Die kalte Sonne: Immer noch zu wenig Sonnenflecken !

Was hat eigentlich unsere liebe Sonne so die letzte Zeit über getrieben? In den vergangenen Monaten hatten wir bereits mehrfach über den schwächelnden Titelstar unseres Buches berichtet: 

Blogger dh7fb hat nun ein Sonnen-Update für Mai 2012 zusammengestellt, aus dem wir gerne (in leicht vereinfachter Form) zitieren: 

„Am Anfang schwach, am Ende schwach…zu Mitte des Monats ein wenig Belebung. So könnte man die Sonnenaktivität im Mai zusammenfassen. Die amtliche Sonnenfleckenzahl betrug 69, das sind 59 Einheiten weniger als im Mittel aller Zyklen von 1 bis 23.“

 

 

Abbildung 1: Sonnenfleckenentwicklung des 24. Zyklus (kräftige rote Kurve) im Vergleich zum Durchschnittswert der Zyklen 1-23 (blaue Kurve). Zum Vergleich ist in leichtem braun der Verlauf von Zyklus 14 dargestellt, der ein ähnlich tiefes Niveau wie der aktuelle Zyklus 24 hatte. Zyklus 14 um 1905 war der schwächste Zyklus des vergangenen Jahrhunderts (siehe Abbildung 2). Abbildungsquelle: dh7fb

weiter lesen

Teilen:

Die kalte Sonne auf der 7th International Conference on Climate Change in Chicago – Medienecho 4.6.2012

Ein bisschen fühlte es sich an wie der Kölner Karneval, als Kalte-Sonne-Coautor Sebastian Lüning am 20. Mai in Chicago eintraf. Kilometerlang zog sich ein Demonstrationszug durch die Hauptstraßen der Metropole am Michigansee. Unzählige, bunte Gruppierungen hatten sich eingefunden um zu protestieren. Nein, nicht gegen den Klimawandel, sondern gegen die NATO. Die Oberhäupter der Mitgliedstaaten hatten sich nämlich zum zweitägigen NATO-Gipfel in der Stadt versammelt, und denen wollte man seine Sorgen lautstark mitteilen. Es sollen wohl 15.000 Demonstranten gewesen sein, hieß es später. An diesem heißen Tag musste Chicago sämtliche, schwere Schneeräumfahrzeuge mobilisieren, um eine Art Schutzmauer um das Konferenzgelände zu bauen.

Drei Dutzend der Demonstranten nutzte die gute Gelegenheit zu einem zweiten Auftritt zwei Tage später vor dem Tagungshotel der 7th International Conference on Climate Change. Knapp 40 Aktivisten zogen am Gebäude vorbei. Leider konnte kaum einer der Konferenz-Teilnehmer das Spektakel mitverfolgen, denn im Inneren des Gebäudes lief gerade das äußerst dicht gepackte Vortragsprogramm der zweieinhalbtägigen Veranstaltung. Schon beim Frühstück um 8 Uhr begannen die Präsentationen – und sie endeten erst mit den Dinner Vorträgen am Abend. Der ebenfalls auf der Tagung anwesende Lord Monckton ließ es sich jedoch nicht nehmen, in Kontakt mit den Demonstranten zu treten. Wogegen protestierten sie genau? Man konnte später lesen, dass die Demonstranten wohl immer wieder „Wir sind die 99 Prozent“ riefen, was bei der Übersichtlichkeit der Gruppe doch etwas übertrieben erschien, wie James Taylor zu recht monierte. Gerne hätte man mit ihnen über den Klimawandel fachlich diskutiert. Das Interesse an einem wissenschaftlichen Austausch war jedoch gering. Und dies galt leider nicht nur für die kleine Demonstranten-Schar. Im Sinne der inhaltlichen Ausgewogenheit hatte man mehr als 50 IPCC-nahe Wissenschaftler zur Konferenz eingeladen, von denen jedoch leider kein einziger das Angebot annahm.

Das war schade, hätte man doch die Gelegenheit nutzen können, miteinander über strittige Punkte in konstruktiver Weise diskutieren zu können. Aber auch ohne IPCC-Beteiligung hatte die Konferenz etliche hochrangige und prominente Teilnehmer zu verbuchen. In einer Dinner Speech referierte der tschechische Präsident Vaclav Klaus zur Situation der Klimadiskussion in Europa. Dabei ging er u.a. auch auf die Energiewende in Deutschland sowie die Finanzkrise in Europa ein.


