Dieter Nuhr Jahresrückblick 2021

Kurz vor Weihnachten meldet sich regelmäßig der Kabarettist Dieter Nuhr in der ARD und blickt auf das Jahr zurück. Das war auch für 2021 der Fall und neben dem Thema Corona war auch das Klima wieder einmal dran.

(Abbildung: Screenshot ARD Mediathek)

Wir habe hier ein Transkript der Sendung, bzw. von Teilen davon, weil sie in 6 Monaten aus der Mediathek der ARD verschwindet. Damit soll auch über den Termin festgehalten werden, wie Nuhr das Jahr 2021 sah. Seit seiner Kritik an Fridays For Future und auch an Greta Thunberg gilt Nuhr als Hassfigur in gewissen Kreisen. Regelmäßig wird in sozialen Netzwerken dazu aufgerufen, seinen Sender anzuschreiben, er möge die Sendung absetzen. Wir sind auf der Cancel-Culture-Skala schon sehr weit oben angekommen. Hier also in Auszügen Nuhrs Sicht auf das Thema Klima:

„Die größte Überraschung (bei der Bundestagswahl) war aber die Generation der Erstwähler. Bei der angeblichen Friday-For-Future-Generation hat nur jeder 4. Grün gewählt, gleichauf mit der FDP, die sogar noch paar Stimmen mehr hatte. Für das Klima muss das gar nicht so schlecht sein, weil sich ja alle Parteien die Rettung des Klimas vorgenommen haben. Leider vergeblich, schade, aber ich meine das ernst, weil, ich finde es toll, wenn wir den Klimawandel stoppen könnten. Leider – das ist von Deutschland aus nicht zu machen, schade, denn was viele nicht wissen, man kann bei der Bundestagswahl nicht die Weltherrschaft erringen. Das war für viele eine überraschende Erkenntnis. Es wäre schön, aber…leider, leider, selbst wenn wir unser Land in ein Sumpfbiotop umbauen und die Bevölkerung durch Frösche ersetzen, was im nächsten Jahr passieren könnte, wir wissen es noch nicht. Selbst dann würde ich das Klima nicht messbar abkühlen.

Ich hätte im Wahlkampf gern mal erfahren was die Parteien nicht zur Verhinderung, sondern für das Leben mit dem Klimawandel tun wollen. Das wird nämlich die beherrschende Frage der nächsten Jahrzehnte sein. Wir werden nämlich die schrecklichen Katastrophen wie dieses Jahr in Ahrweiler im Juli nicht durch Wärmepumpen oder Elektroautos verhindern, sondern durch starkregentaugliche Kanalisation und Überflutungsflächen managebar machen.

Spätestens seit dem Klimagipfel in Glasgow durfte völlig klar sein, dass wir das 1,5 Grad Ziel verfehlen werden. Wer schlau war, wusste es auch schon vorher. Die Staatschefs von Russland und China sind gar nicht erst erschienen, das ging, ja klar, terminlich nicht. Xi Jinping musste noch eine Buntwäsche machen. Vlademir Putin hatte noch Pfandflaschen zurückzubringen – das konnte man nicht verschieben. Meine Hoffnung war der amerikanische Präsident, der hatte eine Superidee, der sagte: „May God save the planet“ und dann ist er eingeschlafen. Naja, einer muss es ja machen, ich fürchte, sich auf Gott zu verlassen ist schon bei der Pest in die Hose gegangen.“

“Es sterben übrigens jetzt schon 5 Millionen Menschen jedes Jahr am Wetter. 1/10 aller Todesfälle lassen sich auf extreme Temperaturen zurückführen. 90% übrigens, weil es zu kalt ist. Das fand ich mal interessant. Es gibt jetzt schon zusätzlich 116.000 Hitzetote jedes Jahr, kein Scherz, aber auch 283.000 weniger Tote durch Kälte – macht insgesamt 167.000 Untote. Es sterben 4,5 mal so viele Menschen an Kälte wie an Hitze auf dieser Welt und das Barcelona Institut of Global Health sagt dazu, die Daten legen nahe, dass die Gesamtzahlt der Toten in den nächsten Jahren abnehmen wird. Das ist doch mal eine gute Nachricht.

Die Sendung ist noch bis zum 22.06.2021 in der ARD-Mediathek abrufbar.

+++

Wohnen Sie zufällig im Kanton Luzern und haben Fragen zum Klimawandel? Dann haben Sie Glück. Zentralplus am 19.12.2021:

Kanton hat neue Website veröffentlicht Klimawandel: Jetzt sollen die Luzerner Fragen stellen

Der Klimawandel beschäftigt auch bei uns im Kanton Luzern. Wieso eigentlich? Was hat der Klimawandel mit uns zu tun? Auf einer neuen Webseite gibt der Kanton Antworten auf die wichtigsten Fragen – und fordert Luzerner auf, ihre eigenen Fragen dazu zu stellen.

Weiterlesen auf Zentralplus

+++

Frank Bosse in der Epochtimes:

Die Korallen vor Ostafrika, dem Untergang geweiht?

Forscher und Medien prophezeien das Absterben von Korallen um Madagaskar bis 2070. Unser Gastautor unterzieht die zugrundeliegende Studie einem Faktencheck.

Eine Agenturmeldung erschrickt die Leserschaft: „Sämtliche Korallenriffe im westlichen Indischen Ozean drohen abzusterben“. Ist damit das Ende der afrikanischen Korallen besiegelt?

Die Meldung bezieht sich auf diese Studie, die eine ganze Reihe von Risiken beleuchtet wie z. B. Überfischung in den kommenden Jahren, die die Korallenriffe bedrohen. Wie sich der Fischfang in den nächsten 50 Jahren entwickeln wird, steht allerdings in den Sternen.

Von ganz besonderem Interesse ist der klimatische Zusammenhang, er wird in den Meldungen auch in den Vordergrund gerückt, da man hier Klimamodelle zur Anwendung bringen kann.

„Wird das Wasser zu warm, kommt es zur Korallenbleiche.“

In der Tat werden immer wieder solche Korallenbleichen beobachtet, sie treten vermehrt bei Wassertemperaturen über 30° Celsius auf. Das passiert hin und wieder örtlich im Pazifik, vor allem bei El-Niño-Ereignissen. Nun also wird der totale Zusammenbruch in 2070 vorhergesehen.

Weiterlesen in der Epochtimes

+++

Die elektrifizierte Gesellschaft. Klima gerettet? Nicht ganz. BBC am 13.9.2021:

Climate change: Electrical industry’s ‚dirty secret‘ boosts warming

It’s the most powerful greenhouse gas known to humanity, and emissions have risen rapidly in recent years, the BBC has learned.

Sulphur hexafluoride, or SF6, is widely used in the electrical industry to prevent short circuits and accidents.

But leaks of the little-known gas in the UK and the rest of the EU in 2017 were the equivalent of putting an extra 1.3 million cars on the road.

Levels are rising as an unintended consequence of the green energy boom.

Weiterlesen bei der BBC

+++

This is Money am 4.11.2021:

Volvo says emissions from making EVs can be 70% higher than petrol models – and claims it can take up to 9 YEARS of driving before they become greener

Volvo claims carbon-intensive production for battery and steel makes its C40 EV more polluting to manufacture than an XC40 with a petrol engine

It says at current global electricity mix, it needs to be driven almost 70k miles – 9 years based on average UK mileage – to offset its higher production emissions

This can be reduced to less than 30k miles if EVs are charged with green energy

It has called on world leaders to accelerate the clean energy investment

Swedish maker is publishing emissions transparency reports for all EVs released

Weiterlesen bei This is Money

+++

Space Weather Prediction Center der NOAA:

Space Weather Impacts On Climate

All weather on Earth, from the surface of the planet out into space, begins with the Sun.  Space weather and terrestrial weather (the weather we feel at the surface) are influenced by the small changes the Sun undergoes during its solar cycle.  

The most important impact the Sun has on Earth is from the brightness or irradiance of the Sun itself. The Sun produces energy in the form of photons of light. The variability of the Sun’s output is wavelength dependent; different wavelengths have higher variability than others. Most of the energy from the Sun is emitted in the visible wavelengths (approximately 400 – 800 nanometers (nm)).  The output from the sun in these wavelengths is nearly constant and changes by only one part in a thousand (0.1%) over the course of the 11-year solar cycle.

At Ultraviolet or UV wavelengths (120 – 400 nm), the solar irradiance variability is larger over the course of the solar cycle, with changes up to 15%. This has a significant impact on the absorption of energy by ozone and in the stratosphere. At shorter wavelengths, like the Extreme Ultraviolet (EUV), the Sun changes by 30% – 300% over very short timescales (i.e. minutes). These wavelengths are absorbed in the upper atmosphere so they have minimal impact on the climate of Earth. At the other end of the light spectrum, at Infrared (IR) wavelengths (800 – 10,000 nm), the Sun is very stable and only changes by a percent or less over the solar cycle.

The total wavelength-integrated energy from sunlight is referred to as the Total Solar Irradiance (TSI). It is measured from satellites to be about 1365.5 Watts/m2 at solar minimum to 1366.5 Watts/m2 at solar maximum. An increase of 0.1% in the TSI represents about 1.3 Watts/m2 change in energy input at the top of the atmosphere. This energy is scattered, reflected, and absorbed at various altitudes in the atmosphere, but the resulting change in the temperature of the atmosphere is measurable. It should be noted that the change in climate due to solar variability is likely small, but more research needs to be done.

There are other types of space weather that can impact the atmosphere. Energetic particles penetrate into the atmosphere and change the chemical constituents. These changes in minor species such as Nitrous Oxide (NO) can have long lasting consequences in the upper and middle atmosphere, however it has not been determined if these have a major impact on the global climate of Earth.

The duration of solar minimum may also have an impact on Earth’s climate. During solar minimum there is a maximum in the amount of Cosmic rays, high energy particles whose source is outside our Solar system, reaching earth. There is a theory that cosmic rays can create nucleation sites in the atmosphere which seed cloud formation and create cloudier conditions. If this were true, then there would be a significant impact on climate, which would be modulated by the 11-year solar cycle.

+++

Watson am 22.10.2021:

Sturmtief „Hendrik II“ als Folge des Klimawandels? Ein Experte ordnet ein

[…]

Doch sind schwere Stürme wie diese direkte Folgen des Klimawandels?

„Nicht zwangsläufig“, so Dr. Philip Lorenz vom Deutschen Wetterdienst zu watson. Starke Stürme, die in Europa auftreten, würden sich dabei oft über der Meeresoberfläche des Atlantiks bilden, so der Meteorologe. Denn die Auswirkung für die Geburt eines Sturms ist Wasserdampf. An der Meeresoberfläche verdampft Wasser und steigt mit der warmen Luft in die Atmosphäre auf.

Gegenläufige Effekte bei Stürmen durch den Klimawandel

Dabei gibt es zwei Prozesse, wie die steigenden Temperaturen einen Effekt auf das Entstehen von Stürmen haben kann: Beim ersten Prozess erwärmen sich die Polargebiete durch den Klimawandel stärker. Das führt dazu, dass der Temperaturgegensatz zwischen Tropen und Polargebieten schwächer wird, wodurch sich auch nur vereinzelt Stürme bilden könnten. „Bei diesem ersten Prozess würde die Anzahl der Stürme durch den Klimawandel somit weniger werden“, erklärt Lorenz weiter.

Weiterlesen bei Watson

+++

Pressetext am 9.11.2021:

Kohle mit Baumwollfäden entsalzt Meerwasser

Energieversorgung wird von der Sonne übernommen – Dürreregionen profitieren am meisten

Forscher um Andrea Fratalocchi an der King Abdullah University of Science and Technology http://kaust.edu.sa/en nutzen Kohle zur Entsalzung von Meerwasser. Als Energiequelle dient dabei ausschließlich solare Wärme, was das Verfahren vor allem für Regionen mit starker Sonneneinstrahlung, die nicht oder nicht ausreichend mit Strom versorgt werden, interessant macht.

Weiterlesen bei Pressetext

+++

Dr. Ludwig Neidhart:

Menschengemachter Klimawandel – zwischen Fakten und Religionsersatz

Das pdf finden Sie hier. Zum Autor hier.

+++

Johannes Gutenberg-Universität Mainz am 9.11.2021:

Kohlendioxidausstoß bei der Zementproduktion kann langfristig drastisch reduziert werden

Mainzer Chemiker entwickeln Methode zur Herstellung von Zement durch Vermahlen anstelle des umweltschädlichen Brennens von Kalk / Überführung vom Labormaßstab auf industrielles Niveau denkbar

Globale Erwärmung und bezahlbares Wohnen sind zwei dominierende Themen der öffentlichen Debatte. Klimaschutz erreicht man durch Reduktion des Treibhausgases Kohlendioxid (CO₂). Wohnraum schafft man durch verstärkten Wohnungsbau. Dazu braucht es Beton, den wichtigsten Baustoff unserer modernen Welt. Beton erscheint auf den ersten Blick unproblematisch: Er enthält keinerlei fossile Brennstoffe, er ist ungiftig und schwimmt nicht als Plastikmüll in den Ozeanen. Aber der Eindruck täuscht, denn die Zementherstellung ist derzeit mit einem Anteil von rund 8 Prozent beziehungsweise 2,7 Milliarden Tonnen jährlich der größte industrielle Emittent an den weltweiten CO₂-Emissionen, die durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe – meist Kohle – beim Brennen mit Temperaturen um 1.000 Grad Celsius und Sintern bei etwa 1.450 Grad Celsius entstehen.

Beton ist vielseitig einsetzbar, preiswert, sprichwörtlich hart und er lässt sich in fast jede beliebige Form gießen. Er besteht im Prinzip nur aus Sand, Kies, Wasser und dem Bindemittel Zement, der wiederum aus Kalk, Ton und einigen anderen Komponenten gebrannt wird und beim Aushärten stabile Kalziumsilikat-Hydrate bildet, die für die Eigenschaften des Betons verantwortlich sind.

Im Brennen des Kalks (CaCO₃) liegt jedoch genau das Problem, denn hier wird für jedes produzierte Molekül Kalziumoxid (CaO), den sogenannten „gebrannten Kalk“, ein Molekül des Treibhausgases CO₂ freigesetzt. Bei einer Weltjahresproduktion von rund 4,5 Milliarden Tonnen Zement sind das immerhin rund 2,7 Milliarden Tonnen CO₂. Dies entspricht etwa der Hälfte der CO₂-Emissionen aus dem Verkehr. China ist für etwa 50 Prozent, Deutschland für circa 1,5 Prozent der Emissionen durch die Zementproduktion verantwortlich.

Klimaschädliches Kalkbrennen wird durch Vermahlen des Rohkalks mit Natriumsilikat umgangen

Chemiker der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) haben nun eine Methode entwickelt, die den CO₂-Ausstoß der Zementproduktion langfristig drastisch reduzieren könnte. Dabei wird der Rohkalk (CaCO₃) nicht mehr in kohlenbefeuerten Brennöfen in gebrannten Kalk überführt, sondern lediglich mit festem Natriumsilikat (Na₂SiO₃) vermahlen. Durch diesen Mahlschritt wird ein „aktiviertes“ Zwischenprodukt hergestellt, das die Bestandteile des Zements in gleichmäßiger Verteilung enthält. Bei der Umsetzung mit Natronlauge bildet sich ein Produkt, das in seiner Struktur den Kalziumsilikat-Hydraten gleicht. Die Bildung der Zementpaste und das Abbinden mit Wasser laufen über eine komplexe Reaktionskaskade ab, deren Elementarschritte mit Hightechmethoden analytisch aufgeklärt werden konnten.

Während das Brennen des Kalks Temperaturen von 1.000 bis 1.500 Grad Celsius erfordert, läuft der Mahlschritt bei Raumtemperatur ab. Der mechanische Energieeintrag zur Mahlung konventionellen Zements beträgt mit 120 Kilowattstunden pro Tonne lediglich etwa 10 Prozent der Energie, die für den Brennprozess aufgebracht wird. Dies entspricht jedoch nur der Energieeinsparung – und dem damit verbundenen Ausstoß von CO₂ – durch Verbrennung fossiler Brennstoffe bei der Zementherstellung. Viel wichtiger aber ist, dass durch Umgehung des Kalkbrennens im Idealfall CO₂-Emissionen im Milliarden-Tonnen-Bereich umgangen werden könnten. Da das Mahlen ein Standardverfahren in der Zementindustrie ist, wäre die Umsetzung des Verfahrens vom Labormaßstab in industrielle Größenordnung denkbar.

Verfahren ist potenziell für großtechnische Herstellung geeignet

Die Mainzer Chemiker räumen allerdings ein, dass die Kosten- und Energieabschätzung lediglich grobe Näherungen sind und Laboruntersuchungen nicht mit einem industriellen Prozess verglichen werden können, bei dem Entwicklung, Design, Durchführbarkeit, Wartung und andere Parameter berücksichtigt werden müssen. Doch dafür sei viel Entwicklungsarbeit nötig. „Es kann sich hier um einen ersten Schritt für eine nicht-konventionelle Art der Zementherstellung, aber nicht die voll entwickelte Lösung handeln“, betont Erstautor Marcel Maslyk.

Ähnlich sehen dies auch Prof. Dr. Wolfgang Tremel und Dr. Ute Kolb von der JGU: „Das Verfahren ist potenziell geeignet, Zement für großtechnische Prozesse herzustellen“, so die beiden Gruppenleiter. „Eine Durchführung im technischen Maßstab würde aber viele Jahre benötigen und damit weder kurz- noch mittelfristig Abhilfe bei den CO₂-Emissionen schaffen können.“

+++

Wir wünschen allen Lesern und Unterstützern Frohe Weihnachten! Genießen Sie die Festtage.

Teilen: