Grünstrom-Paradoxon: Produktion immer günstiger, Verbraucherpreise steigen aber stetig

Auch in Kalifornien kommt es zu einem Grünstrom-Paradoxon. Grüne Stromquellen produzieren dem Vernehmen nach immer günstiger Strom. Aber, das schlägt sich nicht in sinkenden oder wenigstens stabilen Strompreisen nieder. Michael Shellenberger thematisiert es auf Twitter. In 10 Jahren haben sich die Preise 42-78% nach oben bewegt in Kalifornien. Und sie werden weiter steigen nach den Prognosen.

Schon im August 2020 hatte Shellenberger bei Forbes über die Schwierigkeiten im Netz von Kalifornien geschrieben. Anders als Deutschland hat der US-Bundesstaat keine Nachbarn, die im Falle eines Falles (noch) einspringen können. Die Nachbarn haben nämlich ebenfalls Probleme mit den volatilen Stromquellen.

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Videotipp: Der Kanal Breaking Lab informiert sehr unaufgeregt u.a. über Themen wie Windkraft oder auch Kernenergie. Es werden dort neueste technische Entwicklungen vorgestellt und erklärt. Um Windkraft in der Zukunft geht es in diesem Video.

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Hart ins Gericht geht der BUND mit dem Ministerpräsidenten von NRW und Kanzlerkandidaten der CDU Armin Laschet.

„Anlässlich des heutigen Festakts der nordrhein-westfälischen Landesregierung unter CDU-Ministerpräsident und Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet zum Zukunftsvertrag für den Strukturwandel im Revier erklärt Olaf Bandt, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND): 

„Armin Laschet versucht sich in seiner Rolle als Kanzlerkandidat der Union als Klimaschützer und Modernisierer zu inszenieren. Doch anstatt der von der Braunkohle geschundenen Region eine ökologische Zukunftsperspektive zu bieten, setzt er allein auf Show. Der heutige Festakt zur Unterzeichnung des Revierpakts ist zutiefst zynisch, denn gleichzeitig lässt der CDU-Chef und Ministerpräsident es zu, dass weiter Dörfer für die Braunkohle zerstört und Menschen gegen ihren Willen umgesiedelt werden.“

Ob die rot-grüne Regierung unter Ministerpräsidentin Kraft ebenso gescholten wurde? Sie hatte schließlich den Braunkohleabbau im Hambacher Forst seinerzeit genehmigt.

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RWE-Anleger fordern raschen Kohleausstieg:

„Bei Deutschlands größtem Stromerzeuger dringen Aktionäre auf einen schnelleren Kohleausstieg. „Mit einem CO2-Ausstoß von knapp 69 Millionen Tonnen im Jahr 2020 ist RWE immer noch ein Emissions-Schwergewicht in Europa“, kritisierte die Spezialistin für Nachhaltigkeit von der Sparkassen-Fondstochter Deka Investment auf der virtuellen Hauptversammlung.“

Weiterlesen bei der Tagesschau.

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Der ehemalige UN Generalsekretär Ban Ki Moon äußert sich in einem Gastbeitrag beim Handelsblatt. Dabei geht er kunterbunt durch die bekannten Klima-Warnmeldungen.

„Wo man auch hinschaut – die immer gravierenderen Folgen der Klimakrise sind nicht mehr zu übersehen: von sinkenden Inseln im Pazifik und Waldbränden in den USA oder Australien bis hin zu tropischen Wirbelstürmen, die an den Küsten Asiens wüten. In Afrika hängt die Existenz von Millionen Kleinbauern davon ab, dass es genügend regnet, doch die Wetterbedingungen werden immer unberechenbarer.“

Auf Hintergründe geht der ehemalige Führer der UNO leider nicht ein. Im Gegenteil, wild werden Länder wie Somalia mit Bürgerkriegsproblemen und Klimathemen in einen Topf geworfen. Selbst eine Heuschreckenplage wird dem Klima angelastet. Dabei hätte er es besser wissen können. Die ZDF Meteorologin Katja Horneffer erklärte die Plage, ganz ohne Klimaalarm, wir berichteten.

Man könnte Ban Ki Moon ohnehin fragen, wo sein Beitrag war, das Thema Überbevölkerung und Bürgerkriege am Horn von Afrika anzugehen als er Generalsekretär war. Ihm geht es um 100 Mrd. Dollar, die die westlichen Länder aufbringen sollen, um unter anderem die Einwohner untergehender Inseln zu kompensieren. Auch solche wie die Malediven, die zahlreiche neue Flughäfen bauen und vermutlich nicht für Wasserflugzeuge. Vielleicht ja auch nur, um die Bewohner in Kürze evakuieren zu können.

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Eine Nominierung für den Auweiha Award 2021 hat sich die Grüne Politikerin Sylvia Kotting-Uhl verdient. Aus dem Plenarprotokoll 19/220 des deutschen Bundestages:

„Allein Ihre Unfähigkeit, sich unter Energieversorgung etwas anderes als Grundlast vorzustellen, das ist so von gestern wie Sie selbst. Die Zukunft wird flexibler sein, spannender, ja, auch anspruchsvoller: nicht mehr nachfrage-, sondern angebotsorientiert.“

Wir wissen nicht, wie Frau Kotting Uhl, die übrigens Germanistik, Anglistik und Kunstgeschichte studiert hat, an den Vorsitz des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit gelangt ist. Es mag Gründe gegeben haben und sei es nur der Proporz. Vielleicht hat Kunstgeschichte geholfen, denn es ist in der Tat eine Kunst den Mindestbedarf an Strom, den ein Land benötigt für gestrig zu erklären. Diesen Bedarf gab es immer und es wird ihn auch immer geben. Physik lässt sich auch ideologisch nicht überlisten.

Interessant ist allerdings der Hinweis auf die Angebotsorientierung beim Strom. Es hört sich an wie Zuteilung, je nach Verfügbarkeit. Stimmen die Grünen ihre Wähler schon einmal ein auf die Zukunft?

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Infosperber 23.4.2021:

Wirtschaftlicher Druck höhlt journalistische Prinzipien aus

Der Fall von Filz in der Velobranche ist frappant. Aber die Trennung von PR und redaktionellem Inhalt wird überall aufgeweicht.

Journalismus und interessengebundene Öffentlichkeitsarbeit sind strikt zu trennen. Dieses Prinzip leitet mich seit Beginn meiner journalistischen Tätigkeit. Im Pressebüro Index, einer Gemeinschaft von freien Journalisten, die ich 1979 mit andern gründete, verboten wir uns Gründungsmitgliedern in den Statuten jegliche PR-Tätigkeit.

Weiterlesen bei Infosperber

Beim Spiegel schreibt jetzt ein ehemaliger Greenpeace-Chefredakteur mit. Die meisten Spiegel-Leser werden gar nicht mitbekommen, dass hier Lobby und Journalismus fließend ineinander übergehen.

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Phys.org am 23.4.2021:

The effects of solar flares on Earth’s magnetosphere

Planet Earth is surrounded by a system of magnetic fields known as the magnetosphere. This vast, comet-shaped system deflects charged particles coming from the sun, shielding our planet from harmful particle radiation and preventing solar wind (i.e., a stream of charged particles released from the sun’s upper atmosphere) from eroding the atmosphere.

While past studies have gathered substantial evidence of the effects that solar wind can have on Earth’s magnetosphere, the impact of solar flares (i.e., sudden eruptions of electromagnetic radiation on the sun) is poorly understood. Solar flares are highly explosive events that can last from a few minutes to hours and can be detected using X-rays or optical devices.

Researchers at Shandong University in China and the National Center for Atmospheric Research in the U.S. have recently carried out a study investigating the effects that solar flares can have on Earth’s magnetosphere. Their paper, published in Nature Physics, offers new valuable insight that could pave the way towards a better understanding of geospace dynamics. Geospace, the portion of outer space that is closest to Earth, includes the upper atmosphere, ionosphere (i.e., the ionized part of the atmosphere) and magnetosphere.

Weiterlesen bei Phys.org

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Pressemitteilung der University of Texas at Austin vom 23.4.2021:

Climate-friendly microbes chomp dead plants without releasing heat-trapping methane

The tree of life just got a little bigger: A team of scientists from the U.S. and China has identified an entirely new group of microbes quietly living in hot springs, geothermal systems and hydrothermal sediments around the world. The microbes appear to be playing an important role in the global carbon cycle by helping break down decaying plants without producing the greenhouse gas methane.

„Climate scientists should take these new microbes into account in their models to more accurately understand how they will impact climate change,“ said Brett Baker, assistant professor at The University of Texas at Austin’s Marine Science Institute who led the research published April 23 in Nature Communications.

The new group, which biologists call a phylum, is named Brockarchaeota after Thomas Brock, a pioneer in the study of microbes that live in extreme environments such as the hot springs of Yellowstone National Park. Sadly, Brock died April 4. His research led to a powerful biotech tool called PCR, which is used, among other things, in gene sequencing and COVID-19 tests.

„The description of these new microbes from hot springs is a fitting tribute to Tom’s legacy in microbiology,“ Baker added.

So far, Brockarchaeota have not been successfully grown in a laboratory or imaged under a microscope. Instead, they were identified by painstakingly reconstructing their genomes from bits of genetic material collected in samples from hot springs in China and hydrothermal sediments in the Gulf of California. Baker and the team used high-throughput DNA sequencing and innovative computational approaches to piece together the genomes of the newly described organisms. The scientists also identified genes that suggest how they consume nutrients, produce energy and generate waste.

„When we looked in public genetic databases, we saw that they had been collected all around the world but described as ‚uncultured microorganisms,'“ said Valerie De Anda, first author of the new paper, referring to specimens collected by other researchers from hot springs in South Africa and Wyoming’s Yellowstone, and from lake sediments in Indonesia and Rwanda. „There were genetic sequences going back decades, but none of them were complete. So, we reconstructed the first genomes in this phylum and then we realized, wow, they are around the world and have been completely overlooked.“

The Brockarchaeota are part of a larger, poorly studied group of microbes called archaea. Until now, scientists thought that the only archaea involved in breaking down methylated compounds—that is, decaying plants, phytoplankton and other organic matter—were those that also produced the greenhouse gas methane.

„They are using a novel metabolism that we didn’t know existed in archaea,“ said De Anda. „And this is very important because marine sediments are the biggest reservoir of organic carbon on Earth. These archaea are recycling carbon without producing methane. This gives them a unique ecological position in nature.“

A phylum is a broad group of related organisms. To get a sense of just how large and diverse phyla are, consider that the phylum Chordata alone includes fish, amphibians, reptiles, birds, mammals and sea squirts. The phylum Arthropoda, which accounts for about 80% of all animals, includes insects, arachnids (such as spiders, scorpions and ticks) and crustaceans (crabs, lobsters, shrimp, and other tasty sea denizens).

In July 2020, Baker, De Anda and others suggested the possible existence of several new phyla among the archaea, including Brockarchaeota, in a review article in Nature Microbiology. This latest study adds more than a dozen new species to Brockarchaeota, describes their metabolism and demonstrates that they are indeed a distinctly new phylum.

In addition to breaking down organic matter, these newly described microbes have other metabolic pathways that De Anda speculates might someday be useful in applications ranging from biotechnology to agriculture to biofuels.

Paper: Nature Communications (2021). DOI: 10.1038/s41467-021-22736-6

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Leserzuschrift von Dipl. Ing. Martin Krohn zur Klimaschau #32:

Von den Klimaalarmisten wird immer wieder vor Kipppunkten gewarnt. Bei Überschreitung solcher Kipppunkte soll das (Klima)system außer Kontrolle geraten und Gegenmaßnahmen unwirksam, bzw. deutlich aufwendiger werden. Solche Kipppunkte wurden in der Klimaschau im Bezug auf den westantarktischen Pine Island Gletscher benannt.

Ich bin immer wieder erstaunt, dass in der jetzigen Zeit solche Kipppunkte auftreten sollen. Das aktuelle Klima ist doch in der historischen Betrachtung eher mittelmäßig. In der Vergangenheit nach der letzten Eiszeit gab es bereits deutlich wärmere Perioden, welche dann auch lange Zeiträume (über 1000 Jahre) angehalten haben. Da insbesondere auch die Dauer solcher (Warm)Phasen eine große Rolle spielt, hätte es in früheren Perioden erst recht zu solchen Kipppunkten kommen müssen.  Dann würde die Welt heute wahrscheinlich völlig anders aussehen. Projiziert man die heutigen Aussagen der Klimaalarmisten in die Vergangenheit, müsste ein Großteil der Tierarten mittlerweile ausgestorben sein, incl. des Menschen.

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