TV-Tipp: Klimawandelskeptiker – Ist was dran an ihren Argumenten? (Arte, 5.10.2012)

Update: Wiederholung 9.10.2012 auf Arte, 16:30 Uhr Am 5.10.2012 zeigt Arte um 08:25 Uhr die Sendung „Klimawandelskeptiker – Ist was dran an ihren Argumenten?“ aus der Reihe X:enius. Ankündigung der Sendung: Klimawandelskeptiker – Ist was dran an ihren Argumenten? – Wird sich die Warnung vor der menschengemachten Klimakatastrophe schon bald als falscher Alarm entpuppen? Ist die Theorie des Weltklimarats falsch, dass Kohlendioxid die Hauptursache für die Erwärmung sei? Ja, sagen Kritiker der etablierten Klimawissenschaft wie der ehemalige Umweltaktivist und heutige RWE-Manager Fritz Vahrenholt. Sie glauben, dass die Wirkung des Treibhauseffektes überschätzt werde. Vielmehr sei die Erwärmung der vergangenen Jahrzehnte überwiegend …

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TV-Tipp: Papaya aus Pirna und Cholera aus Kamerun – Welche Folgen hat der Klimawandel? (MDR, 1.10.2012)

Am 1.10.2012 zeigt das MDR Fernsehen um 22:05 Uhr die Sendung „Papaya aus Pirna und Cholera aus Kamerun – Welche Folgen hat der Klimawandel?“. Ankündigung des Senders: „Fakt ist …! – aus Dresden“: Livesendung am Montag, 01.10.2012, 22.05 Uhr im MDR FERNSEHEN Mücken sind sensibel, sie mögen es gern warm. Weil es in Deutschland wärmer wird, finden hier auch immer mehr exotische Insekten neuen Lebensraum. Und sie bringen gefährliches Gepäck mit: Krankheitserreger, die zum Beispiel Dengue-Fieber oder Cholera auslösen können. Schuld ist der Klimawandel. Er sei die größte Gesundheitsgefahr des 21. Jahrhunderts, warnen Experten. Eine aktuelle Studie des Potsdam-Instituts für …

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Wer hätte das gedacht: Gletscher in Montana schmolzen in den 1930er und 40er Jahren bis zu 6 mal schneller ab als heute

Alles wird immer schlimmer, schneller und katastrophaler. Die Erde steht kurz vor dem klimatischen Superkollaps. Wir befinden uns in einer Zeit der klimatischen Extrema, wie es sie noch nie gegeben hat. Das alles wollen uns jedenfalls die bekannten Expert weismachen. Aber wehe dem, der auf die seltsame Idee kommt, die diversen Katastrophenthesen zu überprüfen. Wenn dabei dann nicht das gewünschte Ergebnis herauskommt, ist es Pseudowissenschaft und Rosinenpickerei. Seien wir daher heute einmal unvernüftig und überprüfen die These, dass die Gebirgsgletscher momentan so schnell schrumpfen wie noch nie zuvor. Hierzu schauen wir in die neue Ausgabe der Quaternary Science Reviews vom 15. Oktober 2012, in der …

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Neues zu den solaren Millenniumszyklen: 1500-Jahreszyklus ist Mischprodukt aus 1000- und 2000-Jahres-Solarzyklen

Aus der letzten Eiszeit ist ein charakteristischer natürlicher Temperaturzyklus bekannt, der eine Zyklenlänge von etwa 1500 Jahren hat. Auch aus der Nacheiszeit, also den letzten 10.000 Jahren wurden zum Teil Zyklen mit 1500 Jahren beschrieben. Schon immer hatte man die Sonne im Verdacht, Taktgeber für diese Zyklen zu sein. Allerdings gibt es dabei ein Problem: In der Sonnenaktivität gibt es gar keinen Zyklus mit einer Länge im Bereich von 1500 Jahren, sondern nur Zyklen mit 1000 und 2000 bzw. 2300 Jahren. Das nahmen dann einige Anti-Sonnen-Forscher zum Anlass, die Sonne als Urheber der Millenniumszyklen voreilig auszuschließen. Bereits in unserem Buch „Die kalte …

