Blitzhäufigkeit in Brasilien pulsierte während der vergangenen 60 Jahre im Takt der Sonne

In der Natur ereignen sich seltsame Dinge. Zu den beeindruckendsten Schauspielen gehören zweifelsohne Gewitterstürme mit Blitz und Donner. Früher war man sich sicher, dass dies eine Strafe Gottes sein müsse, insbesondere, wenn jemand vom Blitz getroffen wurde. Dann muss er wohl etwas ganz Schlimmes getan haben, dass ihm diese Strafe widerfuhr. Auch heute noch sehen einige Forscher einen ähnlichen Zusammenhang. Durch seinen exzessiven CO2-haltigen Lebenswandel hat sich der Mensch versündigt und wird durch den fortschreitenden Klimawandel durch eine immer weiter ansteigende Anzahl von Blitzen bestraft. So meldete Scinexx im Juli 2007:

Klimawandel: Mehr Schäden durch Blitzeinschläge: Versicherer legen neue Studie vor
Aufgrund des Klimawandels muss in Deutschland in Zukunft mit einer Zunahme der Blitzaktivität gerechnet werden. Dies könnte zu deutlich mehr Schäden an elektronischen Geräten wie Computern oder Fernsehern führen. Darauf hat jetzt der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hingewiesen.

In den Folgemonaten nach der Meldung schnellte die Anzahl von neu abgeschlossenen Blitzversicherungen vermutlich abrupt nach oben. Ziel erreicht. Ein Jahr später konnten findige Forscher die Geschichte noch einmal toppen, wie in der Stuttgarter Zeitung im August 2008 zu lesen war:

Schädliche Stickoxide: Forscher entdecken Blitze als Klimasünder
Es ist ein Teufelskreis: Wenn es blitzt, entstehen in höheren Luftschichten Stickoxide, die den Klimawandel beschleunigen. Wird es jedoch wärmer, steigt einer neuen Studie zufolge die Gefahr von Gewittern – und damit auch von Blitzen.

Im Mai 2010 bekam die Versicherungsindustrie in der Süddeutschen Zeitung eine erneute Werbeplattform zur Verfügung gestellt:

Versicherer warnen vor mehr Blitzeinschlägen

In Deutschland blitzt es auch wegen des Klimawandels immer häufiger. Jetzt haben die Versicherer neue Erkenntnisse über Blitzschäden veröffentlicht.

Wenn die Blitzhäufigkeit durch die globale Erwärmung wirklich zunimmt, dann sollte sich dies bereits in den letzten Jahrzehnten in den Daten niedergeschlagen haben. Schließlich ist es in dieser Zeit um ein halbes Grad wärmer geworden. Bei der Betrachtung der Blitz-Todesoper-Statistik für die USA kommen jedoch ernsthafte Zweifel an dieser Arbeitshypothese (Abbildung 1). In den letzten 45 Jahren ist die Anzahl der jährlichen Blitzopfer um 75% zurückgegangen, laut einer Erhebung der US-amerikanischen Zentren für Krankheitskontrolle. Dabei werden überwiegend Männer vom Blitz getroffen, während sich Frauen meist vorzeitig in Sicherheit begeben. Sind Männer vielleicht einfach dümmer als Frauen?

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Studie der Colorado State University widerspricht dem PIK: Arktischer Meereisschwund führt nicht zu mehr Extremwetter

Unermüdlich schwappt die Klimadiskussion hin und her. Unterstützer der Klimakatastrophe denken sich immer neue Zusammenhänge aus, die die klimatische Schuld der Menschheit angeblich stützen sollen. In der Regel dauert es dann nur wenige Tage, bis der Spuk von der klimarealistischen Diskussionsseite entzaubert wird. Durch die guten medialen Verbindungen der Katastrophisten ist der Schaden dann allerdings meist bereits geschehen. Nur in den seltensten Fällen wird die ursprüngliche in den Zeitungen erschienene Alarmgeschichte korrigiert oder wenigstens relativiert. Es macht sich einfach nicht gut, wenn eine gruselige Knüllerstory nach nur kurzer Lebensdauer wieder zurückgenommen werden muss. Da könnten ja die Leser auf den Gedanken kommen, mit dem Faktencheck in der jeweiligen Redaktion könnte etwas nicht stimmen.

Im Folgenden wollen wir die Geschichte einer dieser Episoden im unwirklichen Klimastreit erzählen. Die Saga begann im März 2012 als Jennifer Francis von der Rutgers University und Stephen Vavrus von der University of Wisconsin-Madison in den Geophysical Research Letters einen Artikel mit dem Titel „Evidence linking Arctic amplification to extreme weather in mid-latitudes“ veröffentlichen. Darin postulieren die Autoren, dass sich der starke Jet Stream-Wind in der Höhe nicht mehr so schnell hin- und herschlängelt, so dass extreme Wetterlagen länger an einer Stelle wie festgenagelt verweilen. Schuld hieran hätte das schmelzende Meereis, ein Schwund der letztendlich auf das Konto des Menschen gehen soll. Eine schönschaurige Klimaalarmstory. Im Detail ist die Thematik so kompliziert, dass Francis und Vavrus ersteinmal keine große Opposition von außerhalb des Klimazirkels zu fürchten hatten.

Dazu muss man wissen, dass Jennifer Francis nicht nur Klimawissenschaftlerin, sondern auch -Aktivistin ist, was ihr einen neutraleren Blick deutlich erschwert. So war sie unter anderem mit Al Gores Climate Reality Project verbunden. Zudem hielt sie am 18. Juli 2013 eine klimaalarmistische Anhörungsrede vor dem US Senat (YouTube-Video hier). Bei solch einem schönen Klimagruselthema darf das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) natürlich nicht fehlen. Eifrig wurde an einer eigenen Publikation gewerkelt, die in der März-Ausgabe 2013 des Fachjournals PNAS erschien. Neben Leitautor Vladimir Petoukhov waren unter anderem auch zwei alte Bekannte mit von der Partie, Stefan Rahmstorf und Hans Joachim Schellnhuber. Wie könnte es anders sein. In einer PIK-Pressemitteilung vom 25. Februar 2013 schildern die Potsdamer, wie schlimm es um unseren Planeten steht (Fettsetzung ergänzt):

Eine ganze Reihe regionaler Wetter-Extreme hat in jüngster Zeit die Welt erschüttert – etwa die Hitzewelle in den USA 2011 oder jene in Russland 2010, als auch Pakistan überschwemmt wurde. Hinter diesen verheerenden Einzelereignissen gibt es eine gemeinsame physikalische Ursache, wie jetzt erstmals Wissenschaftler des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) aufzeigen. Ihre Studie wird diese Woche in der US-Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences veröffentlicht. Das Ergebnis: Der vom Menschen verursachte Klimawandel stört wiederholt die Muster der Luftbewegungen rund um die nördliche Erdhalbkugel, und zwar wahrscheinlich durch einen raffinierten Resonanz-Mechanismus.

