Die Süddeutsche Zeitung brachte am 5.5.2012 ein Interview mit Huang Ming, dem chinesischen Chef der Solarfirma Himin. Darin sagt dieser:
„China ist mittlerweile der größte Produzent von Solarzellen. Unsere Photovoltaikzellen und -module werden zu 95 Prozent exportiert, fast nichts bleibt in China. Etwa die Hälfte geht nach Deutschland, 17 Prozent in die restliche EU und 20 Prozent in die Vereinigten Staaten. […] China subventioniert alle Exportbranchen, nicht nur die Photovoltaik. Sie alle bezahlen keine oder wenige Steuern.“
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In den vergangenen Monaten sind zwölf US-Solarfirmen in die Pleite abgerutscht und tausende Jobs gingen verloren. Nun führen die USA drakonische Strafzölle auf Solarimporte aus China ein. Die Süddeutsche Zeitung schrieb hierzu am 19. Mai 2012:
„Chinas Hersteller haben in den vergangenen Jahren einen globalen Siegeszug angetreten. Mit Milliarden aus Peking gefördert, entstand die größte Solarindustrie der Welt. So hatten chinesische Modul-Hersteller zuletzt in Deutschland einen Marktanteil von 80 Prozent. […] ‚China hat einen Industriekrieg begonnen‘ warnt etwa Frank Asbeck, Chef des deutschen Marktführers Solarworld. Das Land versuche den Rest der Welt aus dem Markt zu drängen und ein Monopol für das Nutzen der größten Energiequelle der Welt zu schaffen.“
Ob Europa bald dem US-amerikanischen Beispiel folgt?
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Die Strompreise in Deutschland werden einer Studie des Karlsruher Instituts für Technologie zufolge bis zum Jahr 2025 um 70 Prozent steigen. Das Gutachten wurde von der Industrie-und Handelskammer Baden-Württemberg in Auftrag gegeben. Die IHK fürchtet um die internationale Konkurrenzfähigkeit deutscher Unternehmen.
Quelle: SZ 15.5.2012
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Der Energiekonzern Eon überlegt, drei große Gaskraftwerke in Süddeutschland abzuschalten. Der immer größere Solarstromanteil macht den Betrieb der Kraftwerke unrentabler. Die Bundesnetzagentur hatte kürzlich wegen absehbarer Versorgungsengpässe ausdrücklich vor Stilllegungen in Süddeutschland gewarnt.
Quelle: SZ 15.5.2012
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Der Beinahe-Blackout zwischen dem 8. Und 10. Februar 2012 hatte wohl doch nichts mit Spekulationsgeschäften an der Strombörse zu tun. Die SZ berichtete am 5.5.2012 in ihrem Artikel „Am Blackout nur knapp vorbei“ über einen neuen Bericht der Bundesnetzagentur, der die Ursache vielmehr bei fehlenden Kapazitäten im Kraftwerksbereich sieht. Die Behörde warnt in ihrem Papier: „Wäre es in dieser Situation zum Ausfall eines großen Kraftwerks gekommen, hätte kaum noch Handlungsspielraum zur Verfügung gestanden.“