James Hansen drückt Klimaalarmpaper mit Gewalt durch. Gutachter: Hansens apokalyptische Vision ist so wahrscheinlich wie Millionen-Lotteriegewinn

Im Oktober 2015 hatten wir an dieser Stelle über ein Klimaalarm-Manuskript von Aktivist James Hansen berichtet, das im Peer Review durchgefallen gewesen schien („Show Stopper: Alarmistisches Klima-Manuskript von James Hansen scheitert im Peer Review„). Mit seinen vielfältigen Seilschaften schaffte Hansen dann jedoch das Unmögliche. Nachdem das Manuskript bereits abgelehnt war, gelangte es wieder hintenherum in den Reviewprozess. Am 22. März 2016 erschien nun die finale Version. Der vermeintliche Sieg entpuppte sich jedoch als Wunschdenken. Selbst IPCC-nahe Webplattformen wie Climate Home äußerten Kritik an der Arbeit und dem Reviewprozess:

James Hansen’s apocalyptic sea level study lands to mixed reviews
Critics accuse prominent climate scientist of unprofessional behaviour and alarmism, in debate over risk of rapid ice sheet melting […]. Peter Thorne, climate science professor at Maynooth University, Ireland, was invited to be a referee. “The initial submission was highly political, written largely as a blog article,” he told Climate Home. “It was overly long and I had real questions as to whether the journal was the right journal.” Nor was he satisfied with the way Hansen responded to criticism. For example, Dutch scientist Sybren Drijfhout and colleagues advised the author not to describe as “dangerous” impacts that were unlikely to occur this century. Hansen answered: “Hmmm, yes, I guess that we should not be worried about anything that happens 85 years from now- the dickens with those characters. The Dutch can migrate to Switzerland, after all.” That tone was “unprofessional” and “grossly inappropriate” to Thorne. “I expect this kind of thing of my kids. I do not expect this behaviour to be out there in the public domain for all to see amongst leading scientists in the field.” As for the apocalyptic picture painted, Thorne said it was “marginally more likely than me or you buying a winning Euromillions [lottery] ticket today”.

Weiterlesen bei Climate Home

The Daily Caller erläuterte zudem, dass Hansen Klimahorroszenarien von einem Abschwächen des Golfstroms ausgehen. Hierfür gibt es jedoch keinerlei Hinweis, wenn man von wenig glaubhaften Behauptungen der Potsdamer Rahmstorf-Gruppe absieht. Übrigens nehmen sogar IPCC-nahe Kommentatoren deutlich Abstand von Hansens Arbeit. So schreibt David Appell in seinem Blog:

I don’t see any reason to take this paper seriously. Sure, there could be tipping points in the future. That’s easy to claim, and you can be wrong without consequence. But are they likely? I don’t see any evidence presented there that they are likely by 2050, let alone 2100. I’m afraid science writers are giving this paper coverage only because (1) they prefer alarmism, which is way to easy at the top of a big El Nino, and (2) they feel they need to give fealty to any work of Hansen’s. Maybe I’m wrong, and maybe I’ll change my mind after I get into the details of the new version of the paper. But I don’t expect so. (I also feel that this paper was rushed out last summer before it was ready in order to influence the Paris talks. But then I also think the same about UAH’s data version 6 „beta.“)

Ganzen Blogpost von David Appell lesen.

Hardcore-Aktivisten-Webseiten wie Klimaretter war die ganze Diskussion um das fragwürdige Hansen-Paper offenbar vollkommen egal. Hier feierte man lautstark die vermutlich mit Gewalt herbeigeführte Veröffentlichung. Die unkritische  Sichtweise beim Klimaretter ist symptomatisch für die unwissenschaftliche Behandlung der Klimwissenschaften auf Aktivistenseite. Jedes bisschen hilft, denkt man dort wohl. Damit verspielen die Aktivisten auch ihr letztes Bisschen Glaubwürdigkeit. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis ihre Anhänger dies durchschauen. Auch der Bhagwan-Kult hatte sich irgendwann überlebt als die Anhänger den Dreh raushatten…

Zum Gruseln: Klimaretter am 23. März 2016:

Bestätigt: Meeresspiegel steigt schneller
Das Kreuzgutachten – im Englischen peer review genannt – hat seine Studie bestätigt: Der US-Klimaforscher James Hansen und 18 Kollegen hatten schon im vergangenen Juli eine Untersuchung im Fachmagazin Atmospheric Chemistry and Physics veröffentlicht, die einen Meeresspiegelanstieg von mehreren Metern noch für dieses Jahrhundert prognostiziert – wenn die globalen Treibhausgasemissionen nicht drastisch zurückgefahren werden. Das Zwei-Grad-Ziel sei zu unsicher, heißt es in der Arbeit. Hansen und sein Team kommen auf einen viel höheren Meeresspiegelanstieg als etwa der Weltklimarat IPCC.[…] Nachdem die Wissenschaftler die Arbeit öffentlich gemacht hatten, wurden sie allerdings – vor allem von Klimawandelleugnern – dafür kritisiert, das übliche Peer-Review-Verfahren ausgelassen zu haben. Jetzt also liegt dieses Kreuzgutachten vor.

Kritik vor allem von Klimawandelleugnern? Und natürlich keine Silbe zur heftigen Kritik aus den Reihen der Fachkollegen. Schlimmer gehts nimmer.

Siehe auch Beitrag auf Notrickszone: "Analysis Of Literature Shows Hansen’s Recently Published Sea Level Paper Is A Scientific Outlier".

————————–

Lesenswertes Essay auf investors.com vom 22. März 2016:

A New Study Shows How Climate Science Could Be All Wrong
[…] Democrats routinely accuse Republicans of being “anti-science” because they tend to be skeptical about claims made by climate scientists — whether it’s about how much man has contributed to global warming, how much warming has actually taken place, or scary predictions of future environmental catastrophes. There’s a scientific consensus, we’re told, and anyone who doesn’t toe the line is “denier.” Yet even as deniers get chastised, evidence continues to emerge that pokes holes in some of the basic tenets of climate change. Evidence such as the fact that actual temperature trends don’t match what climate change computer models say should have happened since the industrial age. Or that satellite measurements haven’t shown warming for two decades. Or that past predictions of more extreme weather have failed to come true. It is certainly possible then, that today’s climate change paradigm — and all the fear and loathing about CO2 emissions — could one day end up looking as quaint as Ptolemy’s theory of the solar system or Galen’s theory of anatomy. It’s possible. And anyone who believes in science has to admit that.

Ganzen Beitrag auf investors.com lesen.

————————–

Deutschlandradio Kultur kann es nicht lassen. Am 23. März 2016 war wieder pazifische Korallenriffzeit:

Vanuatu und der Klimawandel: Kleiner Inselstaat – große Probleme
Stürme sind im Inselstaat Vanuatu normal. Nicht aber der Monster-Zyklon des vergangenen Jahres. Er macht deutlich: Im Südpazifik sind die Folgen des Klimawandels besonders drastisch zu spüren.

Falsch! Siehe „Schwerer Wirbelsturm verwüstet Vanuatu. Premierminister sieht es realistisch: “Stürme sind kein neues Phänomen, wir Insulaner leider darunter seit Besiedelung Vanuatus vor 5000 Jahren”„. Weiter beim Deutschlandradio:

Der Präsident von Vanuatu, Baldwin Lonsdale ist ein sehr ruhiger, besonnener Mann. Beim Thema Klimawandel, wenn es um die Existenz seines kleinen Pazifik-staates mit gerade einmal 260.000 Einwohnern geht, wird Präsident Lonsdale allerdings leidenschaftlich. Lonsdale: „Der Klimawandel ist ein großes Problem, die Wetterlagen haben sich verändert, der Meeresspiegel steigt, es gibt immer mehr Regen, der Klimawandel betrifft besonders Vanuatu.“ Heftigste Stürme, endlose Regenfälle, gefolgt von auszehrender Trockenheit, für Morgan Wairiu, Klimaforscher an der Universität des Südpazifiks auf Fiji ist das alles keine Überraschung. Morgan hat diese Entwicklung erwartet und vorhergesehen – es sind die Folgen des Klimawandels.

Zuviel oder zuwenig Regen? Kennt Präsident Lonsdale eigentlich die Klimahistorie der Pazifikinseln? Die Niederschläge haben stets starken natürlichen Schwankungen unterlegen:

Und der Meeresspiegel, tja, die Korallen wachsen mit, wenn man sie lässt:

————————–

Michael Limburg beschrieb am 22. März 2016 die Tricks der Regierung, wie sie eine „repräsentative Bürgerbefragung“ durchführte und am Ende wohl vor allem Klimaaktivisten als Teilnehmer gewann. Lesenswert!

Ein Bürgerdialog der  keiner ist

Soeben veröffentlicht die Bundesregierung ihre Absicht im Sommer d.J. den „Klimaschutzplan 2050“  zu verabschieden. Nach Beendigung eines sog. „Bürgerdialogs“ am 19.2.16, an dem nur  428 „Bürger “ (von gut 80.000.000, die in Deutschland leben) teilnahmen, will sie deren Vorschläge in Gesetze und Verordnungen umsetzen.  Weil diese „Bürger“ durch eine  „telefonische Zufallsauswahl in Stadt und Umland“ ermittelt worden seien,  bildeten sie – so die unterschwellige Behauptung der Regierung- einen repräsentativen Querschnitt unserer Bevölkerung ab.

Doch nur 2.454 der 76.450 insgesamt Angerufenen zeigten sich überhaupt interessiert. Sie durften damit überwiegend zum harten Kern der „Klimaschützer“ hierzulande  zählen“. Doch damit auch bei denen ja nichts anbrennt, man weiß ja nie, erhielten sie als Denk-Vorgabe den „Klimaschutzplan 2050“ zugesandt. Der hat aber wohl viele trotzdem abgeschreckt, denn nur 472 von Ihnen nahmen an den folgenden Veranstaltungen teil. Und nur noch 428 „Bürger “ also nur 0,55 % der ursprünglich Ausgewählten, beteiligten sich an der letztendlich bestimmenden Online-Umfrage. Mit dieser höchst selektiven Auswahl war sichergestellt, dass die so Befragten das richtige Bewusstsein mitbrachten und deshalb „richtig“ mitmachen würden. Unterstützt und vermutlich auch gelenkt von der ihnen zuvor zugesandten Beeinflussungsliteratur des BMU

Nach dieser Vorarbeit verlief das Experiment zur vollen Zufriedenheit des Auftraggebers, wie die stolz auf der Homepage Bürgerdialog veröffentlichte wohl  typische Aussage einer der Teilnehmerinnen zeigt:

„Ich fand es besonders toll, dass man als Bürger mit ins Boot geholt worden ist: Klimaschutz 2050! Hört sich weit an, aber wir müssen jetzt anfangen etwas zu tun“
Katharina Fechtner, Nürnberg

Organisator dieses, nach allen Regeln der statistischen Stichprobenerhebung hanebüchenen Verfahrens war lt Die Welt die Firma IFOK. Ein auf Klima- und Energiethemen – im richtigen Sinne versteht sich- Beratungsunternehmen, das vom promovierten Biologen Hans-Peter Meister gegründet worden ist. Der war zuvor – welch merkwürdiger Zufall- u.a. Pressesprecher des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit gewesen war. Also genau des Ministeriums, dass ihn wenig später mit dieser wichtigen Aufgabe betraute. Seine Mission beschreibt die IFOK so:

„Als Trendsetter hat IFOK immer wieder beispielgebende Entwicklungen angestoßen. So war die Gründung der Tochtergesellschaft Meister Consultants Group (MCG) in Boston ein Treiber für neue Dialog- und Kommunikationsformate in den USA. Seit 2009 berät MCG erfolgreich – inzwischen weltweit – in den Themen Energie- und Klimawandel.“

Weiterlesen auf EIKE.

————————–

Die Klimawissenschaften beschäftigen sich neuerdings immer stärker mit psychologischen anstatt naturwisseschaftlichen Fragen. Wie kann ich dem tumben Volk die Klimakatastrophe möglichst überzeugend präsentieren, obwohl das wissenschaftliche Fundament des Klimaalarms immer weiter bröckelt. In Nature teilte ein Wissenschaftler seinen Mitstreitern jetzt eine bahnbrechende Entdeckung mit: Ihre Argumentation würde schlüssiger wirken, wenn man auch gewisse Unsicherheiten einräumen würde. Herzlichen Glückwunsch zu dieser wichtigen Erkenntnis, die vermutlich nur eine halbe Millionen Euro an Forschungsgeldern gekostet hat.

 

Teilen: