liegt mit einer Sonnenfleckenzahl von 77,6 aber immer noch deutlich, nämlich 32%, unter dem Mittelwert aller bisher erfassten Sonnenzyklen. Ins Auge fällt der jähe Absturz der Aktivität seit dem Zyklus 22, der im April 1996 endete. Bereits der folgende Zyklus 23 war leicht unternormal, der jetzige so „ruhig“ wie kein Zyklus seit 1833 (Nr. 7). Müsste sich der Absturz der Sonnenaktivität nicht schon auswirken? Wir vergleichen in unserem Monatsbeitrag die globale Temperaturverteilung  im Winter, indem die Werte der letzten 10 Jahre mit denen der …

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Fritz Vahrenholts Sonnenkolumne 10/13: Minima voraus!

Sehr geehrte Damen und Herren, im Oktober stieg die Aktivität der Sonne deutlich an, ohne den Mittelwert der bisherigen Sonnenzyklen seit 1750 zu erreichen. Wie wir im Monatsbericht beschreiben, gibt es in der wissenschaftlichen Debatte der Solarforschung mittlerweile Einigkeit darüber, dass die Sonne ihr solares Maximum, das von 1940 bis 1990 reichte, verlassen hat und einem solarem Minimum zustrebt. Unterschiedliche Auffassungen gibt es noch über das Ausmaß des Absturzes. David Hathaway von der NASA vergleicht den aktuellen Zyklus mit dem Zyklus 14 ( 1902-1013) , die Zeit des Gleisberg- Minimums, als eine Reihe schwächerer Zyklen in eine Zeit absinkender Temperaturen …

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Fritz Vahrenholts Sonnenkolumne 9/13: Spektrale Fortschritte

Sehr geehrte Damen und Herren, der 5. Weltklimabericht, dessen erster Teil in der letzten Woche in Stockholm vorgestellt worden ist, hat zwar festgestellt, dass es seit 15 Jahren keine signifikante globale Erwärmung mehr gegeben hat. Fast alle Klimamodelle haben diese Pause nicht vorhergesagt. Doch der Weltklimarat hält an den Modellen fest und erklärt, dass die Erwärmung in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts zu 0,6-0,7 °C anthropogenen Ursprung ist und die Sonne lediglich einen Einfluss von  nahe Null, nämlich -0,1 °C bis + 0,1°C gehabt hat. An anderer Stelle schreibt der Bericht in überraschender Offenheit, dass es in der Mittelalterlichen …

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Fritz Vahrenholts Sonnenkolumne 8/13: Wissenschaft bei der Arbeit

Sehr geehrte Damen und Herren, Im August 2013 sahen wir eine gemäßigte Aktivität der Sonne, die Sonnenfleckenzahl (Sunspotnumber-SSN) betrug 66. Das sind fast 2/3 der in diesem Zyklusmonat üblichen mittleren Aktivität, festgestellt seit 1750. Der aktuelle Sonnenzyklus-Verlauf (SC24) ähnelt nach wie vor sehr dem des Sonnenzyklus 5 des Dalton Minimum um 1800, wie der Beitrag von Frank Bosse zeigt. Das Maximum ist vorbei. Sehr wahrscheinlich geht es nun stetig bergab, einzelne Ereignisse können dennoch für Aufregung sorgen. Es wurde eine ganze Reihe von Aufsätzen veröffentlicht, die die Gesamtstrahlung der Sonne als „big player“ für die globalen Temperaturen weitgehend ausschließen. Eine …

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Fritz Vahrenholts Sonnenkolumne 7/13: Aktuelles und ein wenig Statistik

Sehr geehrte Damen und Herren, jeweils zu Anfang eines Monats berichte ich Ihnen über den Fortgang der Sonnenaktivität des abgelaufenen Monats. Die Schwäche des 24. Sonnenzyklus hat sich im Juli fortgesetzt. Mit einer Sonnenfleckenzahl von 52 blieb der Juli deutlich unter dem Mittel aller bisherigen Sonnenzyklen (Mittelwert 102) zum gleichen Zeitpunkt. Man muss schon bis ins Jahr 1827 (Sonnenfleckenzyklus SC7) zurückschauen, um eine vergleichbar geringe Aktivität wie seit 2009 zu ermitteln. Frank Bosse hat hier eine interessante Korrelation zwischen der Länge eines Sonnenzyklus und der darauffolgenden Schwäche oder Stärke des nächsten Sonnenzyklus herausgefunden. Dies spricht für einen erneut schwachen 25. …

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