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Überraschende Forschungsergebnisse des AWI aus dem subarktischen Kamtschatka: In den letzten 4500 Jahren war es bis zu 4 Grad wärmer als heute

Kennen Sie Kamtschatka? Vor allem Spieler des Gesellschaftsspiels ‚Risiko‘ werden diese Halbinsel im ostasiatischen Teil Russlands zu verorten wissen. Die größte Halbinsel Ostasiens ist etwa so groß wie Deutschland und befindet sich zwischen dem Beringmeer/Nordpazifik im Osten und dem Ochotskischen Meer im Westen. Ihre Fortsetzung in Richtung Japan ist die Inselkette der Kurilen. Die Kamtschatka-Halbinsel wurde von Kosaken auf ihren Streifzügen in den Osten Russlands im Jahre 1697 entdeckt. Da es hier vor allem sehr viele Zobel gab, wurde das Gebiet kurz darauf von Russland annektiert. Die dort lebenden Ureinwohner, die Korjaken, Itelmenen, Ewenen, Tschuktschen und Aleuten (Unangan), wurden blutig unterworfen und fast ausgerottet.

Das Klima in Kamtschatka ist arktisch bis subarktisch. Wie konnten die Ureinwohner in dieser unwirtlichen Region bestehen? Hat die Klimaerwärmung des letzten Jahrhunderts die Region in klimatisch bessere Zeiten katapultiert? Eine Forschergruppe um Larisa Nazarova vom Alfred Wegener Institute (AWI) für Polar- und Meeresforschung in Potsdam untersuchte jetzt anhand von Seenablagerungen die klimatische Vergangenheit Kamtschatkas für die vergangenen 4500 Jahre. Die Forscher veröffentlichten ihre Ergebnisse im Mai 2013 in den Quaternary Science Reviews. Überraschenderweise fanden Nazarova und ihre Kollegen, dass es in der Zeit vor 4500 bis 4000 Jahren bereits einmal so warm wie heute gewesen ist (Abbildung 1). Dies war jedoch nur der Anfang einer unerwarteten Entwicklung. In der Zeitspanne von 3700 bis 2800 Jahren vor heute kletterten die Temperaturen sogar noch höher und erreichten ein Niveau, das knapp 4 Grad über dem heutigen lag. Nach einer nur wenige Jahrhunderte andauernden kälteren Phase kletterten die Temperaturen vor 2500 Jahren wieder in die Höhe und lagen 1400 Jahre lang 1-2 Grad über dem heutigen Temperaturniveau. In diese Phase fallen auch die Römische Wärmeperiode und die Mittelalterliche Wärmeperiode.

Den Ureinwohnern kamen diese ausgedehnten Wärmephasen gelegen, machten sie die Lebensbedingungen doch etwas erträglicher. Die heutigen Temperaturen in dieser arktisch/subarktischen Region stellen damit keinesfalls eine noch nie dagewesene Hitzesituation dar. Im Gegenteil, über lange Strecken war es in Kamtschatka in den letzten Jahrtausenden sogar wärmer als heute.

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Neue Studie der Universität Kiel zur Jungsteinzeit in Irland: Klimazyklen durch Schwankungen der Sonnenaktivität ausgelöst

In der dunklen Vergangenheit ernährten sich die Menschen als Jäger und Sammler. Abseits aller romantischen Verklärungen war dies ein recht mühsames Geschäft. Aus diesem Grund gaben vor einigen Tausend Jahren immer mehr Menschen das unstete Herumtreiben auf und ließen sich als sesshafte Bauern mit domestizierten Tieren und Pflanzen nieder. In dieser auch als  Jungsteinzeit oder Neolithikum bezeichneten Epoche war der landwirtschaftliche Erfolg eng an die jeweiligen klimatischen Bedingungen geknüpft. Entgegen früheren Vorstellungen änderte sich das Klima in zyklischer Weise, mit Verschiebungen in Regenmengen und Temperaturen.

Eine vierköpfige Forschergruppe von der Christian-Albrechts Universität Kiel sowie der schwedischen Lund Universität um Susann Stolze untersuchte nun anhand von Pollen und geochemischen Isotopenmessungen an Seensedimenten die klimatische Entwicklung in Irland sowie ihren Einfluss auf die damals lebenden Menschen. Das untersuchte neolithische Zeitintervall begann 4000 v. Chr. und endete 2900 v. Chr. Die Forscher fanden eine zyklische Abfolge von kalten, regenreichen Phasen, die sich mit wärmeren, trockeneren Zeiten abwechselten. Letztere verschafften den jungsteinzeitlichen Bauern die besten Bedingungen für ihren Ackerbau, da die Pflanzen unter warmen, nicht zu nassen Bedingungen offenbar am besten gediehen.

Das Forscherteam verglich die zeitliche Entwicklung mit anderen Regionen Nord- und Westeuropas sowie der Alpen und fand eine gute zeitliche Übereinstimmung der klimatischen Veränderungen. Bei der Suche nach einem gemeinsamen klimatischen Taktgeber stießen die Wissenschaftler auf Aktivitätsschwankungen der Sonne, deren bekannter Verlauf ein hohes Maß an Synchronität gegenüber der rekonstruierten Klimakurve zeigte. Susann Stolze und ihre Kollegen gehen daher davon aus, dass die dokumentierten Klimazyklen in Irland durch Änderungen der solaren Strahlung verursacht worden sind.

Die Arbeit erschien im Mai 2013 in den Quaternary Science Reviews. Trotz der bemerkenswerten Studienresultate hielt es die Universität Kiel leider nicht für notwendig, eine Pressemitteilung herauszugeben. Aus diesem Grund schwieg sich auch die Presse über die Arbeit aus. Susann Stolze hat mittlerweile die Universität Kiel verlassen und ist jetzt in Colorado am Institute of Arctic and Alpine Research (INSTAAR) tätig.

Im Folgenden die Kurzfassung der neuen Arbeit im englischen Original (Fettsetzung ergänzt):

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Pioniere des Klimarealismus: Der Geologe Peter Ziegler

Geologen sind gute Beobachter. Im Laufe ihrer beruflichen Laufbahn durchstreifen sie die Welt, fertigen Skizzen an, sammeln Gesteinsproben, messen tektonische Werte und notieren auch sonst alles, was ihnen Aufschluss über die viereinhalb Milliarden Jahre lange Erdgeschichte geben könnte. Wie Detektive puzzeln Geologen das Bild unseres Heimatplaneten aus einer Unzahl von Details zusammen. Wie Historiker versuchen sie den Ablauf der Ereignisse minutiös zu rekonstruieren. Die Tätigkeit erfordert besondere Fähigkeiten im Abstrahieren, Extra- und Interpolieren, ausdauernden Kompilieren, räumlichen und zeitlichen Denken sowie kritischen Hinterfragen.

Ein ganz großer dieses Faches ist Peter Ziegler. Es gibt kaum einen Geologen, der im Laufe seiner Ausbildung oder beruflichen Tätigkeit nicht mit Zieglers größtem Werk, dem Geological Atlas of Western and Central Europe, in Kontakt gekommen wäre. Dieser Atlas erschien erstmals 1982 und enthält ein detailliertes Landkartenwerk zur geologischen Entwicklung Europas. Fein säuberlich markierten Ziegler und Kollegen die Verteilung von Meeren, Flussdeltas, Hochgebieten sowie vielen anderen Merkmalen und wie sie sich im Laufe der Jahrmillionen verschoben haben. Ein faszinierendes Navigationssystem durch die Tiefen der Zeit.

Der Schweizer Peter Alfred Ziegler wurde im Laufe seiner Karriere vielfach mit Preisen ausgezeichnet, darunter die Foumarier-Medaille der Belgischen Geologischen Gesellschaft, die Van-Waterschot-van-der-Gracht-Medaille der Königlichen Geologischen und Bergbau-Gesellschaft der Niederlande, die William Smith Medal der Geological Society of London sowie die Leopold-von-Buch-Plakette der Deutschen Geologischen Gesellschaft. Peter Ziegler ist Vorbild einer ganzen Generation von Geologen.

Es gibt kaum eine Naturwissenschaft, die interdisziplinärer ist als die Geologie. Der flüssige Umgang mit allen Basisfächern wie Physik, Chemie, Biologie und Mathematik ist allen Geologen gemein. Aus diesem Grund verwundert es nicht, dass sich Ziegler auch ausführliche Gedanken über die Klimadiskussion gemacht hat. In einer bemerkenswerten Präsentation fasste er im Februar 2013 eine Vielzahl von wichtigen Graphiken zusammen, die die Klimaerwärmung der letzten 150 Jahre im Anschluss an die Kleine Eiszeit als natürlichen Prozess kennzeichnet, für den ein Einfluss des Menschen nicht zwingend notwendig ist. Die Präsentation kann auf der Webseite der Friends of Science heruntergeladen werden.

Der wissenschaftliche Gedankengang von Zieglers Ausarbeitung deckt sich in großen Zügen mit dem Konzept, das wir in unserem Buch „Die kalte Sonne“ dargestellt haben: Die Rolle der Sonne sowie pulsierender Ozeanzyklen spielen eine viel wichtigere Rolle als vom IPCC derzeit angenommen. Und es gibt interessanterweise eine weitere Gemeinsamkeit: Der Co-Autor der kalten Sonne, Sebastian Lüning, ist ebenfalls Geologe. Alles nur Zufall? Wohl eher nicht. Die Zeit ist reif für einen realistischeren, geologischen Blick auf die Zusammenhänge.

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Neue schweizerische Studien: Künftig weniger Hochwasser in den Zentralalpen – Sonnenaktvität übt signifikanten Einfluss aus

Im August 2013 berichteten wir an dieser Stelle über eine Studie zur historischen Hochwasserentwicklung in den Südalpen. Darin zeigte sich, dass das Hochwasser signifikant von Sonnenaktivitätsschwankungen beeinflusst wurde. Mitte November 2013 erschien nun vom gleichen Forscherteam in den Quaternary Science Reviews eine neue Studie, die sich diesmal mit den Zentralalpen beschäftigt. Stefanie Wirth von der ETH Zürich und ihre Kollegen rekonstruierten dabei anhand von Seenablagerungen dieser Region die Hochwassergeschichte für die vergangenen 10.000 Jahre. Die identifizierten Hochwasserereignisse stammten vor allem aus der Phase vom späten Frühling bis Herbst, da im restlichen Teil des Jahres in den hochalpinen Lagen Schnee und Eis dominierten. Die Studie ergab, dass …

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Munich Re rudert beim nordamerikanischen Extremwetter zurück: Keine Unterscheidung zwischen natürlicher und menschengemachter Komponente möglich

Für Versicherungen ist der Klimawandel ein gutes Geschäft. Firmen wie die Munich Re streuen über die Presse gerne Klimaalarm-Stories, die in der Bevölkerung Angst und Schrecken verursachen und in der Folge den Kundenstamm erheblich vergrößern. Ein schönes Beispiel dieser Masche betraf Wetterkatastrophenschäden in den USA. Am 17. Oktober 2012 hatte die Munich Re per Pressemitteilung folgende schöne Klimaschockernachricht verbreitet (Fettsetzung ergänzt):

NORDAMERIKA VON ZUNAHME DER WETTERKATASTROPHEN AM STÄRKSTEN BETROFFEN
[…] Die Publikation „Severe Weather in North America“ analysiert die verschiedenen Wetterrisiken und ihre Entwicklungstrends.  […] Die Studie soll Underwriter und Kunden in Nordamerika unterstützen, dem größten Erst- und Rückversicherungsmarkt der Welt. Auf der Grundlage der mit mehr als 30.000 Einträgen weltweit umfassendsten Schadensdatenbank für Naturkatastrophen NatCatSERVICE hat Munich Re Eintrittshäufigkeiten und Schadenstrends für die verschiedenen Gefahren analysiert. Nordamerika ist von allen Arten von Wetterextremen betroffen: Tropenstürme, Gewitter, Winterstürme, Tornados, Waldbrände, Dürren und Überschwemmungen. Ein Grund dafür ist, dass es in Nordamerika keinen Gebirgszug in Ost-West-Richtung gibt, der kalte Luft im Norden von warmer Luft im Süden trennen würde. […] Nirgendwo auf der Welt steigt die Zahl der Wetterkatastrophen stärker als in Nordamerika. Die Studie zeigt, dass sich die Anzahl der wetterbedingten Schadenereignisse dort in den letzten drei Jahrzehnten fast verfünffacht hat. In Asien legte sie dagegen nur um den Faktor 4, in Afrika um 2,5, in Europa um 2 und in Südamerika um 1,5 zu. Für diese Zunahme wird auch der anthropogene Klimawandel verantwortlich gemacht. […] Der Leiter des Fachbereichs Georisiko-Forschung Prof. Peter Höppe: „Dieses Ergebnis kann aller Wahrscheinlichkeit nach als erster Fußabdruck gewertet werden, den der Klimawandel in den letzten vier Jahrzehnten in unseren Schadendaten hinterlassen hat. Eine derart starke Beweiskette hat es bislang noch nicht gegeben. Wenn die Auswirkungen des Klimawandels jetzt schon spürbar sind, werden alle Warnungen und Gegenmaßnahmen umso dringlicher.“