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„Noch nie“ besaß das antarktische Meereis eine so große Ausdehnung am 267. Tag des Jahres wie 2012

UPDATE 3.10.2012: Der 23. antarktische Tagesrekord (siehe sunshine hours blog) UPDATE 30.9.2012: Der all-time-record ist gefallen: Im Jahr 2012 hat das antarktische Meereis seine größte Ausdehnung der gesamten Satellitenära ereicht (siehe WUWT). UPDATE 29.9.2012: Der all-time-record ist jetzt fast geknackt (siehe the air vent). ——————————————————————————————- In den letzten Wochen berichteten einschlägige Medien aufgeregt über einen neuen Schmelzrekord des arktischen Meereises (siehe unsere Blogartikel „Arktisches Meer 2013 eisfrei? Shell unterbricht 2012 Arktis-Bohrung wegen zuviel Meereis“ und „Noch nie wurde eine sprachliche Nachschulung so dringend benötigt wie heute: Journalistische Panne bei der Berichterstattung zum arktischen Meereis„). Während über die Arktis ausführlich geschrieben …

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Führender IPCC-Wissenschaftler im Streitgespräch über die kalte Sonne: Thomas Stocker vs. Fritz Vahrenholt auf dem Berner Bundesplatz

Mitte September 2012 stritten sich der leitende IPCC-Wissenschaftler Thomas Stocker und Fritz Vahrenholt auf dem Bundesplatz in Bern über die Klimakatastrophe. Im Rahmen des Swiss Energy und Climate Summit diskutierten die beiden das Thema “Ist die Sonne schuld an der Klimaerwärmung?”

Das Vortragsvideo mit Folien ist auf der Webseite des Veranstalters verfügbar. Es lohnt sich auf jeden Fall, den kurzweiligen Schlagabtausch anzuschauen. Es ist interessant zu hören, wie Außenstehende das Streitgespräch empfunden haben. Die Berner Zeitung war dabei und kommt zu einem bemerkenswerten Ergebnis:

Der deutsche Energiemanager Fritz Vahrenholt attackiert die Wissenschaft, der Berner Physiker Thomas Stocker schlägt zurück. Das Streitgespräch am Berner Klimagipfel endet mit einem knappen Punktsieg für den Angreifer.

Beide Seiten nennen ihre Argumente. Es liegt jedoch in der Natur der Sache, dass die verschiedenen Aspekte auf dem Podium nur angerissen und Behauptungen nicht ausführlich auf Herz und Nieren getestet werden können. So kann der Großteil des Publikums natürlich nicht abschließend bewerten, ob die „Hockey Stick Kurve“ von Michael Mann wirklich so unangreifbar ist wie Stocker sie darstellt. Wir wollen daher im Folgenden einigen Punkten der Diskussion hier etwas genauer nachgehen.

Zunächst ist Fritz Vahrenholt an der Reihe und gibt einen Überblick zur Thematik. Das CO2 ist in der Tat in den letzten 150 Jahren angestiegen, und auch die Temperatur. Das ist unbestritten. Aber auch die Sonnenaktivität war in den letzten Jahrzehnten so hoch wie nur selten in den letzten 10.000 Jahren. Dies wird oft vergessen. Zudem modulieren Ozeanzyklen die langfristige Klimaentwicklung.

Ab Minute 8:44 (im Youtube-Video) kommt dann Thomas Stocker zu Wort. Er versucht mit einer alten Masche zu punkten, indem er auf hunderte und tausende von Wissenschaftlern verweist, die angeblich alle so wie er und der IPCC denken würden. Dies ist das mittlerweile reichlich abgenutzte Konsens-Argument. Stocker verschweigt dabei, dass unter diesen vielen Wissenschaftlern auch sehr viele sind, die einzelne Punkte des IPCC-Gedankengebäudes anfechten und wichtige Alternativszenarien vorschlagen. Andere Forscher wiederum publizieren ohne großes Aufsehen zu verursachen neue Ergebnisse, die so gar nicht in das IPCC-Modell passen wollen. Eben diesen Wissenschaftlern haben wir in unserem Buch „Die kalte Sonne“ eine Plattform verschafft und berichten zudem hier in diesem Blog regelmäßig über entsprechende neue Publikationen. Anstatt diese Ergebnisse zu ignorieren bzw. in den numerischen Modellen einfach unberücksichtigt zu lassen, sollte der IPCC diese Ergebnisse ernst nehmen und eine ergebnisoffene Diskussion beginnen. Stocker übergeht all diese wichtigen Aspekte in seinem simplistischen Ansatz, der offensichtlich das alleinige Ziel verfolgt, die Komplexität der Materie und die vielen Fragezeichen unter den Wissenschaftlern der Öffentlichkeit gegenüber zu verschleiern.

