Kalte-Sonne-Blog stellt Antrag auf Mitgliedschaft im ‚Climate Publishers Network‘ (CPN)

Immer wieder stellen wir an dieser Stelle fest, dass Medien fragwürdige Pressemitteilungen zum Klimawandel einfach übernehmen, ohne sich selber Gedanken über die Inhalte zu machen, geschweige denn Fragen zur Plausibilität zu stellen. Dies ist ärgerlich und sollte angesichts der gesellschaftlichen Pluralität vermieden werden. Das Zeitalter der Einparteien-Dominanz ist auch in Deutschland seit längerem beendet. Nicht so jedoch im Bereich der Berichterstattung zum Klimawandel. Hier wird nur erwähnt, was der strengen IPCC-Linie folgt.

Im Dezember 2015 gibt es wieder einmal eine große Klimakonferenz. Diesmal geht es in die romantische Seine-Stadt Paris. Schon jetzt wird es schwierig sein, für diese Zeit ein Zimmer in den Fünfsterne-Hotels  zu bekommen. Louvre, Eifelturm und Montmartre – die Klimatouristen aus der ganzen Welt freuen sich schon riesig auf diese Fahrt, Vollpension all-inclusive.

Die österreichische Tageszeitung Der Standard hat jetzt verraten, wie die Medien auf Paris systematisch vorbereitet werden. Am 21. Mai 2015 war dort zu lesen:

Thema Klimawandel: STANDARD kooperiert mit internationalen Medien
Expertisen und Artikel zum Thema Klimawandel länderübergreifend verfügbar machen: Das ist das Ziel einer internationalen Medienkooperation, die im Rahmen der UN-Klimakonferenz unter dem Dach des neu gegründeten „Climate Publishers Network“ (CPN) initiiert wurde. Koordiniert wird die Aktion vom Global Editors Network. An Bord sind 25 Verlagshäuser wie der STANDARD, „Guardian“, „El Pais“, „La Repubblica“, „Seattle Times“, „The Age“ aus Australien, „El Comercio“ aus Peru oder „China Daily“ aus China.

Weiterlesen im Standard.

Wem genau hat sich Der Standard da eigentlich angesschlossen? „Climate Publishers Network klingt schön, aber wer oder was steckt dahinter? Handelt sich um eine verdeckte oder vielleicht offene Aktion der extremen IPCC-Seite? Oder kommen auch andere Meinungen zu Wort, wie es in der Wissenschaft traditionell der Fall sein sollte?

Neugierig geworden, schauen wir uns die Webseite des „Climate Publishers Network (CPN) an. Auf der Frontseite der Webseite prangt eine öde Dürrelandschaft. Das Thema des CPN ist damit angedeutet: Alarm, Alarm, der klimatische Weltuntergang ist nahe. Das Angebot von CPN klingt verdächtig: Man möchte bis Paris allen angeschlossenen Medienhäusern kostenlosen Zugang zu Klimaartikeln verschaffen. Um die Lizenzgebühren müssse man sich nicht kümmern, die sind bereits beglichen. Auf der Webseite heißt es:

The Climate Publishers Network (CPN) will provide a mutual syndication of articles related to climate change free of charge during the run-up to COP 21. Each media organisation will be able to re-publish material without having to worry about license fees. The aim of the collaboration is to widen each publisher’s spectrum of coverage between now and the UN Climate Change Summit in December.

Umsonst? Das sollte hellhörig machen. Hinter CPN scheint eine Organisation zu stecken, die großflächig Ihre Sichtweise in der gobalen Presse verbreiten möchte und bereit ist, dafür kräftig zu zahlen. Man lockt damit, dass die Zeitungen ihr Themenspektrum erweitern könnten. In Wahrheit ist es eher die vermutete Klimaaktivistenorgaisation, die durch diese Aktion ihre eigene Reichweite erhöht. Aus Deutschland nimmt momentan nur die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) an dem System teil. Vermutlich wird es nicht lange dauern, dann wird auch die Süddeutsche Zeitung bei CPN unterschreiben.

Wer aber steckt nun wiklich hinter dem CPN? Wer finanziert es? Können wir von der Kalten Sonne dort auch Artikel einreichen, die dann im CPN Network verteilt werden? Die Mutterorganisation des CPN ist das Global Editors Network (GEN). Der Wikipedia-Eintrag hierzu liest sich wie aus einer Werbebroschüre kopiert:

The Global Editors Network (GEN) is a cross-platform community of more than 1000 editors-in-chief, open to media innovators. GEN is committed to sustainable, high-quality journalism, empowering newsrooms through a variety of programs designed to inspire, connect and share, including The Editors Lab and the Data Journalism Awards. GEN members represent more than 80 countries and 300 media groups around the world.

Perfekte Welt: Top-Qualität, Chefredakteure, Exzellenzpreise. Wer finanziert diesen honoren Club?

It is a non-profit, financed through grants, membership, participation to the annual Summit, sponsorship and donations.

Die beiden letzten Geldquellen sind interessant: Sponorship und ander Spenden. Wer hat das Geld für die CPN-Klimainitiative zur Verfügung gestellt? Die Webseite und Google schweigen hierzu beharrlich. Vermutlich wird man den Gönner aus Al Gores Netzwerk von klimabetroffenen Milliardären finden. Für Hinweise aus der Leserschaft zu diesem Thema wären wir dankbar.

Bleibt die Frage zu klären, ob wir mit unserem Kalte-Sonne-Blog ebenfalls Mitglied im CPN werden könnten. Einerseits dürften wir dann lizenfrei Inhalte verwenden, andererseits könnten wir auch dem CPN-System Artikel zur Verfügung stellen. Auf der CPN-Webseite heißt es:

Alan Rusbridger, Editor-in-Chief of the Guardian, Antonio Cano, Editor- in-Chief at El País and Ricardo Kirschbaum, President of the Global Editors Network, are inviting more publishers to join the syndicate: “We very much hope that publications across the political spectrum will join us either in using some of our material or, ideally, offering their own material as well.

Gerne würden wir hochwertiges Material zur Verfügung stellen, im Sinne einer ausgewogenen Klimadiskussion. Am 21. Juni 2015 wendete sich die Kalte Sonne Redaktion daher an das GEN, mit einer Anfrage, wie das KS-Blog Mitglied im CPN werden könnte:

Von: Sebastian Lüning
An:  Global Editors Network

Gesendet: 21.6.2015

Dear Lady or Sir,

I am the Chief Editor of one of Gemany’s most widely read Climate Change Blogs. With great interest I have seen your “Climate Publishers Network“ initiative which I find very useful as it promotes the much needed exchange of relevant climate news articles. I am convinced that you must be interested in reflecting the whole range of the climate discussion, therefore, I would like to ask how our Climate Change News Webservice www.kaltesonne.de could join the CPN. We are interested in re-publishing CPN articles as well as contributing our own articles to the CPN community. Many of our articles are focusing on palaeoclimatological aspects, based on peer-reviewed literature.

Thanks a lot for your help in advance.

Best regards

Dr. habil. Sebastian Luening
Geologist and Chief Editor of www.kaltesonne.de

Auf die Antwort sind wir schon sehr gespannt.

 

UPDATE 29.6.2015:

Unser Leser Marcel Severijnen hat nähere Information über die Gründung des CPN gefunden. Er schreibt:

Der Präsident des CPN ist Ricardo Kirschbaum, Chief Editor vom argentinischen Clarin. In der Ausgabe vom 21. Mai 2015 wird etwas deutlicher, welche Institution vielleicht dahinter steckt. CPN ist von der UNO auserwählt, heisst es im Artikel auf Spanisch:

“ La GEN fue elegida por Naciones Unidas para coordinar y poner en marcha este mega sindicato de medios que generarán y ofrecerán en forma  gratuita contenidos so bre cambio climático.“

Offenbar wird die Presse hier gezielt von  UNO und IPCC mit „geeigneten“ Artikeln versorgt, als unterstützende Maßnahme, um in Paris die gewünschten Resultate zu erzielen.

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