Was willst Du später mal werden? Grüner Politiker!

Man kann den Grünen nicht nachsagen, dass sie keine sozial durchlässige Partei sind. Ein gutes Beispiel, wie Menschen ohne irgendwelche beruflichen Abschlüsse dennoch bis in hohe Parteiämter gelangen können, ist Katrin Göring-Eckardt. Sie hat rechtzeitig vor der Wende ihr Theologie-Studium nach 4 Jahren abgebrochen, schlug sich nach einigen Berichten als Küchenhilfe durch, ehe sie die turbulente Nachwendezeit in die Politik spülte und dann immer weiter nach oben. Sie hat es schließlich zur Fraktionsvorsitzenden der Grünen geschafft. Sie wurde wohl nur deshalb aktuell nicht Ministerin, weil es bei den Grünen sehr eigenartige Befindlichkeiten in Sachen Realo, Links, Mann, Frau, Ost und West gibt.

Aus dem gleichen Holz ist Claudia Roth geschnitzt. Während Göring-Eckardt immerhin noch 4 Jahre durchhielt, schmiss Roth schon nach einem Jahr das Handtuch beim Studium der Theaterwissenschaften. Sie hat es dennoch Dank der Grünen bis zur Vizepräsidentin des Bundestages geschafft. Nun, auf ihrer letzten Runde vor der Rente, wird sie Kulturstaatssekretärin. Die Grünen haben sich erinnert, dass sie vor Jahrzehnten für 3 Jahre eine relativ erfolglose Punkband gemanagt hat, so etwas qualifiziert natürlich. Die Band löste sich übrigens 1985 wegen finanzieller Probleme auf. Die Liste der Grünen, die keinen Abschluss geschafft oder gewollt haben, lässt sich fortsetzen: Riccarda Lang und Annalena Baerbock gehören auch dazu, wobei Baerbock immerhin einen Master an einer Privatuni in nur einem Jahr erworben hat. In Deutschland selbst hat sie es zu keinem Abschluss gebracht. Ihre Promotion hat sie trotz Finanzierung durch die Böll-Stiftung nicht beendet. Der Ruf der Partei war vielleicht zu stark.  

Es sind aber nicht nur Frauen, die bei den Grünen ohne geprüfte berufliche Qualifikation eine Karriere machen. Zum neusten Coup von Robert Habeck gehört neben der Ernennung von Patrick Graichen (Agora Energiewende) und dem Globalisierungsgegner Sven Giegold zu Staatssekretären (wir berichteten) nun auch der Grüne Oliver Krischer zu diesem Kreis. Auch er schmiss das Studium der Biologie ohne Abschluss, schaffte es ohne einen solchen wissenschaftlichen Abschluss dennoch zum Wissenschaftlichen Mitarbeiter der Grünen Fraktion in NRW. Nun wird er also Staatssekretär, was allerdings auch Arbeit bedeuten könnte, denn ein Ministerium ist ein Moloch, der gemanagt sein will. Ob ein Parlamentarier dem gewachsen ist?

Über Krischer haben wir hier schon einige Male berichtet. Egal, ob es erschreckend mangelnde Physikkenntnisse sind (Dichteanomalie von Wasser und warum tiefe Seen erst später zufrieren als flache Pfützen), das Hyperventilieren nach der Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen im Sommer 2021 oder sein peinlicher Auftritt bei Markus Lanz, wo er sich um Kopf und Kragen redete, als er Annalena Baerbock und deren Kopierkunst versuchte zu verteidigen. Es war ein Fremdschäm-Höhepunkt im deutschen TV.

Irgendwie schien man sich nun an seine Bereitschaft zu erinnern, nachdem 28 von der Lanz-Redaktion angefragten Grüne besser abgesagt haben. Das Opfer von Krischer hat sich gelohnt, für eine Stunde Grillen bei Markus Lanz und anschließendem Verriss in der Presse winkt nun eine B11 Stelle. Das sind mit Zulagen gute 15.000 Euro im Monat. Nicht schlecht für jemanden, der keinerlei Abschluss hat.

Das sind ermutigende Signale an die Jugend. Ihr müsst nichts lernen oder studieren, ihr braucht auch keine Abschlüsse. Spart euch die Mühen von Prüfungen und Examen. Ihr braucht nur die richtige Partei, dann werdet ihr euren Weg schon gehen. Oder wie es der große Philosoph Bernd Stromberg mal sagte:  Zu viel Kompetenz macht unsympathisch.

+++

Gleich mehrere Meldungen zum Thema Kernenergie. Die Nasa startet laut Spiegel eine Ausschreibung für ein Kernkraftwerk auf dem Mond. Die taz ist mutig, sie lässt Ferdinand Dudenhöfer, Autoexperte, einen Meinungskommentar schreiben, bei dem einem Großteil der Leser wahrscheinlich die Zornesröte im Gesicht steht. Nur Windräder reichen nicht. Der Pragmaticus lässt in der gleichen Ausgabe Anna Veronika Wendland zu Wort kommen “Die Erneuerbaren brauchen die Atomkraft” aber auch Claudia Kemfert “Atomkraft bremst die Energiewende aus

Zur Claudia Kemfert gibt es noch eine interessante Episode. Ihre Thesen haben offenbar eine sehr kurze Halbwertzeit. Nun gut, dass sie sich auch gern mal verrechnet, das haben ihr Kollegen ja schon einige Male nachgewiesen, aber nun geht es um das Abschätzen von Zeiträumen. Vor der Bundestagswahl flötete sich nämlich flott, dass wir in gerade einmal 8 Jahren komplett auf Erneuerbare Energien umsteigen können. Aus 8 Jahren wurden dann aber nach der Wahl deutliche längere Zeiträume, nämlich 10, 15 oder 20 Jahre. Getreu dem alten Adenauer-Spruch: Was kümmert mich mein Gewäsch von gestern. Waren solche langen Zeiträume nicht immer eines der Hauptargumente gegen die Kernenergie?

(Abbildung: Screenshot Twitter)

Es ist schon interessant, wenn die EU-Kommissarin für Energy, die Estin Simson, sich laut Euractiv sehr eindeutig zur Kernenergie äußert. Sie denkt anscheinend schon weiter und damit an Kosten, die entstehen, wenn die Kapazitäten nur gehalten werden sollen. Simson spricht sich klar für Small Modular Reactors aus.

In Kasachstan soll laut Golem ein neuer Atommeiler entstehen, der in erster Linie Strom für das Kryptomining bereitstellen soll. Das Land hat, nachdem China die Praxis verboten hat, viele Miner angezogen mit erheblich gestiegenem Energieverbrauch.

+++

In Sachen Energie kann Island sich eigentlich glücklich schätzen. Der gesamte Strombedarf wird zu 100% durch Wasserkraft und Geothermie gedeckt. Geothermie wird auch für Wärme benutzt bis hin zu Gewächshäusern und beheizten Fußwegen. Dennoch wird in dem Land ernsthaft erwogen, Windkraftanlagen aufzubauen.

Erstaunlicherweise wollen Grüne auf Island die Windräder nicht. Sie befürchten laut Wind Watch eine visuelle Verschmutzung der Landschaft und verweisen auf eine norwegische und eine schottische Studie, wonach jedes Windrad pro Jahr 62 Kg Mikroplastik verliert, insbesondere Glasfaserpartikel, die das Toxin BPA (Biphenol A) enthalten.  

Auf Deutschland übertragen könnten das fast 1.900 Tonnen des Umweltgifts sein, die jedes Jahr freigesetzt werden. Auch für das Recycling von ausgemusterten Windradflügeln könnte das ein erhebliches Problem sein, wie dieser Artikel meint.

+++

Ist das Wetter in Deutschland wirklich extremer geworden? Sebastian Lüning beantwortete die Frage im Rahmen eines Vortrags auf der kürzlichen EIKE-Tagung in Gera:

+++

Leserpost von Klaus Maier, Autor des Buches: Die Abrechnung …mit der Energiewende: Der Energiewende-Check zum Beitrag „Energiespeicher dringen gesucht: Traditionelle und unkonventionelle Pumpspeicherwerke in Deutschland“ in der Klimaschau #83:

Zu den verschiedenen Speicherkonzepten möchte an dieser Stelle auf Seite 306 ff meines Buches verweisen. Sie finden dort alle Speicher, die Sie auch angesprochen haben. Ich möchte aber folgendes ergänzen (Bezug auf Minute des Videos):

6:05  Sie haben richtig angegeben (7 GW * 6h = 42 GWh). Das ist die entscheidende Zahl. Es geht vorrangig um die Kapazität (Energie) und weniger um die Leistung. In meinem Buch erfahren Sie, dass Deutschland für die Stromversorgung ca. 40 bis 50 TWh an Stromspeicherkapazität benötigt, also 1000 Mal so viel wie alle PSKWs Deutschlands, oder ca. 40.000 Mal ein durchschnittliches PSKW. Diese Quantität lässt schon mal deutlich werden, dass PSKWs keine Lösung sein können.

6:20  Sie sagen, dass 2015 8 TWh aus PSKW bezogen wurden. Diese Zahl ist irrelevant und zeigt nur, dass diese Speicher vielfach genutzt wurden. Sie ist deshalb irrelevant, weil es die Summe der Ausspeicherzyklen ist und sich aus hunderten von Zyklen zusammensetzt. Entscheidend ist aber nicht die Summe, sondern die Kapazität, die ein Jahr lang gehalten werden kann (nachdem alle aufgeladen sind) und die ist ca. 40 GWh oder 0,04 TWh (s.o.). Aus Ihrer Darstellung kann der Zuschauer zu dem Schluss kommen, dass mit unseren PSKWs ca. 1% der nötigen Kapazität erreicht sei. Das ist natürlich grundfalsch, da die nötige Speicherkapazität nicht der Stromproduktion eines Jahres entsprechen muss (ca. 5% reicht).

6:55  Auch hier wieder der Fokus auf die Leistung, die nicht das Problem ist. Da wir ca. 8 GW haben und ca. 80 GW an Erzeugerleistung max. bereitstellen müssen, könnte man meinen, dass die Verzehnfachung aller PSKW ausreicht, was natürlich falsch ist – eine Vertausendfachung wäre nötig!

7:30 und 11:35  Sie sprechen dort die Netzentgelte an, die von den Speicherbetreibern doppelt zu bezahlen sind und damit eine wirtschaftliche Belastung darstellen. Diese sollten abgeschafft werden. Die “Politik sollte die Speicherentwicklung damit nachhaltig unterstützen”, fordern Sie. Betriebswirtschaftlich würde das helfen. Die Kosten die durch die Netznutzung aber entstehen, bleiben und müssen von jemand anderen bezahlt werden. Volkswirtschaftlich bleiben es Kosten, die Speicher eben verursachen – so einfach ist das.

Viele sind im Rahmen der Energiewende äußerst kreativ mit der Verschiebung von Kosten, damit die eigene Weste sauber bleibt. Daher ist die Energiewende nur ganzheitlich, volkswirtschaftlich und quantitativ zu betrachten, was ich in meinem Buch ausführlich gemacht habe. Vielleicht sollten Sie doch mal reinsehen.

8:20  Dass die Speicherfrage mit PSKWs nicht zu machen ist, ist damit klar, konstatieren Sie. Daher seien “pfiffige Tüftler” unterwegs, … die “spannende neue Konzepte” hätten.

Also pfiffig sind diese Leute, das gebe ich gerne zu: Sie schaffen es nämlich, dass man ihnen zuhört und staunt. Dass diese Konzepte in der realen Welt keine Lösung der Speicherfrage sind, erkennen die wenigsten. Mein Buch demaskiert diese Effekthascher.

Das Buch von Klaus Maier ist im Tredition Verlag erschienen.

Teilen: