Nicola Scafetta in Earth Science Reviews: Die Hälfte der Erwärmung der letzten Jahrzehnte wurde durch einen natürlichen Zyklus hervorgerufen

Vor einigen Wochen ging mal wieder der Extremwetterkongress in Hamburg über die Bühne. Mit freundlicher Unterstützung der Versicherungsindustrie. Die Hamburger Lokalausgabe der Welt berichtete am 29. September 2013:

Düstere Szenarien der Zukunft des Planeten Erde hat der 8. Extremwetterkongress mit über 3000 Teilnehmern gezeichnet, der am Freitag in Hamburg zu Ende ging. […] Das grönländische Eis schmelze mit einer Rate von 100 bis 350 Milliarden Tonnen pro Jahr, sagte Professor Peter Lemke vom Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven. Auch der Rückgang des arktischen Meereises sei dramatisch, und selbst der antarktische Eisschild reagiere inzwischen mit Eisverlusten auf das globale Temperaturniveau. Die Prognosen für den künftigen Meeresspiegel seien „wesentlich pessimistischer geworden“ als noch im letzten Bericht des Weltklimarats.

Und so geht es munter weiter. Man möchte es kaum glauben. Offenbar wurden sämtliche neuen Forschungsergebnisse zur Grönlandforschung ausgeklammert, da sie nicht in das fest verankerte alarmistische Grundbild passten. Die seriöse Wissenschaft sieht die Dinge nämlich mittlerweile viel weniger dramatisch als es die Anhänger des IPCC sowie aktivistische Politiker gerne hätten. Anstatt auf Kongressen die Menschen scharf zu machen, sollte Peter Lemke lieber ein wenig mehr Zeit auf die Lektüre der neuesten Fachliteratur verwenden. Hier nur eine kleine Auswahl der jüngsten Studien:

 

Unethisch ist es zudem, den Rückgang des arktischen Meereises in den Vordergrund zu stellen und die neuen Eisrekorde in der Antarktis einfach unter den Tisch fallen zu lassen. Und auch der antarktische Eisschild ist viel stabiler als ehemals angenommen. Auf dem Extremwetterkongress scheint das genaue Gegenteil behauptet worden zu sein. Wiederum lohnt es sich, die Originalpublikationen zu lesen, anstatt sich auf einem kommerziellen Klimaalarmkongress aus zweiter Hand „informieren“ zu lassen:

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Vor anderthalb Jahren stand es bei uns im Buch „Die kalte Sonne“ als Gastbeitrag, mittlerweile hat Autor Nicola Scafetta seine Analyse der Temperaturentwicklung der letzten 150 Jahre weiter ausgebaut und in etlichen begutachteten Artikeln publiziert. Seine jüngste Arbeit erschien im November 2013 in der angesehenen Fachzeitschrift Earth Science Reviews (in der übrigens auch Kalte-Sonne-Coautor Sebastian Lüning zwei Arbeiten zu anderen Themen veröffentlicht hat). Unter anderem erläutert Scafetta in der Arbeit, dass etwa die Hälfte der Erwärmung der letzten Jahrzehnte auf eine zyklische natürliche Komponente eines 60-Jahreszyklus zurückgeht. Diese Ansicht wird mittlerweile von einer Reihe von Arbeiten anderer Autoren unterstützt. In den IPCC-Klimamodellen fehlt dieser wichtige Zyklus jedoch. Im Folgenden ein Auszug aus der Kurzfassung der Arbeit (Fettsetzung ergänzt):

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Grünenpolitiker Hermann Ott: Die Klimapolitik benötigt das Element der Furcht

Die Klimawissenschaften sind hoch politisiert. Schon lange können Forscher nicht mehr frei über ihre Ergebnisse und Modelle sprechen, da ihr Fach in ein enges politisches Korsett eingespannt ist. In den letzten Jahren wurde jedoch immer klarer, dass die Klimawissenschaften fachlich überreizt hatten. Klimamodelle und Prognosen sind einfach noch nicht so weit, dass man eine kostspielige Zukunftsplanung darauf begründen könnte. So hatte keines der IPCC-Modelle die Erwärmungspause der letzten 15 Jahre vorhergesagt. Die klimakatastrophalen Szenarien erweisen sich immer mehr als überzogen. Wäre es daher nicht vernünftig, auf eine normale, seriöse Sprachebene zurückzukehren und die klimawissenschaftlichen Zusammenhänge nüchtern ohne Aufgeregtheit und Weltuntergangsszenario zu diskutieren?

Offenbar ist dies jedoch aus politischen Gründen gar nicht mehr möglich, wie im Spiegel am 21. September 2013 zu lesen war:

„Die Klimapolitik benötigt das Element der Furcht“, gibt der Grüne [Hermann] Ott offen zu, „sonst würde sich kein Politiker mehr des Themas annehmen.“

Erschreckende Worte. Damit disqualifizieren sich Die Grünen automatisch, an der zukünftigen Klimadiskussion als ernstzunehmender Partner teilzunehmen. Die Ideologie scheint hier wichtiger zu sein als die wissenschaftlichen Sachargumente.

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Im Dunstkreis des vor kurzem veröffentlichten neuen IPCC-Klimaberichts wollten so einige Leute mitverdienen. Hierzu gehört auch der Filmemacher Daniel Hechler, der am 4. September 2013 auf Phoenix seinen klimaalarmistischen Film „Gletscherdämmerung – Wie die Schweiz gegen den Klimawandel ankämpft“ erstaufführen durfte. In einer Pressemitteilung zum Film berichtet der Sender:

Klimawandel? Ein Thema, das für viele Menschen noch immer reichlich abstrakt daherkommt. Hatten wir nicht gerade einen eisigen Winter, der selbst im Juni noch nicht so recht enden wollte? Und mehren sich nicht die Stimmen aus der Wissenschaftsszene, die einen Stillstand der Erderwärmung prophezeien? Wer aber sehen und spüren will, wie der Klimawandel schon jetzt das Leben der Menschen verändert, ja bedroht, muss in die Alpen kommen. Längst ist die Gletscherschmelze hier Realität. Jahr für Jahr tauen auf den Gletschern ein bis zwei Meter Eis weg.

