Kurt Stukenberg vom Spiegel scheint es nicht so mit der Demokratie zu haben. Wir kennen zwar nicht sein gesamtes Essay (Wir brauchen die Grüne Null) im Spiegel, weil es dort nur mit einen Plus-Abo zu lesen ist, aber schon häufiger haben Klima-Bewegte über das Aushebeln von demokratischen Strukturen gesprochen. Die Rede war von Bürgerräten oder Ministerien mit generellem Veto-Recht. Stukenbergs Kollege Stöcker verzweifelte im Spiegel bereits am Rechtstaat, weil der ja auch die Möglichkeit bereithält, den Rechtsweg zu beschreiten.
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„Die Wasserstoff-Rebellen“ ist eine Dokumentation im rbb über die Produktion von Wasserstoff in Brandenburg. Die ist durchaus sehenswert, zeigt sie doch zum Beispiel auf, wie Bürokratie bremsend wirken kann, wie beim Unternehmer Jörg Müller, der für ein Hybridkraftwerk den selbst gebrauchten Strom mit Umlagen belegt wurde. Auch die technischen Aspekte der Dokumentation sind interessant.
Der Unternehmer Müller hat keine Zweifel, dass Deutschland seinen Wasserstoff-Bedarf selber decken kann. Wirkungsgradverluste von 75% bei der Umwandlung von Wasser mit Hilfe von Strom zu Wasserstoff scheint es für ihn nicht zu geben. Ebenso wenig scheint es ihn zu stören, dass Deutschland es momentan noch nicht einmal schafft, seinen normalen Strombedarf über Grüne Stromquellen zu decken. Woher soll dann aber zusätzlicher Strom kommen, den man für die Wasserstoffherstellung braucht? Ganz besonders vor dem Hintergrund großer Variabilität bei der Erzeugung. Wird Wasserstoff zukünftig immer noch bei Sonnenschein und viel Wind hergestellt?
Wir schauen einmal auf den Zeitraum vom 18.09.2021 bis 18.10.2021. Konventionelle Stromerzeugung musste in der Spitze fast 40 GW liefern, weil die Kombi Wind und Sonne nicht genügend lieferte.

(Abbildung: Screenshot Agora-Energiewende)
Müller geht auch davon aus, dass zukünftige Kraftwerke mehr Arbeitsplätze geschaffen werden als durch die Beendigung der Kohleverstromung verloren gehen werden. Die Dokumentation spricht auch ein weiteres Problem an. Brandenburg ist niederschlagsarm. Die Wasserstoffproduktion braucht aber viel Wasser. Noch scheint es aber keine Planungen in Bezug auf Wasser zu geben. Die Sendung ist noch bis zum 07.09.2022 in der Mediathek zu sehen.
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Kerstin Andrae vom Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft BDEW fordert die Abschaffung der EEG-Umlage.
“Welche Auswirkungen die sinkende Umlage für die Strompreise hat, hängt von mehreren weiteren Faktoren ab: Neben der EEG-Umlage gibt es zahlreiche weitere Steuern, Abgaben und Umlagen. Hinzu kommen die Netzentgelte, in denen sich auch die Investitionskosten für den für die Energiewende notwendigen Aus- und Umbau der Energienetze widerspiegeln. Der sinkenden EEG-Umlage stehen insbesondere die stark steigenden Kosten für die Beschaffung von Strom an den Großhandelsmärkten gegenüber. Nachdem in den letzten Jahren die Beschaffungskosten, die die Energieversorger für Strom zahlen müssen, relativ konstant waren, haben sich seit Jahresbeginn die Preise bei der langfristigen Beschaffung nahezu verdoppelt und bei der kurzfristigen Beschaffung sogar fast verdreifacht. Aufgrund der unterschiedlichen Beschaffungsstrategien der fast 1.400 Stromlieferanten in Deutschland lassen sich jedoch keine allgemeinen Aussagen über die Entwicklung der Strompreise treffen. Durch die langfristige und verantwortungsvolle Beschaffungsstrategie der meisten Energieversorger schlagen sich steigende Beschaffungskosten nicht 1:1 auf den Endkundenstrompreis nieder.“
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Climate Central hat schicke Grafiken mit Schieberegel, bei denen man sich für bestimmte Sehenswürdigkeiten den Wasserstand bei einer 1,5 Grad und einer 3 Grad Celsius Erwärmung der Temperatur auf der Erde ansehen kann. Wie realistisch das ist, darüber kann man vermutlich streiten. Für den Buckingham Palace in London sieht die Grafik bereits bei einer Erwärmung von 1,5 Grad Celsius (und davon sind ja bereits 2/3 erreicht) das Wasser schon am Eingangszaun und den Wachhäusern.

(Abbildung: Screenshot Sky.com/Climate Central)
Demnach müssten auf dem Weg zur Themse (ca. 400 Meter Luftlinie) schon zahlreiche Gebäude wie das Parlament oder Krankenhäuser usw. bereits jetzt unter Wasser stehen. Denken Sie daher bei einem London Besuch in nächster Zeit besser an die Gummistiefel.

(Abbildung: Screenshot Google Maps)
Die Bilder erinnern etwas an die Schockbilder auf Zigarettenpackungen. Sie sollen ihren Zweck erfüllen, weil die nächste Klimakonferenz ansteht. Skynews widmet dem Thema einen längeren Artikel.
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Umlasten nennt man das, was das PV-Magazin macht. Dort wird über die hohen Strompreise berichtet und die haben offenbar nur einen einzigen Schuldigen und das ist Erdgas.
“Die Hauptursache des Anstiegs seien jedoch die rasant gestiegenen Erdgaskosten. Dies sieht auch Bruno Burger, Leiter der Energy-Charts am Fraunhofer ISE, so. Zu Monatsbeginn lagen die Gaspreise bei 43,65 Euro pro Megawattstunde, während im vergangenen Jahr der Gaspreis bei 7 Euro pro Megawattstunde lag. Daher sei im dritten Quartal auch ein erneuter „Fuel Switch“ zu verzeichnen gewesen – dieses Mal von Erdgas zurück zur Steinkohle. Die Steinkohlekraftwerke produzierten im dritten Quartal deutlich mehr Strom und die Braunkohle war der größte Erzeuger in dem Monat. Dabei sind auch die Preise für CO2-Zertifikate im September auf durchschnittlich 60 Euro pro Tonne weiter gestiegen. Die große Differenz zu den hohen Börsenstrompreisen macht den Betrieb der Braunkohlekraftwerke dennoch rentabel, wie der Freiburger Forscher erklärt. Für die CO2-Bilanz im Stromsektor ist dies natürlich alles andere als positiv.”
Der dramatische Einbruch bei der Erzeugung von Strom durch Wind und Sonne in den ersten 9 Monaten des Jahres 2021 ist dem Artikel kein Wort werden. Mehr vom Gleichen soll es mal wieder richten.
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Wasserverband
befürchtet Kontaminierung durch Tesla
Wie bei Golem zu lesen ist,
befürchtet der Wasserverband Strausberg-Erkner, dass es bei Störfällen in der
geplanten Tesla-Batteriefabrik in Grünheide zu einer Kontamination des
Grundwassers kommen könnte. Ein Gutachten eines Ingenieurbüros hatte vor
gefährlichen Situationen gewarnt.
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Ebenfalls bei Golem ist ein Artikel über eine Schnellladestation für Züge in Tübingen zu finden.
“Die Ladestation kann mit einer Leistung von 1.200 Kilowatt laden. „Je nach Ausrüstung des Batteriezuges kann die Station einen solchen Zug in bis zu 20 Minuten voll laden. Die Akkuzüge könnten damit dann bis zu 120 Kilometer fahren, je nach Strecke“, erklärte der Leiter der Stabsstelle Bahn bei den Stadtwerken, Sebastian Jäger.”
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Eine komische Szene spielte sich in
Berlin ab, wo die drei Parteien einer möglichen Regierungskoalition
Sondierungsgespräche führten. Auf dem Weg zu den Gesprächen wurde Christian
Lindner von der FDP durch einen Sprechchor von Aktivisten von Fridays For
Future begrüßt: Unsere Zukunft ist nicht verhandelbar.
Lindner daraufhin: Doch!

(Abbildung: Screenshot Twitter)
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Leserzuschrift:
DAS SIND DIE TREIBSTOFFPREISE am 11.10.21 WELTWEIT (Quelle: globalpetrolprices.com):
Schweiz Benzin EUR 1.757
Belgique Diesel EUR 1.222
France Diesel EUR 1.296
Holland Diesel EUR 1.375
Ungarn Diesel EUR 1.428
Austria Diesel EUR 1.349
Deutschland Diesel EUR 1.492Rest der Welt:
Azerbaļdjan Diesel EUR 0,31
Egypt Diesel EUR 0,14
Ethiopie Super EUR 0,24
Bahamas Diesel EUR 0,25
Bolivie Super EUR 0,25
Brasila Diesel EUR 0,54
Chine Normal EUR 0,45
Equateur Normal EUR 0,24
Ghana Normal EUR 0,09
Groenland Super EUR 0,50
Guyane Normal EUR 0,67
Hong Kong Diesel EUR 0,84
India Diesel EUR 0,62
Indonésie Diesel EUR 0,32
Irak Super EUR 0,60
Kazakhstan Diesel EUR 0,44
Qatar Super EUR 0,15
Kuweit Super EUR 0,18
Cuba Normal EUR 0,62
Libye Diesel EUR 0,08
Malaisie Super EUR 0,55
Mexique Diesel EUR 0,41
Moldavie Normal EUR 0,25
Oman Super plus EUR 0,20
Pérou Diesel EUR 0,22
Philippines Diesel EUR 0,69
Russie Super EUR 0,64
Arabie Saoudite Diesel EUR 0,07
Afrique du Sud Diesel EUR 0,66
Swaziland Super EUR 0,10
Syrie Diesel EUR 0,10
Trinidad Super EUR 0,33
Thaļlande Super EUR 0,65
Tunisie Diesel EUR 0,49
USA Diesel EUR 0,61
Venezuela Diesel EUR 0,07
Emirats Arabes Diesel EUR 0,18
Vietnam Diesel EUR 0,55
Ukraine Diesel EUR 0,51