Der Vortragstext ist auch auf der Webseite des Präsidenten sowie auf WUWT verfügbar. Ein Interview mit Präsident Klaus von der Veranstaltung kann man sich auf Sun News anschauen. In der Financial Post erschien zudem ein Meinungsbeitrag von Vaclav Klaus. Weitere Berichte zum Vortrag gibt es auf Motls Blogspot und NNoN.

Ein weiteres Highlight der Konferenz waren die Vorträge der NASA-Gruppe, die sich vor einigen Wochen mit einem Brief an die NASA-Führung gewandt hatten, in dem sie eine ausgewogenere Behandlung des Klima-Themas durch die Weltraumbehörde eingefordert hatte. Auf der Veranstaltung sprach unter anderem Harrison „Jack“ Schmitt, der zwölfte und vorläufig letzte Mensch, der den Mond betreten hat. Der Geologe und ehemalige Apollo 17-Astronaut mahnte, dass wir die natürlichen Klimafaktoren nicht unterschätzen sollten. Die Vorträge der NASA-Gruppe kann man sich hier anschauen. Auf der Tagung erklärte die Gruppe zudem, dass sie mittlerweile einen zweiten Brief an die NASA-Führung geschrieben hätten. Außerdem plant die Gruppe, einen detaillierten, unabhängigen Faktencheck der IPCC- und Klimaskeptiker-Argumente. Das Ergebnis ihrer Untersuchung wollen sie dann den politischen Entscheidungsträgern als Empfehlung zur Verfügung stellen. 

weiter lesen

Teilen:

TV-Doku: Klimawandel konkret (Arte, 7.6.2012, 22:05 Uhr)

Am 7.6.2012 zeigt Arte um 22:05-22:55 Uhr die TV-Doku „Klimawandel konkret“ (Wiederholung am 9.6.2010 um 10:50 Uhr).

Ankündigung des Senders:

Klimawandel konkret
Dokumentation, Frankreich, 2012, ARTE France
Regie: François-Xavier Vives
Erstausstrahlung

Raketen werden ins All geschossen, U-Boote nähern sich dem Grund der Tiefsee und per Mikroskop lassen sich Kleinstlebewesen betrachten. Doch was weiß der Mensch über die Hintergründe der alljährlichen Wechsel der Jahreszeiten? Die Dokumentation veranschaulicht den Stellenwert, den die moderne Wissenschaft heute wieder der Erforschung der Jahreszeiten beimisst.

weiter lesen

Teilen:

Arte am 7.6.2012: Der Wald der Zukunft: Wie kann er den Klimawandel überstehen? (Xenius)

Arte zeigt am 7.6.2012 um 17:05-17:40 Uhr im Rahmen des Thementags „Natur im Wandel“ die Wiederholung der 2011er Xenius-Sendung „Der Wald der Zukunft: Wie kann er den Klimawandel überstehen?“. Die Sendung wird auch am 9.6.2012 um 12:45 Uhr erneut ausgestrahlt.

Ankündigung des Senders:

Das Ökosystem Wald muss immer schwierigeren Lebensbedingungen standhalten. Einerseits soll der Wald möglichst viel schädliches CO2 speichern, immer mehr Holz liefern, Menschen vor Überschwemmungen und Muren schützen und ihnen dabei noch als Ort der Entspannung dienen. Gleichzeitig muss er als Lebensraum jedoch unter den verschärften Bedingungen des Klimawandels bestehen, etwa den immer längeren Trockenperioden oder starken Unwettern. Wie aber kann sich der Wald diesen Herausforderungen anpassen?

weiter lesen

Teilen:

Die etwas andere Klimakatastrophe: Frostiger Mai bereitet den Winzern schlaflose Nächte

Um die Jahrtausendwende hatte Mojib Latif noch davor gewarnt, dass in Deutschland bald Schluss sei mit Schneeballschlachten, Skifahren und der geliebten Kälte:

“Winter mit starkem Frost und viel Schnee wie noch vor zwanzig Jahren wird es in unseren Breiten nicht mehr geben”

Das hörten die Obst- und Weinbauern natürlich gerne. Endlich keine schlimmen Nachtfröste mehr, die in einigen Jahren große Teile der Ernte gekostet hatten. Gefahr droht dabei gleich von zwei Seiten: Zum einen lassen die Temperaturminusrekorde im Winter die Rebstöcke absterben. Zum anderen bereiten Nachtfröste im späten Frühling Kummer, welche die frisch gewachsenen Austriebe abtöten, so dass der Rebstock wieder von vorn anfangen muss. Wikipedia weiß es genauer:

„Die Gefahr von Frostschäden ist ein begrenzender Standortfaktor in Weinbaugebieten. Dabei gibt es grundsätzlich zwei Arten von Frostschäden. Bei strengen Winterfrösten, etwa ab minus 15 Grad Celsius, besteht je nach Rebsorte die Gefahr des Absterbens des Rebstocks. Besonders frosthart ist der Riesling. Namentlich im Weinbaugebiet Sachsen wurden nach der strengen Frostperiode im Januar 2010 mit bis zu 20 Grad unter Null im Elbtal Frostschäden bei Müller-Thurgau befürchtet.

Bei späten Nachtfrösten hingegen besteht die Gefahr, dass die frischen fruchtbringenden Austriebe erfrieren und so ein totaler Ernteausfall für die begonnene Vegetationsperiode eintritt. So hatte in vielen Weinbaugebieten Deutschlands im Frühjahr 2011 durch günstige Witterung die Entwicklung der Reben einen Vorsprung von drei Wochen, als in den Morgenstunden des 4. Mai 2011 nach einem Kaltlufteinbruch mit aufkommender Windstille in ungünstigen Lagen und bodennahen Luftschichten Kaltluftseen entstanden, in denen die Temperaturen auf 3,5 Grad unter den Gefrierpunkt fielen. In den betroffenen Rebflächen waren in der Folge alle grünenden Triebe mit den Blüten und den Blütenknospen abgestorben. Der Rebstock ist zu einem Neuaustrieb gezwungen.“

Ja, Mojib Latif und den Obst- und Weinbauern kamen die harten Winter 2009/2010 und 2010/2011 gänzlich ungelegen (siehe auch S. 97-98 in „Die kalte Sonne“). Der Winter 2011/2012 war da schon wieder deutlich milder, natürlich mit Ausnahme der zwei klirrendkalten Wochen im Februar als wir unser Buch herausbrachten. Als wenn den Menschen von oben jemand damit sagen wollte: „Nehmt die Klimaskeptiker ernst und beschäftigt Euch endlich einmal etwas näher mit dieser wichtigen Materie“.

Die extreme Winterkälte im Februar 2012 haben die Weinstöcke in Deutschland offenbar weitgehend überlebt. In der zweiten Frühlingshälfte wurde es jedoch noch einmal mächtig eng. Mitte Mai 2012 befanden sich die nächtlichen Temperaturen des Rhein-Main-Gebiets in einem regelrechten Sturzflug und drohten die Frostgrenze zu durchbrechen. Durch die enormen Schäden im Vorjahr alarmiert, wurden die Weinbauern aktiv und kämpften mit allen Mitteln um ihre zarten Pflänzchen. Die Allgemeine Zeitung berichtete:

weiter lesen

Teilen:

Internationale Klimakonferenz am 15.6.12 in Berlin

Am 15.6.2012 findet in Berlin die „Internationale Konferenz über Klimapolitik im Zeitalter der Nachhaltigkeit“ statt.

Ort: Tryp Hotel Berlin, Chausseestr. 33, 10115 Berlin (Mitte), siehe Ankündigung des Veranstalters.

PROGRAMM:

09:00 Begrüßung
Wolfgang Müller, Geschäftsführer Berlin Manhattan Institut für Unternehmerische Freiheit

9.15 Uhr Fakten-Check 2012 – Global-Temperatur, Meeresspiegel, Extremwetter, Gletscher und Polareis.
Klaus Eckehard Puls, Dipl. Meteorologe, ehemaliger Leiter der Wetterämter Essen und Leipzig

weiter lesen

Teilen:

Attacke von IPCC Leitautor Andreas Fischlin gegen Fred Singer: Ein überfälliger Faktencheck

Im Dezember 2011 veröffentlichte der Biologe Prof. Andreas Fischlin von der ETH Zürich im Magazin schweizer monat eine Kritik an den Klimathesen des US-amerikanischen Atmosphärenphysikers Prof. Fred Singer. Fischlin war am zweiten und vierten IPCC Bericht jeweils als Leitautor beteiligt und verteidigt in seinem Text die Arbeit des Weltklimarats vehement. Sein Artikel ist dabei in einem hochemotionalen, teilweise aggressiven Stil abgefasst, der eine fruchtbare wissenschaftliche Diskussion eher behindert. Ausgangspunkt der Debatte war ein Interview des schweizer monat mit Fred Singer in der gleichen Ausgabe. Vince Ebert rundete damals die Debatte pointiert und humoristisch ab.