Die Munich Re macht in der Pressemitteilung aus dem Oktober 2012 den anthropogenen Klimawandel für die Zunahme des Extremwetters verantwortlich. Die zitierte Studie ist ein internes Werk, aus dem auch eine begutachtete Veröffentlichung zusammengestellt wurde, die schließlich ein Jahr später, im Oktober 2013 im Fachblatt Weather, Climate and Society der American Meteorological Society als „Sander et al. 2013“ erschien. In der Kurzfassung des Papers lesen wir jedoch etwas gänzlich Unerwartetes:

No final attribution of the climatic variability identified in thunderstorm forcing and losses—either to natural climate variability or to anthropogenic climate change—can be conclusively arrived at in this study because of the chosen methodology. 

In der dazugehörigen Pressemitteilung der Munich Re, die bereits kurz nach Annahme der Arbeit zum Druck im April 2013 herausgegeben wurde, räumt der Rückversicherer die enorme Einschränkung der Studienergebnisse ein:

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Die Sonne lacht

Am 11. Oktober 2013 erschien auf cityam.com ein Beitrag von Larry Bell zur verfahrenen Energiewende in Deutschland und Europa. Unter anderem wird auch die englische Ausgabe unseres Buches erwähnt. Hier ein Auszug aus dem Beitrag:

Misguided energy policies have put Europe on a path to economic decline
Despite rising atmospheric carbon dioxide levels, global climate temperatures have remained flat for the past 15 years, if not a good deal longer. And the UN’s Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) was last month forced to admit that its own climate models have grossly overestimated climate sensitivity to atmospheric CO2. So why are some European countries – Germany in particular, but also Britain and Denmark – pursuing green policies that are pushing up the cost of energy, and which could prove seriously damaging to their long-term economic health? Existing policy in Germany already forces households to fork out for the second highest power costs in Europe – often as much as 30 per cent above the levels seen in other European countries. Only the Danes pay more, and residential electricity costs in both countries are roughly 300 per cent higher than in the US. Circumstances in Germany are only likely to worsen following the re-election of Angela Merkel’s conservative Christian Democratic Union. She will continue with policies designed to wean the country off fossil fuels and nuclear power. But even former proponents are beginning to see the damage being caused. Dr Fritz Vahrenholt, a father of Germany’s environmental movement and former head of the renewable energy division at utility company RWE, has joined the ranks of those now challenging this trend. In his new book, The Neglected Sun Precludes Catastrophe, he concludes that “renewable energies do have a big future, but not like this. It’s been a runaway train and too expensive. We are putting [our] industry in jeopardy.”

Weiterlesen auf cityam.com.

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Eines der großen Rätsel der heutigen Zeit ist, weshalb Al Gore für seinen fragwürdigen Klimaaktivismus den Nobelpreis erhalten hat. In seinem Film „Eine unbequeme Wahrheit“ sind eine Reihe grober fachlicher Fehler aufgetaucht, so dass die Doku laut Gerichtbeschluss an britischen Schulen nur mit korrigierendem Kommentar gezeigt werden darf. Ebenfalls ist klar, dass Gore durch seinen Lobbyismus für den Klimaalarmismus glänzend verdient hat (siehe unsere Blogbeiträge „Al Gore und sein Generation Investment Fonds“ und „PIK und Al Gore nehmen Petrodollars„). Der Direktor des norwegischen Nobel-Instituts in Oslo und Sekretär des norwegischen Friedensnobel-Komitees, Geir Lundestad, hat nun dem Toronto Star anvertraut, warum Al Gore den Preis letztendlich wirklich bekam:

“[Climate] action is disappointingly slow. But these issues will have to be addressed. It takes time. … And if we could help strengthen the scientific case, if only marginally, that’s fine.”

Der Nobelpreis sollte also dabei helfen, in der Öffentlichkeit für den Klimaalarmismus zu werben und die Politik zu einschneidenden Beschlüssen drängen. Der wissenschaftliche Gehalt der Gore’schen Thesen wurde jedoch offenbar nicht ausreichend gründlich geprüft, ansonsten hätten dem Nobel-Komitee der grobe Hockey Stick Schnitzer sowie viele weitere Ungereimtheiten auffallen müssen.

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Nicola Scafetta hat frühzeitig auf die wichtige Rolle von natürlichen Zyklen im Klimageschehen hingewiesen, die vom IPCC bislang nicht berücksichtigt wurden (siehe sein Gastbeitrag in unserem Buch „Die kalte Sonne“). Auf JoNova erschien kürzlich eine gute Diskussion des derzeitigen Forschungsstandes von Scafettas Arbeiten.

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Der Weltklimarat hat ein großes Problem mit der Sonne. Obwohl zahlreiche geologische Studien eine signifikante Klimabeeinflussung durch die Sonne nachwiesen, hat es der IPCC noch immer nicht geschafft, die Sonne in die heutigen Klimamodelle sinnhaft einzubauen. Man könnte sich jetzt ständig mächtig darüber aufregen und Briefe an die Stocker-Truppe schreiben, letztendlich prallt aber jegliche Kritik an der Elefantenhaut des trägen IPCC ab. Selbst die von keinem der IPCC-Modelle vorhergesagte Erwärmungspause scheint die Organisation nicht zu kratzen. Die Organisation ist eben mächtig und tut genau, was ihr aufgetragen wurde, nämlich die anthropogene Klimakatastrophe zu belegen. Die Modelle sind hierfür gut, auch wenn sie die Realität in keinster Weise widerspiegeln. Aber was sagt eigentlich die Sonne zu all dem? Tja, sie schaut sich das verrückte Treiben auf der Erde aus sicherer Distanz an und lacht!

