Floridas Küstenmarschen wachsen dem Meeresspiegel hinterher

Wer hat es gesagt?

„Einige Klimaaktivisten sind ja sogar bereit, für den Kampf gegen die Erwärmung die Demokratie einzuschränken. Und was geschieht, wenn in Zukunft irgendwelche Fanatiker fordern, Kriege gegen solche Staaten zu führen, die sich weigern, ihre Kohlekraftwerke abzuschalten?“

(   )  SIPRI, Stockholmer Friedensforschungsinstitut

(   )  Reinhard Kardinal Marx, kath. Kirche

(   )  Sebastian Vettel, Rennfahrer

(   )  Uli Hoeness, Fussball-Experte

(   )  Hans von Storch, Klimaforscher

(   )  Volker Beck, Grüne

(   )  Michel Friedman, Ex-Mitglied des CDU-Bundesvorstandes

(   )  Margot Kässmann, evang. Kirche

(   )  Maybritt Illner, ZDF

(   )  Angela Merkel, jetzt CDU

(   )  Walter Scheel, FDP

Die Auflösung gibt es ganz unten in diesem Blogartikel.

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Die Grönlandgletscherschmelze aus dem Spiegel (wir berichteten) schlägt in den sozialen Netzwerken voll durch. Auf Twitter scheint ZDF Meteorologe Özden Terli bereits jede Hoffnung aufgegeben zu haben. Anders ist sein sarkastischer Ton kaum zu verstehen.

Sein Mitaktivist, Professor Volker Quaschning, sieht Hamburg bereits absaufen. Immerhin bemüht er sich das Wort „langfristig“ zu benutzen.

Andere Studien, die zu anderen Ergebnissen kommt, werden von beiden nicht  genannt. Warum auch? In der eigenen Blase lebt es sich gut. Alles andere stört da nur. Warum, so fragt man sich, sollten denn jetzt noch Klimaschutzmaßnahmen ergriffen werden, wenn auch dieser Kipp-Punkt bereits erreicht wurde? Laufen solche dramatischen Äußerungen dem Ziel von mehr Umweltschutz bzw. Naturschutz nicht komplett entgegen, weil es gar nicht schrill genug sein kann in Sachen Alarm? Ob Terli und Quaschning nicht merken, dass sie ihrer Sache keinen guten Dienst erweisen?

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Blackout in Kalifornien. Das Land setzt u. a. auch auf Sonnenstrom. Wenn die Sonne allerdings untergeht, die Nachfrage aber hoch bleibt, dann gibt es Probleme, in diesem Fall musste der Strom abgeschaltet werden. Der US Bundesstaat hat gerade sehr hochsommerliche Temperaturen und in den USA sind Klimaanlagen deutlich verbreiteter als in Deutschland. Der Stromausfall betraf 2 Millionen Kalifornier. Weiterlesen bei Bloomberg. +++

Offenbar plant Polen den Einstieg in die Atomenergie. Das Land nutzt momentan Kohle zur Produktion von Strom. Das beschert dem Land einen sehr hohen CO2-Ausstoß bei der Stromgewinnung. Am 18.08.2020 um 12:00 lag der Wert doppelt so hoch wie in Deutschland. Dennoch gibt es Zeiten, in denen Deutschland Strom aus Polen importiert. 2033, so lautet der Plan soll der erste Reaktor in Polen ans Netz gehen.

Es ist erstaunlich, dass im Hochsommer in Deutschland (wieder 18.08.2020 12:00) nur etwa 1/3 der theoretischen Kapazität von Solarstrom genutzt werden kann. Bewölkung reicht aus, um diesen schlechten Wert zu erreichen. Noch gravierender sieht es beim Wind aus. Auch hier wieder eine Momentaufnahme zum gleichen Zeitpunkt. Es werden nur 4,4% der theoretischen Leistung erreicht. Knapp 50% der Strom-Produktion machen konventionelle Kraftwerke aus, der Rest kommt durch Biomasse, Wasserkraft und Importe. Diese 50% wären, sofern konventionelle Kraftwerke irgendwann komplett wegfallen, zu ersetzen. Die wichtige Frage ist, wie das geschehen soll? Die Antwort der Anhänger von Erneuerbaren Energien lautet stets, dass noch mehr Anlagen für Erneuerbare Energien gebraucht werden. Das befreit aber nicht von der nicht bedarfsgerechten Produktion von Strom. Ohne Speicher, in welcher Form auch immer, wird es in Zukunft Probleme geben.

Im Vereinigten Königreich ist der japanische Hitachi Konzern in Gesprächen über den Bau von zwei Atomkraftwerken.

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Wird der Bahnverkehr der erste Bereich, in dem sich Wasserstoff durchsetzt? Die WELT berichtet vom Rückgang des Bestands von Dieselloks und dem Zuwachs von Loks mit Wasserstoff als Energieträger bis 2024 für die nicht elektrifizierten Strecken. Wasserstoff spielt auch eine große Rolle bei verschiedenen Leuchtturmprojekten in Norddeutschland. Reallabore sollen die Alltagstauglichkeit von verschiedenen neuen Technologien testen. Der Bund fördert solche Projekte. Weiterlesen in der WELT.

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Eine chinesische Expedition hat nun einen knapp 145 m langen See-Sedimentkern gewonnen, der Informationen zur Klimaentwicklung auf dem Tibet-Plateau der letzten 150.000 Jahre enthält:

A Chinese expedition team has broken the country’s record for extracting the longest lake sediment core sample on the Qinghai-Tibet Plateau. The scientists said this will help reconstruct a record of the Earth’s climate and environment over the past 150,000 years. Led by the Institute of Tibetan Plateau Research under the Chinese Academy of Sciences (CAS), the expedition team obtained the sediment core with a length of 144.79 meters at a depth of 153.44 meters in Lake Namtso. Previously, the maximum drilling depth achieved in China’s plateau lakes was 114.9 meters. The drilling operation Monday marks the first time for the country to achieve a lake drilling depth of 150 meters, said Wang Junbo, head of the expedition team. A sediment core is a tube of mud collected from the bottom of lakes. Scientists can use such cores to interpret long-term cycles in the Earth’s climate.

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Der Meeresspiegel steigt, allerdings haben sich auch die Ablagerungsraten in einigen Küstengebieten erhöht, was die Küste stabilisiert. Eos berichtete im April 2020:

Florida Coastlines Respond to Sea Level Rise

For more than a century, carbon burial rates have been increasing on some southern Florida coasts. Scientists now verify this trend and propose an explanation. Sea level rise is one of climate change’s hallmarks. Rising seas threaten coastal populations and can damage coastal ecosystems. Some ecosystems, though, appear to be building themselves up as the water rolls in.
In coastal mangroves and marshes, dead plant matter like leaves and roots does not decompose as it does in drier environments. Instead, it is “buried” in the wet ground. For some of these coastal wetlands, the burial rates seem to be increasing.

Weiterlesen in Eos.

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Antwort auf „Wer hat es gesagt“ vom Blogbeginn:

Es war der Klimaforscher Hans von Storch

Quelle: spiegel.de (zahlungspflichtig)

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