Wenn man sich den Streifen anschaut, erkennt man schnell die Masche, mit der Hechler zu punkten versucht: Der Gletscher schmilzt und es wäre nur noch eine Frage der Zeit, bis der heute ausgezeichnet florierende Tourismus zum Erliegen kommt, alle hiermit verbundenen Jobs verloren sind und die Talbewohner von Schmelzwasserfluten und Bergstürzen vernichtet werden. Hechler entwirft ein durch und durch düsteres Bild. Assistiert wird ihm dabei von IPCC-Chef Thomas Stocker, der lächelnd in die Kamera grinst, während er den Bergbewohnern den Verlust ihrer Arbeitsplätze in der Gletschertouristik vorhersagt.

Wissenschaftlich bewegt sich die Doku jedoch auf äußerst dünnem Eis. Bereits in der Eingangssequenz unterläuft dem jungen, grünen Filmemacher ein kapitaler Schnitzer. Er spricht von den 130 Millionen Jahre alten, gletscherbedeckten Schweizer Alpen. Der Zuschauer bekommt den Eindruck, dass es sich hier um uralte Gletscher handelt, die durch die klimatischen Missetaten des Menschen nun erstmals dem Tode geweiht sind. Dem ist jedoch nicht so. Das Eis schmolz nämlich in jeder der im Millenniumstakt auftretenden Wärmeperioden kräftig ab, zuletzt während der Mittelalterlichen Wärmeperiode vor 1000 Jahren (siehe unseren Blogbeitrag „Eine unbequeme Wahrheit: Alpengletscher waren in der Vergangenheit kürzer als heute„). Vor 6000 Jahren während des sogenannten mittelholozänen Klimaoptimums waren sogar viele Alpengletscher vollständig verschwunden. In der Doku wird dies mit keiner Silbe erwähnt. Allein Geologen werden erkannt haben, dass sich die 130 Millionen Jahre lediglich auf das Alter der Gesteine beziehen, aus denen die Alpen aufgebaut sind. Ein böses Spiel was Hechler hier spielt. Ebenfalls im Film unerwähnt bleibt, dass sich der Schneefall in den Alpen in den letzten Jahren spürbar verstärkt hat, was den Gletschern zugute kommt (siehe unseren Blogartikel „Bald kein Schnee mehr in der Schweizer Alpen? MeteoSwiss-Studie widerspricht und belegt Zunahme der Schneemengen seit 2000„). Daher der Tipp: Anstatt sich diesen fragwürdigen Alarmstreifen anzuschauen, gehen Sie lieber eine Runde im Wald spazieren. Da haben Sie mehr von.

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Am 24. September 2013 erschien in der Welt ein interessanter Beitrag von Bjørn Lomborg:

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Erwärmungsstudie des Alfred-Wegener-Instituts versäumt es, einen wichtigen natürlichen Atlantikzyklus zu erwähnen

Am 24. September 2013 berichtete die Badische Zeitung über den neuen Klimazustandsbericht des IPCC:

Der Klimawandel steckt in der Waldsterben-Falle
Die Debatte über das Klima war in den vergangenen Jahren so laut, dass es jetzt viele nicht mehr hören können. Im Nachhinein ist wohl die Weltklimakonferenz in Kopenhagen der Anfang dieser Entwicklung gewesen. Bis dahin haben die alten Reflexe gut funktioniert. Man hat uns auf Radfahren und Mülltrennung eingeschworen, indem man uns Angst machte. Und darauf reagieren wir Deutschen sehr empfindsam. Die Parole lautete: Wenn wir jetzt nichts ändern, ist es bald zu spät. Der Klimawandel wurde uns mindestens als Hollywoodschocker verkauft, als die größte Bedrohung dieses Planeten. Der Eisbär ist zur Ikonographie des Themas geworden. Man hat ihn uns solange vorgehalten, bis wir wirklich glaubten, dass er vom Aussterben bedroht sei – obwohl das längst nicht belegt ist. Die düsteren Szenarien gehen in der Klimaforschung auf das Konto der Alarmisten. So werden jene Wissenschaftler bezeichnet, die zwar seriös forschen, ihre Handlungsanweisungen aber zu eifrig und eindringlich verbreiten. Das andere Lager, die Klimarealisten, wirft ihnen vor, die Klimawissenschaft politisiert und damit die Glaubwürdigkeit aller Forscher aufs Spiel gesetzt zu haben.

Weiterlesen auf Badische-Zeitung.de.

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Je heißer, desto hitziger die Debatten. So könnte man das Ergebnis einer neuen Studie zusammenfassen. SOaktuell.ch meldete am 23. September 2013:

Klimawandel macht Menschen aggressiver
Forscher haben herausgefunden, dass ein weltweiter Temperaturanstieg um zwei Grad Celsius zu 50 Prozent mehr Gewalt führen könnte. Das Team internationaler Wissenschaftler der University of California, Berkeley und der Princeton University prognostiziert in seiner veröffentlichten Studie http://bit.ly/1ctg9WD einen Anstieg von sozialen Konflikten auf der ganzen Welt.

Weiterlesen auf soaktuell.ch. Siehe auch Pressemitteilung auf WUWT.

Leider verschwieg die schweizerische Nachrichtenplattform, dass die zitierte Studie von Solomon Hsiang und Kollegen bei den Fachkollegen heftig umstritten ist, wie Spiegel Online bereits am 1. August 2013 gemeldet hatte:

Das Problem: Andere Experten kritisieren die Untersuchung ungewöhnlich heftig. Sie werfen Hsiang und seinen Kollegen fragwürdige statistische Methoden, fehlerhafte Schlüsse und sogar eine tendenziöse Auswahl von Daten vor.

Vorwurf der verzerrenden Datenauswahl.

