Neue Studien: Flugverkehr weniger klimaschädlich als zuvor angenommen

Am 7. September 2013 fanden Parlamentswahlen in Australien statt. Der amtierende Labor-Parteivorsitzende Kevin Rudd verlor dabei deutlich gegen seinen Herausforderer Tony Abbott, der für eine bürgerliche Koalition angetreten war. Abbott gilt als Klimarealist und gewann unter anderem, weil die vorangegangene Regierung die Bevölkerung zu sehr mit kostspieligem Klimawandelaktivismus drangsaliert hatte, wie das Wall Street Journal feststellte. Der neue Premierminister Abbott hingegen bezeichnete die Klimawandelhysterie als „absoluten Mist“. Zu seinen ersten Amtshandlungen gehörte die Auflösung des Klimawandel-Ministeriums und Vorkehrungen zur Abschaffung der Klimazertifikate. Der Chief Climate Commissioner Tim Flannery – ein ausgewiesener Klimaaktivist – wurde entlassen. Ziel ist die Wiederherstellung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit Australiens, die durch die Maßnahmen unter der Regierung von Kevin Rudd immer stärker gefährdet wurde, so dass sich Investoren in Scharen abwandten. Das Handelsblatt schrieb am 16. Oktober 2013:

„Wir wären das erste Land der Welt, das einen Emissionsmarkt wieder abschafft“, sagte John Connor, Chef des australischen Klima-Instituts, vor kurzem im Rundfunk. „Die Öffentlichkeit hat mit der Wahl entschieden, dass die CO2-Steuer abgeschafft werden soll“, sagte Umweltminister Greg Hunt. „Wir werden nicht stoppen, bis dieser Wille umgesetzt ist.“ Die konservative Liberale Partei gewann zwar im September eine absolute Mehrheit der Sitze im Repräsentantenhaus, doch haben Labor und Grüne die Mehrheit in der zweiten Parlamentskammer, dem Senat.

Was können andere Regierungen in der Welt aus dieser politischen Entwicklung in Australien lernen?

—————-

In Nordrhein-Westfalen scheint man aufgewacht zu sein. Hannelore Kraft hat erkannt, um was es letztendlich wirklich geht, wie die Süddeutsche Zeitung am 26. Oktober 2013 berichtete:

Kraft bremst bei der Energiewende
Schulterschluss mit der Industrie: Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Kraft will für den Erhalt von Arbeitsplätzen bei Stahl- und Stromkonzernen kämpfen. Das sei wichtiger als eine schnelle Energiewende, sagt die SPD-Politikerin im SZ-Interview.  Für die Koalitionsgespräche mit der Union prophezeit sie, es werde an vielen Stellen „knirschen“.

Weiterlesen auf sueddeutsche.de.

—————-

Auch die TAZ hat nun endlich eingesehen, dass der extreme Klimaalarmismus bei den Menschen vor allem eines hervorruft: Depressionen. Was ehemals zur Förderung des Umweltbewusstseins in der Bevölkerung gedacht war, hat sich in eine gefährliche und kontraproduktive Entwicklung verkehrt. In der TAZ vom 26. Oktober 2013 lesen wir:

weiter lesen

Teilen:

Wirtschaftswoche: „Die Zeit für eine neue Klimapolitik ist reif“

Wendezeit beim Klimawandel. Die Wirtschaftswoche sprach am 19. Oktober 2013 aus, was sich in den letzten Jahren und Monaten immer klarer herauskristallisiert hat: Die Zeit für eine neue Klimapolitik ist reif  von Dieter Dürand und Sven Titz Widersprüchliche Prognosen, teurer Aktionismus, ergebnislose Gipfel – die Klimapolitik ist auf ganzer Linie gescheitert. Fünf Ansätze für einen Neuanfang. Hungersnöte, Kriege, Artensterben – zuletzt gab es kaum noch eine Geißel der Menschheit, an der der Klimawandel nicht schuld sein sollte. Doch sobald die Forscher näher hinsehen, ergibt sich ein differenzierteres Bild, löst sich manche Behauptung in Luft auf. Hunger? Nie zogen Fischer aus dem …

weiter lesen

Die unterschätzten Millenniumszyklen: Erst wenn die natürliche Zyklik verstanden ist, kann der Beitrag des Menschen abgeschätzt werden

Angesichts der gerade zu Ende gehenden wissenschaftshistorischen Phase des Klimaalarmismus muss man sich fragen, wie es eigentlich zu diesem Irrglauben kommen konnte. Drang nach öffentlicher Beachtung, aktivistische Neigungen und Groupthink sind nur einige Teile dieses Puzzles. Ein anderes wichtiges Element ist die Fehlinterpretation der natürlichen Klimavariabilität in der vorindustriellen Zeit. Noch vor einem Jahrzehnt war man davon überzeugt, die Temperaturen wären über viele Jahrhunderte und Jahrtausende stabil geblieben, und erst seit Beginn der industriellen Phase ab 1850 wäre das Thermometer dann angestiegen.

Heute wissen wir es besser. Eine Vielzahl von Studien dokumentiert natürliche, zyklische Schwankungen des Klimas, mit Temperaturänderungen, die in ihrem Betrag der Erwärmung des 20. Jahrhunderts entsprechen oder diese sogar übertreffen. In der Dezember 2013-Ausgabe des Fachmagazins Palaeogeography, Palaeoclimatology, Palaeoecology erscheint jetzt eine Arbeit eines brasilianisch-norwegischen Forscherteams um Thiago Santos. Mithilfe von Isotopen rekonstruierten die Wissenschaftler die Temperaturgeschichte des Südatlantiks vor der Küste Brasiliens für die vergangenen 10.000 Jahre. Dabei fanden sie charakteristische Zyklen im hundert bis tausend-Jahres-Maßstab. Als Auslöser dieser systematischen Schwankungen sehen Santos und seine Kollegen Änderungen der Sonnenaktivität sowie im Klimasystem selbst erzeugte, interne Schwingungen.

weiter lesen

Teilen:

Neue Studie im Journal of Quaternary Science: Dürren in der Karibik häufen sich während solarer Schwächephasen

Immer wieder werden Dürren und Hitzewellen als Beweis für den fortschreitenden menschengemachten Klimawandel genannt. Wie belastbar sind diese Behauptungen? Hat es früher wirklich so wenige Dürren gegeben? Oder war die Entwicklung vielleicht viel variabler als einige Experten es heute suggerieren? Die Antworten zu diesen und ähnlichen Fragen liegen in der Paläoklimatologie, der Rekonstruktion klimatischer Entwicklungen der Vergangenheit mit geologischen Methoden. Ende September 2013 erschien im Journal of Quaternary Science eine neue derartige Studie zur Klimageschichte der Karibik. Michael Burn und Suzanne Palmer von der University of the West Indies analysierten darin Seensedimente der letzten 1000 Jahre und erstellten eine Übersicht über die Dürrehäufigkeit in …

weiter lesen

Klimaerwärmung in China, Alaska und Kanada verzweifelt gesucht

Mitte Oktober 2013 erschien im Fachmagazin Palaeogeography, Palaeoclimatology, Palaeoecology eine Temperaturrekonstruktion von Nordostchina auf Basis von Baumringen für die vergangenen 250 Jahre. Erfasst wurden dabei die Werte für die Zeitspanne Mai bis Juni, also für den späten Frühling und frühen Sommer. Die chinesische Wissenschaftlergruppe um Yu Liu fand, dass die Temperaturen in der vorindustriellen Zeit von 1745-1900 weitgehend stabil waren. Seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts begannen sich die Temperaturen im Untersuchungsgebiet jedoch abzukühlen, so dass die Region heute um etwa 1 Grad kälter ist als noch vor 100 Jahren.

Abbildung 1: Entwicklung der Mai-Juni-Temperaturen in Nordost-China seit 1745. Ab 1900 setzte ein Abkühlungstrend ein. Quelle: Liu et al. 2013.

 

Schauen wir jetzt nach Alaska. Wie haben sich die Temperaturen dort in den letzten Jahren und Jahrzehnten entwickelt? Die Arktis soll sich ja angeblich immer schneller erwärmen, dass man es so richtig mit der Angst zu tun kriegt. Ein Blick auf die Temperaturkurve der letzten 60 Jahre fördert Überraschendes zu Tage (Abbildung 2). Bereits Ende der 1970er Jahre schnellten die Temperaturen nach oben und verharrten bis etwa 2005 auf einem hohen Plateau. Seitdem ist die Kurve jedoch jäh abgestürzt. Seit 8 Jahren kühlt sich Alaska nur noch ab. Die Temperaturentwicklung ist dabei eng an die Pazifisch Dekadische Oszillation (PDO) gekoppelt.

weiter lesen

Teilen:

Goethe: Man muß das Wahre immer wiederholen, weil auch der Irrthum um uns her immer wieder gepredigt wird

„Und denn, man muß das Wahre immer wiederholen, weil auch der Irrthum um uns her immer wieder gepredigt wird, und zwar nicht von Einzelnen, sondern von der Masse. In Zeitungen und Enzyklopädien, auf Schulen und Universitäten, überall ist der Irrthum oben auf, und es ist ihm wohl und behaglich, im Gefühl der Majorität, die auf seiner Seite ist. – Oft lehrt man auch Wahrheit und Irrthum zugleich und hält sich an letzteren.“ GOETHE gegenüber ECKERMANN (Gespräche mit Goethe von Johann Peter Eckermann vom Dienstag, den 16. Dezember 1828; Goethe stand bereits in seinem 80. Lebensjahr). Walter Fett schreibt hierzu: Erinnert uns …

weiter lesen

So viel Meereis in der Antarktis wie seit 30 Jahren nicht mehr

Das antarktische Meereis wächst und wächst. Im zweiten Jahr in Folge wurde um den siebten Kontinent ein neuer Eisrekord aufgestellt. Das Alfred-Wegener-Institut berichtete am 15. Oktober 2013 über die überraschende Entwicklung in einer Pressemitteilung auf meereisportal.de:

—————————————

So viel Meereis in der Antarktis wie seit 30 Jahren nicht mehr

Angesichts der globalen Erwärmung erscheint es paradox, dass die Meereisbedeckung des südlichen Ozeans im vergangenen Monat eine größere Fläche bedeckt hat als in den letzten Jahrzehnten. Lediglich Mitte der 70er Jahre wurde eine ähnliche Ausdehnung beobachtet. Im Mittel waren im September 2013 19,48 Millionen Quadratkilometer, eine Fläche mehr als 50 mal so groß wie Deutschland, mit Meereis bedeckt. Das absolute Maximum von 19,65 Millionen Quadratkilometer wurde am 18. September erreicht. Auch wenn dieses Maximum in der eisbedeckten Fläche nicht mit einem Maximum des Gesamtvolumens oder der Gesamtmasse gleichgesetzt werden kann, vermuten die Meereisphysiker Marcel Nicolaus und Stefan Hendricks vom Alfred-Wegener-Institut (AWI) „Diesen Winter gibt es in der Antarktis so viel Meereis wie lange nicht mehr, wenn es überhaupt seit Beginn der regelmäßigen Satellitenbeobachtungen schon einmal so viel Meereis gegeben hat.“

 

Um solche Aussagen in Zukunft bestimmter treffen zu können, arbeiten die Forscher des Alfred-Wegener-Institutes derzeit gemeinsam mit Kollegen verschiedener Institute daran auch die Dicke des Meereises in der Antarktis aus Satellitenbeobachtungen ableiten zu können. In der Arktis ist dies seit kurzem möglich, allerdings gibt es deutliche Unterschiede zwischen Arktis und Antarktis. Der Schnee ist dicker, inhomogener und schmilzt auch im Sommer nicht vollständig. Zudem wird viel Meereis an der Oberseite gebildet, ein Phänomen, das in der Arktis deutlich seltener antrifft. Dann kann zukünftig das Volumen des Meereises auch dort aus der Dicke und der Ausdehnung berechnet werden.

weiter lesen

Teilen:
Schlagwörter

Starke natürliche Schwankungen der arktischen Meereisbedeckung während der letzten 10.000 Jahre

Satelliten kreisen erst seit einigen Jahrzehnten über unseren Köpfen und verfolgen das bunte Treiben auf unserem Planeten in akribischer, flächendeckender Weise. Auch die Datenreihen zur polaren Meereisbedeckung sind relativ kurz, so dass kürzliche arktische Schmelzrekorde aber auch antarktische Meereismaxima mit Vorsicht zu genießen sind. Jedoch haben sich findige Geologen Methoden ausgedacht, mit denen die Meereisbedeckung auch für die Vor-Satelliten-Zeit ermittelt werden kann. Es ist bekannt, dass die Zysten bestimmter einzelliger Algen, der sogenannten Dinoflagellaten, in systematischer Weise durch das Meereis beeinflusst werden. Ein Forscherteam der Université du Québec in Montréal und Rimouski um Anne de Vernal hat nun 35 Sedimentkerne …

weiter lesen

Schlagwörter

Späte Einsicht bei der Süddeutschen Zeitung: Wie aus einem teuren Rülpser ein preiswerteres Bäuerchen wurde

Am 24. Juli 2013 berichtete Christopher Schrader von der Süddeutschen Zeitung in einem Beitrag mit dem Titel „Ein teurer Rülpser„, dass der Klimawandel große Mengen an Methan aus dem Permafrost der Arktis befreien und dies die Menschheit teuer zu stehen kommen würde. Hier ein Auszug: Schmilzt die Arktis weiter so schnell wie befürchtet, wird das eine teure Angelegenheit – vor allem für Länder, die keinen Zugang zum Polarmeer haben. 60 Billionen Dollar heutiger Kaufkraft könnte es die Weltwirtschaft bis zum Jahr 2200 kosten, wenn tauender Permafrost große Mengen Methan freisetzt und so den Klimawandel beschleunigt, haben drei Forscher von der Erasmus-Universität in …

weiter lesen

Hebrew University of Jerusalem: Globaler Meeresspiegelanstieg beträgt laut Pegelmessungen lediglich 1 Millimeter pro Jahr

Vor kurzem warnte der IPCC in der neuen Ausgabe seines Klimazustandsberichts vor einem immer stärker ansteigenden Meeresspiegel. Dies verwunderte, denn eine Reihe von aktuellen Studien weist eher auf das Gegenteil hin. Das Grundproblem ist dabei, dass die modernen Satelliten zwar einen flächendeckenden globalen Überblick geben, die Daten aber nur eine relative Genauigkeit zueinander aufweisen. Der genaue Betrag des Meeresspiegelanstiegs wird erst durch die Anwendung einer Reihe von fehleranfälligen Korrekturfaktoren ermittelt. Während die Satelliten einen Anstieg von 3 mm pro Jahr anzeigen, ergeben die Küstenpegelmessungen lediglich Beträge von 1 bis 2 mm pro Jahr. Eine belastbare weltweite Betrachtung der Pegelmessungen fehlte …

weiter lesen

Tropfstein aus Tuvalu birgt Überraschung: Niederschläge im Südpazifik schwankten in vorindustrieller Zeit viel dramatischer als heute

Das Wetter spielt verrückt, alles ist viel schlimmer als früher. Und Schuld hat der Mensch. So lautet zumindest das Motto des Weltklimarats und angeschlossener Alarm-Institute. Fachlich unbelastete Zeitungsredakteure greifen die gruseligen Thesen gerne auf und vervielfältigen die Schauergeschichten für die breite Masse. Hört man dies oft genug, beginnt man auch daran zu glauben. Umso erfrischender ist es zu sehen, dass die seriöse Wissenschaft mittlerweile aufgewacht ist und beginnt, die wahre Klima- und Extremwetterentwicklung der vergangenen Jahrhunderte zu studieren. Oft genug wird dann ziemlich schnell klar, dass man es heute nicht mit einer rekordverdächtigen Anhäufung von Extremwetter, sondern schlichtweg mit einem schlechten klimahistorischen Gedächtnis und Grundwissen zu tun hat.

Eine im Juli 2013 im Fachmagazin Geology erschienene Studie eines Forscherteam um Jud Partin von der University of Texas in Austin erinnerte wieder daran, dass es sich durchaus lohnt, zunächst die Bandbreite der natürlichen Klimavariabilität zu untersuchen, bevor man aktuelle Entwicklungen sensationsheischend als „noch nie dagewesen“ verkauft. Anhand von Tropfsteinen der Pazifikinsel Tuvalu rekonstruierten Partin und Kollegen die Niederschlagsentwicklung der südpazifischen Region für die vergangenen 450 Jahre. Dabei fanden die Wissenschaftler abrupte, starke Änderungen in den Regenmengen, die sich über die gesamte Untersuchungsspanne gemäß einem natürlichen 50-Jahrestakt abspielten. Verantwortlich ist ein pazifischer Ozeanzyklus, ein Verwandter der Pazifisch Dekadischen Oszillation (PDO). Überraschenderweise fand die Gruppe um Jud Partin auch, dass die extremsten Schwankungen der Niederschläge im 17. und 18. Jahrhundert auftraten, deutlich vor Beginn der industriellen Phase (Abbildung 1). In einer Pressemitteilung der University of Texas vom 9. September 2013 zur Studie weisen die Autoren darauf hin, dass die Klimamodelle der Region auf Basis der neuen Daten nun entsprechend korrigiert werden müssten, da eine dermaßen starke natürliche Klimadynamik vormals nicht für möglich gehalten wurde:

Rainfall in South Pacific Was More Variable Before 20th Century

A new reconstruction of climate in the South Pacific during the past 446 years shows rainfall varied much more dramatically before the start of the 20th century than after. The finding, based on an analysis of a cave formation called a stalagmite from the island nation of Vanuatu, could force climate modelers to adjust their models. The models are adjusted to match the current levels of climate variability that are smaller now than they were in the recent past for this region. “In this case, the present is not the key to the past, nor the future,” says Jud Partin, a research scientist associate at The University of Texas at Austin’s Institute for Geophysics who led the study. The institute is part of the Jackson School of Geosciences. “Instead, the past is the key to what may happen in the future.”

weiter lesen

Teilen:

Judith Curry prognostiziert Erwärmungspause bis in die 2030er Jahre: Hans von Storch fordert in einem solchen Fall Misstrauensvotum gegen CO2

Die globale Durchschnittstemperatur verharrt seit 15 Jahren auf einem Plateau und will einfach nicht mehr weiter ansteigen. Was hat dies zu bedeuten? Nur eine kurze unbedeutende Atempause oder ein Grund, sich über die Qualität der CO2-zentrierten Klimamodelle Sorgen zu machen? Im April 2013 erschien in der Wirtschaftswoche ein Interview mit dem Klimawissenschaftler Hans von Storch, in dem er eine klare Grenze definierte, an der die Modelle unglaubwürdig werden:

WIRTSCHAFTSWOCHE: Wie lange müsste der Stopp der Erderwärmung anhalten, damit Sie ins Grübeln kommen?

VON STORCH: Wenn die Phase weitere zehn Jahre andauern würde, würde ich die These hinterfragen, dass die Treibhausgase wesentliche Ursache für die Erderwärmung sind. Es war ein Fehler, nicht abzuschätzen und zu sagen, wie lange die Stagnation sein kann, ohne inkonsistent zur Erklärung der klimatischen Erwärmung zu werden.

Nochmal zum Mitschreiben: Dauert das Plateau über das Jahr 2023 hinaus an, wäre die heutige Generation der Klimamodelle widerlegt und es wäre Zeit, sich etwas Neues auszudenken, sagt Hans von Storch. Im September 2013 veröffentlichten Marcia Glaze Wyatt von der University of Colorado-Boulder und Judith Curry vom Georgia Institute of Technology in Atlanta nun im Fachmagazin Climate Dynamics eine neue Arbeit, die eine bemerkenswerte Prognose für die kommenden zwei Jahrzehnte enthält. Unter Berücksichtigung von Ozeanzyklen, die sich wie eine Stadionwelle über den Globus im 60-Jahrestakt entwickeln, kommen die Autoren zu dem Schluss (Auszug aus der Pressemitteilung):

„Auf Basis des Musters der ‚Stadionwelle‘  muss man davon ausgehen, dass die aktuelle Erwärmungspause bis in die 2030er Jahre hineinreichen könnte“ sagt [Marcia Glaze] Wyatt, unabhängige Wissenschaftlerin, die ihren Doktortitel im Jahr 2012 an der University of Colorado erlangte.

Leser unseres Buches „Die kalte Sonne“ kennen diese Vorhersage bereits. In Kapitel 7 haben wir schon vor anderthalb Jahren ähnlich argumentiert und unter Hinweis auf Ozeanzyklen sowie eine solare Schwächephase die Fortsetzung der Erwärmungspause bis in die 2030/2040er Jahre prognostiziert (siehe auch unseren Blogartikel „La Ola im Ozean: Die klimazyklische Stadionwelle„). In der Pressemitteilung heben Wyatt und Curry hervor, dass die aktuellen Klimamodelle des IPCC die Ozeanzyklen zu wenig berücksichtigen und daher als mangelhaft anzusehen sind:

Curry added, „This prediction is in contrast to the recently released IPCC AR5 Report that projects an imminent resumption of the warming, likely to be in the range of a 0.3 to 0.7 degree Celsius rise in global mean surface temperature from 2016 to 2035.“ Curry is the chair of the School of Earth and Atmospheric Sciences at the Georgia Institute of Technology. Previous work done by Wyatt on the ‚wave‘ shows the models fail to capture the stadium-wave signal. That this signal is not seen in climate model simulations may partially explain the models‘ inability to simulate the current stagnation in global surface temperatures. „Current climate models are overly damped and deterministic, focusing on the impacts of external forcing rather than simulating the natural internal variability associated with nonlinear interactions of the coupled atmosphere-ocean system,“ Curry said.

Im GeoGraffitico Blog erläutert Jürgen Schönstein die Grundidee der beiden Autorinnen:

weiter lesen

Teilen:

Sebastian Lüning am 25. Oktober 2013 mit Vortrag bei Festkolloquium der TU Berlin

Das Institut für Angewandte Geowissenschaften der Technischen Universität Berlin lädt ein am 25. Oktober 2013, 14:00 Uhr, Raum BH-N 243 zum Festkolloquium anlässlich des 80. Geburtstages von Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Eberhard Klitzsch. Auszug aus dem Programm: Laudatio – Prof. Dr. Uwe Troeger Wir freuen uns Herrn Prof. Dr. phil. Günter Abel, Lehrstuhl für Theoretische Philosophie der TU Berlin, Leiter des Innovationszentrum Wissensforschung (IZW) mit seinem Einführungsvortrag zu dem Thema „Die Verantwortung der Wissenschaft am Beispiel der Klimaforschung“ begrüßen zu dürfen. Wir freuen uns besonders, dass wir die beiden Hauptredner, Herrn Prof. Dr. Friedrich-Wilhelm Gerstengarbe, Leiter des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung …

weiter lesen

Meeresspiegelanstieg durch grönländische Eisschmelze geringer als befürchtet: Poren des Eisschildes speichern große Mengen des Schmelzwassers

Vor ein paar Jahre noch fehlten lediglich die i-Tüpfelchen in den Klimamodellen. Mittlerweile wird jedoch immer klarer, dass man bislang wohl nur das i-Tüpfelchen selbst hatte und eher der lange Strich des i’s fehlte. Dies gilt auch für die Eisschmelze an den Polkappen. Jahrelang hatte man die Daten des GRACE-Schwerefeld-Satelliten falsch interpretiert und kam zu stark überhöhten Schmelzraten für Grönland. Mittlerweile hat sich das Wissen verbessert und die interpretierten Schmelzwerte sind signifikant gesunken (siehe unseren Blogartikel „Grönländische Eisschmelze auf dem Prüfstand: Eisverluste geringer als zuvor angenommen“). Aber auch beim Verständnis der grundlegenden Schmelzprozesse gab es bisher ernsthafte Defizite. Eigentlich hört …

weiter lesen

Schlagwörter