Wir haben uns einmal erlaubt, Fischlins Argumentation einem Faktencheck zu unterziehen. Sind seine harten Vorwürfe gegen Singer wirklich gerechtfertigt? Das Ergebnis der wissenschaftlichen Überprüfung von Fischlins Beweisführung ist ernüchternd. Alles deutet darauf hin, dass sich der ehemalige IPCC-Autor kräftig verrannt hat. Im Folgenden bringen wir eine detaillierte Analyse ausgewählter Passagen aus Fischlins Schmähschrift.

 

Passage im Artikel von Andreas Fischlin Fakten-Check
Ich schicke an dieser Stelle bereits voraus, dass Herr Singer erstens kein aktiver Klimaforscher ist […] Prof. Fred Singer ist ein US-amerikanischer Atmosphärenphysiker. Im Jahre 1948 schloss er seine Promotion in Physik an der Princeton University ab. 1953 wurde er Professor für Physik an der University of Maryland und Direktor des dortigen Zentrums für Atmosphären- und Weltraumphysik. 1962 wechselte er als Direktor in die Abteilung für Wettersatelliten im US-Handelsministerium (heute bei NOAA) und kehrte 1964 in die Wissenschaft zurück als Gründungsdekan des Fachbereichs Umwelt- und Planetenwissenschaft an der University of Miami. Von 1967 bis 1971 arbeitete er erneut in der Bundesadministration, bis 1970 im US-Innenministerium als Deputy Assistent Secretary in der Abteilung für Wasserversorgung, die damals auch für die Atmosphären- und Ozeanographie-Aktivitäten zuständig war. 1970 bis 1971 war er Deputy Assistant Administrator (Policy) an der US-Bundes-Umweltbehörde. 1971 übernahm er die Professur für Umwelt-Wissenschaften an der University of Virginia wo er 1994 emeritierte (Quelle: Wikipedia). Eine von Singers neuesten Publikationen ist z.B. Singer (2011). Fischlin ist Biologe. Seine Forschungsinteressen sind die Modellierung von Ökosystemen. Die Frage sei erlaubt: Welcher der beiden Wissenschaftler hat wohl gemäß seiner Ausbildung und Berufserfahrung die größere Erfahrung im Themenkomplex Atmosphäre, Ozeanographie, Wetter und physikalische Klimamechanismen? Einen weiteren Punkt gilt es unbedingt zu beachten: Aufgrund der zahlreichen offensichtlichen Widersprüche und Probleme in den Klimawissenschaften, ist eine Evaluierung durch externe Auditoren dringend angezeigt. Da die in diesem Bereich „aktiven Klimaforscher“ durch vielfältige Kooperationen, Institutionszugehörigkeiten und andere Abhängigkeiten im Zuge von Fördermittbeantragungen und -bewilligungen miteinander eng verflochten sind, kann eine solche Überprüfung nur durch außenstehende Naturwissenschaftler erfolgen. Aus diesem Grund sowie wegen der großen gesellschaftlichen Bedeutung des Problems ist dem Fach dringend anzuraten, Kritiken von Personen außerhalb des Expertenzirkels ernst zu nehmen.
[…] und es, zweitens, gerade mit der «Ehrlichkeit und der Redlichkeit» nicht besonders genau nimmt. Starker Tobac. Um diese Frage werden wir uns am Abschluss des Faktenchecks etwas genauer kümmern. Welche Belege führt Fischlin für diese starke Behauptung an?  

weiter lesen

Teilen:

Fritz Vahrenholt mit Vortrag zur Kalten Sonne im Festsaal der Universität Oslo (1.6.2012)

Fritz Vahrenholt spricht am 1.6.2012 um 12:00 Uhr im Festsaal der Universität Oslo über unser Buch „Die kalte Sonne“, den Klimawandel und die deutsche Energiewende. Aus der Vortragsankündigung auf klimarealistene.com: ÅPENT MØTE FREDAG 1. JUNI 2012 KL 12.00, UNIVERSITETET I OSLO, GAMLE FESTSAL, URBYGNINGEN, KARL JOHANS GATE Foredraget holdes på engelsk. Biolog Morten Jødal vil gi et sammendrag på norsk og relatere det til den norske klimadebatten. Fritz Vahrenholt var en av Tysklands fremste klimaforkjempere. I et intervju med Der Spiegel ved utgivelsen av boka Die kalte Sonne sier han: • Jeg er ført bak lyset med klimaendringen • Av …