Originalfoto der Sonne des NASA Solar Dynamics Observatory (Goddard Space Flight Center) vom 27. September 2013. Mit Dank an dh7fb.

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Im November 2013-Heft der Fachzeitschrift The Holocene erschien ein Artikel von Shi-Yong Yu von der Chinese Academy of Sciences mit einer Klimarekonstruktion für Nordostchina für die vergangenen 6000 Jahre auf Basis von Torfablagerungen. Yu fand dabei eine starke Zyklizität der Klimaentwicklung, die zunächst im Jahrtausendtakt, später im Jahrhunderttakt variierte. Als einen wichtigen Auslöser der Temperaturschwankungen identifizierte der Forscher Sonnenaktivitätsschwankungen. Hier ein Auszug aus der Kurzfassung:

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Hilfswerk Misereor überweist PIK-Klimainstitut € 520,000 an Spendengeldern für fragwürdige Klimastudie

Am 19. November 2013 brachte die Deutsche Welle einen Beitrag mit dem bemerkenswerten Titel „Beim Klimawandel werden Akademiker zu Aktivisten“. Anstatt sich nun mit der fehlenden wissenschaftlichen Neutralität führender Klimawissenschaftler zu beschäftigen, verschafft der Artikel der klimaalarmistischen Bewegung auch noch eine prominente Plattform. Das ist die Deutsche Welle wie wir sie kennen (siehe z.B. unseren Beitrag „Ein Fall für den Bundesrechnungshof: Klimaberichterstattung der Deutsche Welle„). Lediglich eine Passage ist bemerkenswert:

Ernst Ulrich von Weizsäcker, Biologe und Co-Vorsitzender des Club of Rome, legte die Axt an eine der Kern-Überzeugungen der Klimapolitik: je mehr erneuerbare Energien, desto besser. Unser Vertrauen in erneuerbare Energien sei ein „Irrglaube“, erklärte er. Denn während der Einsatz erneuerbarer Energien Öl, Gas und Kohle ablöst, bleibt ein weiterer wichtiger Punkt unangetastet: der Energiepreis selbst.

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Am 17. November 2013 brachte die schleswig-holsteinische Webplattform shz.de ein Interview mit dem Klimawissenschaftler Hans von Storch. Hier einige Auszüge:

EIN KLIMAFORSCHER GEGEN DIE PANIKMACHER

SHZ.DE: Herr von Storch, viele Ihrer Kollegen traten nach „Haiyan“ in TV-Sondersendungen auf. Stets ging es um die Frage, ob das nun der Klimawandel sei. Wie geht es Ihnen, wenn Sie solche Auftritte sehen?

VON STORCH: Diese Frage liegt nach der Katastrophenrhetorik der letzten Jahrzehnte nahe. Aber ich erinnere mich an ein Interview im öffentlich-rechtlichen Frühstücksfernsehen. Da wurde ein Kollege von mir als Wahrheitsverkünder hofiert. Die Journalisten stellten nicht eine kritische Nachfrage. Peinliche Hofberichterstattung.

SHZ.DE: Ihr recht bekannter Kollege Mojib Latif sagte in einer anderen Sendung, der Sturm sei „ein tragischer Weckruf für die internationale Politik, endlich was zu unternehmen“. Ist „Haiyan“ ein Zeichen des Klimawandels, wie auch diverse Kommentatoren meinten?

VON STORCH: Nein. Das würde ich dann sagen, wenn wir über einige Zeit eine ungewöhnliche Entwicklung hin zu stärkeren oder häufigeren Stürmen hätten. Extremereignisse sind Teil des normalen Wettergeschehens. „Haiyan“ war ein ganz erheblicher und sehr starker Sturm, doch schon früher gab es wenige Taifune mit stärkeren Winden und niederen Luftdrücken. Dabei ist zu bedenken, dass solche Messungen immer problematisch sind. „Haiyan“ war kein Rekordsturm und wir haben auch keine ungewöhnliche Häufung in der Region in den letzten Jahren. Also ist dieser Sturm kaum als Zeichen für den menschengemachten Klimawandel zu verstehen.

Weiterlesen auf shz.de.

Siehe auch englischsprachiger Beitrag auf notrickszone.com.

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Sven Titz schrieb am 2. Oktober 2013 in der Neuen Zürcher Zeitung über eine interessante Mittelfristprognose des IPCC:

Das Klima bis zum Jahr 2035: Der Weltklimarat IPCC wagt sich erstmals an kurzfristige Projektionen heran
[…] Erstmals hat der Klimarat den kurzfristigen Projektionen nun ein ganzes Kapitel gewidmet. Es kulminiert in einer Art Vorhersage für die nächste Zeit. Sie wurde aus den Langzeit-Simulationen abgeleitet. Die Forscher korrigierten die Simulationswerte dafür ein wenig nach unten, denn es hat sich gezeigt, dass die Modelle den Temperaturanstieg bei kurzfristigen Projektionen etwas überschätzen. Demnach liegt die globale Mitteltemperatur zwischen 2016 und 2035 im Durchschnitt wahrscheinlich 0,3 bis 0,7 Grad Celsius über dem Niveau der Jahre 1986 bis 2005 (das entspricht 0,2 bis 0,6 Grad über dem Niveau des letzten Jahrzehnts). Die Forscher schränken die Vorhersage zusätzlich ein wenig ein: Bis 2035 darf es keinen ungewöhnlichen Trend in der Sonnenaktivität geben, und es dürfen sich auch keine Vulkaneruptionen ereignen, die wie Mount Pinatubo im Jahr 1991 die Erde kurzfristig um ein paar Zehntelgrade kühlen können.