Jürgen Scheffran, Professor für Klimawandel und Sicherheit an der Uni Hamburg, hat gemeinsam mit Kollegen 2012 selbst eine Überblicksarbeit zum Thema vorgelegt. Eine Kurzversion davon erschien auch in „Science“. Die Forscher hatten 27 Studien ausgewertet, die vor ihrer Veröffentlichung von Experten begutachtet worden waren. „16 davon ergaben statistisch signifikant, dass die globale Erwärmung die Wahrscheinlichkeit von Gewaltkonflikten erhöhte“, sagt Scheffran. Elf Studien besagten dagegen, der Klimawandel könnte die Gefahr von Konflikten in einigen Fällen erhöhen, in anderen aber auch senken – oder gar keinen nachweislichen Effekt haben. „Acht dieser elf Arbeiten haben Hsiang und seine Kollegen nicht berücksichtigt“, sagt Scheffran.

Dabei seien diese Arbeiten den Autoren durchaus bekannt gewesen, denn erst im April habe die Fachgemeinde bei einer Konferenz in San Francisco das Thema debattiert. Dabei sei auch eine Vorabversion der Studie von Hsiang und seinen Kollegen zur Diskussion gestellt worden und auf Kritik gestoßen. „Wenn man seine Datenbasis auf diese Weise einschränkt, ergibt sich ein bestimmtes Bild“, sagt Scheffran. „Das ist problematisch, insbesondere wenn man den Anspruch erhebt, erstmals einen umfassenden Überblick vorzulegen.“

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Der IPCC wird derzeit noch vom indischen Eisenbahningenieur Rajendra Pachauri geleitet, der jedoch alles andere als eine gute Figur gemacht hat (siehe unseren Blogartikel „Wer ist Rajendra Pachauri?„). Nun geht diese unrühmliche Ära offenbar zu Ende, wie Spiegel Online am 23. September 2013 meldete:

Umweltpolitik: Vorsitzender des Welt-Klimarats kündigt Abschied an
Die globale Umweltpolitik steht vor einem Umbruch: Nach elf Jahren im Amt kündigt der Vorsitzende des Uno-Klimarats IPCC, Rajendra Pachauri, seinen Abgang an. Er werde 2015 als Vorsitzender aufhören, sagte er SPIEGEL ONLINE. Der Streit um die Nachfolge ist eröffnet. […] Der 73-jährige Inder Pachauri ist Ökonom und Eisenbahningenieur; er fungierte lange als Vorsitzender des Energieforschungsinstituts Teri in Neu-Delhi und ist in der Energiebranche bestens vernetzt. Nachdem 2010 hoch dotierte Beraterverträge mit Großunternehmen bekannt geworden waren, wurde er zum Rücktritt vom IPCC-Vorsitz aufgefordert. Der Finanzdienstleister KPMG prüfte Pachauris Einkommen und entlastete den Ökonomen: Alle Tantiemen seien an seine Firma geflossen; Pachauri habe lediglich sein Gehalt bezogen.

Weiterlesen auf spiegel.de

Nicht unerwähnt bleiben soll, dass Pachauri offenbar in einem der reichsten Stadtteile Neu-Delhis lebt, nämlich in Golf Links. Das englischsprachige Wikipedia weiß über diesen Stadtteil zu berichten: 

Golf Links is a neighbourhood in New Delhi, India. It is very close to Khan Market, the most expensive market in India. It is one of the most expensive properties to buy in India, where the cheapest houses sell for millions of US dollars. It is considered one of the richest neighborhoods in India, and the name is inspired by the Delhi Golf Course nearby. […] In 2010-11, some properties were sold at an average price of $12 Million to certain ultra-wealthy families. These valuations have dramatically raised the profile of the locality and each household is worth at least US$ 15-25 Million.

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Die Vergangenheit als Schlüssel zur Gegenwart und Zukunft. Am 24. September 2013 präsentierte M.S.Hodgart auf WUWT eine Analyse der Temperaturentwicklung der letzten 140 Jahre und identifizierte eine klare zyklische Komponente, die in den IPCC-Modellen nicht enthalten ist und letztendlich wohl die Ursache der Fehlprognosen für die letzten 15 Jahre war (Abbildung 1). Der Wissenschaftler fand zudem, dass die zyklische Temperaturkomponente in den kommenden Jahren aller Voraussicht nach zu einer Abkühlung führen wird. Hodgart schreibt:

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Stefan Rahmstorf: Sonnenminimum trägt zu einer Verlangsamung der Erderwärmung bei

In einem ausgezeichneten Interview mit der FAZ am 21. September 2013 versucht der Klimaforscher Hans von Storch Common Sense in die Klimadiskussion einzubringen und äußert sich in ausgewogener Weise zur CO2-Klimawirkung, der Rolle natürlicher Faktoren sowie den gerne von Versicherungen vorgebrachten Extremwetterwarnungen: FAZ: Und die Klimamodelle taugen nichts? VON STORCH: Doch, wir müssen sie allerdings mit den richtigen Antrieben versorgen. Wir unterstellen in den Modellen eine hohe Sensitivität des Klimas auf Treibhausgase wie Kohlenstoffdioxid. Im Licht der Erkenntnisse der vergangenen 15 Jahre müssen wir feststellen: Vielleicht ist die Sensitivität gegenüber den Treibhausgasen weniger groß als angenommen. Gut möglich auch, dass wir zudem die natürlichen Schwankungen …

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Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern? UN-Umweltdirektor Noel Brown sagte 1989 den klimatischen Super-Gau für die Jahrtausendwende vorher

Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern? Das denkt sich sicher auch Noel Brown, ehemaliger Direktor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen im nordamerikanischen Regionalbüro. Im Jahr 1989 hatte Brown den Kollaps ganzer Nationen vorhergesagt, als die Klimaerwärmung durch die Staatengemeinschaft bis 2000 nicht gestoppt werden würde. Für den Fall eines Scheiterns würde der Klimawandel ab dem Jahr 2000 der menschlichen Kontrolle vollends entgleiten. Hier der entsprechende Artikel aus den San Jose Mercury News vom 30. Juni 2013 im englischen Original:

A senior environmental official at the United Nations, Noel Brown, says entire nations could be wiped off the face of the earth by rising sea levels if global warming is not reversed by the year 2000.  Coastal flooding and crop failures would create an exodus of „eco-refugees,“ threatening political chaos, said Brown, director of the New York office of the U.N. Environment Program.  He said governments have a 10-year window of opportunity to solve the greenhouse effect before it goes beyond human control.

Das Jahr 2000 kam. Und der Klimawandel stoppte. Eigentlich schon 1998. Ein Wunder war geschehen. Es entwickelte sich sogar besser als in den besten Träumen jemals für möglich gehalten: Der Erwärmungsstopp hält bis heute an, 13 Jahre nach dem Überschreiten der gefährlichen Klimaklippe. Wie haben die Länder der Erde dieses 1989 von Noel Brown geforderte ambitionierte klimatische Wendemanöver geschafft? Welche radikalen Schritte wurden eingeleitet? Die CO2-Emissionen sind in der gleichen Zeit bekanntlich kräftig angestiegen, hieran kann es offenbar nicht liegen. Auf der Suche nach möglichen Korrelationen kommt einem zunächst der Niedergang der Schreibmaschine in den Sinn. Deren Verbreitung nahm seit den 1990er Jahren stetig ab. Ob dies vielleicht die Erwärmung gedämpft haben könnte? Nur so ein Gedanke. Spaß beiseite. Letztendlich war es die dämpfende Phase der Ozeanzyklen sowie der starke Rückgang der Sonnenaktivität, der die mäßige CO2-Erwärmungswirkung in den letzten 15 Jahren in Schach hielt und in den kommenden Jahren möglicherweise sogar übertrumpft. Noel Browns apokalyptische Sicht der Dinge aus dem Jahr 1989 erwies sich im Rückblick jedenfalls als kompletter Fehlschlag. Ein schlimmes Beispiel aus einer leider noch nicht ganz vergangenen Zeit, als sich selbsternannte Weltenretter durch puren Klimaalarmismus im Sinne der angeblich guten Sache Gehör verschaffen wollten. Vielleicht ist es Brown jetzt sogar ein bisschen peinlich, dass er damals so maßlos überzogen hatte…

Weitere Beispiele fossiler Klimapanikmache gefällig? Hier sind sie.

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Einer der bekanntesten Klima-Panikmacher ist Al Gore. Wie haben bereits mehrfach über ihn an dieser Stelle berichtet. So scheint er persönlich sowohl Petrodollars als auch Klimaschutzgeldern nicht abgeneigt zu sein. Und wenn letztere nicht mehr so richtig sprudeln, lässt Gores Investment Fund auch einfach mal den grünen Finanzbereich links liegen. Hauptsache es klingelt in der Kasse. Als Partner des Investment Hauses Kleiner Perkins hatte Gore etwa eine Milliarde Dollar in 40 Firmen investiert, die von der Einführung von Klimazertifikaten profitieren würden. Einen persönlichen Interessenskonflikt wollte Gore angesichts seines öffentlichen Klimaaktionismus darin nicht erkennen. Das Geschäft ist dabei durchaus einträglich. Kürzlich erwarb Gore ein weiteres Luxusanwesen in Kalifornien mit Swimming Pool, Spa und Fontaine, sechs Kaminen, fünf Schlafzimmern und neun Badezimmern. Falls Sie Lust haben, können Sie Gores CO2-Fußabdruck hier auf der WWF-Webseite berechnen. Ein paar schöne Graphiken zu Al Gores CO2-Footprint gibt es hier auf WUWT. Auch gut für Vorträge zu verwenden.

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Mojib Latif 1997: „Gemittelt über die nächsten 20 Jahre gehen wir davon aus, dass es eher kälter sein wird“

Der neue IPCC-Bericht liegt jetzt vor. Falls Sie schon etwas genauer darin gestöbert haben, ist Ihnen vielleicht folgendes Mysterium aufgefallen: Der IPCC schreibt, dass menschengemachte Treibhausgase in der Zeit zwischen 1951 und 2010 die Temperatur um 0,5-1,3°C erhöht haben. Wow, bis zu 1,3°C, das ist wirklich viel. Aber halt, laut offizieller HadCRUT-Temperaturstatistik ist es in dieser Zeit doch nur um 0,64°C wärmer geworden? Irgendetwas scheint hier nicht zu stimmen: Kaum zu glauben, die Modelle spucken mehr Erwärmung aus, als in der Realität festgestellt. Und es scheint offenbar kaum jemanden zu interessieren. Offenbar hat der IPCC die Narrenkappe auf, die ihn gegen jegliche Kritik immunisiert. Helau! Und der Narr warf eine Handvoll Aerosole vom Wagen.

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Mojib Latif ist ein vielbeschäftigter klimaaktivistischer Vortragsreisender und in den Medien stets präsent, wenn es um die Ausdeutung des Klimawandels geht. Eloquent und mit Charme unterhält er die Nation mit gruseligen Zukunftsvisionen und fordert die Menschen auf, endlich auf einen klimatisch tugendhaften Weg zu finden. Bei all dieser Geschäftigkeit unterlief ihm im Jahr 2000 ein folgenschwerer Fehler. Er sagte dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel:

Winter mit starkem Frost und viel Schnee wie noch vor zwanzig Jahren wird es in unseren Breiten nicht mehr geben

Wie wir wissen, kam es dann ganz anders und eine Serie von schlimmen Schneewintern mit Kälterekorden suchte Mitteleuropa ab 2010 heim (siehe z.B. Kapitel 4 in unserem Buch „Die kalte Sonne“). Alter Hut, werden Sie sagen, alles bekannt und schön peinlich. Aber die Pointe kommt jetzt erst. Es gibt nämlich noch eine kleine Vorgeschichte hierzu, und das Ganze wird noch um ein Vielfaches peinlicher. Der liebe Herr Latif hatte nämlich bereits im Jahr 1997 in der ZDF-Sendung „Hallo Deutschland“ eine Klimaprognose abgegeben. Und die lautete:

Gemittelt über die nächsten 20 Jahre gehen wir davon aus, dass es eher kälter sein wird.

Glauben Sie nicht? Überzeugen Sie sich selbst (mit Dank an Michi Krüger für den Youtube-Upload):

 

 

Erst sagt Latif, es würde kälter werden. Wenige Jahre später droht er dann mit einer schneefreien Hitzelandschaft und in der Realität versinken wir mittlerweile allwinterlich in der weißen Pracht. Welches Spielchen betreibt Latif hier? Mehrfach ändert Latifs Fahne seine Richtung und niemand scheint es im munter sprudelnden Redeschwall zu bemerken. Ein wahrhafter Meister im modernen Klima-Hokuspokus.

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Stefan Rahmstorf meldete sich kürzlich in einem Magazin mit dem kryptischen Namen „zeo2“, welches von der taz herausgegeben wird,  zu Wort. Schon beim Lesen des Titels kann man ein Schmunzeln nicht unterdrücken:

Bericht des Weltklimarates: Auftritt der Skeptiker
Der neue IPCC-Bericht bringt keine Entwarnung. „Klimaskeptiker“ verharmlosen die Ergebnisse.

Das ist Rahmstorf wie wir ihn lieben: Anstatt sich mit den Sachargumenten ernsthaft auseinanderzusetzen, gleitet er sogleich auf die persönliche Ebene ab und attackiert all jene, die anderer Meinung als er selbst sind. Dabei sät er in unverantwortlicher Art und Weise Zweifel an der signifikanten Beteiligung natürlicher Klimafaktoren am Klimawandel des 20. Jahrhunderts. Aktivismus pur. Und Rahmstorf wirft kräftig Nebelkerzen. Zu Recht hatten Kritiker bemängelt, dass nur noch 2% der IPCC-Modelle den Erwärmungsstopp der letzten 15 Jahre nachvollziehen können. Rahmstorf geht hierüber einfach hinweg und behauptet dreist:

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Neue Studie beschreibt fehlendes Glied in der Klimakette: Polare Stratosphärenwirbel reichen solares Klimasignal in die untere Atmosphäre weiter

Die Wissenschaft ist immer noch auf der Suche nach der genauen Kopplung zwischen solaren Aktivitätsschwankungen und natürlichen Klimaänderungen. Geologische Untersuchungen zeigen deutlich, dass es diesen Zusammenhang gibt, nur der genaue physikalische Prozess ist noch unklar. Zudem spielen 60-Jahres-Ozeanzyklen eine wichtige Rolle im Klimageschehen. In unserem Buch „Die kalte Sonne“ argumentiert Nicola Scafetta in einem Gastbeitrag, dass auch hier ein Zusammenhang bestehen könnte, dass also der 60-Jahres-Takt ebenfalls mit der Sonne, ihrer Fusionsaktivität und ihren Gezeitenkräften verknüpft ist. Unterstützung für dieses Modell erhielt Scafetta nun von einer neuen Studie von Veretenenko & Ogurtsov, die Anfang September 2013 im Fachmagazin Advances in Space Research erschien. Die Autoren fanden einen 60-jährigen Zyklus in der Entwicklung polarer Wirbelströmungen in der Stratosphäre über den Polen. Solare Effekte über UV-Strahlung und kosmische Strahlung sind aus diesen hohen Atmosphärenstockwerken gut bekannt. Die offenbar solar-beeinflussten stratosphärischen Wirbel könnten nun ein fehlendes Glied in der Weiterreichung des Sonnensignals in die tiefen troposphärischen Stockwerke darstellen, wo sich das Wetter- und Klimageschehen abspielt. Im Folgenden die Kurzfassung des äußerst interessanten Artikels im englischen Original:

Possible reasons for a temporal instability of long-term effects of solar activity (SA) and galactic cosmic ray (GCR) variations on the lower atmosphere circulation were studied. It was shown that the detected earlier ∼60-year oscillations of the amplitude and sign of Solar Activity/Galactic Cosmic Ray effects on the troposphere pressure at high and middle latitudes (Veretenenko and Ogurtsov, Adv.Space Res., 2012) are closely related to the state of a cyclonic vortex forming in the polar stratosphere. The intensity of the vortex was found to reveal a roughly 60-year periodicity affecting the evolution of the large-scale atmospheric circulation and the character of Solar Activity/Galactic Cosmic Ray effects. An intensification of both Arctic anticyclones and mid-latitudinal cyclones associated with an increase of GCR fluxes at minima of the 11-year solar cycles is observed in the epochs of a strong polar vortex. In the epochs of a weak polar vortex SA/GCR effects on the development of baric systems at middle and high latitudes were found to change the sign. The results obtained provide evidence that the mechanism of solar activity and cosmic ray influences on the lower atmosphere circulation involves changes in the evolution of the stratospheric polar vortex.

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Der Klimawandel wird uns biblische Dürren schicken und alles verdorren lassen. So heißt es. Aus der Karibik erreicht uns jedoch via Latina Press vom 13. September 2013 eine hierzu gänzlich inkompatible Nachricht:

Haiti – Dominikanische Republik: Seen der Karibikinsel Hispaniola erreichen historisches Niveau
Wasservolumen verdreifacht – Salzgehalt gesunken
Ein durch den Klimawandel verursachter Anstieg der Temperaturen in der Karibik hat zu einem dramatischen Anstieg von fünf Seen in Haiti und der Dominikanischen Republik beigetragen. Die landwirtschaftliche Produktion ist durch die Überflutung von Hunderten Hektar Land gefährdet, das Einkommen von Tausenden Familien bedroht. […] Laut José E. González, Professor für Maschinenbau am City College of New York, hat die Auswertung der Studien ergeben, dass ein Großteil des Wassers süß ist und der natürliche Salzgehalt stark abgenommen hat. Dies ist auf die erhöhten Niederschläge in den Bergen zurückzuführen. “Die Seen weisen ein noch nie dagewesenes Niveau auf. Der Lago Enriquillo hatte in den letzten zehn Jahren stets einen Salzgehalt von 75 Promille und nun ist dieses Niveau auf 20 gesunken – fast gleichbedeutend mit frischem Wasser”, so González.

Weiterlesen auf latina-press.com.

