Forscherteam findet tausendjährige Bond-Klimazyklen vor der Küste Brasiliens

Sie kennen sicher die Römische Wärmeperiode, die darauffolgende Kälteperiode der Völkerwanderungszeit, die Mittelalterliche Wärmeperiode und die Kleine Eiszeit, die sich im 500-Jahrestakt abwechselten. Ein voller Warm-Kalt-Warm-Zyklus dauerte etwa 1000 Jahre. Im Jahr 2001 hatte ein Forscherteam um Gerard Bond diesen Zyklus im Nordatlantik wiedergefunden und herausgefunden, dass der Zyklus während der gesamten letzten 10.000 Jahre aktiv war. Die Wissenschaftler fanden dabei eine große Übereinstimmung der Klimazyklen mit Änderungen der Sonnenaktivität, die sie als Antrieb der natürlichen Klimadynamik interpretierten. Wir haben in unserem Buch „Die kalte Sonne“ ausführlich über die Arbeit berichtet sowie über weitere Studien, die die globale Bond-Rhythmik belegten. …

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Hannover am 25. November 2014: Größte klimaskeptische Veranstaltung in Deutschland mit über 1200 Besuchern

Von Klaus Öllerer

Eigentlich war es ja „nur“ eine Mitgliederversammlung vom Verein Haus- und Grundeigentum Hannover. Doch durch den eingeladenen Referenten Prof. Vahrenholt und seinem Thema „Die Klimakatastrophe findet nicht statt“, wurde es faktisch eine klimaskeptische Veranstaltung. Der Veranstaltungsort war der repräsentative Kuppelsaal im Congress Centrum. In seinen Eingangsworten schlug der Vorsitzende Rainer Beckmann einen eindeutigen Kurs ein. War früher warmes Wetter ein Grund zur Freude, so würde dies heute als Menetekel einer kommenden Klimakatastrophe angesehen. Dabei wäre es die meiste Zeit der letzten 11.000 Jahre wärmer als heute gewesen. Warmzeiten hätten sich immer gut für die Entwicklung der Menschheit ausgewirkt. Es gäbe viele Wissenschaftler, die nicht an eine menschengemachte Klimakatastrophe glauben würden.

Vorsitzender Rainer Beckmann glaubt nicht an eine menschengemachte Klimakatastrophe.

 

Prof. Fritz Vahrenholt

 

Prof. Vahrenholt schilderte eindrucksvoll viele Geschehnisse und Fakten zur Energiewende, die für die allermeisten Zuhörer völlig neu waren. So beschrieb er bspw. die großen wirtschaftlichen Belastungen, sowie die umweltschädlichen Auswirkungen der Erneuerbaren Energien und den Imageverlust Deutschlands im Ausland. Er zeigte, dass es sich langsam herumsprechen würde, das die Energiewende nicht funktioniert.
Weiter führte er aus, dass die Rolle der Sonne durch den Klimarat weit unterschätzt wird. Diese hätte in der Zeit steigender Erwärmung im 20. Jahrhundert ihre größte Aktivität seit mehr als 1.000 Jahren gehabt. Seit dem geht ihre Aktivität zurück und auch die globalen Temperaturen steigen seit 17 Jahren nicht mehr an. Das können die Wissenschaftler des Klimarates nicht erklären. Mit der Sonne und Meeresphänomenen ließe sich das jedoch gut begründen. Daher könne von einer menschengemachten Klimakatastrophe keine Rede sein.

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Die Sonne im November 2014 und Modell-Kuriositäten

Von Frank Bosse und Fritz Vahrenholt

Unser Stern (ein recht durchschnittlicher übrigens) war im November zwar aktiver als im Vormonat – im Verhältnis zu den Zyklen seit 1766 jedoch weniger als im Mittel: Die festgestellte SSN (SunSpotNumber) betrug 70,1 und damit etwa 79% des „Normalen“. Auch im vergangenen Monat blieb die rote Linie (die Aktivität im aktuellen Zyklus-Solar Cylce: SC24) unter der blauen, dem Mittelwert aller vollendeten 23 Zyklen:

Abb.1: Der laufende Zyklus 24 (rot) im Vergleich zum Mittelwert (blau) und zum bisher recht ähnlichen Zyklus 1  (schwarz).

