Hochkurios: Stefan Rahmstorf interpretiert verheerende Kältewelle an der US-Ostküste als Folge der Klimaerwärmung

Eine uralte Strategie: Wenn einem das Wasser bis zum Halse steht und sich angesichts der vielen Probleme keine schnelle Lösung anbietet, hilft oft nur noch eines: Themenwechsel und Ablenkung. Genau dies scheinen die Grünen in Österreich derzeit zu versuchen. Statt sich mit den Flüchtlingen, Arbeitslosigkeit oder Staatsverschuldung zu beschäftigen, setzen die Grünen ganz auf das bewährte Wohlfühlthema Klimawandel. Der Kurier meldete am 14. Januar 2016:

Rückbesinnung der Grünen auf alte Stärken: „Kampf gegen den Klimawandel“
Die Grünen überraschten bei ihrer Klubklausur: Nicht Flüchtlinge, nicht Soziales, nicht Hofburg-Kandidat Alexander Van der Bellen standen im Vordergrund, sondern eine fast vergessene, alte Stärke der Grünen: Die Umweltpolitik. Die Grünen wollen das Jahr 2016 für den Kampf gegen den Klimawandel nutzen. Partei-Chefin Eva Glawischnig gab bei der Klubklausur die Marschrichtung vor. „Wir sind die erste Generation, die die Folgen des Klimawandels spürt“, zitierte Glawischnig gleich zu Beginn US-Präsident Barack Obama, „und wir sind die letzte, die etwas dagegen tun kann“.

Weiterlesen im Kurier.

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Ist es nicht bizarr? Wenn es im Sommer eine Hitzewelle gibt, ist schnell die Klimaerwärmung als Schuldiger ausgemacht. Wenn dann im Winter schlimme Kältewellen die Ostküste Nordamerikas lahmlegen, ist die Ursache ebenso schnell gefunden: Ebenfalls die Klimaerwärmung! So denkt auf jeden Fall Deutschlands unterhaltsamster Klimaforscher Stefan Rahmstorf, verbreitet am 25. Januar 2016 via Greenpeace-Magazin, eine unschlagbare Kombination:

Was das Schnee-Chaos in den USA mit dem Klimawandel zu tun hat
Ein extremer Schneesturm brachte der US-Ostküste Chaos und schöne Bilder. Klimaforscher Stefan Rahmstorf hält es für wahrscheinlich, dass der Klimawandel daran einen Anteil hat. […] Nun hat der deutsche Klimaforscher Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) auf dem Wissenschafts-Blog Real Climate dargelegt, warum „Snowzilla“ womöglich nicht trotz, sondern gerade wegen des Klimawandels so heftig ausgefallen ist. US-Meteorologen sehen nämlich einen Zusammenhang zwischen den derzeit ungewöhnlich hohen Meerestemperaturen vor der US-Ostküste und den Rekord-Schneemengen. Diese Wärme des Oberflächenwassers ist offenbar Folge einer Abschwächung der „Atlantischen Meridionalen Umwälzbewegung“, besser bekannt als Golfstrom-System. Und diese Abschwächung wiederum ist wahrscheinlich durch den Klimawandel verursacht. Es sind komplizierte Zusammenhänge, aber sie sind so spannend, dass es sich lohnt, sie nachzuvollziehen.

Wenn Sie jetzt spontan geschmunzelt haben, dann geht es Ihnen vermutlich wie den meisten Lesern. Man kann schon gar nicht mehr böse auf Rahmstorf sein, Mitleid trifft die Sache schon besser. Er hatte sicher schon einmal bessere Zeiten. Eine  Google-News-Suche deutet an, dass kaum eine andere Redaktion Rahmsdorfs verrückte Idee  ihren Lesern zumuten wollte.

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Am 21. und 22. Februar 2016 richtet die Hanns-Seidel-Stiftung im Kloster Banz ein Seminar mit dem Titel „Aktuelles zum Klimawandel“ aus. Als Vortragender mit dabei ist auch Gerd Ganteför. Weitere Informationen und das Programm finden Sie hier (pdf hier).

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Alljährlich treffen sich in Davos auf dem Weltwirtschaftsforum international führende Wirtschaftsexperten, Politiker, Intellektuelle und Journalisten, um über aktuelle globale Fragen zu diskutieren. Vom 20.-23. Januar 2016 war es wieder soweit. Im Gegensatz zu alarmistischen Prognosen aus dem Klimawandel-Aktivisten-Camp beeindruckten die Teilnehmer durch eine realistische Einschätzung der Gefahrenlage. In einer Umfrage unter Firmenchefs schaffte es die vermeintliche Klimakatastrophe nicht in die oberen Gefahrenränge, wie The Guardian am 20. Januar 2016 schrieb:

Climate change fails to top list of threats for business leaders at Davos
Geopolitical uncertainty, over-regulation and cyber attacks among biggest threats to business, survey of CEOs finds. The high profile UN summit on climate change in Paris appears to have had little impact on the decision making and worries of global business leaders. Despite concerns about its impact on extreme weather events, such as recent flooding in the UK, climate change failed to register near the top of the list of business threats, according to a survey of 1,400 CEOs from around the world compiled by PricewaterhouseCoopers (PwC) and published at Davos this week. Instead, over-regulation was listed as the biggest threat to business (by 79% of CEOs), followed by geopolitical uncertainty (74%) and other key threats including cyber attacks (61%). In contrast, climate change and environmental damage was mentioned as a threat to business growth by just 50% of CEOs.

Natürlich hatte auch der Schauspieler Leonardo DiCaprio seinen Auftritt in Davos. Er reiste standesgemäß mit seinem Privatjet an, um den verdutzten Konferenz-Teilnehmern dann in seiner Rede nahezulegen, das Fliegen und den Genuß von fossilen Brennstoffen einzuschränken. Hochkurios. Kurz darauf reiste DiCaprio (vermutlich wiederum mit seinem Jet) nach Rom, wo er den Heiligen Vater traf, um mit ihm ebenfalls den klimaschändlichen exzessiven Lebenswandel der Menschheit zu erörtern. Vielleicht ist ihm bei dieser Gelegenheit auch die Beichte abgenommen worden. Thema könnte dabei seine Flugsucht gewesen sein. In Kanada hat man zwischenzeitlich DiCaprios Pseudoaktivismus kräftig satt. Ein Grünenpolitiker rief den Schauspieler dort dazu auf, seine fragwürdige Mobbingkampagne gegen ganze Gesellschafts- und Industriezweige zu beenden.

 

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