Stefan Rahmstorf: Das Problem mit der Holzverbrennung ist die Luftverschmutzung

Holz ist die neue Kohle, jetzt auch mit dem Twitter-Segen vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung in Person von Stefan Rahmstorf. Wie schon häufig auch hier wieder der Hinweis auf den Film Burned, den Rahmstorf nicht zu kennen scheint. Wissenschaft am Limit, so könnte man Rahmstorfs Tweet einordnen. Rahmstorf befindet aber sich in guter Gesellschaft. Auch Bill McKibben, Gründer von 350.org (dem Gegenstück zu Fridays For Future in den USA), ist ein echter Fan von Holzverbrennung, unser Blogartikel erklärte es seinerzeit.

(Abbildung: Screenshot Twitter)

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Ein drittes Jahr in Folge mit La Nina-Bedingungen könnten die Stromversorgung in Kalifornien erheblich beeinträchtigen. Das Wetter-Phänomen bedeutet für den Westküsten-Staat der USA nämlich Dürre und damit auch wenig Niederschläge, die aber die Flüsse und Stauseen brauchen.
Grist.org berichtet.

“The U.S. Energy Information Administration, or EIA, reported last week that as reservoir levels dip far below their historic averages, electricity generation from California’s hydroelectric dams could be cut in half this summer. The shortfall is likely to be made up in part by an increase in natural gas-fired power, EIA said, sending more carbon dioxide and pollution into the air and pushing up summer electricity prices in the state.

“There is a growing recognition that hydropower may not be the reliable resource that it has been historically,” said Mike O’Boyle, director of electricity policy at the think tank Energy Innovation.”

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Der TV-Sender Arte brachte eine 30-minütige Reportage über die Extremadura, eine arme Gegend in Spanien, wo Lithium abgebaut werden soll. Die Landschaft ist geprägt von alten Olivenbäumen und Steineichen. Die Sendung ist noch bis zum 03.07.2022 in der ARD-Mediathek zu sehen.

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Einen wahren Datenschatz liefert die Arbeitsgemeinschaft Energieverbrauch mit ihren Quartalberichten. So wird z.  B. der Wind verglichen im ersten Quartal 2022. Da ist zum einen der Vergleich zum Mittel 2003-2020 sowie die Jahre 2021 und 2022. War der Februar 2022 noch deutlich mehr Wind zu verzeichnen, brach er im März 2022 regelrecht ein.

(Abbildung: Screenshot ag-energiebilanzen.de)

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Der Standard aus Österreich zur energie- und rohstoffhungrigen Energiewende.

“Auch wenn Solar- und Windkraft derzeit boomen – um die Pariser Klimaziele zu erreichen, muss der Ausbau der erneuerbaren Energie noch schneller vonstattengehen. Doch gibt es überhaupt genügend Ressourcen, um das globale Energiesystem innerhalb weniger Jahrzehnte komplett umzubauen, wenn Solarpaneele und Windkraftkomponenten schon heute knapp sind?

Fakt ist, dass Rohstoffe für die Energiewende eine essenzielle Rolle spielen: Für Photovoltaik-Module braucht es Silizium, Silber und Indium, für Windgeneratoren Mangan, Nickel und Molybdän. Doch auch weitaus gebräuchlichere Rohstoffe wandern in die erneuerbaren Kraftwerke: Für Staudämme und Windanlagen werden gewaltige Mengen Beton und Stahl verbraucht, Photovoltaik-Paneele werden in der Regel in Aluminium eingefasst.”

Thematisch dazu passt ein Artikel bei Black-Out-News.

“Ein Forscherteam der Universität für Bodenkultur in Wien hat nun berechnet, wie viel Material die Energiewende benötigt. Das Ergebnis: Der Bau der erforderlichen Wind- oder Solarparks ist bezogen auf die später erzeugte Energie viel ressourcenintensiver, als der Bau von neuen Kohle- oder Atomkraftwerken.

Dazu kommt, dass die benötigten Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer, Aluminium und Beton etwa ein Siebtel der weltweiten CO₂-Emissionen ausmachen. Um das Klimaziel von 1,5 °C zu erreichen, würden die dazu erforderlichen Anlagen bis zum Jahr 2050 zehn Prozent der Eisen-, 20 Prozent der Aluminium- und 30 Prozent der globalen Kupferproduktion fressen.”

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Die Ukraine macht sich unabhängig von russischen Brennelementen-Importen. Die US-Firma Westinghouse soll nach Berichten von Reuters zukünftig liefern. Das könnte Deutschland übrigens auch machen, um noch einmal auf Rahmstorf und seinen negativen Wissensvorsprung zu kommen (siehe oben).

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Der Artikel aus der Lausitzer Rundschau ist zwar schon aus 2020, hat aber nichts an Relevanz verloren. Professor Harald Schwarz, Leiter des Lehrstuhls Energieverteilung und Hochspannungstechnik, an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg, schreibt zur deutschen Energiewende und ganz besonders zur Dunkelflaute. Seine Ausführungen stehen im kompletten Kontrast zum Wishfull-Thinking von Protagonisten wie Claudia Kemfert. Es klingt eher wie der Unterschied von Theorie und Praxis.

“Die meisten konventionellen Anlagen haben eine gesicherte Leistung von etwa 90 Prozent der installierten Leistung (Biomasse: 65 Prozent, Wasserkraft: 25 Prozent). Bei Fotovoltaik und Windenergie liegen die Werte bei bis zwei Prozent. Damit wird es unmöglich, eine sichere Stromversorgung in Deutschland aufzubauen. Es werden erhebliche technische Anstrengungen im Bereich Speicher, Sektorkopplung und komplementärer Erzeugung notwendig. Leider setzt die Bundesregierung seit mehr als 15 Jahren nicht auf technische Lösungen, sondern auf die Kräfte des Marktes – selbst die Kohlekommission kritisiert das in ihrem Bericht, wenn auch nur auf wenigen Seiten.

Wenn wir in Mitteleuropa die „kalte Dunkelflaute“ haben und regenerative Erzeugung in Deutschland und Nachbarstaaten nicht liefern kann, müssen Stromlieferungen aus Kern- oder Kohlekraftwerken der Nachbarstaaten kommen, was die deutsche CO2-Bilanz nicht, dafür aber die globale Bilanz belastet.

 Auch der Ersatz der Kohle- durch Gaskraftwerke ist ein Stück Selbstbetrug. Zwar sind die CO2-Emissionen durch die unmittelbare Verstromung bei Braunkohle deutlich höher als bei Gas (und nur das zählt in der Bilanz), nimmt man aber die Sekundäremissionen für Förderung und Transport bei Erdgas hinzu, sind die für den Klimawandel maßgeblichen Gesamtemissionen beider Energieträger zumindest ähnlich. Damit sollte hinterfragt werden, ob ein derart forcierter Technologiewechsel in Deutschland von Kohle auf Gas gerechtfertigt ist. Zumal der deutsche Anteil an den globalen CO2-Emissionen bei 2,5 Prozent liegt.”

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Wirtschaftsminister Habeck kritisiert laut Tagesspiegel Frankreich Energiepolitik als planwirtschaftlich. Das entbehrt nicht einer gewissen Komik, wenn man sich die Entwicklung in Deutschland ansieht, wo negative Strompreise entstehen, weil der Staat in den Markt eingreift. Bei Habecks Verständnis von Wirtschaft kommt man schon ins Grübeln. Es sind die Bürger, die das bezahlen, über die Strompreise und die sind vor allem da hoch, wo viel Erneuerbare Energien ausgebaut werden.

“Optimistisch hat sich der Wirtschaftsminister dazu geäußert, bei der Energiewende schnell voranzukommen. „Mit ein bisschen gutem Willen bekommen wir es hin, genug Energie in Deutschland zu produzieren und trotzdem in einem Land zu leben, das man Heimat nennen kann“, sagte Habeck. Im Gespräch erläuterte der Vizekanzler seinen Plan, bis 2030 80 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien herzustellen.

„Am Ende muss es eine Nachfrage nach dem Ausbau von erneuerbaren Energien geben“, sagte Habeck. Darauf arbeite man hin, indem man die Bürgerinnen und Bürger in Zukunft wieder stärker beteiligen wolle beim Bau von Windparks. „Dann sind da die Windanlagen, die greifen in die Landschaft ein, aber man kann damit Geld verdienen“, sagte der Grünen-Politiker.

Kommunen könnten sich durch Beteiligung an Windparks entschulden, skizzierte Habeck weiter. „Die Schule wird renoviert, die Schwimmbäder haben wieder offen, das Internet ist ein schnelles Internet – alles durch den Ausbau der erneuerbaren Energien“, so der Wirtschaftsminister.”

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Leserpost von Detlef Dechant:

Zu Ihrem Blog vom 03.06. hinsichtlich der Klimaanpassungen der Landwirtschaft möchte ich einen weiteren Aspekt hinzufügen:

Viele Landwirte, die personalintensive Produkte anbauen, z.B. Erdbeeren und Spargel, haben riesige Absatzprobleme und sind dabei, umzustellen auf Produkte, die weniger Personal, dafür aber mehr Maschineneinsatz benötigen und sich so von hohen Personalkosten abkoppeln lassen. Dies führt zu einem Umbau hin zu extensiver Landwirtschaft und zu Produkten, die nicht unbedingt der Ernährung dienen. Diese Situation wird sich noch verschärfen, wenn die Erhöhung des Mindestlohnes greift. Mit Klima hat diese „neue“ Landwirtschaft gar nichts zu tun.

Kann mir jemand erklären, warum die Niederländer z.B. in der Lage sind, ihren Spargel zur Hälfte des deutschen Preises anzubieten? Von mir angesprochene Landwirte können das nicht. Bei Beeren und z.B. Sauerkirschen ist der Import aus dem Ausland wesentlich billiger. Spielt diese Entwicklung nicht grünen Klimafetischisten in die Hände? Werden immer mehr Landwirte bereit sein, guten Ackerboden für Windräder, Solarparks oder Energiepflanzen herzugeben? Ist diese Entwicklung vielleicht sogar gewollt?

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Leserpost von Dipl.-Ing. Peter Dietze zum Thema CO2-Abscheidung (Blog vom 4.6.2022):

„Ein internationales Forschungsteam untersucht nun in einem Experiment vor der Küste Norwegens, ob dieses Prinzip [basisches Gesteinsmehl] auch auf Meere übertragen werden kann“.

Solche Untersuchungen wurden bereits von Prof. Riebesell (Geomar) auf Gran Canaria gemacht. Abgesehen davon dass die nötigen Pulvermengen und Kosten gigantisch wären, wird nicht beachtet dass die natürlichen CO2-Senkenflüsse ganz von selbst mit der Zunahme der Konzentration gegenüber 280 ppm ansteigen, und zwar linear um etwa 3,67 Gt pro 19,5 ppm.  Daraus folgt dass unsere heutige globale Gesamtemission von fast 42 GtCO2/a bei 500 ppm von Ozeanen und Biomasse absorbiert (!) würde und somit NetZero ohne Billionen-Kosten und Dekarbonisierung erreicht werden kann. Bei 500 ppm würde sich – soweit man mit einer Verdoppelungssensitivität von 0,6 Grad im Gleichgewicht rechnet – gegenüber heute nur ein harmloser Temperaturanstieg von 0,6•ln(500/420)/ln(2), also +0,15 Grad ergeben.

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Die Deutsche Rohstoffagentur (DERA) veröffentlichte soeben ihren Bericht zu den Rohstofftrends Q2 2022. Das pdf gibt es hier.

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Die AG Energiebilanzen veröffentlichte ebenfalls einen Bericht, nämlich zum Energieverbrauch in Deutschland (Daten für das 1. Quartal 2022). pdf hier.

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Youtube:

Looking At The Sun

Climate alarmists downplay or dismiss the role of the sun in climate change, attributing most or all of it to CO2 and to man-made CO2 at that. But in this Climate Discussion Nexus „Backgrounder“ video Dr. John Robson explains that a technical dispute about satellite readings of solar output since 1979 is of enormous importance here because if one side is right, temperature fluctuations over the last four decades correlate very closely with cycles in the sun’s activity and if the other is, they’re almost entirely unrelated. And once again, the refusal of one side to admit there’s a dispute, and to try to suppress evidence of it, tells you a lot about who’s doing real climate „science“.

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