 

Ob wir in den nächsten Monaten einen Aktivitätsausbruch ähnlich dem oben verglichenen SC1 sehen? Zweifel sind angebracht und so könnte sich wohl der rote Balken ganz rechts weiter von dem ganz links entfernen – nach unten.

Abb.2: Die Zyklen bis zum aktuellen Monat Nr. 77 im Vergleich untereinander.

 

Unser seit 2008 laufender Zyklus ist der am wenigsten aktive außerhalb des „Dalton Minimums“ nach 1800 seit Beginn der systematischen Aufzeichnungen im Jahre 1766 und damit im Kontrast zu den sehr aktiven Zyklen bis Anfang der 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts. Bedeutende Ereignisse auf der Sonne gab es im November nicht zu verzeichnen, für uns die Gelegenheit einmal die Sonne im „Großen und Ganzen“ zu betrachten. Sie ist Bestandteil unserer Milchstraße und umkreist deren Zentrum, das für uns irdische Betrachter im Sternbild Schütze (Sagittarius) liegt. Es ist ca. 27 Tausend Lichtjahre von uns entfernt und die Sonne samt ihrer Planeten  erreicht dabei eine Bahngeschwindigkeit  von sage und schreibe   ca. 857 Tausend km/h, wie der Physiker Ralph Schönrich im Jahre 2012 mit hoher Genauigkeit zeigen konnte.  Die Erde bringt es auf ihrer Bahn um die Sonne dagegen nur auf etwa 110 Tausend km/h. In unserem Universum ist also nichts wirklich fix, außer der Lichtgeschwindigkeit von 1080 Mio km/h. Das Licht der Sonne benötigt so nur ca. 1h und 20 Minuten bis zum Saturn.

Wenn wir jedoch die Sonnenflecken von der Erde aus betrachten so bleiben wir in unserem Sonnensystem, dessen Gesamtmasse zu 98,6% in der Sonne konzentriert ist. Für uns ist die Sonne praktisch fix, die minimalen Beeinflussungen durch Planeten lassen sie nur leicht wobbeln und Theorien, dass diese Gezeiteneffekte durch die Gravitation vor allem des Jupiters auf sie zu messbaren Auswirkungen führt harren weiter der Bestätigung. Mit den aus der newtonschen Physik abgeleiteten Gleichungen sind schon die Apollo-Astronauten „unfallfrei“ 1969 bis zum Mond geflogen, „nur“ etwa 380 Tausend km (1,25 Lichtsekunden) entfernt von der Erde. Vom rasenden Orbit der Sonne um den Kern der Michstraße oder dem der Erde um die Sonne muss man dabei nicht unbedingt etwas wissen.

In den vergangenen Ausgaben unserer monatlichen Betrachtung  haben wir, ganz irdisch, schon von Problemen der Klimamodelle (die der neuesten Generation heißen CMIP5) mit der Abbildung der Realität berichtet. Im November 2014 machten der Klimaforscher Nicolas Lewis (Autor und Mitautor aktueller Studien zur Berechnung der Klimasensivität gegenüber Treibhausgasen, z.B. Lewis & Curry) und der Hauptautor dieses Beitrages (FB) auf weitere Probleme aufmerksam (siehe hier). In mehreren Studien der Berkeley-Universität untersuchten unabhängige Wissenschaftler zunächst die Daten zu den globalen Landtemperaturen  und später auch zusätzlich die Oberflächentemperaturen der Ozeane und erzeugten eine eigene monatliche Temperaturreihe seit 1850 („BEST“). Nun unterzogen sie die einem Vergleich zu den gängigen Klimamodellen und das Ergebnis fassten sie in einem Satz zusammen:

„Many models still struggle with overall warming; none replicate regional warming well.”

Hier vergleicht das BEST-Team das, was von einzelnen Modellen berechnet wird, mit der Abweichung zur Realität wie sie seit 1900 beobachte wurde. Wie Nic Lewis und der Mitautor dieses Beitrages zeigen konnten, repliziert das Modell „inmcm4“ das was Beobachtungen zeigen am besten:

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ZDF-Heute Show: Klimaschützer gegen Salafisten

Der Klimawandel führt zu mehr Krieg. Ein irrer Gedanke. Trotzdem wurde er von einigen Anhängern des klimatischen Weltuntergangs gedacht. Nach einer mehrmonatigen Schockpause melden sich nun entsetzte Fachwissenschaftler zu Wort und fordern: Hört auf mit diesem Unsinn! Im Scientific American schrieb John Horgan am 6. November 2014:

Greens Should Stop Claiming More Warming Means More War
“There’s a surprisingly strong link between climate change and violence.” That’s the headline of a recent article by journalist Chris Mooney in The Washington Post. As fossil-fuel emissions push temperatures higher, we can “expect more wars, civil unrest, and strife, and also more violent crime in general,” Mooney says. But the evidence for this alarming claim is surprisingly weak, not strong.* […]

Here are some problems with the thesis:


Problem One: In spite of the recent surge in violence in the Middle East, war-related casualties have fallen over the last half-century, as temperatures have risen, as illustrated by the two charts in this column. According to a 2014 report from the Human Security Report Project at Simon Fraser University, between 1950 and 2007 the annual combat-related mortality rate fell from 240 per million people to less than 10. Rates of homicide unrelated to war “are declining in every region of the developing world except Latin and Central America,” according to the Simon Fraser report.

Problem Two:

Ganzen Artikel im Scientific American lesen.

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Die heute show des ZDF widmete sich im Schlussteil der Sendung vom 14. November 2014 (ab 26:30 min) ganz dem Kampf gegen den Klimwandel. Zunächst wurde das Thema „Dämmen als Klimawandel-Plazebo“ besprochen, danach ging es um Umweltministerin Barbara Henrichs. Das ZDF wollte ihr dabei helfen, den Klimakampf wieder attraktiver zu gestalten und schlug neue fetzige Sogans wie „Klimaschützer gegen Salafisten“ oder „Mama, werden wir morgen alle sterben? – Ja“ vor. Sehenswert:

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Muenchen.tv machte sich am 17. November 2014 große Sorgen:

Schwierige Zukunft: Skigebiete rüsten sich für den Klimawandel
Die Wintersportregionen in den Alpen investieren hunderte Millionen in die Skigebiete. Doch der Klimawandel bedroht die Grundlage. Geldgeber aus China und “grüner” Schnee sollen die Situation entschärfen.
2014 könnte hierzulande als das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in die Geschichte eingehen. Für die Skigebiete in den Alpen ist das nicht unbedingt eine gute Nachricht. Im Ringen um den zahlungskräftigen Urlauber investieren sie weiter enorme Summen. Allein die Seilbahnen in Österreich haben im Vorfeld der Saison nach Angaben ihres Verbands fast 540 Millionen Euro für Sicherheit und Komfort ausgegeben.

Weiterlesen auf Muenchen.tv.

Skiliftbesitzer verzweifeln, Tränen fließen. Aber zum Glück alles nur ein schlimmes Missverständnis. Wer sagt Muenchen.tv bescheid? Siehe:

 

Am 18. November 2014 fielen auch die Salzburger Nachrichten auf die Klimawandel-Schnee-Ente herein. Keine Zeit, keine Lust oder zu wenig Kenntnisse, um Agenturmeldungen auf ihre Plausibilität hin zu überprüfen?

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Die Sonne schwächelt. Die BBC erklärte im Januar 2014 die Hintergründe:

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Der große Houdini: Klimawandel lässt Population der Alpen-Gämsen gleichzeitig schrumpfen und wachsen

Die Ozeanzyklen beeinflussen die Tierwelt in starkem Maße. Ein Forscherteam um Marcos Guiñez von der Universidad de Antofagasta in Chile fand jetzt heraus, dass die Population der Anchovis im Humboldt-Strom in den vergangenen 700 Jahre im 60-Jahres-Takt der Pazifisch Dekadischen Oszillation (PDO) oszillierte. Selbst der IPCC hatte diese Anchovi-Zyklik bereits in seinen Klimaberichten aufgeführt, betrachtete dabei aber vor allem die letzten 100 Jahre.

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Benny Peiser, Direktor der klimaskeptischen Global Warming Policy Foundation (GWPF) hat der BBC ein hörenswertes Interview gegeben:

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Im Zukunftsblog der ETH Zürich machte sich Nicolas Gruber am 4. November 2014 ernsthafte Sorgen, wie man die unerwartete Erwärmunsgpause der letzten anderthalb Jahrzehnte der Öffentlichkeit verkaufen und trotzdem das Konzept der unmittelbar bevorstehenden Klimakatastrophe aufrechterhalten könnte:

«Klimapause» als kommunikative Knacknuss
Seit rund 15 Jahren wird es auf der Erde kaum wärmer – trotz steigender CO2-Emissionen. Dieser so genannte Temperatur-Hiatus kommt für uns Klimaforschende wenig überraschend, und er lässt sich wissenschaftlich auch gut erklären. Für die breite Klimakommunikation ist die «Klimapause» jedoch eine echte Herausforderung.

Wieder so einer, der seinen Tippschein nach der Ziehung der Lottozahlen ausgefüllt hat und dann „ganz überraschend“ mit sechs Richtigen triumphiert. Dabei hat auch Gruber die Erwärmungspause vorher nicht kommen sehen. In der Fachwelt kursieren momentan 35 verschiedene Modelle, weshalb die Temperatur nicht weiter angesteiegen ist. Da muss es schon lautes Gelächter in der Leserschaft auslösen, wenn es nun plötzlich heißt „… wenig überraschend, und er lässt sich wissenschaftlich auch gut erklären„. Hahaha. Das Ganze klärt sich nur auf, wenn man dazu weiß, dass Gruber Mitautor der IPCC-Berichte ist. Auch er ist fleißig bemüht, das Katastrophenkonstrukt des IPCC zu stützen, obwohl die Fundamente an allen vier Ecken langsam im Wissenschaftsmorast versinken. Weiter im ETH-Blog:

Aus kommunikativer Perspektive ist der Hiatus hingegen eine riesige Herausforderung. Es ist tatsächlich ziemlich schwierig allgemein verständlich darzulegen, warum uns die Zeit für das Zwei-Grad-Ziel davonläuft, während die globale Temperatur seit Jahren stagniert. Viele unserer Erklärungen und Argumente scheinen ungehört zu verhallen, wie zum Beispiel, dass die Erwärmung des Gesamtsystems Erde keineswegs stagniert, weil sich nämlich die Ozeane durchaus weiter erwärmt haben [1]. Oder dass die Temperaturextreme zugenommen haben [2], obwohl der Mittelwert konstant war.

Mit dem ozeanischen Wärmeinhalt hatten wir uns an dieser Stelle bereits einmal beschäftigt. Die Ergebnisse wollen nicht so recht zu Grubers Behauptung passen: „Suche nach der angeblich im Ozean versunkenen Wärme endet mit Fehlschlag: Tiefe Meeresschichten kühlten sich in den letzten 20 Jahren ab„. Und auch die Temperaturextreme haben überhaupt nicht zugenommen, wenn man Zeitskalen von einigen hundert Jahren betrachtet.

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Die taz brachte am 13. November 2014 eine rührende Tierstory:

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Alarm, Alarm, Alarm

Haben Sie Angst vor dem Klima? Dann spenden Sie. Solidar Suisse möchte gerne an Ihr Geld heran. Die Begründungen sind haarsträubend. Aber die Aktivistengruppe ist auf der sicheren Seite, denn kaum jemand der Spender hat den fachlichen Durchblick und erkennt die Schwachstellen in der Argumentation. Die Weltwoche berichtete über die Kampagne.

Haben Sie gerade Lust auf ein bisschen Klimagrusel? Dann hören Sie sich den SRF-Beitrag „Die Händler des Zweifels“ zum neuen Klimakatastrophenschmöker von Naomi Oreskes „Die Machiavellis der Wissenschaft: Das Netzwerk des Leugnens“ an. Oder gehen Sie eine Runde im Park spazieren, da haben Sie vermutlich mehr davon.

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Am 3. November 2014 schockte der Bremer Weser Kurier seine Leser mit schlimmen Klimavisionen:

„Es gibt keinen Planeten B“

JULIA WÄSCHENBACH

Der neue Klimabericht zeigt die Gefahren des Klimawandels drastischer als je zuvor. Die Politik hat keine Ausreden mehr, sagen Forscher. Der Mensch muss schnell handeln, „es gibt keinen Planeten B“. […] Mit dem 5. Report, dessen Kernaussagen der IPCC am Sonntag präsentierte, haben die Forscher die Stimmen der Skeptiker verdrängt. „Die Wissenschaft hat klarer und genauer gesprochen als zuvor“, sagt UN-Generalsekretär Ban Ki Moon. Der weltweite Klimawandel ist nach Auskunft der Forscher Realität.

Ganzen Schauer-Artikel im Weser Kurier lesen.

Super-Idee, Frau Wäschenbach. Einfach mal behaupten, der Bericht wäre klasse und hätte die Skeptiker zum Schweigen gebracht. In der Realität ist das ganze Gegenteil der Fall. Eine böse Irreführug der Leser. Auch Kalte-Sonne-Leser Gustav Tilmann aus Bremen fühlte sich schlecht informiert. Er griff zur Tastatur und verfasste einen Leserbrief an die Redaktion des Weser Kuriers:

Leserbrief zum Artikel  „Es gibt keinen Planeten B“ , 3.11.2014

Sehr geehrte Redaktion,

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IPCC-Chef Pachauri: Schweiz hat Potential für Führungsrolle im Kampf gegen den Klimawandel

Am 4. November 2014 führte Gaby Ochsenbein auf swissinfo.ch: ein Interview mit IPCC-Berichts-Chef Thomas Stocker:

swissinfo.ch: Die Wissenschafts-Community hat ihre Arbeit getan. Gefordert sind nun die politischen Entscheidungsträger. Wie optimistisch sind Sie, dass es jetzt vorwärts geht?

T.St.: Grundsätzlich bin ich optimistisch, denn es gibt keine Alternative. Aber man muss auch realistisch sein, und der Realismus wird von der Wissenschaft geliefert. Der sagt nämlich, dass es bereits heute sehr schwierig, aber nicht unmöglich ist, dieses Klimaziel von 2°C zu erreichen.

Die Arbeit getan? Das klingt so, als gäbe es einen wissenschaftlichen Konsens, die Klimamodelle würden perfekt funktionieren und nur noch die i-Tüpfelchen würden fehlen. Das ist natürlich falsch. Und das hätte Stocker antworten müssen. Es wird immer klarer, dass der IPCC die CO2-Klimasensitivität zu hoch angesetzt hat, dass sich der Wert am untersten Rand der angegebenen Spannweite befindet oder sogar noch darunter.

swissinfo.ch: Wenn wir dieses Fenster trotzdem verpassen  – was dann?

T.St.: Dann muss man sich eingestehen, dass hier im Wesentlichen die politischen Entscheidungsträger und die Gesellschaft zu lange gewartet und versagt haben.

Es ist so einfach, den Fehler immer auf der anderen Seite zu suchen. Realistischer ist, dass die Klimawissenschaften hier versagt haben. Zu früh hatte man sich auf Katastrophenszenarien festgelegt, die nun immer unwahrscheinlicher werden. Die Öffentlichkeit hat es bereits gemerkt, die ersten Alarmisten fielen um. Angst breitet sich unter den Alarmisten aus. Wie jetzt das Gesicht wahren?

swissinfo.ch: IPCC-Chef Rajendra Pachauri hat bei der Präsentation des Berichts in Bern sogar von einer Führungsrolle der Schweiz gesprochen. Ist eine solche realistisch?

T.St.: Es ist sicher nicht realistisch, wenn man nicht will. Aber wenn man will, könnten sich solche Pläne erfüllen. Ich weiss, dass die Schweiz sehr gut aufgestellt ist, die Innovationskraft ist sehr hoch, die Forschungsleistung ebenso. Von daher gibt es keine bessere Ausgangsposition. Wenn nicht wir, dann andere.

Die Schweiz reißt den Rest der Welt mit in eine bessere Klimazukunft. Ein schöner Gedanke. Der CO2-Ausstoß der Schweiz ist im weltweiten Vergleich nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Insbesondere in China wird man über die anteilsmäßig geringen CO2-Einsparungen des Alpenlandes nur müde lächeln.

Hier noch ein paar Lektüreempfehlungen zur „Dringlichkeit“ des Klimawandels in der Schweiz:

 

Illustriert hat Gaby Ochsenbein ihren Beitrag mit dem Foto eines iranischen Salzsees. In der Bildunterschift heißt es:

Der Urmia-See im Nordwesten Irans, einer der grössten Salzseen der Welt, ist in den letzten zehn Jahren um mehr als 80% seiner ursprünglichen Fläche auf 1000 km2 geschrumpft.

Faktencheck: Warum ist der Urmia-See denn eigentlich geschrumpft? Der Kontext suggeriert, dass es wohl am menschengemachten Klimawandel liegen muss. Das englischsprachige Wikipedia gibt jedoch einen ersten Hinweis auf die wahren Gründe:

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