Stocker geht in seinem kurzen anfänglichen Redebeitrag auf vier Hauptaspekte ein:

Erstens: Die CO2-Konzentration wäre heute so hoch wie noch nie  in den letzten 1 Millionen Jahren. Damit hat er Recht. Aber warum geht er nicht auf den wichtigen Punkt der CO2-Klimasensitivität ein? Die Hauptfrage ist doch, wie viel Erwärmung dieses zusätzliche CO2 bringt. Und hier schwanken die Meinungen unter den Experten noch immer massiv. Vieles deutet mittlerweile darauf hin, dass die Klimawirkung des CO2 stark überschätzt wurde, da natürliche Klimafaktoren zu wenig berücksichtigt wurden. Dazu von Stocker kein Wort.

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Die Nordatlantische Oszillation beeinflusste die Arktis und Nordeuropa während der letzten 5000 Jahre in systematischer Weise

Ein wichtiger Kritikpunkt an den Arbeiten des IPCC ist die unvollständige Berücksichtigung von Ozeanzyklen in den Klimamodellen (siehe Kapitel 4 in „Die kalte Sonne“). Gerne wird darauf hingewiesen, dass die Zyklen ja alle eingearbeitet wären. Wenn man dann allerdings etwas genauer hinschaut, erscheinen die Ozeanzyklen nur als eine Art Rauschen. Wenn man sich die historischen und geologischen Daten vor Augen führt, wird jedoch schnell klar, dass es sich keineswegs um ein aussageloses „Rauschen“ handeln kann. Vielmehr treten Zyklen mit gut bekannten Zyklendauern auf, die in einem gewissen Bereich schwanken. Die Ozeanzyklen wirken in systematischer Weise auf das Klimageschehen ein. Die …

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Neue Hinweise auf den UV-Solarverstärker: Verknüpfung von Stratosphäre und Ozeanen über arktische Winde südlich von Grönland

Eine Vielzahl von Studien konnte die enorme Klimawirkung von Sonnenaktivitätsschwankungen für die vergangenen 10.000 Jahre eindrucksvoll belegen (siehe Kapitel 3 in unserem Buch „Die kalte Sonne“ und hier). Immer wenn die Sonne aufdrehte, wurde es wärmer. Und wenn die Sonne dann abflaute, kühlte es wieder ab. Dies ist in der Fachwelt unbestritten. Kurioserweise können jedoch die aktuellen Klimamodelle des Weltklimarats diese Klimawirkung der Sonne nicht reproduzieren. Der Grund hierfür ist schnell gefunden: In den Formeln der theoretischen Computermodelle wird der Sonne nur eine verschwindend geringe klimatische Kraft zugestanden. Da muss man sich auch nicht wundern, wenn die Sonne dann in …

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Natürlicher Klimawandel führte zum Kollaps der Indus-Hochkultur vor 4000 Jahren

Die jungsteinzeitliche/kupfersteinzeitliche und ansatzweise bronzezeitliche Indus-Kultur (auch Harappa-Kultur genannt) war eine der frühesten städtischen Zivilisationen, die sich etwa in den Jahren 2800–1800 v. Chr. entlang des Indus im Nordwesten des indischen Subkontinents entwickelte. Sie erstreckte sich über fast das gesamte heutige Pakistan sowie Teile Indiens und Afghanistans, insgesamt 1.250.000 km², und war damit flächenmäßig größer als das antike Ägypten und Mesopotamien zusammen. Neben diesen war sie eine der drei frühesten Zivilisationen der Welt. Auf der Webseite der Kinderzeitmaschine erfahren wir:

Bis heute kennen wir über 170 Städte, die aus dieser Zeit stammen. Das gesamte Gebiet war ungefähr 1500 km lang […]. Alle Städte hatten einen ähnlichen Aufbau und aus diesem Grund fasst man sie unter der „Induskultur“ zusammen. Im Gegensatz zu den Hochkultur in Mesopotamien oder Ägypten finden sich am Indus keine Tempel oder Paläste. Überreste der Indusschrift sind bis heute nicht entziffert und können deshalb auch nicht weiterhelfen, mehr über diese Kultur zu erfahren. Auffallend ist jedoch, dass schon sehr früh Standardmaße und -gewichte eingeführt wurden und es schon eine detaillierte Stadtplanung gab. Das kann man gut an dem rechtwinklig angelegten Straßennetz erkennen. Es gab auch ein hoch entwickeltes Abwassersystem. Die fünf großen Städte während der Induskultur waren Harappa, Mohenjo-Daro, Dholavira, Ganweriwala und Kalibangan. Äußerst wichtig war der gut organisierte Überland- und Überseehandel. In Mesopotamien hat man Siegel und Waren aus dem Indusland gefunden, die den intensiven Handel der beiden Hochkulturen belegen. Auch Schmuck wurde ausgeführt. Die Herstellung von Schmuck aus Edelsteinen wie dem Karneol gehört ebenfalls zu den Kennzeichen der Induskultur.

Abbildung 1: Verbreitungsgebiet der Harappa-Kultur (Bildquelle).

 

Aber nichts ist für die Ewigkeit, scheint es. Auch die Indus- bzw. Harappa-Kultur erlebte nach ihrem Höhepunkt einen allmählichen Niedergang, der zum zivilisatorischen Kollaps führte. Wie immer, stellt sich die Frage nach den Gründen? Waren es vielleicht Kriege oder schlimme Krankheiten? Einen gefährlichen Klimawandel kann es damals in vorindustrieller Zeit ja noch nicht gegeben haben, da die CO2-Konzentration in der Atmosphäre mehr oder weniger stabil war.

Aber halt. War das Klima vielleicht doch nicht so stabil und optimal wie uns immer von IPCC-Seite erzählt wird? Gab es vielleicht signifikante natürliche Zyklen, die Veränderungen in ähnlichem Ausmaß verursachten wie in den letzten 150 Jahren? Ja, diese natürlichen Zyklen gibt es. Und es spricht viel dafür, dass diese von der schwankenden Sonnenaktivität angetrieben werden. Entsprechende Fallstudien aus China haben wir an dieser Stelle bereits vorgestellt:

Eine Forschergruppe um Liviu Giosan von der Woods Hole Oceanographic Institution hat nun das Ende der Indus- bzw. Harappa-Kultur näher untersucht und fand einen stetigen Austrocknungstrend, der sich über viele Jahrhunderte verfolgen lies und letztendlich die Landwirtschaft zusammenbrechen ließ. Die Studie erschien im Mai 2012 im Fachmagazin PNAS. Das Online-Wissenschaftsmagazin Scinexx berichtete über die Arbeit:

Das Klima brachte vor rund 4.000 Jahren die alte Harappa-Hochkultur im Nordwesten des Indischen Subkontinents zu Fall. Sie gilt als eine der drei großen frühen Zivilisationen der Menschheit und erstreckte sich über eine größere Fläche als Ägypten und Mesopotamien zusammen. Jetzt hat ein internationales Forscherteam herausgefunden, dass ein immer schwächer werdender Monsun die Indus-Kultur erst ermöglichte, dann aber zum Niedergang verurteilte. Die zunehmende Trockenheit habe die Flusslandschaft im Indusgebiet erst soweit stabilisiert, dass die Bewohner dort intensive Landwirtschaft betreiben und ihre großen Städte bauen konnten. Diese Phase habe aber nur rund 2.000 Jahre gedauert, berichten die Forscher im Fachmagazin „Proceedings of the National Academy of Sciences“. Dann wurde das Klima noch trockener und zwang Harappa zum Aufgeben ihrer Städte und Felder. […]

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Hamburger Klimawoche 24.-30.9.2012

Vom 24. bis zum 30. September 2012 findet die 4. Hamburger Klimawoche statt. Ankündigung des Veranstalters: Die Hamburger Klimawoche ist Europas publikumsstärkste Klimainformationsveranstaltung. In diesem Jahr findet die vierte Hamburger Klimawoche vom 24. bis 30. September statt. Dabei werden die wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Kompetenzen Hamburgs in Sachen Klimaschutz und Klimafolgenmanagement im und rund um das Unilever-Haus in der HafenCity attraktiv dargestellt und erlebbar gemacht. Unter der Schirmherrschaft von Jakob von Uexküll zeigen über 100 Akteure neueste Entwicklungen aus den Bereichen Erneuerbare Energien, Nachhaltigkeit, Klimaforschung, -schutz,  -anpassung sowie Regionale Erzeugung. Neben einem Bildungsprogramm für Hamburger Schulen und Kindertagesstätten (24. bis 28. September), …

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Ursache und Wirkung auf dem Prüfstand: CO2-Änderung in der Atmosphäre hinkt der Temperaturkurve heute um knapp ein Jahr hinterher

CO2 ist ein Treibhausgas, das erwärmend wirkt. Ein Anstieg des CO2 sollte also mit einiger Verzögerung einen Temperaturanstieg verursachen. Wenn man sich jedoch die Temperaturgeschichte der letzten 400.000 Jahre anschaut, so muss man erstaunt feststellen, dass in der Realität zuerst die Temperatur anstieg und das CO2 erst einige hundert Jahre später folgt. Einen guten Grund hierfür gibt es auch: Warmes Ozeanwasser kann nicht so viel CO2 speichern wie kaltes Wasser. Daher gast ein Teil des zuvor gelösten CO2 bei der Erwärmung aus und reichert sich in der Atmosphäre an.

Dies gilt für lange Zeiträume, also den Wechsel von Eiszeiten und Warmzeiten. Wie sieht es nun in kürzeren Zeitmaßstäben aus, zum Beispiel die letzten Jahrzehnte? Bereits vor einigen Monaten berichteten wir an dieser Stelle über eine interessante Beobachtung, die der in der Fachwelt anerkannte australische Klimawissenschaftler Murry Salby 2011 gemacht hat (siehe unser Blogartikel „CO2-Anstieg der letzten 160 Jahre durch Entgasung aus dem Ozean?“):

Murry Salby hat 2011 in einem Vortrag das gängige Modell zum CO2-Anstieg seit 1850 angezweifelt. Eine Videoaufzeichnung seines sehenswerten Vortrages vom 3. August 2011 am Sydney Institute ist seit kurzem auf youtube verfügbar. Salby ist Professor und Leiter der Klimawissenschaften an der Macquarie University in Sydney, Autor des bekannten Buches “Physics of the Atmosphere and Climate” und ehemaliger Gutachter des IPCC. Salby sagt, dass ein sehr großer Teil des atmosphärischen CO2-Anstiegs durch den Temperaturanstieg der letzten zwei Jahrhunderte verursacht worden sein könnte. Durch Erwärmung des Ozeans verringert sich hierbei das Löslichkeitsvermögen für CO2, das in der Folge ausgast. Im Klartext würde dies bedeuten, dass neu produziertes, anthropogenes CO2 im System weitgehend abgepuffert wird, die Gesamtkonzentration der Atmosphäre jedoch vielmehr von der globalen Durchschnittstemperatur abhängen würde. Ähnliches hatte bereits Roy Spencer 2008 vorgeschlagen.

Ende August 2012 erschien nun im Fachmagazin Global and Planetary Change eine neue Arbeit einer norwegischen Forschergruppe um Ole Humlum von der Universität Oslo. Darin untersuchten sie die zeitliche Abfolge der globalen Temperaturentwicklung und der CO2-Veränderung in der Atmosphäre. Dabei fanden sie ein hohes Maß an Korrelation, wobei Änderungen im Kohlendioxidgehalt stets der Temperaturkurve hinterherhinkten (Abbildung 1). Ole Humlum und seine Kollegen stellten fest:

„Die beste positive Korrelation zwischen CO2 und der Temperatur besteht, wenn man eine Verzögerung des CO2 von 11-12 Monaten gegenüber der Meeresoberflächentemperatur ansetzt, 9,5-10 Monate gegenüber der bodennahen Lufttemperatur und etwa 9 Monate gegenüber der Temperatur der unteren Troposphäre. Der Grad der Korrelation zwischen diesen Temperaturveränderungen im Ozean und in der Atmosphäre ist hoch, erklärt jedoch nicht alle beobachteten Änderungen.“

Die Frage liegt auf der Hand: Wie kann CO2 der wichtigste Treiber der Temperatur sein, wenn die CO2-Entwicklung den Temperaturänderungen hinterherhinkt. So ein bisschen ist das, als wenn der Donner vor dem Blitz zu hören wäre. Irgendetwas scheint hier nicht ganz zu stimmen.

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Klimamodelle schaffen es nicht, die realen Regentrends zu modellieren und unterschätzen die natürliche Variabilität

Es ist kein Geheimnis, dass sich die Regenmengen einzelner Regionen im Laufe der Zeit verschieben können. Wo man früher zuverlässig mit Niederschlägen rechnen konnte, herrscht vielleicht jetzt ein erhöhtes Dürrerisiko. In anderen Gebieten mag der Regen hingegen zugenommen zu haben. Es liegt auf der Hand, nach den Ursachen dieser Verschiebungen zu fragen. Gibt es eigentlich einen stabilen Idealzustand, wobei jegliche Abweichungen vom Menschen verursacht sein müssen? Oder muss man mit natürlichen Zyklen rechnen, die auch ganz ohne menschliches Zutun das Regengeschehen oszillieren lässt? Eine Gruppe der US-amerikanischen National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) um Martin Hoerling hat sich dieser Frage …

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NABU: „Bis zu 50 Prozent der Erwärmung in der Arktis sind auf den Einfluss von Rußpartikeln zurückzuführen“

Bis vor wenigen Jahren spielte der Ruß bei den Klimatologen kaum eine Rolle. Aber das änderte sich im März 2008. Damals veröffentlichten Veerabhadran Ramanathan von der Scripps Institution of Oceanography und Greg Carmichael von der University of Iowa im Fachmagazin Nature Geoscience eine Studie, in der sie zeigen konnten, dass Ruß („black carbon“) eine sehr starke Klimawirkung besitzt. Ruß kann dabei im Wesentlichen auf zwei Wegen die Temperatur der Atmosphäre beeinflussen. Zum einen absorbieren die Rußpartikel das Sonnenlicht und strahlen die Wärme dann in die Atmosphäre ab. Zum anderen verringern die dunklen Partikel die Rückstrahlfähigkeit für Sonnenlicht auf Eis und Schnee (Verringerung der Albedo). Ruß hat insofern einen fatalen Effekt auf die Schnee- und Eisgebiete. Er absorbiert die Sonnenstrahlen, die sonst reflektiert würden, und erwärmt auf diese Weise die Oberfläche und bewirkt ein erhöhtes Schmelzen.

Gehen wir einmal logisch vor. Da wird also unerwarteter Weise ein neuer, starker Klimatreiber gefunden, also muss doch irgendetwas anderes in den bisherigen Klimamodellen zu stark angesetzt worden sein, richtig? Die Überraschung war jedoch groß, als die Klimamodellierer erklärten, alles wäre prima, und natürlich müsse man die Klimakraft des dominierenden CO2 nicht schmälern. Über dieses Paradoxon haben wir bereits in unserem Buch „Die kalte Sonne“ berichtet (Kapitel 5, S. 171-181):

Obwohl Ruß mit 8 Millionen Tonnen vergleichsweise niedrige Emissionen aufweist und auch die Verweildauer nur einige Tage bis Wochen beträgt, ist nach diesen Untersuchungen der Ruß im Modell des IPCC mit 55 Prozent der Erwärmungswirkung des CO2 nach IPCC-Version für den Zeitraum der letzten 250 Jahre zu berücksichtigen. Da dieser Effekt in dieser Größe aber nicht berücksichtigt worden ist, muss zwangsläufig der Einfluss des CO2 in den Modellen um diesen Betrag zurückgenommen werden. Das wäre recht unangenehm in der öffentlichen Kommunikation.

