Editorial von Sebastian Lüning in der Oktober-Ausgabe des Fachmagazins ‚Disaster Advances‘

In der aktuellen Oktober 2013-Ausgabe des internationalen Fachmagazins ‚Disaster Advances‚ ist ein Editorial mit dem Titel „Studies of the past as the key to the future? Geological and historical reconstructions provide valuable support for future trend prediction of natural disasters“ von Kalte-Sonne-Koautor Sebastian Lüning erschienen. Thema der begutachteten Arbeit ist die natürliche Variabilität von Extremwettererscheinungen und mögliche Einflussfaktoren. Das pdf des Textes ist kostenfrei herunterladbar. Hier ein Auszug: Studies of the past as the key to the future? Geological and historical reconstructions provide valuable support for future trend prediction of natural disasters Sebastian Lüning   Natural Disasters are a serious threat to …

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Die (müde) Sonne im September 2013 und spektrale Fortschritte

Von Frank Bosse und Fritz Vahrenholt

Die Sonnenaktivität stellte sich weit unterdurchschnittlich dar, die Sonnenfleckenzahl (Sunspot Number, SSN) war 36,9. Sie erreichte nur 36% dessen, was im jetzigen ausgewerteten Zyklusmonat 58 üblich ist als Mittelwert aller bisherigen Zyklen 1-23 . Es bleibt dabei: die Sonne befindet sich in einem außergewöhnlich schwachen 24. Zyklus, der sich schon durch einen 1-2 jährigen verspäteten Start im November 2008 auszeichnete. In der Grafik ist wie immer der Mittelwert (blau) und der aktuelle Zyklusverlauf (rot) sowie der recht ähnliche Sonnenfleckenzyklus SC5 des Dalton Minimums Anfang des 19. Jahrhunderts als Vergleich aufgetragen:

 

In verschiedenen Veröffentlichungen wurde vermutet, dass der Zyklus einen „Doppelhöcker“ aufweisen könnte. Dem Maximum der Sonnen-Nordhemisphäre (NH) könnte schon im November 2013 ein weiterer Peak folgen, wenn die Südhemisphäre (SH) ihr Maximum erlebt. Das könnte nun schon Geschichte sein.Viel spricht dafür, dass der  zweite Ausschlag  sehr wahrscheinlich schon im April/Mai 2013 stattfand. Es könnte gut sein, dass das „Maximum“ des SC24 vorbei ist und die Aktivität nun tendenziell noch weiter abnehmen wird. Dafür spricht auch stark, dass sich die polaren Magnetfelder der Sonne abschließend umgepolt haben.  Einzelne Ausreisser bleiben natürlich möglich. Der Vergleich zwischen den genauer dokumentierten Zyklen 1-24 stellt sich so dar:

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Ein Thema das die Medien meiden wie der Teufel das Weihwasser: Vor 5000 Jahren war es in Grönland zwei bis drei Grad wärmer als heute

Wenn eine Debatte allzu aufgeregt und extrem wird, hilft es oft, wenn man ein paar Schritte Abstand gewinnt und sich die Diskussion aus der Vogelperspektive betrachtet. In welchem größer-maßstäblichem Kontext spielen sich die Dinge ab? Welche Zusammenhänge bestehen, welche Verknüpfungen sind aus empirischer Sicht eher unwahrscheinlich? Wir wollen im Folgenden die grönländische Eisschmelze im Lichte der letzten zehn Jahrtausende diskutieren.

