Neue PIK-Studie: „Viele vermeintliche klimatische Wechselwirkungen zwischen zwei Regionen werden einfach von einem anderen, dritten Faktor verursacht, etwa vom Sonnenzyklus“

Die Webseite World News Daily Report (WNDR) brachte kürzlich eine Meldung über eine Aktivistin in Kalifornien, die aus Protest gegen den Klimawandel ein Jahr in einem Kühlschrank gelebt haben soll. Ziemlich coole Story. Das dachten auch viele Nachrichtenagenturen, die die Geschichte ungeprüft übernahmen. Leider entpuppte sich die Story als falsch. Eine Aktivistenaktion im Vorfeld der Pariser Klimakonferenz. Keine Dame im Kühlschrank, und auch keine Klimakatastrophe. Nichts passiert. Weitermachen.

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Die französische Politikerin Marie Kosciusko-Morizet wurde kürzlich gefragt, was sie eigentlich von Klimaskeptikern halte. Sie zögerte nicht lange und erklärte dem staunenden Journalisten vom Figaro: „Meiner Meinung nach ist die Lage klar. Ich denke, das sind Arschlöcher.“

Eine Frau, die keine Kompromisse macht.

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In einer Pressemitteilung des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) vom 7. Oktober 2015 kommt doch tatsächlich die Sonne als Klimafaktor vor:

Zufall oder Zusammenhang: Wechselwirkungen im Klimasystem

Um Klimarisiken abschätzen zu können, muss man verstehen, wie Veränderungen an einem Ort der Erde mit Veränderungen an anderen und weit entfernten Orten zusammenhängen – etwa Temperaturen, Regen oder Wind. Wissenschaftler haben jetzt eine neue Methode entwickelt um herauszufinden, ob eine Veränderung eine andere verursacht haben kann oder nicht, und welche Regionen Schnittstellen sind für solche Wechselwirkungen. Mit neuen mathematischen Datenanalysetechniken haben sie hierfür eine umfangreiche Studie von Luftdruckdaten vorgenommen. Die jetzt in Nature Communications veröffentlichte Methode kann in Zukunft angewendet werden, um etwa globale Effekte lokaler Extremwetter-Ereignisse besser abschätzen zu können – und auch um die Ausbreitung von Störungen in Finanzmärkten oder im menschlichen Gehirn besser zu verstehen.

„Im Chaos des Wetters gibt es eine Menge Wechselbeziehungen – zum Beispiel folgt auf erhöhten Lufthochdruck im Ostpazifik oft ein tieferer Luftdruck im Gebiet des indischen Monsuns“, sagt Leitautor Jakob Runge vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK). „Schaut man aber genauer hin, so zeigt sich, dass viele vermeintliche Wechselwirkungen zwischen zwei Regionen einfach von einem anderen, dritten Faktor verursacht werden, etwa vom Sonnenzyklus. Deshalb haben wir neue statistische Verfahren eingesetzt, um solche trügerischen Zusammenhänge aufzudecken und indirekte Verbindungspfade zu suchen. Schritt für Schritt haben wir so ein Netzwerk rekonstruiert, das den zugrundeliegenden kausalen Zusammenhängen näher kommt.“ Die neue Methode deckt auf, wo Störungen im Klimasystem die größten globalen Effekte haben, und auf welchen Pfaden sie verbreitet werden.

Ostpazifik, Indonesien und tropischer Atlantik sind Schlüsselregionen

Der östliche Pazifik, Indonesien und der tropische Atlantik sind die wichtigsten Regionen für die Ausbreitung von Störungen, so haben die Wissenschaftler herausgefunden. Ein Grund hierfür ist, dass in diesen Regionen besonders große Luftmassen hoch hinauf in die Atmosphäre transportiert werden. So kann etwa eine Erwärmung im Ostpazifik den indischen Monsun beeinflussen, obwohl tausende von Kilometern zwischen ihnen liegen. Solche Störungen können Ernten gefährden, von denen Millionen Kleinbauern abhängen.