Zum Mitschreiben:

(1) Auf Hispaniola regnet es heute mehr als früher. (2) Hierdurch ist der Wasserspiegel eines Salzsees angestiegen (3) Aus der ehemals ungenießbaren Salzpampe ist jetzt Trinkwasser geworden

Eine schöne Entwicklung, möchte man meinen. Die Landwirtschaft und Bevölkerung sollten sich über die verbesserte Wasserversorgung freuen. Und trotzdem wird wieder auf dem Klimawandel herumgehackt. Sicher, ein paar Felder sind um den See herum überschwemmt worden. Nicht schön für die betroffenen Bauern. Können sie nun Asyl in Deutschland als Klimaflüchtlinge beantragen? Kleines Gedankenspiel: Wenn nun der Regen in der Region nicht zu- sondern abgenommen hätte, dann wäre das Klimawandelgeschrei noch viel stärker: Dürreschäden durch Klimakatastrophe. Würde viel besser passen. Da dies aber nicht eingetreten ist, nimmt man ersatzweise auch gerne den üppigen Regen als Klimaschaden.

Nun hätten die überschwemmten Bauern vermutlich vor einigen hundert Jahren gar nicht am Seeufer arbeiten können. Aus der Paläoklimatologie ist bekannt, dass Feucht- und Trockenphasen in der Karibik einem langfristigen, steten Wechsel unterlegen waren. Einer der Auslöser scheint auch die kalte Sonne gewesen zu sein. Siehe unseren Blogartikel „Neue Studie im Journal of Quaternary Science: Dürren in der Karibik häufen sich während solarer Schwächephasen„.

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Spiegel-Umfrage 2013: Deutsche verlieren Angst vor Klimawandel

Was kann man machen, wenn man die Geister, die man rief, nicht mehr los wird, also wenn die kostspieligen grünen Energiesubventionen drohen, das gesamte Energiesystem auseinanderbrechen zu lassen? Eine mögliche Vorgehensweise wurde jetzt in Tschechien praktiziert, wie die Wirtschaftswoche unter Berufung auf das Handelsblatt am 13. September 2013 berichtete:

Für Neuanlagen: Tschechien beendet Ökostrom-Förderung
Photovoltaik- und Windkraftanlagen sollten Tschechiens Stromversorgung grüner machen. Inzwischen ist der Regierung das Vorhaben aber zu teuer geworden. Ab 2014 streicht der Staat seine Zuschüsse schrittweise.

Weiterlesen auf wiwo.de.

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Auch im Heimatland des IPCC-Chefs Pachauri erkennt man langsam, wie schief die dramatischen Weltklimarats-Prognosen liegen. Die indische Zeitung The Financial Express brachte am 17. September 2013 einen bemerkenswerten Artikel:

Apocalypse Later
Leaked part of the IPCC’s next assessment report knocks the bottom out of the global warming warnings. […] What is equally important, however, is that the fear of global warming shouldn’t force countries into accepting high-cost solutions since it is clear the skies aren’t falling in a hurry. A more balanced, more nuanced view is called for. That’s the inconvenient truth.

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Auch Die Presse bemerkte am 18. September 2013 neue Töne im aktuellen IPCC-Bericht:

Globale Erwärmung: Viel heiße Luft wird abgelassen
Kurz vor der Veröffentlichung seines nächsten Sachstandsberichts rudert der UN-Klimabeirat IPCC zurück und revidiert die Grundannahme, auf der die gesamten bisherigen Szenarien der Erderwärmung aufgebaut waren. Auch beim Klimawandel wird nicht so heiß gegessen, wie gekocht wird, das zeigt sich etwa beim Blick von Nasa-Satelliten auf das Eis der Arktis: Vor einem Jahr war die eisbedeckte Fläche dort so klein wie nie, nämlich 3,41 Millionen Quadratkilometer. Klimabesorgte fürchteten das Ärgste, Klimagewinnler machten Schiffe flott, auf dass sie Amerika, Europa und Asien auf den kurzen Wegen durch die Arktis verbinden, statt die weiten um Afrika herum oder durch den Suezkanal nehmen zu müssen. Aber die Wege blieben zu: Schiffe froren ein oder mussten umdrehen. Das arktische Eis hat sich gegen alle Erwartungen nicht weiter ausgedünnt, ganz im Gegenteil: Am 21. August bedeckte es 5,12 Millionen Quadratkilometer, über die Hälfte mehr als im Vorjahr.

Weiterlesen auf diepresse.com.

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Während die deutsche Presse im neuen IPCC-Bericht nur eine Fortsetzung der alten Alarmmasche erkannte, entwickelte sich auf der internationalen Bühne eine differenziertere, realistischere Sicht. The Spectator schrieb zum Beispiel am 21. September 2013:

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Sebastian Lüning in Diskussionsrunde zu den Warschauer COP19 Verhandlungen auf Euronews

Kalte Sonne Coautor Sebastian Lüning nahm Anfang November 2013 an einer Diskussionsrunde auf Euronews im Rahmen der Sendung „The Network“ zum Thema „Globale Erwärmung: Fünf vor zwölf?“ teil . Zur Runde gehörten außerdem der grüne Europaparlamentarier Bas Eickhout sowie die Generalsekretärin des Sekretariats der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen, Christiana Figueres. Moderiert wurde das Gespräch von Chris Burns. Zum Start des Videos klicken Sie hier. (Hinweis: Das Video scheint nicht mit allen Browsern zu laufen. Falls es mit Ihrem Internet Explorer nicht funktioniert, versuchen Sie Firefox oder einen anderen Browser). Im Prinzip muss man schon dankbar sein, dass auch die klimaskeptische Seite zu dem Gespräch eingeladen …

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Die Sonne im Oktober 2013 – Minima voraus

Von Frank Bosse und Fritz Vahrenholt

Im Oktober 2013 erfolgte ein deutlicher Anstieg der Aktivität, die Sonnenfleckenzahl (Sunspotnumber – SSN) betrug 85,6. Das sind 77% der in diesem Zyklusmonat üblichen mittleren Aktivität, festgestellt seit 1750. Im Diagramm sieht das so aus:

Der Monat Oktober 2013 weicht deutlich ab vom Sonnenfleckenzyklus SC 5 (Solar Cycle – SC). Wir halten aber an dem Vergleich von SC 24 und SC 5 fest. Wie groß die Unsicherheiten der korrekten Beschreibung des 5. Zyklus ist, zeigt eine eine kürzliche Veröffentlichung von Rainer Arlt vom Leibniz Institute Potsdam und Ilya Usoskin von der finnischen Universität Oulo, die bei einer Untersuchung der Sonnenzyklen zwischen 1750 und 1850 zum Ergebnis kamen, dass die Sonnenfleckenzahl um etwa 20%  zu reduzieren sei. Vom  durchschnittlichen Sonnenzyklus (blau) ist SC24 jedoch weit entfernt, ganz zu schweigen von den großen Sonnenzyklen des solaren Maximums von 1940 bis 1990.

Auch im Oktober 2013 trug vor allen Dingen die Südhemisphäre zur Gesamtaktivität unserer Sonne (SH)  bei. Im Vergleich der Zyklen untereinander (hier wird die SSN-Anomalie bis zum laufenden Zyklusmonat aufaddiert) sehen wir dass die akkumulierte Sonnenfleckenzahl zwischen dem SC5 und dem SC14 liegt:

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Vorsorge nicht um jeden Preis: Max More’s Proaktivitätsprinzip setzt auf Common Sense

Eine kürzliche Studie im Fachmagazin Biogeosciences förderte Ungeheuerliches zutage: Wiesenlandschaften sind unter Berücksichtigung aller Teilprozesse eine Quelle von CO2-Treibhausgasen. In der Kurzfassung des von Imer et al. 2013 verfassten Papers lesen wir:

Mean annual soil and plant respiration losses of CO2, measured with opaque chambers, ranged from 5.2 to 6.5 μmol m−2 s−1. [positive numbers indicate a net source]

Im Sinne des Klimaschutzes sollten wir daher nun diskutieren, die klimaschädlichen Grasflächen mit einem Betonsarkophag zu verplomben. Es wird ein paar Jahrzehnte dauern, bis alle Wiesen, Graslandschaften, Golfplätze und Savannen mit Beton überzogen sind, und schön wird es auch nicht aussehen. Aber der Klimaschutz sollte es uns wert sein.

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Der TV-Kritiker Holger Kreymeier stellte vor knapp einem Jahr unser Buch „Die kalte Sonne“ in seiner Sendung vor. Kreymeier nennt das Buch „hochinteressant“ und geht mit dem Klimaestablishment hart ins Gericht, das eine ernsthafte Diskussion zur Problematik bislang aus fragwürdigen Gründen ablehnte:

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Im Fachmagazin Significance, das von der American Statistical Society herausgegeben wird, erschien im August 2013 der aufschlussreiche Artikel „I know I’m right!  A behavioral view of over confidence“. Die Autoren kritisieren den Drang einiger Forscher, von ihren Thesen zu sehr überzeugt zu sein und die unvermeidlichen Unsicherheiten zu verschweigen. Wir erinnern uns: Vor einigen Jahren fehlte nur noch das i-Tüpfelchen bei den Klimamodellen. Heute kann davon keine Rede mehr sein. Der gesamte i-Strich fehlt und nur das Tüpfelchen kann als gesichertes Wissen bezeichnet werden. Hört sich interessant an? Die Klimawissenschaftlerin Judith Curry fasste die Highlights des Significance-Aufsatzes im Lichte der Klimawissenschaften in ihrem Blog Climate etc. zusammen.

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Die Klimaprognosen des IPCC haben eine enorme Streuungsbreite. Die möglichen Szenarien reichen von „fast nichts passiert“ bis „schreckliche Klimakatastrophe“. Wenn es dann an die politische Umsetzung der Prognosen geht, wird in der Regel der schlimmst mögliche Fall ausgewählt und unter dem Hinweis auf das „Vorsorgeprinzip“ (precautionary principle) schmerzhafte und kostspielige Maßnahmen ergriffen. Mit dieser Masche werden Zweifler schnell kaltgestellt. Denn wer will schon Schuld haben, wenn der schlimmste Fall eintritt, sei er auch noch so unwahrscheinlich. Dabei wird jedoch meist übersehen, dass es ein ebenbürtiges Prinzip mit dem Namen „Proactionary principle“ gibt, das vom Philosophen Max More aufgestellt wurde. Judith Curry beschäftigte sich in einem Blogartikel mit dem Modell:

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Und plötzlich taute ein ganzer Wald aus dem Gletscher aus: Während der Römischen Wärmephase vor 2000 Jahren waren Gletscher in Alaska und British Columbia kürzer als heute

Im Rahmen unserer kleinen Gletscherkunde geht es jetzt nach Amerika. Wir starten hoch im Norden an der Westküste in Alaska. Gletscher bedecken etwa 5% der Staatsfläche und reichen zum Teil bis an die Küste heran. Eine gute Übersicht über die Gletscher Alaskas gibt es von Bruce Molnia vom US Geological Survey aus dem Jahr 2008. Das Buch kann kostenfrei als pdf heruntergeladen werden. Molnia weist in der Zusammenfassung darauf hin, dass sich die Gletscher in Alaska während der Kleinen Eiszeit stark ausgedehnt hatten, jedoch seit dem 18. Jahrhundert wieder im Rückzug begriffen sind, ein Prozess der bis heute anhält. Es gibt vermutlich mehr als 100.000 Gletscher in Alaska, von denen aber lediglich 600 einen offiziellen Namen tragen. Die größten drei Gletscher sind der Mendenhall, Columbia und Ruth Gletscher. Im September 2013 meldete NBC News, dass aus dem schrumpfenden Mendenhall Gletscher kürzlich ein ganzer fossiler Wald aus der Römischen Wärmeperiode von vor 2000 Jahren auftauchte. Zu jener Zeit muss der Mendenhall Gletscher also deutlich kürzer gewesen sein als heute.

Auch der Columbia Gletscher schrumpft derzeit. Jedoch soll der Rückzug des Eises laut einer Studie der University of Colorado Boulder um 2020 zunächst enden, da der Gletscher dann eine neue stabile Lage erreicht, wobei das Relief des Untergrundes ein weiteres Zurückweichen zunächst verhindern wird. Überhaupt macht man sich heute viel differenziertere Gedanken, wie sich die Gletscherschmelze zeitlich entwickelt. Die Zeiten einer simplistischen Extrapolation der schlimmsten Schmelzrate bis 2100 sind eindeutig vorbei. Im August 2013 erschien im Journal of Glaciology eine Studie eines Forscherteams der University of Alaska Fairbanks um Austin Johnson, in der die Autoren mit Hilfe von Laser Altimetrie die Schmelzrate der Gletscher in Alaska und im südlich hiervon gelegenen kanadischen British Columbia ermittelten. Das Ergebnis überrascht: Zwischen 1995 und 2011 verloren die Gletscher der Region knapp 4 Gigatonnen an Masse pro Jahr. Die Schmelzrate hat sich im Vergleich zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sowie dem 19. Jahrhundert signifikant verlangsamt. Für die Zeit zwischen 1770 und 1948, also dem Übergang von der Kleinen Eiszeit zur Modernen Wärmperiode, ermittelten Johnson und Kollegen einen Schmelzbetrag von knapp 18 Gigatonnen pro Jahr. Allmählich scheinen sich die Gletscher der Region zu stabilisieren, nachdem das in der Kleinen Eiszeit zusätzlich gebildete Eis wieder verschwunden ist.

Anders als in anderen Regionen der Erde, scheinen die Gletscher in British Columbia während des mittelholozänen Klimaoptimums gewachsen zu sein, wie eine Studie eines Teams um Jill Harvey zeigt, die im September 2012 im Fachmagazin The Holocene erschien. Die Forscher fanden Holzreste, die eine Gletscherexpansion zwischen 7020 und 5470 Jahren vor heute belegen. Gemäß einer Studie von Kate Johnson und Dan Smith aus dem gleichen Monat in The Holocene waren einige Gletscher in British Columbia (B.C.) während der Römischen Wärmephase vor 2000 Jahren offensichtlich kürzer als heute. Aus dem Gletscher heute austauende Holzreste wurden laut Altersdatierung ab 250 n. Chr. vom Gletscher überrollt. Eine signifikante römische Gletscherschmelze wird auch durch eine Arbeit einer Forschergruppe um Malyssa Maurer gestützt, die aufgrund von Untersuchungen an Pflanzenresten stark verkürzte Gletscher in B.C. vor 2000 Jahren annehmen. Die Studie erschien im September 2012 in den Quaternary Science Reviews.

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Überraschung im höchsten Gebirge der Erde: Karakoram-Gletscher wachsen seit Ende der 1980er Jahre

Unsere kleine Gletscher-Weltreise bringt uns heute nach Asien. Wir starten in der russischen Arktis, auf den geheimnisvollen Inseln Sewernaja Semlja, Nowaja Semlja und Franz-Josef-Land. Diese Inseln im europäisch-asiatischen Grenzbereich sind teilweise vergletschert und sollten ein guter Indikator für den angeblich besonders schnell vornanschreitenden Klimawandel in der Arktis darstellen. Eine Forschergruppe um Moholdt et al. veröffentlichte 2012 in den Geophysical Research Letters eine satellitengestützte Studie zur Massenveränderung der Gletscher auf den drei Inseln. Zu ihrer Überraschung fanden sie, dass die Gletscher auf Franz-Josef-Land in den letzten Jahren gewachsen sind (Abbildung 1). Auch auf Sewernaja Semlja sucht man vergeblich nach einer Schmelzkatastrophe. Hier ist die Gletschermasse im letzten Jahrzehnt stabil geblieben. Lediglich auf Nowaja Semlja hat der Gletscher an Masse verloren. Ein Teil des Eisverlustes wurde jedoch 2011-2012 wieder ausgeglichen.

Abbildung 1: Gletschermasse auf Basis von GRACE-Satellitenmessungen 2003-2011 (Punkte). Trendlinie markiert ICESat-Trend 2003-2009. Aus Moholdt et al. 2012.

 

Aus dem hohen Norden jetzt in den Süden des Russischen Reiches, ins Altai-Gebirge. Ein russisch-österreichisches Team um A.R. Agatova vom Institute of Geology and Mineralogy in Novosibirsk untersuchte die Gletschergeschichte dieses Orogens für die vergangenen 7000 Jahre. Die Ergebnisse der Studie erschienen im Juni 2012 in den Quatenary Science Reviews. Die Forscher identifizierten drei Episoden während derer die Gletscher im Altai wuchsen, nämlich vor 4900-4200 Jahren, 2300-1700 Jahren und 750-150 Jahren. Die letzte Eiswachstumsphase entspricht dabei der Kleinen Eiszeit. Zwischen diesen Phasen ereigneten sich entsprechende Gletscherschmelzphasen. Eine besonders intensive Gletscherschmelze gab es in der Region in der Zeit von 7000-5000 Jahre vor heute, dem sogenannten mittelholozänen Klimaoptimum. Damals herrschten im Altai-Gebirge höhere Temperaturen als heute. Die Wissenschaftler nehmen an, dass die Gletscher während dieser langen Wärmephase in den Haupttälern vollständig abgeschmolzen waren. Auch in diesem Teil der Erde erweist sich die Idee von in der vorindustriellen Vergangenheit stets stabilen Gletscher als unwissenschaftliches Märchen.

Vom russischen Teil des Altai-Gebirges springen wir nun hinüber in den mongolischen Teil. Ein internationales Forscherteam um Pierre-Alain Herren vom Berner Oeschger Centre for Climate Change Research untersuchte einen 72m langen Eiskern aus dem Khukh Nuru Uul Gletscher. Auch hier das gleiche Bild wie auf der russischen Seite. Die Wissenschaftler fanden, dass das Untersuchungsgebiet vor 6000 Jahren wohl eisfrei war. Die heutigen Gletscher sind demnach nicht die Überreste aus der letzten Eiszeit, sondern stammen lediglich aus einer Wiedervergletscherungsphase nach dem mittelholozänen Klimaoptimum. Herren und Kollegen veröffentlichten ihre Ergebnisse im Juni 2013 in den Quaternary Science Reviews.

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