Greenpeace: Mein Name ist Hase, ähhh Kaiser

Erinnert sich noch jemand an das EM-Spiel Deutschland – Frankreich in München am 16.06.2021?  Ein Aktivist von Greenpeace flog seinerzeit mit einem Motorgleitschirm in das Stadion, ließ einen großen Ball fallen, kurvte eine Runde durch das Stadion, um anschließend bei der Landung noch zwei Zuschauer zu verletzen. Wir berichteten seinerzeit darüber. Mit großem Glück verfing sich der Pilot nicht in den Seilen der Spidercam, die diagonal durch das Stadion an Seilen befestigt ist. Für Greenpeace war es ein PR- Desaster. Man beeilte sich hinterher zu erklären, dass alles ganz anders geplant war. Wer allerdings die Aufnahmen von dem Flug gesehen hat, der wundert sich über solche Aussagen. Das sah alles absolut geplant aus.

Wir haben seinerzeit ja schon einmal darauf hingewiesen, dass diese Aktion eine prima Blaupause für Terroristen gewesen ist. Die müssen nur etwas auf den Schirm pinseln und schon lassen mögliche Scharfschützen den Finger vom Abzug. Das Redaktionsnetzwerk Deutschland hat sich im Nachklapp mit dem Thema Greenpeace beschäftigt. Dazu wurde auch einer der Geschäftsführer, Martin Kaiser befragt. Bei seinen Aussagen bleibt einem echt die Spucke weg.

Da ist zunächst die Anmerkung, dass er von der gefährlichen Aktion in München nichts wusste und sie erst aus dem Fernsehen erfahren hat. Wenn dem so ist, dann hat Martin Kaiser seinen Beruf als Geschäftsführer gründlich missverstanden. Am Ende haftet er unter Umständen. Und allein schon aus diesem Grund sollte ein Geschäftsführer immer wissen, was in seinem Betrieb passiert und geplant ist. Aber viel erschütternder ist seine Einstellung zu Gesetzen. Die scheinen nicht für Greenpeace zu gelten.

“Es sind zwei Dinge, die man wissen muss, wenn man verstehen will, wie auch Greenpeace selbst auf solche Aktionen schaut. „Aktivistinnen und Aktivisten überschreiten nicht bewusst Gesetze, sondern deren Motivation ist: Wir treten ein für höherwertiges Recht und die Umsetzung dieses Rechts.“ Im Kampf für das Klima glauben sie sich selbst im Recht – auch wenn sie dabei mit anderen Gesetzen kollidieren.”

Ein höherwertiges Recht?! Dürfte man damit auch rauben und stehlen? Wahrscheinlich schon. Und ein „höherwertiges Recht“ kann sich jeder zur Not selbst basteln, wozu braucht man schon eine Justiz und Gesetze, die durch ein Parlament gehen? Ist das schon Verachtung oder Verhöhnung von Demokratie? Sprachlos macht auch der Hinweis von Kaiser, dass man ja kurz vorher die Polizei angerufen hätte. Damit wird die Blaupause für Terroristen noch vollständiger. Vor dem nächsten Anschlag nach gleichem Muster besser noch mal die Polizei anrufen: Hallo, wir sind es Greenpeace, alles gut. So oder so, hier ist mit Menschenleben gespielt worden, entweder mit dem Leben des Fliegers oder dem der Zuschauer. Der Geschäftsführer des Vereins, der das zu verantworten hat, zuckt nur pflichtbewusst mit den Schultern.

“Martin Kaiser verurteilt die Aktion in München. „Das hätte nicht passieren dürfen“, sagt er. „Wir haben davon gelernt.“ Erfahren habe er übrigens von der Aktion selbst erst, als er sich im Fernsehen eigentlich das EM-Spiel anschauen wollte. Die Aktivistinnen und Aktivisten arbeiteten eigenständig, besprochen würden mit ihm lediglich Themen und Ziele von Kampagnen.”

Die Frage ist, was hätte nicht passieren dürfen? Die gesamte Aktion oder die Landung des Gleitschirmfliegers im Stadion? Man kann nur hoffen, dass die Justiz auch gegen Kaiser ermittelt und er nicht derartig billig aus der Nummer kommt. An Unterstützern scheint es Greenpeace trotz solcher Aktionen nicht zu mangeln. RND spricht von 80 Millionen Euro an Spenden, die allein in Deutschland hereinkommen.

Aber noch etwas ist interessant. Ähnlich wie die Deutsche Umwelthilfe ist Greenpeace Deutschland ein “closed shop”. Gerade einmal 40 Mitglieder hat der Verein. Die Förderer können nicht Mitglied werden, allenfalls Fördermitglied. Geld abliefern und Klappe halten lautet das Motto. Demokratische Prozesse, die „normale“ Vereine über Jahreshauptversammlung, Gremien und Wahlen zu Gremien haben, finden hier hinter verschlossenen Türen statt. Einfluss durch Mitglieder ist offensichtlich nicht erwünscht, lästige Nachfragen auch nicht, da bleibt man lieber unter sich.

Spätestens nach der Gleitschirm-Aktion hätte sich ein Verantwortlicher in einem normalen Verein den Fragen und der Kritik stellen müssen. Bei Greenpeace Deutschland ist das nicht passiert, wie auch? Übrigens, Greenpeace hat ja unmittelbar nach der Aktion gelobt, die ganze Sache aufzuklären. Der Verein hat sich zwar bei seinen Fördermitgliedern für die gefährliche und total bescheuerte Aktion entschuldigt. Die Öffentlichkeit wartet aber nach wie vor auf eine schlüssige Erklärung über die misslungene Aktion. Nun, wem Gesetze eigentlich egal sind, dem dürfte auch Aufklärung egal sein. Hauptsache man ist raus aus den negativen Schlagzeilen. Hinterher erinnert sich ohnehin kein Mensch mehr daran. Außer vielleicht in diesem Blog.

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Schein und Sein
Die Naturschutzinitiative weist in einer Erklärung anlässlich der UN-Biodiversitätskonferenz auf die Notwendigkeit von Schutzflächen hin. Auch die deutsche Umweltministerin Schulze findet das gut, allerdings ist Deutschland mit 6,3% sehr weit entfernt von dem 30% Ziel. Einige Bundesländer unter Regierungsbeteiligung der Grünen sind zudem sogar deutlich entfernt von den durchschnittlichen 6,3%.

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Darum können E-Autos nicht einfach abgeschleppt werden. T-Online hat einen Artikel zu den Tücken dabei:

“Anders als bei Benzin- oder Dieselautos können E-Fahrzeuge mit einer leeren Batterie nicht einfach so von anderen Fahrzeugen abgeschleppt werden. Der Grund: Beim Abschleppen bewegen sich die Räder, wodurch Energie im Elektromotor entsteht.

Da der Elektromotor nun wieder mit Strom versorgt wird, könnte er anspringen. Ist dabei das Bordsystem jedoch ausgeschaltet, so erhöht sich die induzierte Spannung im Inneren der Elektronik. Je stärker diese Induktionsspannung ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass es bei dem Abschleppvorgang zur Überspannung und somit zu Schäden an der Steuerungselektronik kommt.

Ist der Akku des E-Autos vorgeladen, kann der Bordcomputer eingeschaltet und das Fahrzeug abgeschleppt werden.”

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Die Gießerei Ohm und Häner hat sich im Jahr 2008 entscheiden von Gas auf Strom umzusteigen. Diese Entscheidung bringt das Unternehmen jetzt in große Bedrängnis. Die Sendung Plusminus (zu sehen auf YouTube) beschreibt die Situation und auch, wie groß die Stromlücke zukünftig wird.

(Abbildung: Screenshot YouTube)

(Abbildung: Screenshot YouTube)

Sehr eindringlich auch die Schilderung des Chemieproduzenten Follmann aus Minden. Dessen Geschäftsführer sagt, seine Kunden im Ausland sehen es nicht ein, die deutsche Energiewende über höhere Preise der Follmann-Produkte mitzufinanzieren. Sie greifen dann auf Konkurrenz-Produkte zurück.

Das Unternehmen leidet zudem unter Stromausfällen. Ausfälle bedeuten, dass halbfertige Produkte entsorgt werden müssen. Beim letzten Ausfall betrug der Schaden 100.000 Euro. Vollmann hat daher Dieselgeneratoren im Einsatz, um seine Anlage kontrolliert herunterzufahren beim nächsten Ausfall. Das ist alles weit davon von den Erzählungen entfernt, dass die Energiewende nur eine Sache des Willens ist.

Die Redaktion dieser Sendung gibt allerdings dem zu geringen Ausbau der Grünen Stromquellen die Schuld an der Misere. Offenbar verdrängt man dort erfolgreich, dass es immer wieder Phasen mit einem geringen Anteil an Grünem Strom gibt. Bei Windstille werden auch doppelt so viele Windkraftanlagen nicht mehr Strom liefern. Erstaunlich, dass man bei Plusminus nicht weiterdenkt und das auch nicht bei den Interviewpartner hinterfragt.

Die unvermeidliche Claudia Kemfert darf in dem Beitrag auch einen Vers aufsagen. Und siehe da, das böse Erdgas, das eben noch bekämpft wurde (”braucht Deutschland nicht“) ist dann plötzlich wieder gut genug, dass man das Füllen der Speicher fordert. Und natürlich spielt sie die böse Russen-Karte. Aber hier spielt sie falsch, denn Russland hat seine Lieferverpflichtungen eingehalten, es wurde offenbar nicht genügend Gas bestellt.

Es bestand unerschütterliches Vertrauen, dass der Wind schon wehen wird, das tat er in 2021 aber nicht oder nur teilweise. Bei Leistungen von weniger als 500 MW Windkraft in der Nacht nutzt Deutschland auch eine Verdoppelung der Windkraftleistung bei einem Bedarf von 40 GW nicht wirklich. Auch Claudia Kemfert wird die Physik nicht besiegen, gegen die Mathematik hatte sie ja schon lange verloren.

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Pressemitteilung von EnergieVernunft Mitteldeutschland e.V. und Vernunftkraft vom 19.10.2021:

Forderungen an die Klima- und Energiepolitik der nächsten Bundesregierung

Fachleute von SPD, CDU und FDP fordern Maßnahmenpaket um der Energiepreisexplosion entgegenzusteuern

Berlin, 19. Oktober 2021: Angesichts der besorgniserregenden Gas- und Strompreisentwicklung haben heute Klima- und Energiefachleute von SPD, CDU und FDP sowie Energieexperten und Vertreter von Verbänden Kritik an der deutschen Klima- und Energiepolitik geübt und gleichzeitig ein Maßnahmenpaket gefordert, welches die Empfehlungen des IPPC aufgreift, um die energetische Basis der Bundesrepublik zu sichern.

„Explodierende Energiepreise und Versorgungsengpässe sind vor allem ein Zeichen des Mangels und vor diesem Hintergrund ist die Stilllegung der letzten sechs Kernkraftwerke in den nächsten 14 Monaten unverantwortlich“, erklärt der frühere Umweltsenator von Hamburg, Prof. Dr. Fritz Vahrenholt (SPD). „Vielmehr sollte den Empfehlungen des IPCC gefolgt werden, d.h. die Nutzung von Kernkraft und CCS-Technologien“, so Vahrenholt weiter.

Scharfe Kritik an der deutschen Energiewende übt auch der frühere Wirtschaftsminister von Sachsen-Anhalt Dr. Horst Rehberger (FDP). Sie habe eine dramatische De-Industrialisierung eingeleitet. „Preiswerte und sichere Energie ist für eine wettbewerbsfähige Industrie unverzichtbar. Teure und unsichere Energieversorgung nötigt Unternehmen, in andere Länder abzuwandern, die mit Kohle und Kernenergie wettbewerbsfähige Produktionen ermöglichen“.

Dass Windräder auch ökologisch höchst problematisch sind, erläutert der Agrarwissenschaftler Prof. Dr. Wolfgang Merbach (CDU). Zudem betont er, dass die Rettung des Weltklimas von deutschem Boden aus illusorisch ist und dem deutschen Alleingang in der Klima- und Energiepolitik keine Nation folgen wird.
„Ein Weiter-so ist ein Irrweg. Denn wenn nicht entgegengesteuert wird, werden unvorstellbar hohe Preiseffekte und großflächige Versorgungseinschränkungen die Folge sein“, führt der Kraftwerksingenieur und Buchautor Frank Hennig aus.

„Dass die Klima- und Energiepolitik der Bundesregierung scheitern muß – an den Gesetzen der Physik, an den Gesetzen der Ökonomie und an den Gesetzen der mathematischen Statistik “, erläutert der Sprecher von über 1.000 Bürgerinitiativen gegen Windkraftanlagen in der Bundesrepublik, Dr. Ing. Detlef Ahlborn.
Den in der Anlage beigefügten Forderungskatalog halten die Teilnehmer der Pressekonferenz für die anstehenden Koalitionsverhandlungen und die künftige Klima- und Energiepolitik für unverzichtbar.

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