Klimamodelle können keinen Zusammenhang zwischen Arktiserwärmung und harten Wintern in mittleren Breiten nachweisen

Die Arktis erwärmt sich schneller als mittlere Breiten, die sogenannte Arctic Amplification (AA). Laut einer Studie von Polvani et al. 2020 geht die Hälfte der arktischen Erwärmung auf ozonzersetzende Substanzen – und nicht CO2 – zurück. Das war natürlich eine tolle Überraschung, wir berichteten bereits an dieser Stelle. Da muss man sich nicht wundern, dass die Klimamodell verrückt spielen, da sie bislang fast die gesamte Erwärmung dem CO2 anlasteten. Das CO2 war also hoffnunglos überbucht, wie sich jetzt herausstellt.

In Nature Climate Change erschien nun ein Paper von Cohen et al. 2020, das einen weiteren Mythos ins Wackeln brachte. Zu gerne erzählten uns Forscher in der Vergangenheit, dass die starke Arktiserärmung zu harten Wintern in mittleren Breiten führt. Allerdings gibt es ein Problem: Die Modelle können diesen vermuteten Zusammenhang überwiegend nicht nachvollziehen:

Divergent consensuses on Arctic amplification influence on midlatitude severe winter weather

The Arctic has warmed more than twice as fast as the global average since the late twentieth century, a phenomenon known as Arctic amplification (AA). Recently, there have been considerable advances in understanding the physical contributions to AA, and progress has been made in understanding the mechanisms that link it to midlatitude weather variability. Observational studies overwhelmingly support that AA is contributing to winter continental cooling. Although some model experiments support the observational evidence, most modelling results show little connection between AA and severe midlatitude weather or suggest the export of excess heating from the Arctic to lower latitudes. Divergent conclusions between model and observational studies, and even intramodel studies, continue to obfuscate a clear understanding of how AA is influencing midlatitude weather.

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Prognose und Realität – im mittleren Westen der USA stimmen sie nicht überein

Dr. Roy Spencer wartet mit einer interessanten Untersuchung auf. Er verglich die Temperaturen von den 12 US Staaten, in denen sich ein Großteil der Anbaufläche für Mais und Sojabohnen befindet, mit Vorhersagen von Klimamodellen. Es sind die Staaten des mittlerem Westens: Iowa, Illinois, Indiana, Ohio, Kansas, Nebraska, Missouri, Oklahoma, North & South Dakota, Minnesota und Michigan. Landwirtschaft hat dort eine große Bedeutung und für diese Staaten waren durch Klimamodelle im Zuge von Prognosen zum Klimawandel zwei Veränderungen vorhergesagt worden:

1. Es wird trockener

2. Es wird wärmer

Zu 1. Trockener ist es im Mittleren Westen nicht geworden. Es wurde feuchter.

Zu 2. Spencer machte sich dann daran, die Sommertemperaturen der genannten 12 Staaten zu ermitteln. Der Untersuchungszeitraum umfasst 1970 – 2019, also fast 50 Jahre. Die Daten zur Temperaturermittlung stammen vom US Wetterdienst NOAA. Bei den tatsächlich gemessenen Werten stieg die Temperatur in 50 Jahren um ca. 0,5 Grad Celsius an bzw. 0,086 Grad Celsius pro Dekade. Dagegen sahen die Modelle CIMP 5 eine prognostizierte Erhöhung, die 4 mal höher war als die gemessenen Temperaturen. Bei den CIMP 6 Modellen war der Faktor 5,7.

Die Modelle liegen hier also weit entfernt von der Realität. Spencer weist darauf hin, dass diese Modelle allerdings die Grundlage für weitreichende politische Maßnahmen sind. Offenbar liegen nicht alle Modelle so falsch wie der gemittelte Wert, Spencer fragt sich, warum nicht die besseren Modelle als Grundlage genommen werden. Ein Faktor 6 ist schon gewaltig. Man stelle sich eine Steuerschätzung vor, bei der statt einer prognostizierten Einnahme nur 1/6 eingenommen wird. Solche Schätzer wären den Job vermutlich schnell los.

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Man kann sagen was man will, aber rein kostümmäßig schlägt Extinction Rebellion (XR) alle anderen Klimaprotestler. An der Choreografie muss aber noch gearbeitet werden. Das Auftreten erinnert stark an die 5. Staffel von Games of Thrones, als die Sekte der „Spatzen“ in Erscheinung trat. Deren Erkennungszeichen sieht dem von Exctinction Rebellion sogar sehr ähnlich. Auch waren sie in der Serie genauso bizarr und kompromisslos wie XR. Auch auf die Gefahr hin, dass Leser hier möglicherweise den Serien-Marathon um die Sieben Königreiche noch vor sich haben, es sei dennoch verraten, dass es für die Spatzen nicht gut ausgeht. Eine Frage stellt sich allerdings: Wurden alle Materialien der XR Kostüme auch umweltfreundlich hergestellt? Sie sehen verdammt nach Kunststoff aus.

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Klimaforscher Schellnhuber wünscht sich Annalena Baerbock als Kanzlerkandidatin der Grünen. Das ist jetzt nicht ungewöhnlich. Wenn die Medien eine Person zum Klimapapst hochschreiben, dann ist es kein Wunder, dass derjenige dann auch von seiner Unfehlbarkeit Gebrauch macht. Die WELT berichtet. Aufhorchen lässt aber seine Meinung über den zweiten Grünenchef Robert Habeck.

„Er sei sich nicht sicher, ob Habeck die Grünen auf den Kurs bringen könne, der erforderlich sei, um das Klima zu retten, sagt Schellnhuber. „Es fehlt vielleicht eine kleine dämonische Seite, eine dunkle Note, die notwendig ist, um Historisches zu bewirken.““

Was könnte Schellenhuber damit nur gemeint haben? Habeck wurde ja schon gern einmal unterstellt, dass er mit dem System der Demokratie hadert, weil viele Prozesse sehr lange dauern, was aber in einem Rechtsstaat normal ist. Möglicherweise träumt Schellenhuber ja von irgendeiner Alternativen zur Demokratie, damit die eigene Agenda schneller durchgesetzt werden kann. Greta Thunberg hatte sich erst kürzlich dazu geäußert und den politischen und wirtschaftlichen Systemen die Fähigkeit abgesprochen, die ihrer Meinung nach „ökologische und klimatische Krise“ zu lösen.

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18.000 Photovoltaik-Anlagen droht die Stilllegung. Der Grund ist das völlig vermurkste EEG. In einem Artikel des Spiegels wird die Zahl der bis 2025 möglichen Stilllegungen auf 176.000 geschätzt.

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Wer tote Tiere an Windkraftanlagen sieht, der kann diese an die Naturschutz-Initiative (NI) melden. Auch Störungen oder Zerstörungen von Greifvogelhorsten können gemeldet werden. Damit könnten wichtige Informationen zu dem Thema gesammelt werden.

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