Daher wendet Ramanathan einen Trick an. Er verweist auf die große Unsicherheit bei den Dämpfungseffekten der übrigen Aerosole (siehe oben) und erhöht einfach die negative Wirkung dieser Aerosole um genau den Betrag, der dem Ruß nach neuesten Erkenntnissen zuzuschreiben ist. Das Ergebnis ist wieder perfekt: Die Wirkung des CO2 kann ungeschmälert bleiben – und Ramanathan wird fleißig von der IPCC-Gemeinde zitiert. Ein simpler Taschenspielertrick, der durch keine neuen Erkenntnisse auf der übrigen Aerosolseite belegt ist.

Die bedeutende Klimawirkung des Ruß wird mittlerweile sogar vom Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) anerkannt. Am 20. September 2012 veröffentlichte der NABU auf seiner Webseite eine Erklärung, in der die Erwärmung der Arktis zu bis zu 50% dem Ruß angelastet wird. Im logischen Umkehrschluss reduziert sich der vermeintliche Anteil der Treibhausgase am arktischen Schmelzen signifikant. Der NABU schreibt:

Angesichts der aktuell vom Hamburger Klima Campus präsentierten Daten zur geringsten jemals gemessenen Arktiseisausdehnung fordert der NABU eine stärkere Einbeziehung von Dieselrußpartikeln in die klimapolitische Gesetzgebung. Die Gefahren, die von Rußpartikeln und anderen Luftschadstoffen ausgehen, werden bisher zu wenig öffentlich thematisiert und von der Politik nicht angegangen. „Bis zu 50 Prozent der Erwärmung in der Arktis sind auf den Einfluss von Rußpartikeln zurückzuführen. Damit spielen diese Partikel eine fast ebenso große Rolle für den Klimawandel wie das Treibhausgas CO2“, so NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.

Rußpartikel entstehen bei der unvollständigen Verbrennung von fossilen Brennstoffen, etwa in Automotoren, Kraftwerken oder Häusern. In Mitteleuropa ist der Verkehr der Hauptverursacher. Zusammen mit weiteren Luftschadstoffen bilden Rußpartikel die Gruppe der „kurzlebigen Klimatreiber“. Sie forcieren den Klimawandel ähnlich stark wie Kohlenstoffdioxid, verbleiben aber viel kürzer in der Atmosphäre. Ihre Reduktion wird sich daher schneller auf das Weltklima auswirken als eine Minderung des CO2-Ausstoßes.

„Das Hauptaugenmerk bei der Bekämpfung des Klimawandels sollte weiterhin auf CO2 liegen. Indem wir zeitgleich kurzlebige Klimatreiber bekämpfen, gewinnen wir wertvolle Zeit, um die Klimaschutzziele noch zu erreichen“, erläutert NABU-Verkehrsexperte Dietmar Oeliger. Die Bundesregierung müsse ein verbindliches Minderungsziel bis 2020 verabschieden. Alle Dieselrußverursacher müssten zum Einbau moderner Abgasreinigungsanlagen wie Partikelfilter gesetzlich verpflichtet werden. Daneben müsste aber grundsätzlich über alternative Mobilitätsstrategien nachgedacht werden, in denen Verbrennungsmotoren eine deutlich geringere Rolle spielten als heute.

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TV-Tipp: Sturmflut – Alarm an der Küste (MDR, 24.9.2012)

Am 24.9.2012 zeigt der MDR von 14:30-15:30 Uhr die Doku „Sturmflut – Alarm an der Küste“. Ankündigung: Im Jahr 1962 brach über die deutsche Nordseeküste eine verheerende Sturmflut herein. Orkanböen von bis zu 200 Kilometer pro Stunde drückten gigantische Wassermassen aufs Land, überall brachen Deiche und Schutzanlagen. Am schlimmsten traf es die Menschen in Hamburg. Über 60.000 Bewohner südlich der Elbe wurden obdachlos. Strom, Gas und Wasser fielen tagelang aus. Könnte sich eine solche Katastrophe auch heute noch ereignen und sorgt der Klimawandel für neue, noch schlimmere Gefahren weit über die Küstenregionen hinaus? In dieser Ausgabe von „LexiTV“ geht es …

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