Im September 2012 erschien im Fachmagazin Climate of the Past Discussions eine Arbeit eines Forscherteams um Takuro Kobashi vom japanischen National Institute of Polar Research in Tokio. Mithilfe von Argon- und Stickstoffisotopen aus Luftbläschen in einem Eisbohrkern rekonstruierten die Wissenschaftler die Temperaturgeschichte Grönlands für die vergangenen 4000 Jahre. Das Ergebnis: Bereits zur Mittelalterlichen Wärmeperiode war es in Grönland sehr warm gewesen (Abbildung 1). Die Autoren zeigten außerdem in ihrer Arbeit, dass die Temperaturen der letzten 4 Jahrtausende maßgeblich durch Sonnenaktivitätsschwankungen beeinflusst wurden (siehe S. 4841 des Manuskripts: „As during the past 800 yr, the GTA [Greenland Temperature Anomaly] over the past 4000 yr was significantly influenced by solar variability”). Auch halten es die Autoren für möglich, dass der von Gerard Bond vor mehr als zehn Jahren entdeckte Temperaturzyklus zum Teil auf solare Ursachen zurückgeht (S. 4845: „The 2.8 ka event and the Little Ice Age  were parts of the Bond cycle that persisted in the North Atlantic with a 1500 yr period. As the Little Ice Age and the 2.8 ka event can be explained by volcanic and solar forcings, the Bond cycle may well be caused by these forcings”). Siehe auch Michael Krügers Zusammenfassung auf Readers Edition zu einer früheren Studie des Kobashi-Teams zum gleichen Thema.

 

Abbildung 1: Temperaturentwicklung Grönlands für die vergangenen 1000 Jahre (aus Kobashi et al. 2012).

 

Im Oktober 2012 erschien in den Quaternary Science Reviews eine Studie eines Teams vom Dartmouth College in New Hampshire um Laura Levy. Die Gruppe untersuchte einen Gletscher am Südwestrand des Grönländischen Eisschildes und fand enorme vor-industrielle Schwankungen der Gletscherlänge. So schmolz das Eis während des holozänen Klimaoptimums vor einigen tausend Jahren stark ab und wuchs im Zuge der Kleinen Eiszeit stark an.

Im März 2013 veröffentlichte eine internationale Forschergruppe um Benoit Lecavalier von der University of Ottawa in den Quaternary Science Reviews eine Studie zur Temperaturgeschichte Grönlands der letzten 8000 Jahre. Dabei unternahmen sie auch eine Neubewertung der grönländischen Hebungsgeshichte, die Einfluss auf die Sauerstoffisotopen in Eiskernen hat, welche oft zur Temperaturrekonstruktion herangezogen werden. Die neuen Resultate brachten etwas Überraschendes: Die Temperatur Grönlands hat sich in den letzten 8000 Jahren um etwa 2,5°C abgekühlt (Abbildung 2). Interessant am Rande: Offenbar blieb das Eis trotz enormer Wärme vor einigen tausend Jahren ziemlich stabil. Ein dramatischer Eiskollaps – wie ihn einige IPCC-nahe Forscher für ähnliche Temperaturen derzeit annehmen – blieb aus.

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Universität Utrecht: Grönländische Gletscher hatten ihre intensivste Abschmelzphase bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts

Tauchen wir heute noch etwas weiter ein in die eisige grönländische Geschichte. Im ersten IPCC-Klimabericht präsentierte der Weltklimarat eine interessante Temperaturentwicklung Grönlands für die letzten 150 Jahre. Überraschenderweise waren die 1930er Jahre wärmer als heute (Abbildung 1). An dieser Situation hat sich bis heute nichts Grundlegendes geändert (Abbildung 2).

Abbildung 1: Sommertemperatur in Grönland für die letzten 150 Jahre. Aus 1. IPCC Klimazustandsbericht von 1990.

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Arktisches Meereis schmolz und wuchs in den vergangenen 500 Jahren im Takt der Sonne

Das arktische Meereis war stets stabil und erst als der Mensch kam, begann es plötzlich heftig zu schmelzen. In dieser Art argumentierten Anhänger des IPCC lange Zeit und machten bei Ihren zahlreichen Interviews ein ziemlich betroffenes Gesicht, so dass man es regelrecht mit der Klimaangst zu tun bekam. Die wissenschaftlichen Fakten zählten in dieser jetzt endlich zu Ende gehenden Ära kaum. So wurde auch eine Publikation des Dänischen Meteorologischen Instituts (DMI) von 2005 einfach ignoriert. Knud Lassen und Peter Thejll veröffentlichten in der 2. Ausgabe des 5. Bands des DMI Scientific Reports eine 26 Seiten lange Studie („Multi-decadal variation of the East Greenland …

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