weiter lesen

Vortrag von Stefan Rahmstorf am 26.6.2012 in Cloppenburg

Am 26. Juni 2012 hält Prof. Stefan Rahmstorf vor acht- bis zwölfjährigen Mädchen und Jungen in Cloppenburg einen Vortrag über den die bevorstehende Klimakatastrophe.  Titel der Veranstaltung, zu der Erwachsen nur als Begleitperson erscheinen dürfen: „Junges Forum: Wolken, Wind und Wetter“. Ob Rahmstorf den Kleinen wohl auch von der starken Klimawirkung der Sonne in den letzten 10.000 Jahren erzählen wird? Vermutlich wird dafür wohl keine Zeit bleiben… Wir bieten der OLB daher gerne an, diesen Aspekt in einer separaten Veranstaltung zu erläutern.  Aus der Ankündigung der Oldenburgischen Landesbank (OLB):  Dienstag, 26. Juni 2012, Cloppenburg, 16:00 Uhr, Stadthalle Cloppenburg, Mühlenstraße 20, 49661 Cloppenburg Die Erde …

weiter lesen

Global Brightening: Bessere Sicht, weniger Wolken und Erwärmung durch saubere Luft über Westeuropa

Sind Sie auch schon einmal vom Amsterdamer Schiphol Airport geflogen? Falls ja, dann könnte es Sie interessieren, dass sich die Sicht auf diesem Flughafen seit Mitte der 1980er Jahre deutlich verbessert hat. Im Zeitalter der volldigitalen Navigation mag dies nicht so wichtig erscheinen, jedoch könnte dies durchaus eine gewisse Rolle bei der Interpretation der Klimaerwärmung spielen.

Aber erzählen wir die Geschichte von Anfang an. Mitte des 20. Jahrhunderts wurde die Luftverschmutzung in Europa allmählich zu einem ernsthaften Problem. Aufgrund der sich rapide entwickelnden Wirtschaft schossen Schornsteine wie Pilze aus dem Boden. Schwarze Rauchschwaden legten sich über die Landschaft und verdunkelten die Sonne in den europäischen Industrieregionen. Die Umwelt spielte damals nur eine untergeordnete Rolle, viel wichtiger war die Ankurbelung der industriellen Produktion. Die Grünen waren noch lange nicht am Horizont zu sehen.

Durch die lichtblockierende Wirkung der Abgase erreichte während dieser Zeit weniger Sonnenlicht den Erdboden, was wohl eine leichte Abkühlung hervorgerufen hat. Dieses Phänomen ist in der Wissenschaft auch als „Global Dimming“ bekannt. Gleichzeitig befand sich aber auch die temperaturbestimmende Pazifisch-Dekadische Oszillation (PDO) ab 1940 auf Talfahrt und um 1970 sackte auch die Sonnenaktivität für eine Dekade ab. Alle drei Faktoren zusammengenommen trugen letztendlich dazu bei, dass die globale Durchschnittstemperatur zwischen 1940 und 1977 abnahm bzw. stagnierte.

In den 1980er Jahren erkannte die Welt, dass der Schadstoffausstoß so nicht weitergehen konnte. Endlich setzte man Filter auf die Schornsteine, zumindest in Westeuropa. Und die Belohnung ließ nicht lang auf sich warten. Die Schwefelbelastung der Atmosphäre hat seitdem in Westeuropa drastisch abgenommen und die Sonne kam plötzlich wieder hinter der Abgaswolke hervor. Man spricht hier auch von „Global Brightening“. Europa müsste sich durch diesen Effekt zusätzlich erwärmt haben. So könnte ein Teil der Erwärmung in Europa zwischen 1977 und 2000 auf diesen Effekt zurückgehen. Harte Zahlen zu dieser Entwicklung gibt es jedoch noch immer leider viel zu wenig.

Zwei niederländische Wissenschaftler haben sich daher die Daten aus dieser Zeit genauer angeschaut und Erstaunliches für das Gebiet der Niederlande und Westeuropa festgestellt. Aldert van Beelen und Aarnout van Delden vom Institut für Meeresforschung und Atmosphärenwissenschaften an der Universität Utrecht veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie im Januar 2012 im Fachmagazin Weather

weiter lesen

Teilen:

Bayern will den Nordstrom nicht, Mai-Schnee in Schottland und Akademiker auf klimaskeptischen Abwegen – Die Klimanews der Woche

Auf der letzten UN-Klimakonferenz in Durban im Dezember 2011 wurde der sogenannte Green Climate Fund (GCF) operationalisiert, der 2010 in Cancun beschlossen wurde und ab 2020 jährlich 100 Milliarden US-Dollar aus Industrieländern an Klimaprojekte überwiegend in Entwicklungsländern ausschütten soll. 30 Milliarden hiervon sollen hiervon aus der EU kommen. Bereits 2010-2012 hatte sich die EU verpflichtet, mehr als 7 Milliarden Euro in den Fund einzuzahlen, wie Reuters am 7.5.2012 berichtete . Wie es nach 2012 mit den Zahlungen weiter gehen soll, darüber sind sich die EU-Statten allerdings noch nicht einig. Eigentlich wollte man sich nun Stück für Stück dem 30-Milliarden-pro-Jahr-Ziel nähern. Allerdings scheint die EU momentan durch andere Sorgen abgelenkt zu sein, so dass dieser Plan ernsthaft gefährdet ist.  

Obwohl sich in den USA nur Kalifornien am Emissionshandel beteiligt, fließen auch dort größere klimatische Summen. Senator James Inhofe schätzt, dass die USA von 2008 bis Mitte 2012 etwa 70 Milliarden Dollar in „Klimawandel-Aktivitäten“ gesteckt haben.

———————-

Die am Emissionshandelssystem (EHS) beteiligte europäische Industrie hat im vergangenen Jahr gegenüber 2010 etwa zwei Prozent Treibhausgase eingespart, und dies trotz zunehmendem Wirtschaftsaufschwung. Das EHS umfasst derzeit über 12.000 Kraftwerke und Industrieanlagen in der EU sowie Norwegen und Liechtenstein (Quelle: Blick.ch).

Diese Reduktion ist schon ganz nett. Jedoch stellt sich die EU langfristig ganz andere Einsparziele vor. Bis 2050 sollen nämlich die Treibhausgas-Emissionen um 80-95% gegenüber dem Vergleichswert von 1990 reduziert werden. ie große Preisfrage: Wie wahrscheinloch ist es, dass dies unter den bekannten momentanen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen klappen könnte?

———————-

Die deutsche Energiewende bleibt weiter eine Herausforderung. Überall tauchen kleinere und größere Probleme auf. An einigen Schauplätzen stören auch noch kleine Tiere das Projekt:

Nach einem Medienbericht wurde 2011 rund 200.000 Hartz-IV-Empfängern der Strom abgedreht, weil sie ihre Stromrechnung nicht bezahlen konnten (SZ, 30.5.2012). Der Paritätische Gesamtverband errechnete, dass aufgrund der höheren Strompreise bei Hartz-IV-Empfängern mittlerweile eine Unterdeckung entstand.

Das Handelsblatt berichtete am 24.5.2012 ausführlich auf der Titelseite über die gestiegenen Strompreise und überraschende Autarkiebestrebungen einzelner Bundesländer:

„Subventionen für Ökoenergien [machen] rund 14 Prozent der Stromrechnung eines Privathaushalts aus […]. Viele Bürger sind dadurch überfordert. So hat die Verbraucherzentrale ermittelt, dass in Nordrhein-Westfalen schon 120 000 Haushalten der Strom abgedreht wurde, weil sie die Rechnung nicht bezahlen können. Auf Deutschland hochgerechnet wären das 600 000 Haushalte. […] Beispiel Energieautarkie: Statt etwa auf Windstrom aus dem Norden zurückzugreifen, streben Bayern und Baden-Württemberg an, sich selbst mit Strom zu versorgen. Bayerns Regierungschef Horst Seehofer brachte gestern gar die Gründung eines „Bayernwerks“ ins Spiel. Schleswig-Holstein dagegen will Windstrom „exportieren“ und Anlagen über den eigenen Bedarf hinaus bauen. Klein-Klein, wo ein nationaler Kraftakt erforderlich wäre. „Im Moment sehe ich 16 verschiedene Energiewenden in Deutschland“, sagt Stephan Kohler, Chef der Deutschen Energie-Agentur.“

Die in Deutschland noch üppig fließenden Subventionen für Solar- und Windenergie stoßen in Europa offenbar auf wenig Gegenliebe. Die EU-Kommission arbeitet derzeit an einem internen Strategiepapier, wie diese Subventionen europaweit möglichst schnell abgeschafft werden könnten (siehe Bericht auf notrickszone.com)

weiter lesen

Teilen:

Vortrag von Fritz Vahrenholt am 1.6.2012 an der Universität Oslo

Fritz Vahrenholt wird am 1.6.2012 an einem klimawissenschaftlichen Seminar der Universität Oslo teilnehmen. Aus der Ankündigung: 1600-1930:  Scientific seminar, Auditorium 1.etg.  Geology, University of Oslo, Blindern Campus  1600: Ole Henrik Ellestad: Organization of climate research in Norway 1615: Fritz Varenholt: The Cold Sun 1630: Ole Humlum: Analysis of temperatures and CO2 1650: Kjell Stordahl: Tempeature standstill and prognosis 1710: Odd Vaage: Relations involving sunspots 1730: Jan-Erik Solheim: Sunspot periods predicts colder temperatures 1750: Oddbjørn Engvold: CO2 in the atmosphere 1810: Tom Segalstad: CO2 in the ocean 1840: Morten Jødal: CO2 and biosphere and other questions 1900: General discussion – future priorities …

weiter lesen

Groupthink und Klimareligion: Die Psychologie der Klimadebatte

Schon seit längerem ist die Klimadebatte keine rein wissenschaftliche Diskussion mehr. Noch bevor die klimatischen Prozesse durchdringend verstanden wurden, übernahm die Politik die fragwürdigen Schlussfolgerungen des Weltklimarats und begann daraus bereits Gesetze zu machen. Die führenden IPCC-Wissenschaftler und Administratoren fühlten sich dadurch in ihrer Wichtigkeit bestätigt, verloren gleichzeitig jedoch auch die wissenschaftliche Flexibilität, die in einer jungen Wissenschaft wie der Klimatologie dringend notwendig ist. Größere Korrekturen am bis dahin errichteten Gedankengebäude waren nun nicht mehr ohne weiteres möglich, da jede größere Änderung von der Öffentlichkeit möglicherweise als Schwäche ausgelegt werden könnte. Da der wissenschaftliche Spielraum eingeschränkt war, musste automatisch mehr Energie auf die Verteidigung der bisherigen Modelle verwendet werden. Statt Konzepte insgesamt auf den Prüfstand zu stellen, wurden immer wieder Reparatur-Patches angebracht.

Alternativmodelle kamen dabei von vorneherein nicht in Frage, ein Phänomen dass in der Psychologie als „Groupthink“ bekannt ist: In derartigen, beschränkten Gruppen-Konstellationen rangiert der Konsens weit vor dem freien Denken. Die Konsens-Fokussierung führt dabei zu einer starken Polarisierung der Gruppe und der Herausbildung von extremen Positionen. Eine gute Übersicht über Groupthink erschien kürzlich auf WUWT. Auch Donna Laframboise machte sich in ihrem Blog lesenswerte Gedanken zur hemmenden Gruppenpsychologie und Gruppendynamik in den Klimawissenschaften.

 

Klimawissenschaften als Religion

Mitunter nimmt der Kampf um die korrekte Klimainterpretation fast schon religiöse Züge an. Wenn in einer Wissenschaft neue Fakten und gesunder Menschenverstand immer weniger wichtig werden, ist die Zeit der Klimapriester angebrochen. Deutschland spielt mit seinen zahlreichen Instituten eine wichtige Rolle in den Klimawissenschaften und leistet viele gute Beiträge. Das Handeln einiger Protagonisten ist jedoch durch ein hohes Maß an Klimareligiosität geprägt. Sind wir Deutsche dafür vielleicht besonders anfällig? Einen möglichen Hinweis hierauf gibt Jan Fleischhauer, der kürzlich auf Spiegel Online schrieb:

„Die Deutschen sind ein tiefgläubiges Volk, da sollte man sich von der schwindenden Einschreibungsbereitschaft bei den beiden christlichen Glaubensgemeinschaften nicht täuschen lassen. Die eigentliche Staatsreligion in Deutschland ist der Ökologismus. Der Glaube an den Umweltschutz verbindet alle Schichten und Generationen, diese Kirche ist immer voll. Kein anderes Volk auf Gottes Erden trennt so hingebungsvoll seinen Müll, spart so fleißig am Wasser und bemüht sich überhaupt so leidenschaftlich, ein ökologisch vorbildliches Leben zu führen. Nur in Deutschland können zwei Libellen bei der Eiablage den Ausbau eines Flughafens und einige Juchtenkäfer im Park den Neubau des Stuttgarter Bahnhofs verzögern. Wenn es um die Rettung der Umwelt geht, lassen wir uns von niemanden etwas vormachen.“

Dazu kommt wohl noch eine weitere deutsche Eigenart. Internationale Vergleichsstudien haben gezeigt, dass die Deutschen überdurchschnittlich ängstlich sind und unter dem sogenannten „Neurotizismus“ leiden. Dies berichtete jedenfalls der Psychologe Prof. Johannes Hewig von der Universität Würzburg in einer Sendung des ZDF über den Bunkerbau, die am 24.1.2012 ausgestrahlt wurde. 

weiter lesen

Teilen:

TV-Doku am 10.2.2013 auf N24: Fünf Wege, die Welt zu retten

Am 10.2.2013 zeigt N24 um 00:10 und 05:05 Uhr die Doku „Fünf Wege, die Welt zu retten“. Aus der Ankündigung: „Steigende Temperaturen lassen die Eiskappen schmelzen und den Meeresspiegel anschwellen. Die Welt verändert sich durch die globale Erwärmung schneller als erwartet. In der N24-Dokumentation präsentieren Wissenschaftler fünf Ideen, wie der Mensch den Klimawandel aufhalten kann: zum Beispiel durch Kühlung der Erde mit einem riesigen Sonnenschirm oder die Entwicklung „künstlicher Bäume“, um das CO2 in der Luft zu reduzieren. Kann menschlicher Erfindungsreichtum die Erde retten?“    

Immer wenn die Sonne schwächelte, brauste in Portugal der Wind auf

Zwanzig Kilometer südlich der portugiesischen Hauptstadt Lissabon liegt die Halbinsel Setúbal. Der anbrandende Atlantik hat sich hier in das Land hineingefressen und steile Kliffs in die Landschaft geschnitten. Dünen haben den vom Atlantik neugeschaffenen Platz an der Küste heute zum Teil wieder aufgefüllt. Bereits in den vergangenen Jahren haben Forscher diese Dünen mithilfe von Radar (GPR – ground penetrating radar) durchleuchtet und die Dünenarchitektur kartiert. Dabei fiel den Wissenschaftlern auf, dass die Dünen wohl nur während ganz bestimmter, relativ kurzer Zeiten aktiv waren und sich aufbauten. Den größten Teil der Nacheiszeit muss das Dünenfeld dagegen inaktiv gewesen sein.

Ein portugiesisch-US-amerikanisches Forscherteam um Susana Costas vom Nationalen Labor für Energie und Geologie von Portugal hat nun die Dünenaktivitätsphasen altersmäßig eingestuft. Die Wissenschaftler veröffentlichten ihre Ergebnisse im April 2012 im Fachmagazin Quaternary Science Reviews. Auf Grundlage der vorliegenden Radar-Kartierung sammelten die Forscher Sandproben der verschiedenen Dünengenerationen. Die Altersdatierung erfolgte mithilfe der sogenannten „optisch stimulierten Luminiszenz-Methode“. Die Technik baut darauf auf, dass die Sande Spuren von natürlichen radioaktiven Elementen enthalten. Die von diesen Elementen erzeugte Strahlung verursacht Schäden im Kristallgitter der Körner, wobei instabile Elektronen eingebaut werden. Stimuliert man nun die Körner mit spezieller Strahlung, so sendet das Mineral ein charakteristisches Licht aus („Luminiszenz“). Je älter das Sediment ist, desto mehr Strahlung wird ausgesendet. Die Luminiszenz-Uhr beginnt zu ticken, wenn der Sand das letzte Mal direkt von der Sonne beschienen wurde. Hierdurch wird die Uhr quasi auf Null gestellt. Die Methode wird sowohl von Geologen als auch von Archäologen angewandt.

Susana Costas und ihre Kollegen konnten im portugiesischen Untersuchungsgebiet fünf Hauptphasen der Dünenaktivität feststellen, während derer die Westwinde besonders stark gewesen sein müssen. Diese Starkwindphasen ereigneten sich vor 12.600, 5.600, 1.200, 400 und 300 Jahren. Ähnlich windreiche Episoden traten zeitgleich auch in Nordwesteuropa auf.

Die Forscher verglichen die Wind-Entwicklung auch mit der Temperatur-Geschichte im Nordatlantik, welche vor mehr als zehn Jahren von einem Team um Gerard Bond anhand von Tiefseebohrkernen rekonstruiert wurde. Interessanterweise fielen die portugiesischen Starkwindphasen jeweils in ausgeprägte nordatlantische Kälteperioden (Abbildung 1). Mittlerweile sind die Bond-Klimazyklen aus den verschiedensten Teilen der Erde bekannt, haben also einen globalen Charakter. Bond konnte zudem zeigen, dass die von ihm dokumentierten Temperaturschwankungen der vergangenen 10.000 Jahre in beeindruckender Weise parallel zur Sonnenaktivität verliefen. Die kalten, windreichen Phasen im atlantischen Raum fanden alle zu Zeiten geringer Sonnenaktivität statt, so dass ein solarer Auslöser dieser Ereignisse wahrscheinlich ist. 

weiter lesen

Teilen: