Günstige Elektroautos für alle!

Nach Annalena Baerbock durfte nun auch Olaf Scholz von der SPD sich den Fragen von Zuschauern in der Wahlkampf-Arena in Lübeck in der Gollan-Werft bei der ARD stellen. Auch hier konnten Zuschauer im Publikum und zugeschaltet teilnehmen. Die Sendung ist in der ARD-Mediathek noch bis 07.09.2022 zu sehen.

(Abbildung: Screenshot ARD-Mediathek)

Wie erwartet ruhig, man könnte fast sagen einschläfernd, beantwortete Olaf Scholz die Publikumsfragen. Der SPD-Mann ist in etwa so aufregend wie der Blick in ein Aquarium mit Goldfischen, das auf 6 Grad Celsius heruntergekühlt wurde, aber, das ist halt seine Art. Er verspricht sich so eindeutig weniger häufig als die Grüne Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock, die bei ihrem Auftritt wieder einige Aussetzer hatte (z. B. Pendemie), weil sie offenbar Gedanken und Stimme nicht problemlos synchronisiert bekommt.

Insgesamt lässt sich sagen, dass die Bandbreite der Fragen etwas anders war als bei der Grünen Kandidatin. Die ARD lässt sich die Fragen vorher schicken, hat also auch eine gewisse Lenkung der Sendung. Es ging bei Scholz u. a. um Bundeswehr, Mindestlohn, Ausbildung, Rente, Innere Sicherheit, Bafin, Pflege, Ahrtal-Hilfe und weitere Themen.

Natürlich waren auch Klima und Verkehr ein Thema. Eine Zuschauerin stellt die Frage, warum sich Scholz als Klimakanzler zeige, obwohl Wissenschaftlerinnen doch gesagt haben, wir erreichen unsere Klimaziele nicht mit diesem Datum 2038 als Kohleausstieg. Hier zeigt sich einmal mehr die Crux beim Gendern, selbst nach mehrmaligen Abspielen der Stelle kann man keine Pause erkennen, es muss davon ausgegangen werden, die Dame meinte ausschließlich weibliche Wissenschaftler, denn dem Binnen-I hört man es nicht an, es wäre zudem auch einfach falsches Deutsch. Aber vielleicht muss eine Studentin Mitte 20, die sich für das Klima interessiert, einfach so sprechen?

Scholz drosselte daraufhin den Scholzomaten, die ohnehin schon langsame Sprechgeschwindigkeit wurde nochmals abgebremst. Es seien ja immerhin Sozialdemokraten vor 20 Jahren gewesen, die das Erneuerbare-Energien-Gesetz eingeführt haben. Stimmt, es hat seitdem mehr als 500 Mrd. Euro gekostet, die Strompreise gehen dennoch durch die Decke und werden es weiterhin tun. Deutschland wird vom Stromexportland zu einem Importeur von Strom. Die berühmte Kugel Eis von Jürgen Trittin, die die Energiewende einen Haushalt im Monat kosten soll, bekommt man mittlerweile nicht mal mehr durch eine Haustür, so groß dürfte sie sein.

Dummerweise haben wir eine derartig volatile Stromversorgung, dass Strom billig, oft sogar mit Geld dazu, ins Ausland verklappt werden muss, weil einfach zu viel vorhanden ist, während Importe gesalzene Preise haben, weil es einen Mangel gibt. Jeder Kaufmann weiß eigentlich, dass wenn er eine Ware teuer einkauft und die gleiche Ware billig verkauft, er kein gutes Geschäft macht. Außer man hat trottelige Helfer, die die Differenz dann irgendwie bezahlen. Diese Trottel sind in diesem Fall die deutschen Stromkunden.

Als Kanzler würde er dafür sorgen, dass Genehmigungsverfahren für Windkraftanlagen nicht mehr 6 Jahre sondern nur 6 Monate dauern. Wie dabei Umweltschutzaspekte berücksichtigt werden sollen und auch gleichzeitig Grundsätze des Rechtstaats gewahrt werden, das bleibt rätselhaft. Windkraftverbände dürfen schon mal den Sekt kaltstellen, denn der Trend ist gerade der Freund der SPD. Drei Wochen vor der Bundestagswahl müsste tatsächlich schon die Hölle zufrieren, wenn sie nicht Teil einer Regierung nach der Wahl wird. Aber, Scholz will auch Leitungen ausbauen. Irgendwie verpasste er es der Zuschauerin zu sagen, dass es sein könnte, dass Deutschland auch vor 2038 aus der Kohle aussteigt. Da musste die Moderatorin etwas nachhelfen.

Die nächste Frage in dieser Thematik kam zum Thema Batterien. Die Zuschauerin merkte an, dass die Produktion und die Entsorgung von vermutlich immer mehr Batterien große CO2-Fußabdrücke hinterlassen. Die Wissenschaft sieht es ihrer Meinung nach auch so. Scholz zog einen Joker, es gäbe auch Wissenschaft, die das anders sieht. Aha! Der Kandidat hofft offensichtlich auf Innovationen, um zukünftig weniger CO2 bei der Batterieproduktion zu haben und weniger riskante (O-Ton) Rohstoffe. Das sind aber allenfalls Hoffnungen und beim aktuellen Stand hilft es nicht, um die Bedenken der Fragestellerin zu zerstreuen.

Der letzte Fragesteller zu dem Thema Energie und Verkehr war ein Bäckermeister. Er unterlag dem weitverbreiteten Irrtum, dass kleine Familienbetriebe der Mittelstand sind. Nein, sind sie nicht. Es sind fast immer Kleinunternehmen, es sei denn sie machen mehr als 1 Million Euro Umsatz im Jahr. Wie auch immer, der Bäckermeister machte sich Sorgen, dass er sich kein Elektroauto leisten könne. Für ihn hatte Scholz die gute Nachricht, dass Elektroautos nach dem Auslaufen der Förderung im Jahr 2025 ganz sicher günstiger werden und dann dem Verbrenner ganz sicher in nichts mehr nachstehen in Sachen Preis.

Was er nicht sagt, das sind die Strompreise im Jahr 2025. Sie könnten bei einem Anhalten der Entwicklung einen Preisvorteil beim Verbrauch wieder wettmachen. Aber vielleicht geht Scholz davon aus, dass durch die Steigerungen bei fossilen Kraftstoffen dank steigender CO2 Preise das Delta möglicherweise dann noch größer ist? Vielleicht ist die Botschaft an den Bäcker daher: Sie werden sich ab 2025 ein Elektroauto leisten müssen, weil ihr Verbrenner dann unbezahlbar geworden ist für Sie. Günstige Elektro-Autos für alle, so fasst der Moderator Andreas Cichowicz das dann zusammen.

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Das Schüren von Ängsten Schamloser Stimmenfang mit Hochwasser-Opfer

Von Dipl.-Kfm. Hans Bommer

Verfolgt man die Presse und das Fernsehen der letzten Tage kommt man zu dem Ergebnis, dass es Politiker/innen und Menschen gibt, denen jedes Mittel recht ist, um Ängste zu verbreiten. So benutzen sie dazu die schreckliche Hochwasser-Katastrophe im Ahrkreis, die Toten und die Verwüstungen und geben die Schuld dem von Menschen gemachten Klimawandel. Gleichzeitig versuchen sie bei den verängstigten Bürgern den Eindruck zu erwecken, als ob sie mit einer rigorosen Umweltschutz-Politik (Verbote, CO2-Steuer, Stromkostenerhöhungen, Branchenvernichtung usw.) solche Ereignisse verhindern zu können. Die Wahrheit und ein Blick in die Geschichte der Vergangenheit passen nicht in ihre Ängste- und Stimmenfang-Konzepte. Deshalb werden die Fakten verschwiegen.

Fakt ist: Das Hochwasser 1804 im Kreis Ahrweiler war, gemessen an der Bevölkerungsdichte, noch verheerender als das von 2021. Gemäß den Nachforschungen von Dr. Hans Frick starben damals 63 Menschen, 79 Pferde und Zugrinder, andere Tiere wurden nicht gezählt; 129 Wohnhäuser und 162 Scheunen/ Ställe, 18 Mühlen und fast alle Brücken wurden weggerissen. Schwerbeschädigt wurden 469 Wohnhäuser, 234 Scheunen und Ställe, 3 Brücken , 2 Mühlen. Hinzu kommen Tote und Schäden in den benachbarten Regionen. Die Menschen haben danach keine Vorkehrungen getroffen.

Am 13.06.1910 gab es wieder eine schwere Hochwasserkatastrophe im Ahrkreis, jedoch in etwas geringeren Ausmaßen. Die Menschen haben wiederum keine Maßnahmen getroffen, die die Folgen von Hochwasser entschärfen. 1804 gab es weder Flugzeuge noch Autos mit Verbrennungsmotoren. Es gab auch keine Öl- und Gasheizungen. Es war schlicht weg eine Naturkatastrophe, wie sie sich in den vergangenen Jahrtausenden immer wieder ereigneten. Die Sturmflut an der Nordsee am 16.01.1219 kostete 36.000 bis 50.000 Menschen das Leben. 1613 starben bei der Thüringischen Sintflut 2.261 Menschen usw. (Liste von Hochwasser-Ereignissen) Politiker/innen und Menschen, die die Hochwasserkatastrophe 2021 im Ahrkreis mit dem Klimawandel begründen, haben kein anderes Interesse als Ängste zu schüren und auf dem Rücken der Hochwasser-Toten und –Geschädigten Stimmen zu gewinnen für eigennützige Zwecke. Ich nenne das schamlos und verlogen.

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Leserzuschrift zum kürzlichen Blog-Beitrag von Reinhard Storz „Der Traum des Pharao als Rezept für die Lösung von Problemen bei der Energiewende“:

Sehr geehrte Damen und Herren,

Prinzipiell gebe ich Herrn Storz in allen angeführten Punkten recht. Eine Energiewende ohne Speicher kann und wird nicht funktionieren. Die Forderung nach bedeutenden Stromspeicherkapazitäten ist also völlig richtig und sinnvoll. Die Frage ist jedoch ob das überhaupt machbar ist. Einige kurze Überlegungen führen leider zu einem verheerenden Ergebnis.

Nach Abschaltung der Kernkraftwerke und der Kohlekraftwerke gibt es in Deutschland noch eine gesicherte Leistung an Gaskraftwerken von ca. 30 GW. Die gesicherte Leistung der “Erneuerbaren“ beträgt bei Biomasse etwa 5 GW, bei Wasserkraft etwa 1,5 GW, bei Windenergie etwa 0,5 GW (on- und offshore) und 0 GW bei Solarstrom, da es jeden Abend dunkel wird. Dazu kommen z.Zt. noch Übertragungskapazitäten aus dem Ausland von etwa 15 GW. Die alten Ölkraftwerke lasse ich jetzt mal raus, die werden sicherlich auch bald stillgelegt. Zusammen sind das 52 GW an gesicherter Leistung, wenn alle Gaskraftwerke auf Volllast laufen und im Ausland genug Strom aus Kern- und Kohlekraftwerken vorhanden ist.

Die Höchstnetzlast in Deutschland liegt bei knapp 85 GW. Diese kann man durch Abschaltung von Industrieanlagen noch ein wenig reduzieren, vielleicht um 8 GW, sodass unter dem Strich (85-52-8) eine Last-Lücke von mindestens 25 GW entsteht. Das ist mit viel Zuversicht gerechnet, andere rechnen mit 30 oder gar 40 GW. Eine Skalierung von Windkraft- und Solaranlagen bringt übrigens nur minimale Verbesserungen bei der gesicherten Leistung (Wind mal 3 gibt 1 GW mehr, Wind mal 5 gibt 2GW mehr). Rechnen wir einfach mit 25 GW weiter, die wir mittels Batteriespeichern vorhalten möchten.

Das aktuellste Projekt dazu ist die Big Battery der LEAG in Schwarze Pumpe, Brandenburg. Die hat auf Fussballfeldgröße eine Leistung von 50 MW und eine nutzbare Kapazität von 53 MWh. Die ist also nach einer guten Stunde Vollastbetrieb leer. Um von 50 MW auf 25 GW Leistung zu kommen benötigt man also 500 Big Batteries. Allerdings sind alle 500 nach einer guten Stunde (genau sind es 63,6 Minuten) leer. Der Tag hat aber 24 Stunden, also benötigt man für 25 GW Speicherleistung über 24 Stunden ungefähr 12000 (tatsächlich 11321 wegen der 63,6 Minuten) Big Batteries. Wie lange dauert eine Dunkelflaute? Eine Woche? 10 Tage oder gar 2 Wochen? Da streiten die Experten. Wir nehmen, ganz voller Zuversicht, mal 5 Tage an, wohl wissend, dass es u. U. auch dreimal so lange dauern kann. Dann benötigen wir 5 mal 11321 also 56605 Big Batteries. Die können nun wirklich 5 Tage lang über 24 Stunden 25 GW Leistung ins Netz bringen.

Ach ja, was kostete die Big Battery denn eigentlich? Die LEAG sagt 25 Millionen Euro. Ob da die staatlichen Zuschüsse schon rausgerechnet sind? Wir multiplizieren auf jeden Fall 56605 Big Batteries mit 25 Millionen Euro und erhalten 1,415 Billionen Euro. Holla, das ist aber eine Zahl. Das Bruttoinlandsprodukt lag 2019 in Deutschland bei 3,9 Billionen Euro. Mehr als ein Drittel (36,3%) des Bruttoinlandsproduktes nur für Batteriespeicher? Oder ungefähr 17000 Euro für jeden der 83 Millionen Einwohner? Ich fürchte wir werden uns das nicht leisten können. Wenn wir von 14 Tagen für eine mögliche Dunkelflaute ausgehen müssten wir mehr als das Bruttoinlandsprodukt für Batteriespeicher ausgeben. Das zeigt wie irrsinnig der Gedanke daran ist. Ach ja, die Big Battery braucht natürlich auch Platz. 6820 Quadratmeter nimmt sie ein. Bei 56605 Anlagen sind das zusammen 386 Quadratkilometer. Die Stadt München benötigt nur 310 Quadratkilometer einschliesslich eines Olympiastadions, einer Fußballarena und diverser Industrieanlagen von BMW, Linde etc. Ob so ein Flächenfraß vertretbar ist?

Also ist das Thema Batteriespeicher in großem Maßstab schon erledigt.

Dann vielleicht doch das Wundermittel Wasserstoff oder die Weiterentwicklung Power2Gas (P2G). Nun, wir zahlen aktuell eine EEG Umlage von ca. 6,5 Cent auf den gesamten Strom, der in Deutschland abgenommen wird. Dazu noch einige andere “Glücklichmacher“ auf unserer Stromrechnung mit denen wir Verbraucher z.B. die Stromkosten der energieintensiven Industrie subventionieren (die zahlen nämlich keine EEG Umlage) oder den mangels Abnehmern vergebens produzierten Wind- und Solarstrom.

Auf jeden Fall sammeln wir seit Jahren etwa 6,5 Cent von 100 % des Stroms ein und geben diesen Betrag dann an die Produzenten von “Erneuerbaren“, die damit ungefähr 40 des Stroms herstellen.100 durch 40 mal 6,5 Cent sind 16,25 Cent. Im letzten Jahr waren es 50 % Anteil der “Erneuerbaren“ während die Gesamtmenge an Strom deutlich zurück ging. Die EEG-Umlage hätte eigentlich in diesem Jahr deshalb auf 9,5 Cent steigen müssen. Aber das hätte ja schlecht in ein Wahljahr gepasst. Also wurden 3 Cent ausgelagert und nun als CO2 Steuer nach dem “Verursacherprinzip“ eingezogen. Diese Steuer fliesst dann in den großen Topf der EEG Umlage. So wendet man nicht nur Energie sondern auch Kosten und lässt am Ende trotzdem immer die gleichen Leute bezahlen. 100 durch 50 mal 9,5 ergibt 19 Cent pro KWh für die “Erneuerbaren“ Stromproduzenten. Wir sponsern also jede KWh Strom aus “Erneuerbaren“ mit 16,5 bis 19 Cent. Dazu kommt für die Windmüller und Solarfarmer nochmals der Erlös an der Strombörse. Der liegt im Schnitt bei 3 bis 4 Cent pro KWh. Jede KWh an “erneuerbarer“ Energie kostet tatsächlich also zwischen 20 und 23 Cent.

Bekannt ist weiterhin der bescheidene Wirkungsgrad einer Wasserstoff-Stromwirtschaft. Elektrolyseure produzieren aus grünem Strom grünen Wasserstoff. Danach sind im gewonnenen Wasserstoff noch 65% der ursprünglichen Energie übrig. Weiter geht’s mit Verdichtung oder Verflüssigung wegen Transport und Lagerung. Nach einem Komprimieren sind noch ungefähr 55 %, nach einer Verflüssigung noch ungefähr 45 % der ursprünglichen Energie übrig. Dann kommen Transport, Umfüllung, Speicherung und Speicherentleerung dazu, die einzeln nicht sehr energieintensiv sind aber zusammen die ursprüngliche Energie nochmals reduzieren. Beim verdichteten Wasserstoff bleiben etwa 45% übrig, beim verflüssigten knapp 40 % der ursprünglichen Energie. Die gehen dann zur Wiederverstromung in eine Brennstoffzelle.

Ganz am Ende bleibt Strom mit einer Restenergie von 20 bis 22 % des Ausgangswertes übrig. Sie müssen also 5 KWh grünen Strom in das System reingeben um am Ende ungefähr eine KWh grünen Speicherstrom herauszubekommen. Sowas nenne ich eine Energie-Vernichtungsanlage. Nach unserer Rechnung oben müssen sie also Strom für 5 mal 20 bis 23 Cent reinstecken, also 1 bis 1,15 um am Ende eine KWh Speicherstrom zu bekommen. Da ist aber noch keine Investition bezahlt. Kein Elektrolyseur, kein Verdichter oder Überflüssiger, kein Transporter, keine Pipeline kein Tank, kein Lager, keine Brennstoffzelle, keine Arbeiter, Planer und Betreiber und natürlich auch noch keine Strom- und Umsatzsteuer. Man braucht kein Prophet zu sein, um recht schnell erkennen, dass ein Preis von weniger als 2 Euro pro KWh Speicherstrom recht unwahrscheinlich erscheint. Naja, die Stromsteuer von 2,05 Cent pro KWh wird Vater Staat uns doch gnädigerweise für den sauberen Strom erlassen, oder?

Bei P2G wird das auch kaum besser sein. Hier wird der Wasserstoff nicht gleich verdichtet oder verflüssigt sondern mit CO2 (möglichst direkt aus der Luft) zu Methan umgewandelt. Das ist viel einfacher zu benutzen und Energieverluste beim Transport und bei der Lagerung sind wesentlich kleiner als bei reinem Wasserstoff. Da es weitgehend dem Erdgas entspricht kann es problemlos in das bestehende Erdgasnetz eingespeist werden. Da müssten nur noch ein paar Pipelines und Kavernen hergerichtet werden. Die Rückverstromung könnte in bestehenden Gaskraftwerken erfolgen. Allerdings dürfte der Gesamtwirkungsgrad von P2G im ähnlichen Bereich wie bei reinem Wasserstoff bewegen, also um 20 bis 22 %. Auch hier müssten 5 KWh Strom ins System gesteckt werden um eine KWh Speicherstrom zu erhalten.

Ebenfalls müsste auch hier die gesamte Prozesskette von Elektrolyse über Methanisierung, Verdichtung, Transport bis zur Speicherung neu aufgebaut und betrieben werden. Ausserdem müssten hier auch noch neue Gaskraftwerke in einer Größenordnung von 25 GW gebaut werden. Da diese möglicherweise nur wenige Stunden im Jahr laufen dürfte dann die Position Umlage “Vorhalten von sporadisch benötigter Kraftwerksleistung“ in der Stromrechnung steigen. Da wird der Preis pro KWh Speicherstrom auch über 2 Euro liegen.

Das Fazit: auch Wasserstoff als Stromspeicher werden wir uns kaum leisten können. Zumindest nicht in absehbarer Zeit, bis irgendein Naturwissenschaftler eine geniale Idee zu einem Speicher hat, für die er dann selbstverständlich einen Nobelpreis bekommen wird.

Das sind leider keine guten Aussichten für die Zukunft der Stromwirtschaft. Hier steht mal wieder die Ideologie vor dem Fachwissen. Die deutsche Energiewende ist eigentlich schon jetzt vor die Wand gefahren. Sie hat zu höchsten Stromkosten geführt ohne das eigentliche Ziel, nämlich die CO2 Reduktion auch nur annähernd zu erreichen. Ideologen, bar jeglicher Kenntnisse in Natur- oder Ingenieurwissenschaften, prägen heute die öffentliche Meinung. Warnende Stimmen aus der Energiewirtschaft werden ignoriert und mit banalem, realitätsfernem Wunschdenken abgeschmettert. Die Frage, ob es in den kommenden Jahren zu einem großen, flächendeckenden Blackout in Deutschland kommen wird stellt sich gar nicht mehr. Die Frage ist wann der große Blackout kommt, der ein unbeschreibliches Chaos verursachen und der Menschenleben kosten wird.

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Alex Reichmuth im Nebelspalter am 7.9.2021:

Wissenschaftlicher Frontalangriff auf den Weltklimarat

Der Einfluss der Sonne auf die Erderwärmung ist grösser als behauptet. Das ist das Fazit einer Studie von 23 Forschern aus 14 Ländern. Die Publikation unterstellt dem IPCC, wichtige Messreihen ausser Acht gelassen zu haben.

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