Die Lawine rollt weiter: Norwegische Forschungsbehörde geht von einer stark reduzierten Klimawirkung des CO2 aus

Die norwegische Forschungsbehörde „The Research Council of Norway“ veröffentlichte am 24. Januar 2013 eine Pressemitteilung, in der die Klimawirkung des CO2 gegenüber den bisherigen IPCC-Annahmen deutlich heruntergestuft wurde. Dies stellt einen historisch bedeutenden Schritt auf dem Weg zu mehr Realismus in den Klimawissenschaften dar. Im folgenden geben wir die Meldung in voller Länge in der deutschen Übersetzung wieder:

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Globale Erwärmung weniger extrem als befürchtet?

Politiker versuchen derzeit, die globale Erwärmung auf weniger als 2 Grad zu beschränken. Neue Ergebnisse eines norwegischen Forschungsprojektes zur Klimaabschätzung zeigen, dass dieses Ziel wohl nun doch einfacher zu erreichen ist, als viele Experten befürchtet hatten. Die international anerkannte Klimawissenschaftlerin Caroline Leck von der Universität Stockholm hat das norwegische Projekt begutachtet und ist enthusiastisch: „Die Ergebnisse sind regelrecht sensationell“, sagt Dr. Leck. „Falls sie durch weitere Studien bestätigt werden, könnte dies weitreichende Auswirkungen auf die Bemühungen haben, die politischen Klimaziele einzuhalten.“

Der Temperaturanstieg flacht langsam ab

Nachdem die globale Oberflächentemperatur während der 1990er Jahre steil angestiegen war, stagnierten die Temperaturen seitdem auf dem Niveau von 2000. Ebenso hat sich die Ozeanerwärmung mehr oder weniger stabilisiert, obwohl die CO2-Emissionen und andere menschengemachte Faktoren, die als klimaerwärmend eingestuft wurden, weiter im Anstieg begriffen sind. Die Beschäftigung mit dem Erwärmungsstopp seit 2000 ist der Ausgangspunkt für die Neuberechnung der Klimaerwärmung im Rahmen des norwegischen Projektes.

Die Klimawirkung von Treibhausgasen

Die Klimasensitivität ist ein Maß dafür, wie stark die Temperatur ansteigt, wenn CO2-Emissionen fortgesetzt in die Atmosphäre eingebracht werden. CO2 ist das bedeutendste von den Menschen emittierte Treibhausgas. Üblicherweise wird die Klimasensitivität ausgedrückt, in dem die Erwärmung bei einer CO2-Verdopplung angegeben wird.  Im Falle, dass sich der CO2-Ausstoß mit der heutigen Rate weiter fortsetzt, würde sich der CO2-Gehalt im Jahr 2050 gegenüber dem vorindustriellen Niveau von 1750 verdoppelt haben.

Gegenseitige Beeinflussung

Eine Reihe von Faktoren trägt zur Klimaentwicklung bei. Die Komplexität wird zusätzlich durch ein Phänomen erhöht, das als Rückkopplungsmechanismus bekannt ist. Hierbei geht es um die Frage, wie Faktoren wie Wolken, Verdunstung, Schnee und Eis sich gegenseitig beeinflussen. Bestehende Unsicherheiten über das endgültige Resultat der Rückkopplungsprozesse machen es sehr schwer, genau vorherzusagen, wie hoch der Temperaturanstieg der durchschnittlichen Erdoberflächentemperatur aufgrund der menschengemachten Emissionen ausfallen wird. Laut dem Zwischenstaatlichen Ausschuss für Klimaänderungen (Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC) liegt die Klimasensitivität bei einer Verdopplung der CO2-Konzentration zwischen 2°C und 4,5°C, mit einem wahrscheinlichsten Wert von 3°C. Im aktuellen norwegischen Projekt kommen die Forscher jedoch nur auf einen Wert von 1,9°C als wahrscheinlichste Erwärmung bei einer CO2-Verdopplung.

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Durchgefallen: Klimakraft des Kohlendioxid hielt sich in der geologischen Vergangenheit nicht an die IPCC-Vorgaben

Der CO2-Gehalt der Atmosphäre steigt ungebremst. Grund hierfür ist die Verbrennung von fossilen Energieträgern. Das ist Fakt und allgemein anerkannt. Hieraus jedoch sogleich den Beweis der Klimakatastrophe ableiten zu wollen ist wissenschaftlich kurzsichtig. Denn die Kopplung zwischen CO2 und Temperatur ist noch immer schlecht verstanden. Steigt die Temperatur wirklich so stark an, wie die IPCC-Formeln behaupten? Momentan sieht es jedenfalls nicht so aus und der IPCC muss sich jede Menge Hilfskonstruktionen ausdenken, um den aggressiven Erwärmungswert zu verteidigen. Der Schlüsselbegriff ist hierbei die CO2-Klimasensitivität. Um wieviel steigt die Temperatur bei einer Verdopplung des CO2-Gehalts an? Der IPCC behauptet, es wäre ein Wert …

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Die Temperaturen der Troposphäre und der Wasseroberflächen: seit 18 Jahren ohne signifikanten Trend

Gastbeitrag von Frank Bosse

Während die Auseinandersetzung über den nicht vorhandenen Aufwärtstrend in den globalen Temperaturen der letzten 16 Jahre seit 1995  nach den Aufzeichnungen der CRU (HadCRUT4) noch im Gange ist, hat sich etwas womöglich viel Weitreichenderes getan.

Im Jahre 2011 erschien eine Arbeit von Santer und Kollegen, in der sie beschrieben, dass es mindestens eines 17 Jahre langen Trends bedarf, um die menschlichen Einflüsse auf die mittlere Temperatur der Troposphäre zu identifizieren. In der Zusammenfassung der Arbeit ist zu lesen:

“Our results show that temperature records of at least 17 years in length are required for identifying human effects on global-mean tropospheric temperature.”

Dabei wurde die Temperaturreihe “TLT” ( Temperature lower Troposphere) namentlich angesprochen. Wir können uns diese Reihe – sie wird monatlich erhoben – betrachten:

Es kommt nun ein Sachverhalt zum Tragen, den man Autokorrelation nennt. Was bedeutet das? Machen wir ein Beispiel: Sie wollen den Temperaturverlauf des Wassers in einem 10 l-Eimer durch einem linearen Trend beschreiben. Es ist klar, dass die Temperaturänderung recht langsam verläuft, da Wasser eine hohe Wärmeträgheit aufweist. Sie haben 1h Zeit, einen Trend nachzuweisen. Nehmen wir an, Sie messen alle 10 min und nehmen die Werte auf. Das ergibt am Ende eine Reihe mit 6 Messwerten und die Regressionsrechnung zeigt, dass es einen Trend gibt, dieser jedoch auch zufällig sein kann. In der Statistik ist die Frage zu beantworten: Ist der Trend positiv und zwar nicht etwa zufällig sondern ist er es nachprüfbar und auf eine echte Erwärmung zurückzuführen? Wenn ja: dann ist der Trend signifikant. Mit dem Zufall ist es so ein Ding, man begrenzt ihn, indem man fordert: zu 95%  muss der Trend „echt“ sein, nur 5% lassen wir dem Zufall übrig.  In der Statistik nennt man das ein 95%-Konfidenzintervall.

Mit den 6 Messwerten, die Sie oben gemessen haben, können Sie nun diese Bedingung nicht erfüllen. Nun kommen Sie auf die Idee, nicht alle 10 min zu messen, sondern jede Minute. Sie haben dann 60 Messwerte und schaffen es so, einen signifikanten Trend nachzuweisen. Ist er aber auch „echt“ im Sinne der Physik? Oder haben Sie nur eine Wiederholung der eigentlich mehr oder weniger selben Messwerte erzeugt und so eine scheinbare Signifikanz eingetragen?

Dafür gibt es in der Statistik Tests, die ausweisen, ob die Messwerte zu stark voneinander abhängig sind oder nicht. Diese Abhängigkeit eines Messwertes vom vorigen nennt man Autokorrelation.

Wenden wir nun einen Test (den von Durbin und Watson, es gibt ihn seit 1951) auf die Temperatur der unteren Troposphäre (TLT) an. Wir sehen, dass die monatlichen Werte zu „dicht“ gesetzt sind. Mit ein wenig Sicherheit können wir die Autokorrelation ausschließen, wenn wir nur 6-monatige Mittelwerte berücksichtigen.

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Neues Paper halbiert die anthropogene Erwärmungsrate der letzten 50 Jahre

Zwischen 1977 und dem Jahr 2000 hat sich die Erde um etwa ein halbes Grad erwärmt. Der Weltklimarat ist sich sicher, dass diese Erwärmung fast ausschließlich durch CO2 und andere menschengemachte Treibhausgase verursacht wurde. Das könnte sein. Wenn da nicht dieser ganz komische Zufall wäre, der einem bei Betrachtung der 60-jährigen Ozeanzyklen geradezu ins Auge springt. Just in dem Moment als die globale Temperatur nach oben schnellte, ging auch die sogenannte Pazifisch Dekadische Oszillation (kurz: PDO) nach oben (Abbildung 1). Ob hier die PDO eventuell beim Heizen ein bisschen nachgeholfen hat? Genau dies scheint sie bereits während der Erwärmungsphase 1910-1940 gemacht zu …

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IPCC-Wolkenverstärker im Pazifik vergeblich gesucht: Südkoreanische Studie kann IPCC-Modell nicht bestätigen

Ein wichtiges Merkmal der IPCC-Klimamodelle ist die Verwendung eines massiven Wolken- und Wasserdampf-Verstärkers. Ohne diese Hilfsannahmen ist die Klimawirkung des CO2 recht bescheiden. Bei einer Verdopplung steigt die Temperatur nur um 1,1°C an. Der IPCC jedoch postuliert eine Erwärmung von 2,0-4,5°C pro CO2-Verdopplung. Für die enorme Lücke müssen nun Wasserdampf und Wolken herhalten. Ob dies wirklich so ist, muss jedoch als äußerst fraglich angesehen werden. Man muss es klar sagen: An dieser Stelle ist die Wissenschaft einfach noch nicht so weit – und trotzdem versucht man Klimamodelle auf die Nachkommastelle zu berechnen. Das ist schon reichlich bizarr. In der IPCC-Klimawelt agieren die …

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Neue Antarktis-Studie: Abrupter CO2-Anstieg zeitgleich oder kurz nach Temperaturanstieg

Es war Al Gore der in seinem Oscar-prämierten Film „Eine unbequeme Wahrheit“ stolz eine Kurve für die letzten Jahrhunderttausende zeigte, in der CO2 und Temperatur in trauter Zweisamkeit gemeinsam ihre Bahnen zogen. Könnte es einen schöneren Beweis dafür geben, dass CO2 ein potentes Klimagas ist, das diese tollen Temperaturschwankungen verursacht hat? Zu dumm nur, dass Al Gore damals nicht seine Lupe dabei hatte. Wenn man nämlich genauer hinschaut, sieht man, dass zuerst die Temperatur steigt und dann das CO2 in der Atmosphäre zunimmt. Das CO2 kann also gar nicht Haupt-Auslöser der Temperaturveränderung sein. Vielmehr bewirkt wohl die Erwärmung der Ozeane, …

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Ursache und Wirkung auf dem Prüfstand: CO2-Änderung in der Atmosphäre hinkt der Temperaturkurve heute um knapp ein Jahr hinterher

CO2 ist ein Treibhausgas, das erwärmend wirkt. Ein Anstieg des CO2 sollte also mit einiger Verzögerung einen Temperaturanstieg verursachen. Wenn man sich jedoch die Temperaturgeschichte der letzten 400.000 Jahre anschaut, so muss man erstaunt feststellen, dass in der Realität zuerst die Temperatur anstieg und das CO2 erst einige hundert Jahre später folgt. Einen guten Grund hierfür gibt es auch: Warmes Ozeanwasser kann nicht so viel CO2 speichern wie kaltes Wasser. Daher gast ein Teil des zuvor gelösten CO2 bei der Erwärmung aus und reichert sich in der Atmosphäre an.

Dies gilt für lange Zeiträume, also den Wechsel von Eiszeiten und Warmzeiten. Wie sieht es nun in kürzeren Zeitmaßstäben aus, zum Beispiel die letzten Jahrzehnte? Bereits vor einigen Monaten berichteten wir an dieser Stelle über eine interessante Beobachtung, die der in der Fachwelt anerkannte australische Klimawissenschaftler Murry Salby 2011 gemacht hat (siehe unser Blogartikel „CO2-Anstieg der letzten 160 Jahre durch Entgasung aus dem Ozean?“):

Murry Salby hat 2011 in einem Vortrag das gängige Modell zum CO2-Anstieg seit 1850 angezweifelt. Eine Videoaufzeichnung seines sehenswerten Vortrages vom 3. August 2011 am Sydney Institute ist seit kurzem auf youtube verfügbar. Salby ist Professor und Leiter der Klimawissenschaften an der Macquarie University in Sydney, Autor des bekannten Buches “Physics of the Atmosphere and Climate” und ehemaliger Gutachter des IPCC. Salby sagt, dass ein sehr großer Teil des atmosphärischen CO2-Anstiegs durch den Temperaturanstieg der letzten zwei Jahrhunderte verursacht worden sein könnte. Durch Erwärmung des Ozeans verringert sich hierbei das Löslichkeitsvermögen für CO2, das in der Folge ausgast. Im Klartext würde dies bedeuten, dass neu produziertes, anthropogenes CO2 im System weitgehend abgepuffert wird, die Gesamtkonzentration der Atmosphäre jedoch vielmehr von der globalen Durchschnittstemperatur abhängen würde. Ähnliches hatte bereits Roy Spencer 2008 vorgeschlagen.

Ende August 2012 erschien nun im Fachmagazin Global and Planetary Change eine neue Arbeit einer norwegischen Forschergruppe um Ole Humlum von der Universität Oslo. Darin untersuchten sie die zeitliche Abfolge der globalen Temperaturentwicklung und der CO2-Veränderung in der Atmosphäre. Dabei fanden sie ein hohes Maß an Korrelation, wobei Änderungen im Kohlendioxidgehalt stets der Temperaturkurve hinterherhinkten (Abbildung 1). Ole Humlum und seine Kollegen stellten fest:

„Die beste positive Korrelation zwischen CO2 und der Temperatur besteht, wenn man eine Verzögerung des CO2 von 11-12 Monaten gegenüber der Meeresoberflächentemperatur ansetzt, 9,5-10 Monate gegenüber der bodennahen Lufttemperatur und etwa 9 Monate gegenüber der Temperatur der unteren Troposphäre. Der Grad der Korrelation zwischen diesen Temperaturveränderungen im Ozean und in der Atmosphäre ist hoch, erklärt jedoch nicht alle beobachteten Änderungen.“

Die Frage liegt auf der Hand: Wie kann CO2 der wichtigste Treiber der Temperatur sein, wenn die CO2-Entwicklung den Temperaturänderungen hinterherhinkt. So ein bisschen ist das, als wenn der Donner vor dem Blitz zu hören wäre. Irgendetwas scheint hier nicht ganz zu stimmen.

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Keine guten Nachrichten für Mojib Latif: Neue Studie im Journal of Geophysical Research hinterfragt den stratosphärischen CO2-Fingeradruck

Mojib Latif ist bekanntermaßen ein großer Freund der Klimakatastrophe. Und offensichtlich verreist er auch gerne. Denn mit seiner Klimaalarmgeschichte tingelt er diesen Sommer landauf und landab. Im Sommer ließ er sich beispielsweise gerne auf die Nordseeinseln einladen, unter anderem auch um Werbung für sein neues Buch zu machen. Einer der Höhepunkte derartiger Veranstaltungen ist der von ihm wie selbstverständlich vorgetragene „Fingerabdruck“ des CO2 in der Atmosphäre, der laut Latif die enorme Klimawirkung dieses Treibhausgases belegen soll. Einige zehner Kilometer über unseren Köpfen hätte sich die mittlere Atmosphäre abgekühlt, und das könnte nur das CO2 verursacht haben, nicht die Sonne, erklärt …

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Welchen Anteil hat die schwindende Wolkenbedeckung in den letzten Jahrzehnten an der Klimaerwärmung?

Wolken sind der Sonnenschirm der Erde. Über einen längeren Zeitraum gesehen wirken sich ein paar Prozent mehr oder weniger Wolken massiv auf die globale Durchschnittstemperatur aus. Da ist es dann umso wichtiger, die Wolkentrends der letzten Jahrzehnte und Jahrhunderte sauber zu dokumentieren und gleichzeitig die Ursachen hierfür zu identifizieren.

Eine schweizerisch-spanische Forschergruppe um Arturo Sanchez-Lorenzo von der ETH Zürich veröffentlichte im Juli 2012 im Fachmagazin Climate of the Past eine neue Studie, in der sie die Wolkenbedeckungstrends Spaniens für die letzten 150 Jahre analysierten. Von 1860 bis 1960 war zunächst eine langfristige Zunahme der Bewölkung zu verzeichnen. Um 1960 kehrte sich der Trend dann jedoch um, und die Bewölkung nahm wieder ab. Ob der verminderte Sonnenschutz etwas zur Erwärmung beigetragen hat, die 1977-2000 die globale Durchschnittstemperatur um ein halbes Grad ansteigen ließ, auch unabhängig vom CO2? (siehe auch Beitrag auf The Hockey Schtick).

Abbildung 1: Entwicklung der Wolkenbedeckung Spaniens während der letzten 150 Jahre. Abbildungsquelle: Sachez-Lorenzo et al. (2012).

 

Das ist ja nur Spanien, höre ich jetzt einige sagen. Kein Problem, schauen wir uns also noch eine zweite Kurve an, diesmal die Wolkenbedeckung der Tropen von 1984-2005 (Abbildung 2). Was sehen wir? Die Wolkenbedeckung hat in dieser Zeit abgenommen, genau während des Höhepunkts der letzten Erwärmungsphase. Wichtiger Mitauslöser der Erwärmung? Oder etwa Folge der Erwärmung? Letzteres würde der IPCC gerne sehen um die von ihm postulierte positive Wolkenrückkopplung für das CO2 zu belegen. Wenn man sich dann aber die spanischen Daten anschaut (Abbildung 1), so ist kein einheitliches Bild zu erkennen. Von 1910-1940 wurde es wärmer, und die Wolken in Spanien nahmen zu. Während des nächsten Erwärmungsschubs 1977-2000 nahmen die Wolken jedoch wieder ab.

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CO2-Emissionen in der EU, den USA und Japan gefallen: Überholt China schon dieses Jahr die EU bei den pro-Kopf-CO2-Emissionen?

Die globalen Temperaturen stagnieren seit 14 Jahren und die CO2 Emissionen steigen Jahr für Jahr auf neue Rekorde. Der kürzlich erschienene Bericht des Gemeinsamen Forschungszentrums der Europäischen Kommission (JRC) zeigt einen Anstieg der CO2-Emissionen für 2011 um 3% auf nunmehr 34 Milliarden Tonnen CO2. Im Durchschnitt der letzten 10 Jahre stiegen die Emissionen um jährlich 2,7 %. Es bestätigt sich damit ein Trend, den wir auf Seite 337 in Kapitel 9 („Eine neue Energie-Agenda entsteht“) unseres Buches „Die kalte Sonne“ schon skizziert haben. Wir schrieben dort auf Basis der Daten aus dem Jahre 2010: „Dabei hat China mit einem CO2-Ausstoß …

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Der Ozean will sich nicht so richtig aufheizen: Theoretische IPCC Erwärmungsraten auf dem Prüfstand

Sommer, Sonne, Freibad. Noch können wir die warme Jahreszeit genießen, doch bald schon wird der Herbst übernehmen. Nutzen wir die Gelegenheit für ein kleines Experiment. An einem warmen Sommertag packen wir unsere Badehose und ein gutes Buch ein (warum z.B. nicht „Die kalte Sonne“) und begeben uns zum Freibad. Auf dem Weg zum Becken verbrennen wir uns dabei fast die Füße. Mit einem beherzten Sprung ins kühle Nass vermeiden wir in letzter Sekunde, dass uns die Zehen wegschmelzen.

Und was hat das alles jetzt eigentlich mit der Klimakatastrophe zu tun, werden Sie fragen. Genau, das Wasser ist kalt, obwohl die Sonne vom Himmel brennt und der Boden glüht. Wasser ist wärmetechnisch bekanntlich viel träger als die Landmassen. Auf diesen Effekt geht zum Beispiel auch der Monsun zurück.

Ebenfalls bekannt ist natürlich, dass sich die globale Temperatur in den letzten 150 Jahren um 0,8°C erhöht hat. Da dies ein Durchschnittswert ist, fällt die Erwärmung der Landmassen höher und die der Ozeane geringer als 0,8°C aus. Um wieviel weniger hat sich nun das Meer aber eigentlich erwärmt? Und wie viel hätten es denn laut den IPCC-Modellen sein sollen? Im Mai 2012 erschien in den Geophysial Research Letters hierzu eine neue Studie einer Forschergruppe des US-amerikanischen National Oceanographic Data Center (NOAA). Die Gruppe um Sydney Levitus stellte hierin eine verbesserte Abschätzung der Entwicklung der Ozean-Wärme für den Zeitraum von 1955 bis 2010 vor. Hierbei verwendeten die NOAA-Wissenschaftler unter anderem bislang unveröffentlichte historische Daten, die bislang nicht zur Verfügung standen. Außerdem konnten sie andere Daten bereinigen, bei denen sich in der Vergangenheit Messgerät-bedingte Fehler eingeschlichen hatten.

Das Resultat war überraschend: Im genannten 55-jährigen Zeitraum haben sich die Weltozeane im Durchschnitt nur um schlappe 0,09°C erwärmt. In der Welt der Ozeanographen übersetzt sich dieser Wert in 0,39 Watt pro Quadratmeter. Tja, und dieser Wert will so gar nicht zu den von den IPCC-Modellen angenommenen Zahlen passen. Laut IPCC hätte sich der Ozean nämlich viel stärker, um umgerechnet 1,12 Watt pro Quadratmeter erwärmen müssen.

Wo könnte der Fehler liegen? In den IPCC-Modellen wird eine sehr hohe Klimawirkung des CO2 angenommen. Der Großteil der Klimawirkung des CO2 geht dabei auf fragwürdige Verstärkungseffekte durch Wasserdampf und Wolken zurück (siehe unser Blogartikel „Der ominöse Wasserdampfverstärker für das CO2 spielt weiter Versteck: Wasserdampfkonzentration in der Atmosphäre in den letzten 14 Jahren offenbar nicht angestiegen“ und „Wolken kühlen Südamerika ab: Schlechte Karten für den Wolkenverstärker des IPCC“). Erst wenn man diese unbewiesenen Verstärkereffekte abzieht, scheint auch die Entwicklung der Ozeanwärme wieder einigermaßen zu passen. Alles deutet daraufhin, dass der IPCC die CO2-Klimasensitivität um einen Faktor 3 überschätzt hat.

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Neue Antarktisstudie belegt Ursache und Wirkung während der Eiszeitzyklen: CO2-Änderungen folgten der Temperatur mit einer Verzögerung von ein paar hundert Jahren

In den letzten knapp zwei Million Jahren wechselten sich Eiszeiten mit Warmzeiten munter ab. Ursache waren zyklische Schwankungen in den Erdbahnparametern. Außer der Temperatur veränderte sich dabei auch der CO2-Gehalt der Erdatmosphäre. Al Gore hat dies damals in seinem berühmt-berüchtigten, Oscar-prämierten Film „Eine unbequeme Wahrheit“ als angeblichen Beweis für die Klimakraft des CO2 missbraucht. Er hätte es eigentlich besser wissen müssen, denn die CO2-Änderungen hinken den Temperaturschwankungen um einige hundert Jahre hinterher. Dies zeigten die Eiskerndaten aus den Polargebieten ganz klar. CO2 ist also nicht Auslöser der Temperaturänderungen, sondern umgekehrt wird ein Schuh daraus: Durch Erwärmung der Ozeane gast in den Warmzeiten CO2 aus, weil warmes Wasser weniger Gase lösen kann. Hieraus dann eine Klimawirkung für das CO2 zu berechnen, ist selbstverständlich unzulässig.

Dem IPCC passt dieser eiszeitliche Zusammenhang natürlich gar nicht, denn gerne würde man dem CO2 eine dominante Rolle im Klimageschehen zuweisen, was jedoch die wissenschaftlichen Daten einfach nicht hergeben. Und da gerade der neue IPCC-Klimabericht entsteht, musste wohl schnell eine Publikation her, die das CO2 wieder in seiner Bedeutung stärkte. Vermutlich aus diesem Grund veröffentlichte eine IPCC-nahe Gruppe um Jeremy Shakun im April 2012 in Nature eine Arbeit, die die Verhältnisse während der letzten Eiszeit-Zyklen uminterpretierte: Nun sollte plötzlich doch die Temperatur dem CO2 folgen (siehe unser Blogartikel „Statistik-Trick befördert CO2 vom Beifahrer zum Chauffeur: Fragwürdiger neuer Shakun-Artikel in Nature“). Sehr mysteriös. Sollte die ganze Forschung zuvor falsch gewesen sein?

Ein australisch-dänisches Forscherteam um Joel Pedro hat sich jetzt noch einmal neue Eiskerne aus der Antarktis angeschaut, um der Sache nachzugehen. Das jetzt im Juli 2012 im Fachjournal Climate of the Past veröffentlichte Resultat der Untersuchungen ist eindeutig: Das CO2 hinkt der Temperatur klar nach, nämlich im Durchschnitt um 400 Jahre. Das wird Jeremy Shakun und seinen Coautoren zwar nicht besonders gefallen, aber so ist die Realität nun einmal.

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Mysteriöse Entkopplung von der IPCC-Theorie: Heiße Zeiten vor 10 Millionen Jahren, obwohl CO2 im Keller war

In den theoretischen IPCC-Rechenmodellen wird von einer starken Klimawirkung des CO2 ausgegangen. Dies würde sich so aus den Formeln ergeben, heißt es. Kritik ist unerwünscht. Auch der Hinweis, dass CO2 allein nur etwa 1,1°C Erwärmung pro CO2-Verdopplung ausmacht und die vom IPCC präferierten Werte von 2,0-4,5°C auf starken, noch weitgehend unerforschten Verstärkermechanismen beruhen, wird als wenig hilfreich von IPCC-nahen Wissenschaftlern angesehen. Vor kurzem berichteten wir über derartige Probleme mit dem vom IPCC vorgesehenen Wolken- und Wasserdampf-Verstärker.

Wenn die Theorie also noch nicht richtig unter Kontrolle ist und nicht richtig belastbar ist, könnte man ja einfach einmal in die Vergangenheit schauen. Wenn CO2 wirklich ein so potentes Klimagas ist, müsste es in der Vergangenheit die Temperaturen doch maßgeblich mit beeinflusst haben und zumindest über weite Strecken ein Gleichlauf zu erkennen sein. In Abbildung 1 ist die Entwicklung der CO2- und Temperaturentwicklung für die letzten 500 Millionen Jahre dargestellt. Eine Synchronität ist nicht zu erkennen. Im Gegenteil. Der letzte CO2-Höhepunkt vor 160 Millionen Jahren scheint in eine Abkühlung zu fallen. Und auch die ordovizische Eiszeit vor 440 Millionen Jahren ereignete sich bei sehr hohen CO2-Werten von mehreren tausend ppm. Große Enttäuschung: Der Realitäts-Check mit der Vergangenheit schlägt fehl. Die geologische Geschichte deutet an, dass CO2 gar nicht so ein toller Klima-Kraftprotz ist als der es sich aktuell ausgiebt.

 

Abbildung 1: Vergleich von CO2– (orange) und Temperaturentwicklung (violett) während der vergangenen 500 Millionen Jahre. Blau-umrahmte Kästen markieren Eiszeiten. Es ist keine allgemeine Übereinstimmung zwischen CO2 und Temperatur zu erkennen. Quelle: Cez Okno.

 

Im Juni 2012 erschien nun in Nature eine neue Arbeit einer US-amerikanischen Forschergruppe um Jonathan LaRiviere von der University of California in Santa Cruz. Die Wissenschaftler nahmen sich die geologische Phase des späten Miozäns, 12 bis 5 Millionen Jahre vor unserer Zeit. Die Globaltemperatur lag damals deutlich über den heutigen Werten und die Nordhemisphäre war fast eisfrei. Und genau hier lag das Problem: Der CO2-Gehalt der Atmosphäre war zu dieser Zeit vergleichsweise niedrig und lag nur bei 200-350 ppm. Zum Vergleich: Die heutige Kohlendioxid-Konzentration beträgt 390 ppm. Irgendetwas schien hier nicht zu passen. Wer oder was hatte sich erdreistet, die Temperatur so nach oben zu drücken, obwohl der CO2-Wert so im Keller war?

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Der ominöse Wasserdampfverstärker für das CO2 spielt weiter Versteck: Wasserdampfkonzentration in der Atmosphäre in den letzten 14 Jahren offenbar nicht angestiegen

Das CO2 ist ein mächtiges Treibhausgas, heißt es. Wenn wir nicht schleunigst unsere Industriegesellschaft komplett umkrempeln, wird die Welt in einem Hitzeinferno zugrunde gehen. Dies sagen jedenfalls die Klimamodelle aus dem Computer. Nur die wenigsten Klimadiskutanten wissen jedoch, dass die angebliche Klimakraft gar nicht im CO2 selbst, sondern in fragwürdigen Verstärkungsmechanismen liegt. Das CO2 alleine besitzt nämlich lediglich ein Erwärmungspotential von 1,1°C pro CO2-Verdopplung. Erst durch die theoretische Annahme von bislang schlecht verstandenen Verstärkern katapultiert beim IPCC die Erwärmung auf 2,0-4,5°C pro CO2-Verdopplung, allen voran Wasserdampf und Wolken.

Der Wasserdampfgehalt der Atmosphäre lässt sich schwer bestimmen (siehe S. 167-169 in „Die kalte Sonne“). Im Rahmen des NASA Water Vapor Project (NVAP) wird derzeit eine globale Wasserdampf-Datenbank erstellt, die die Entwicklung des Wasserdampfgehalts in der Gesamtatmosphäre seit 1988 dokumentiert. In einem neuen Paper hat nun eine Gruppe um Thomas Vonder Haar von der Colorado State University die Wasserdampfentwicklung für die Zeit von 1988-2009 in einer Graphik dargestellt (Abbildung 1). Vonder Haar ist einer der Hauptbearbeiter im NVAP Projekt und veröffentlichte die besagte Studie in den Geophysical Research Letters.

Abbildung 1: Wasserdampfentwicklung 1988-2009. Quelle: Vonder Haar (im Druck).

 

In der Publikation lassen sich die Autoren zu keiner Trendaussage hinreißen und verweisen auf ein späteres, separates Paper. In den Schlussfolgerungen ihres Papers schreiben die Forscher:

„Zu diesem Zeitpunkt können wir das Vorhandensein eines robusten Trends in der globalen Wasserdampfentwicklung weder beweisen noch widerlegen.“

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Hans von Storch ist sauer: Was hat sich die Internationale Energieagentur da nur wieder geleistet?

Der jährliche CO2-Ausstoss ist weiter angestiegen. Im Jahr 2011 entstanden durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe auf der Erde 31,6 Milliarden Tonnen Kohlendioxid, wie die in Paris beheimatete Internationale Energieagentur (IEA) kürzlich mitteilte. Damit stiegen die CO2-Emissionen gegenüber dem Vorjahr global um 3,2 Prozent an. Verantwortlich für den Anstieg ist vor allem China, der weltgrößte CO2-Produzent. Die Emissionen in diesem Land erhöhten sich aufgrund des starken Zubaus von Kohlekraftwerken um 9,3 Prozent. Momentan geht jede zweite Woche irgendwo in China ein neues großes Kohlekraftwerk ans Netz. China beteiligt sich nicht an den Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen im Rahmen des Kyoto-Abkommens. Auch in Japan stieg der CO2-Austoß um 2,4 Prozent an, da fossile Brennstoffe nun den Ausfall der Atomenergie ausgleichen müssen.

Der zweitgrößte CO2-Emittent der Erde, die Vereinigten Staaten, konnten hingegen ihren Kohlendioxid-Ausstoß letztes Jahr um 1,7 Prozent drosseln. Ursachen hierfür sind der Wechsel von Kohle zu Schiefergas, eine schwächere Konjunktur sowie der milde Winter Ende 2011. Auch Europa verringerte seine CO2-Emissionen um 1,9 Prozent, da auch hier die Wirtschaft etwas erlahmte und der Winter Ende 2011 relativ warm war.

Der Chefökonom der IEA, Fatih Birol, kommentierte die erneute Steigerung des globalen CO2-Ausstoßes in einem Reuters-Interview wie folgt:

„Wenn ich mir die Daten anschaue, passt dieser Trend bestens zu einem Temperaturanstieg von 6 Grad Celsius bis 2050, was für unseren Planeten schlimme Konsequenzen haben würde.“

Das ist interessant. Sogar mittlere Szenarien des IPCC sehen nur eine Erwärmung von 3 Grad Celsius – und das nicht bis 2050 sogar bis zum Ende des Jahrhunderts. Dabei sind diese Prognosen bereits als stark übertrieben anzusehen, weil das CO2 in den Berechnungen stark überschätzt und natürliche Klimafaktoren stark unterschätzt wurden. Nach unseren schematischen Berechnungen führt der fortgesetzte CO2-Ausstoß nur zu einer Erwärmung von maximal 1 Grad Celsius bis 2100 (siehe Kapitel 7 in „Die kalte Sonne“). Chefökonom Birol scheint dies alles nicht zu stören und vervielfacht kurzerhand die bereits alarmistischen IPCC-Prognosen.

Hans von Storch vom Geesthachter Helmholtz-Zentrum, geht dieser unkritische und alarmistische Umgang mit den Klimawissenschaften offenbar kräftig auf die Nerven. In seinem Blog Die Klimazwiebel schrieb er zu Birols Fehlleistung:

„Ein vierte interessante Beobachtung ist, dass die Klima-Wissenschaft irrelevant geworden ist; nur flüchtig wird darauf Bezug genommen, wenn [Birol] „Begrenzung zerstörerischer Folgen wie Ernteausfälle und schmelzende Gletscher“ erwähnt, sowie seine Behauptung „…passt dieser Trend bestens zu einem Temperaturanstieg von 6 Grad Celsius bis 2050.“ Dies ist eine sehr mutige Vorhersage, wenn man bedenkt, dass wir bis jetzt weniger als 1 Grad Celsius Erwärmung seit Beginn der Industrialisierung gesehen haben. Innerhalb der kommenden 38 Jahre müsste nun eine Erwärmung von 5 Grad eintreten, also etwa 0,7-0,8 Grad pro Dekade. Ich halte dies für puren Alarmismus und Missbrauch der wissenschaftlichen Forschung mit dem Ziel rechtzeitig zu den [UNO-Klima-] Verhandlungen in Bonn ein nicht aufrecht zu erhaltenes, kurzfristiges Drama zu schaffen. Mich würde interessieren, ob die 6-Grad-Behauptung wirklich von der IEA stammt oder nur eine Ergänzung von Fatih Birol ist, da die Zahl nicht in der offiziellen IEA-Mitteilung genannt wird.“ 

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