Erwärmung des 20. Jahrhunderts bekommt Konkurrenz: US-Forscher finden 46 starke natürliche Erwärmungsereignisse in antarktischem Eiskern

Einzigartig und noch nie dagewesen, so wird die Erwärmung des 20. Jahrhunderts gerne charakterisiert. Insgesamt ist es in dieser Zeit global 0,6°C wärmer geworden. Dazu kommen dann noch etwa 0,2°C aus der Spanne 1850-1900. Aber ist diese Erwärmung wirklich so außergewöhnlich wie oftmals behauptet? Jackson Davis von der University of California in Santa Cruz und sein Co-Autor Peter Taylor haben sich den berühmten Vostok-Eiskern aus der Antarktis vorgenommen und für die vergangenen gut 10.000 Jahre auf Temperatursprünge hin untersucht. Dabei fanden sie gleich 46 Episoden während der sich die Temperatur um jeweils mehr als 0,74°C pro Jahrhundert steigerte (Abbildung 1). Und das ganze spielte sich wohlgemerkt in vorindustrieller Zeit ab, ganz ohne Zutun menschengemachten Kohlendioxids.

Ein toller Fund, der möglichst vielen Wissenschaftlern bekannt gemacht werden sollte, so dass die Ergebnisse in der weiteren Forschung berücksichtigt werden können – möchte man meinen. Die Autoren reichten das Manukript zunächst bei der Zeitschrift Science ein, deren Herausgeber das Thema jedoch „nicht ausreichend interessant genug“ fand. Auch Nature lehnte eine Publikation ab und wollte ebenfalls nicht einmal seine Reviewer für das Manuskript bemühen. Das Fachmagazin Nature Climate Change ließ das Manuskript immerhin für den Begutachtungsprozess zu. Offenbar stammten die Reviewer jedoch aus der Klimamodellierungsbranche und erklärten die dokumentierten, natürlichen Erwärmungsschübe kurzerhand zu nichtssagendem, statistischem Rauschen. Alles andere hätte überrascht, denn Klimamodelle ohne größere vorindustrielle CO2-Veränderungen können ja gar keine Temperatursprünge erzeugen, da die Klimawirkung der Sonne und anderer natürlicher Mechanismen mutwillig minimiert wurde. Und wenn dann in der Natur natürliche Klimazyklen auftreten, dann muss es halt Rauschen sein. So einfach geht das.

Letztendlich haben sich also alle drei großen Zeitschriften geweigert, die neue Studie zu drucken. Zum Glück gibt es aber das Internet. Die Zusammenfassung der interessanten Arbeit gibt es auf WUWT, wo auch das pdf kostenlos heruntergeladen werden kann.

Abbildung 1: Temperaturentwicklung der Antarktis im Bereich des Vostok-Eiskerns für die Zeit von 12.000 bis 2500 Jahre vor heute. Rote Pfeile markieren natürliche Erwärmungsereignisse von mehr als 0,74°C pro Jahrhundert. Die obere Zahl gibt den Erwärmungsstart an, in Jahren vor heute. Blaue Pfeile repräsentieren schwächer ausgeprägte Erwärmungsereignisse. Quelle: WUWT.

 

Siehe auch Beitrag auf EIKE.

 

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