„Wie man Zufall von Zusammenhang trennt, Koinzidenz von Kausalität, das ist seit langem eines der großen Rätsel der Forschung zu nichtlinearen Systemen“, sagt Jürgen Kurths, Ko-Autor der Studie und Ko-Leiter des PIK-Forschungsbereichs Transdisziplinäre Konzepte und Methoden. „Die übliche Herangehensweise paarweisen Vergleichens hat in einigen Bereichen gute Ergebnisse gebracht, stößt aber an ihre Grenzen. Man kann das mit multiplem Organversagen im menschlichen Körper vergleichen – Ursache und Wirkung sind hier oft für Ärzte schwer zu durchschauen. Wir freuen uns, jetzt einen neuen Ansatz präsentieren zu können, um die Wechselwirkungen besser zu verstehen. Denn das ist die Grundlage, um Systeme idealerweise dann auch widerstandsfähiger zu machen.“

Artikel: Runge, J., Petoukhov, V., Donges, J.F., Hlinka, J., Jajcay, N. Vejmelka, M., Hartman, D., Marwan, N., Palus, M., Kurths, J. (2015): Identifying causal gateways and mediators in complex spatio-temporal systems. Nature Communications [DOI: 10.1038/NCOMMS9502]

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Wenn die Wissenschaft nicht eindeutig ist, müssen halt Gerichte entscheiden. Eine seltsame Denkweise, aber seit den letzten Monaten offenbar immer beliebter in der Welt. Die FAZ meldete am 7. Oktober 2015:

Klimajustiz in Pakistan Gericht verdonnert Regierung zum Klimaschutz
Ein Landwirt will die Bedrohungen durch Unwetter nicht mehr hinnehmen und klagt. Der Prozess hat Folgen für Pakistans Regierung: Sie muss im „Klimabeirat“ beweisen, dass Umweltpolitik für sie keine Worthülse ist.

Was war passiert?

Ein Landwirt rief das Gericht mit der Begründung an, dass die Passivität des pakistanischen Ministers für Klimawandel „seine Grundrechte“ beeinträchtige. Pakistan war in den letzten drei Jahren Opfer tödlicher Überschwemmungen, für die das Schmelzen der Gletscher im Himalaya eine der Ursachen war. Der Temperaturanstieg, sowie kürzere, dafür aber stärkere Regenzeiten erhöhen das Dürrerisiko, und stellen somit eine Gefahr für die landwirtschaftliche Produktion dar, von der das Überleben der Hälfte der Bevölkerung abhängt.

Pakistan, da war doch was. Genau: „Ehemaliger Direktor des Meteorologischen Dienstes von Pakistan: Krieg gegen den Terror verschärft den Klimawandel in Südostasien„. Stimmt das mit den Himalaya-Gletschern? Eher nicht („Himalayagletscher verweigern IPCC-Schmelzbefehl. Tibetgletscher erlitten in den letzten 4000 Jahren gleich vier Schmelzphasen im Takte der Sonnenaktivität„). Vielleicht wurde die Sonne vergessen? („Der Verdacht erhärtet sich: Änderungen im Indischen Monsun maßgeblich von Schwankungen der Sonnenaktivität gesteuert„).

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Sie haben Lust, mehr über den Klimaalarmisten Ihrer Wahl zu erfahren. Dann hilft Alfred Brandenberger auf seiner Webseite weiter:

Int. Pachauri
USA Hansen
Mann
Gore
Clinton
Obama
Holdren
Castle
CA Strong
EU Van Rompuy
DE Schellnhuber
Rahmstorf
Latif
Graßl
Storch
Marotzke
Gabriel
Hendricks
FR Hulot
GB Stern
Jones
Briffa
Blair
Prinz Charles
CH Knutti
Stocker
Fischlin

 

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