Jetzt wird es interessant: In den kommenden 20 Jahren soll sich die Erde also um knapp ein halbes Grad erwärmen, sagt der IPCC. Dies ist zwar noch eine lange Zeit hin, aber immerhin greifbarer als Prognosen bis 2100. Nun gibt es renommierte Wissenschaftler, die dieser starken Erwärmungsprognose vehement widersprechen. Im September 2013 veröffentlichten Marcia Glaze Wyatt von der University of Colorado-Boulder und Judith Curry vom Georgia Institute of Technology in Atlanta im Fachmagazin Climate Dynamics eine neue Arbeit, die eine Fortsetzung der Erwärmungspause bis in die 2030er Jahre prognostiziert. Unter Berücksichtigung von Ozeanzyklen, die sich wie eine Stadionwelle über den Globus im 60-Jahrestakt entwickeln, kommen die Autoren zu dem Schluss (Auszug aus der Pressemitteilung):

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FDP-Umweltsprecher Gero Hocker wirbt im niedersächsischen Parlament für mehr Klimarealismus

In einer Rede am 31. Oktober 2013 im Plenum des Niedersächsischen Landtages forderte Dr. Gero Hocker, Sprecher für Energie, Umwelt- und Klimaschutz in der FDP-Fraktion, seine Kollegen dazu auf, eine rationalere Klimapolitik zu betreiben. Die Kollegen müssten weniger angstgetrieben entscheiden und von den überzogenen Szenarien des IPCC Abstand nehmen. Eine mutige Rede, die Anerkennung verdient:

 

Siehe auch Kommentierung auf notrickszone.com (englisch).

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Am 10. Oktober 2013 erschien in der Fachzeitschrift Nature ein Artikel eines 14-köpfigen Forscherteams um Camilo Mora mit dem Titel „The projected timing of climate departure from recent variability“. Ulli Kulke hat sich die Arbeit einmal näher angeschaut:

Jetzt wissen wir es ganz genau: Der Klimawandel setzt 2047 ein
Heute mal etwas zum Schmunzeln. Gerade erst hat der Klimadiskurs den neuesten Sachstandsbericht des Weltklimarates verdaut (AR5, erster Teil). Zumindest eines dürfte davon hängen geblieben sein. Der IPCC räumt darin unumwunden ein, dass die Modelle unzureichend sind, den derzeitigen Klimaverlauf widerzuspiegeln. Irgendwelche Kräfte sind da am Werk, die den Temperaturen eine unvorhergesehene Entwicklung gaben, seit eineinhalb Jahrzehnten wird es nicht mehr wärmer trotz steigendem CO2-Ausstoß. Der IPCC rätselt. Ich will mich jetzt nicht darüber streiten, ob die langfristige Tendenz des Klimarates vielleicht doch stimmen könnte, ich habe auch da meine begründeten Zweifel. Eines aber steht fest: Für genau terminierte Vorhersagen eignen sich die Modelle ganz offenbar nicht. 

Ob Camilo Mora, Klimaforscher aus Hawaii, wenn er denn den IPCC-Bericht vorher gekannt hätte, Bedenken gehabt hätte, sich mit seiner neuesten Studie lächerlich zu machen? Wollen wir es mal zu seinen Gunsten annehmen. Denn er legt wenige Tage nach jenem Weltklimabericht nun allen Ernstes eine Arbeit vor, die an Genauigkeit nicht mehr zu überbieten ist, und das auch noch in der Langfristprognose. 2047 wird seiner Ansicht nach das Jahr sein, ab dem jedes einzelne Jahr heißer sein wird als alle Jahre zwischen 1860 und 2005. Genauer gehts nicht. Weil er sich da aber nicht ganz sicher ist, bietet er auch noch eine Schwankungsbreite an: Plus minus 14 Jahre (nein, nicht 13 und auch nicht 15, sondern 14, oder sollte man da auch noch ein +/- angeben?). 2047 ist allerdings auch nur der Durchschnitt. In Honolulu wird es schon 2043 der Fall sein, in Dallas wird die Schwelle erst 2063, in Anchorage erst 2071 überschritten sein. Aber an welchem genauen Datum eigentlich, am 1. April, oder am 30. Mai, wenn ja bekanntlich Weltuntergang ist, oder wann jetzt?

Weiterlesen auf Donner + Doria.

Siehe auch Kritik an Nature-Arbeit durch den Statistiker William M. Briggs.

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Bob Geldorf: Wegen der Klimakatastrophe haben wir möglicherweise nur noch 17 Jahre zu leben

Im September 2013 kam der neue Roman von Frederick Forsyth heraus: „Die Todesliste„. Eine spannende Lektüre. Der selbe Frederick Forsyth kommentierte in der britischen Tageszeitung The Express jetzt auch den neuen IPCC-Bericht. Die Rezension ist ebenfalls sehr lesenswert (nicht jedoch der IPCC-Bericht):

The climate change fanatics have hijacked the debate
By: Frederick Forsyth
You may not have noticed it (if you’re normal you surely changed channels fast) but last week saw a so-called conference by the Intergovernmental Panel on Climate Change in Stockholm. I say “so-called” because before it sat a communiqué was issued declaring exactly the conclusion it would come to. This is not science. True science constantly probes, doubts, tests, investigates, examines and welcomes dissent. The IPCC did not invite one single person who did not agree with its pre-decided obsession. Nasty facts (such as the world ain’t getter warmer after all) were swept into oblivion.

Weiterlesen auf express.co.uk.

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Sie wundern sich auch, dass man so wenig aus der Antarktis hört? Das Meereis wächst – und niemand berichtet darüber. Mindestens genauso interessant ist die Temperaturentwicklung. Brian Gunter hat jetzt die Temperaturdatenreihen der Antarktis untersucht und kam zu dem Ergebnis, dass sich der Kontinent (mit Ausnahme der antarktischen Halbinsel) seit nunmehr 50 Jahren nicht mehr erwärmt. Sein Bericht mit Abbildung aller 13 untersuchten Temperaturkurven ist hier.

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Bob Geldorf macht sich große Sorgen wegen der Klimakatastrophe und sagte kürzlich:

„We may not get to 2030. We need to address the problem of climate change urgently.“

Wir haben also noch 17 Jahre zu leben, fast genau so lange wie der Erwärmungsstopp jetzt andauert. Fürchtet Euch sehr! Das Ende ist nahe!

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UN-Klimakonferenz in Warschau ohne australische Regierungsvertreter

Die Klimakonferenz in Warschau dürfte sich vor allem für die Hotels der Stadt lohnen. Allerdings sind wohl einige Räume leer geblieben, denn Australien hatte sich entschieden, seine Vertreter zuhause zu lassen, wie das Handelsblatt meldete:

Die Uno-Klimakonferenz, die am Montag in Warschau beginnt, wird ohne einen Regierungsvertreter aus Australien stattfinden. Das gab Premierminister Tony Abbott bekannt. Die neue Regierung werde nicht einmal einen Staatsekretär zu den Gesprächen in Polen schicken. Wie Umweltminister Greg Hunt meinte, wolle er sich auf die Abschaffung der Klimasteuer konzentrieren, statt in Warschau über Maßnahmen zur Reduktion von Treibhaus-Emissionen zu debattieren.

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Als normaler Wirtschaftsflüchtling hat man heutzutage wenig zu lachen. Klimaflüchtlinge hingegen haben einen deutlich edleren Status. Der ORF beschrieb kürzlich einen kuriosen Fall:

Ein Bewohner der Pazifikinselgruppe Kiribati, der vor Jahren nach Neuseeland flüchtete, hat Asyl beantragt und kämpft darum, weltweit als erster Klimawandelflüchtling anerkannt zu werden. Die Korallenatolle von Kiribati, die teils weniger als zwei Meter aus dem Meer herausragen, sind massiv vom durch den Klimawandel ausgelösten Anstieg des Meeresspiegels betroffen.

Auch Spiegel Online berichtete:

Neuseelands Einwanderungstribunal akzeptiert Teitiotas Behauptungen, betonte aber, er wäre in derselben Position wie die anderen Bewohner von Kiribati. Viele würden Maßnahmen treffen, um die Auswirkungen des steigenden Meeresspiegels zu mildern. Kiribati hat beispielsweise Land gekauft, um in Fidschi Lebensmittel wachsen zu lassen und Menschen umsiedeln zu können. Neuseeland und Australien, die Hauptziele von Flüchtlingen aus dem Südpazifik, haben bislang neue Einwanderungsregeln aufgrund des Klimawandels abgelehnt.

Steht es wirklich so schlimm um unsere Klimafreunde aus Kiribati? Eine wissenschaftliche Studie von 2010 widerspricht. Die Untersuchung ergab, dass sich die Fläche von Kiribati trotz Meeresspiegelanstiegs in den letzten Jahren vergrößert hat, wie der Focus damals berichtete:

„Eine Studie von Meeresforschern der neuseeländischen Auckland University hatte unlängst gezeigt, dass die Fläche vieler Südseeinseln – darunter solche in Tuvalu und auch in Kiribati – in den vergangenen 60 Jahren sogar zunahm. Eine von ihnen wuchs sogar um 30 Prozent, und die drei am dichtesten besiedelten Inseln Kiribatis Betio, Bairiki und Nanikai gewannen zwischen 12,5 und 30 Prozent an Fläche. Nur vier kleinere Inseln verloren Teiles ihres Lands an die See. Laut dem Studien-Hauptautor Paul Kench wird mehr Material von dem Korallenriff angespült, das die Eilande gewöhnlich umgibt. Weil die Korallen dem steigenden Meeresspiegel hinterher wachsen, gibt es für den Prozess laufend Nachschub.“ 

Siehe auch unseren Blogbeitrag "Kiribati geht unter – oder vielleicht doch nicht?"

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In der Nordwestzeitung vom 2. Oktober 2013 gab es ein Interview mit PIK-Klimaalarm-Forscher Anders Levermann. Hier das Highlight der Befragung:

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Klimaaktivisten missbrauchen Taifun Haiyan für eigene Zwecke: Studien fanden für die vergangenen Jahrzehnte keine Zunahme der Taifunaktivität

Anfang November 2013 verwüstete der Taifun Haiyan (chinesisch: „Sturmschwalbe“) Teile der Philippinen und forderte über 2300 Tote (Abbildung 1). Eine Tragödie, die sich leider seit jeher in dieser von der Natur hart auf die Prüfung gestellten Region abspielt. Ursprünglich war sogar von 10.000 Toten die Rede gewesen, eine letztendlich zu hoch gegriffene Zahl, deren fälschliches Zustandekommen der philippinische Präsident Benigno Aquino durch das ‚emotionale Drama‘ nach der Katastrophe entschuldigte. Haiyan war einer der stärksten tropischen Wirbelstürme seit Beginn verlässlicher Wetteraufzeichnungen. Neben den hohen Windgeschwindigkeiten kam jedoch noch ein weiterer unglücklicher Umstand hinzu, der die Opferzahlen nach oben schnellen ließ: Gerade als Haiyan auf Land traf herrschte nämlich Flut, so dass die Flutwelle noch viel höher auflief, als sie es sonst eigentlich getan hätte.

Abbildung 1: Zugbahn von Taifun Haiyan (alias Yolanda) im Bereich der Philippinen vom 6. Bis 9. November 2013. Quelle: PAGASA.

 

Was war eigentlich nochmal genau ein Taifun und wie unterscheidet er sich vom bekannteren Hurrikan? Als Taifune werden tropische Wirbelstürme in Ost- und Südostasien sowie im nordwestlichen Teil des Pazifischen Ozeans, westlich der internationalen Datumsgrenze und nördlich des Äquators bezeichnet (rot markiertes Gebiet in Abbildung 2). Tropische Wirbelstürme im Atlantik und nordöstlichen Teil des Pazifiks heißen hingegen Hurrikane.

Abbildung 2: Namen der tropischen Wirbelstürme in den verschiedenen Regionen: 1)  Hurrikan, 2) Taifun, 3) Zyklon. Quelle: Wikipedia.

 

Wie nach jeder größeren Extremwetterkatastrophe nutzten sogleich Klimaaktivisten die Situation aus und missbrauchten das schlimme Ereignis für eigene Zwecke. So nahm ein Delegierter der Philippinen bei der UN-Klimakonferenz in Warschau den Sturm in einer emotionsgeladenen Rede zum Anlass, zu einem entschiedenerem Kampf gegen den Klimawandel aufzurufen. Die Morgenpost berichtete:

«Stoppt diesen Wahnsinn», sagte Yeb Sano, der mit den Tränen kämpfte, als er von den Auswirkungen des Taifuns «Haiyan» in seiner Heimat berichtete. Er kündigte an, solange zu fasten, bis die Klimakonferenz eine bedeutsame Vereinbarung erzielt habe.

 

Auf der gleichen Klimakonferenz kündigte Japan an, seine CO2-Einsparungsbemühungen erheblich drastisch nach unten zu schrauben. Sogleich inszenierte eine Klimaaktivistengruppe ein fragwürdiges mediales Happening im Rahmen einer Pressekonferenz in Warschau, bei dem als Japaner verkleidete Schauspieler auf am Boden liegende Philippiner eintraten. Die Tagesschau stieg sofort mit ein und verbreitete das Schmierentheater dankbar.

Währenddessen meldet sich in der Zeit der Klimaaktivist Klaus Töpfer zu Wort:

Der Taifun „Haiyan“ auf den Philippinen ist nach Einschätzung von Klaus Töpfer ein weiterer Augenöffner für den Klimawandel. […] Es sei Fakt und keine Spekulation, dass solche Stürme häufiger kämen und dass sie stärker würden, so der ehemalige Bundesumweltminister [im Deutschlandfunk].

Auch der Klimaspezialist und Generalsekretär der Vereinten Nationen, Ban Ki-moon ist sich sicher, dass Haiyan auf den menschengemachten Klimawandel zurückgeht, wie er jetzt in einer Rede an der Universität Tallinn in Estland erklärte. Im Bayerischen Rundfunk sprach der klimareligiöse Mojib Latif von einer Katastrophe „biblischen Ausmaßes“, die auf jeden Fall als Folge der Klimaerwärmung zu werten wäre. Im ZDF-Morgenmagazin behauptete Stefan Rahmstorf aus dem Bauch heraus, dass dies wahrscheinlich der stärkste Taifun war, der jemals auf Land getroffen ist (hier das Video). In seinem Blog fragt der Forscher:

Wie ruhig können diejenigen, die sich mit aller Macht gegen Klimaschutzmaßnahmen stemmen, im Angesicht der Bilder aus den Philippinen noch schlafen?

Seiner Hauspresse, den Potsdamer Neuesten Nachrichten, diktierte Rahmtorf weitere persönliche Einschätzungen in den Block (Fettsetzung ergänzt):

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Neues vom CLOUD-Projekt des CERN: „Wir können nicht ausschließen, dass die kosmische Strahlung in höheren Luftschichten eine größere Rolle spielt als in den unteren Schichten“

Noch immer versucht der Potsdamer Stefan Rahmstorf händeringend die Erwärmungspause wegzudiskutieren. In einem Beitrag in seinem Blog stellte er am 1. November 2013 eine Kurve der Septembertemperaturen der letzten 130 Jahre dar, mit einem knallig rot eingefärbtem gleitendem Mittel, das keinerlei Erwärmungspause zeigt (Abbildung 1). Rahmstorf hatte es ja immer gesagt: Die Erwärmung geht unvermindert weiter. Aber halt, auch die Septembertemperaturen weisen bei näherem Hinschauen ein Plateau auf, das bereits mehr als ein Jahrzehnt anhält.

DH7FB hat die Daten einmal unter die Lupe genommen und ist schließlich darauf gestoßen, an welcher Stelle Rahmstorf getrickst hat. Erst wenn man für das gleitende Mittel einen sehr langen Glättungszeitraum verwendet, verschwindet das Plateau. Rahmstorf wählte einen enorm langen Zeitraum von mehr als 30 Jahren, ohne dies in seinem Blog zu erwähnen. Verwendet man kürzere und gängigere Glättungszeiträume von z.B. 5 Jahren kommt die Erwärmungspause auch bei den Septembertemperaturen deutlich zum Vorschein. Aber warum eigentlich September und nicht ein anderer Monat? DH7FB stellte einige Vergleiche mit anderen Monatskombinationen an und fand heraus, dass offenbar der Pinatubo-Ausbruch im Juni 1991 einen signifikanten Einfluss auf den September ausübte und maßgeblich die globale September-Mittelwert-Kurve versteilt hat. Lesetipp: Schauen Sie sich gerne mal die Leserkommentare in Rahmstorfs Blog an. Es hagelte heftige Kritik.

 

Abbildung 1: Globale  September-Temperatur für die letzten 130 Jahre. Quelle: Klimalounge / Stefan Rahmstorf.

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Spaß muss sein, hat sich wohl der Bonner General-Anzeiger am 30. September 2013 gedacht und schrieb:

Wetterextreme nehmen zu – Betroffene Regionen unklar
Klimaforscher rechnen auch in Deutschland mit mehr Extrem-Wetter. Unklar sei aber noch, welche Region wie stark betroffen sein könnte. Für die verwendeten Klimamodelle sei Deutschland einfach zu klein.

Eine elegante Vorhersage: Es wird wettertechnisch in Deutschland knallen, aber wo und wann das sein wird, ist nicht bekannt. Die Qualität einer solchen Wischiwaschi-Prognose ist nicht überprüfbar. Überhaupt ist der Begriff ‚Prognose‘ hier vollkommen fehl am Platz. Diese Vorhersage ist genauso gehaltvoll wie die Prognose, dass es am kommenden Bundesligaspieltag wohl wieder Tore geben wird. Wo und wann diese fallen, steht jedoch noch nicht fest. Interviewt wird im Beitrag der Potsdamer Klimaforscher und -Aktivist Anders Levermann, der erst vor etwa zehn Jahren als Seiteneinsteiger zum Klimaforscher wurde und ein enger Verbündeter von Stefan Rahmstorf ist.

FRAGE: Wenn Sie einen Blick auf das Jahr 2100 wagen: Wie wird sich bis dahin das Klima in Deutschland verändert haben – also zum Beispiel Temperatur, Niederschlag und Stürme?

ANDERS LEVERMANN: Bei ungehindertem Klimawandel erwarten wir allgemein mehr und stärkere Extreme. Das gilt auch für Deutschland: Wir erwarten natürlich Hitzewellen in einer sich erwärmenden Welt, aber auch stärkere Wintereinbrüche wie wir das in den letzten Jahren bereits beobachtet haben.

Mehr Hitzewellen bei fortschreitender Erwärmung könnte man sich durchaus vorstellen. Schön wäre dabei ein Vergleich mit der Mittelalterlichen Wärmeperiode. Vermutlich gab es damals ähnlich viele Hitzewellen wie heute, die dann im Übergang zur Kleinen Eiszeit weniger wurden. Ein spannendes Forschungsthema, das aber (laut Google-Suche) irgendwie noch nie jemand aufgegriffen hat. Seltsam ist, dass Levermann für 2100 schärfere Winter voraussagt. Er begründet dies mit dem fehlenden Meereis, einer Erklärung die von vielen Fachkollegen mittlerweile als unglaubwürdig eingestuft wird.

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Mitte Oktober 2013 erschien im Fachmagazin Nature ein neues Paper der CERN-CLOUD-Gruppe, diesmal mit Erstautor João Almeida.  In der Welt vom 13. Oktober erläuterte der Frankfurter Wolkenforscher Joachim Curtius die Ergebnisse (Fettsetzung ergänzt):

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