Deutschlandwetter: April 2022 war kälter als Durchschnitt der aktuellen Referenzperiode

Wie war der April 2022? Nach Angabe des Deutschen Wetterdienstes (DWD) war es 1,2°C kälter als der Durchschnitt der international gültigen Referenzperiode 1991-2020. Außerdem war es etwas feuchter als normal. Im Vergleich zur Spanne 1991-2020 fielen 25% mehr Niederschlag. Der DWD kann sich jedoch von der mittlerweile veralteten Referenzperiode 1961-1990 nicht trennen. Auf diese Zeitspanne bezogen war es 0,4°C zu warm und 5% zu trocken. Nun kommt schönstes Cherrypicking: Der DWD fasst das Geschehen wie folgt zusammen:

Unter dem Strich war der April etwas zu warm und bei ausgewogenem Flächenniederschlag recht sonnig.“

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Im Wahlkampf durften wir lernen, dass die Spitzenkandidatin der Grünen, Annalena Baerbock, viele Familienaufgaben auf ihren Ehemann Daniel Holefleisch übertrug. Anders gehe es nicht, sagte sie damals. Was mag sich nun wohl bei der Familie Baerbock/Holefleisch geändert haben? Daniel Holefleisch übernimmt nämlich laut Spiegel einen Posten als Mitarbeiter einer PR- und Kommunikationsfirma, Lobbyist war er vorher schon, nämlich für die Deutsche Post AG bzw. DHL.

Wie mag da wohl die berühmte Chinesische Mauer aussehen bei den beiden Ehepartnern? Family Business ist bei den Grünen nichts Neues. Wir haben bereits darüber berichtet, wie NGOs und Regierung seit der Wahl Hand in Hand gehen.

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Wenn die Energiewende vor der eigenen Haustür steht. Tim Herden vom mdr macht sich Gedanken über die Wärmepumpe des Nachbarn, die dicht am eigenen Grundstück steht, die Windkraftanlagen, die dicht an Wohnbebauung heranrücken.

“Im Februar verkündete mein Nachbar, er würde sich eine Wärmepumpe in den Garten setzen, um vom fossilen Brennstoff Gas wegzukommen. Der Standort soll direkt an unserem Gartenzaun sein. Bedenken, dass es vielleicht etwas laut sein könnte, wischte er vom Tisch. Es wäre so, als würde sich jemand im Garten unterhalten. Diese Gespräche will man allerdings auch nicht immer hören. Die Berliner Bauordnung verlangt theoretisch für Wärmepumpen einen Abstand zur Grundstücksgrenze von dreieinhalb Metern. Doch die Recherche zeigte schnell, dass die Rechtsprechung in Zeiten der Energiewende diesen Abstand durchaus verkleinert im Sinne der guten Sache.”

Herden spricht ein weiteres Thema an und das ist die bezogen auf Arbeitsplätze dürftige Aussicht beim Thema Erneuerbare Energien. Zwar bemühen sich Energiewende-Protagonisten immer vom Job-Wunder zu sprechen, in der Realität ist die Zahl der Arbeitskräfte allerdings sehr überschaubar.

“Ein anderes Problem ist schwieriger zu lösen: Die mangelnde Wertschöpfung durch Photovoltaik und Windkraft. Tagebaue und Kraftwerke sorgten bisher für Arbeitsplätze in den Regionen. Windräder und Solarpaneele brauchen aber nur wenig Wartung und damit auch kaum Arbeitskräfte.
Andererseits zeigt das Beispiel Intel bei Magdeburg, dass bei Investitionsentscheidungen immer mehr auch die Verfügbarkeit von Strom aus Erneuerbaren Energien eine Rolle spielt. Bei Aufträgen aus dem In- und Ausland fragen Geschäftspartner immer öfter CO-freie Produktion und Lieferketten nach.”

Am Ende zieht Herden dann sein persönliches Fazit.

“Da die Wärmepumpe momentan nicht lieferbar ist, hat er nun seine Liebe zur Sonnenenergie entdeckt und seinen Garten mit mobilen Solarpaneelen vollgestellt. Sie können zwar keinen Solarstrom speichern. Doch scheint die Sonne, reicht die Kapazität für eine Waschmaschinen- oder Spülmaschinenladung. Leider standen hohe Büsche der Sonne im Weg. Sie wurden auf ein Mindestmaß gestutzt jetzt in der Blüh- und Nistzeit. Die Bienen kommen nicht mehr.
Das Eichhörnchen ist verschwunden. Specht und Amseln sind für den Nestbau in freundlichere Gefilde verzogen. Er sitzt aber gern versonnen neben den Anlagen und pflegt sein gutes Gewissen. Ich höre demnächst nicht nur der Wärmepumpe zu, sondern darf auch auf Solaranlagen schauen. Manchmal fällt es schwer, sich für die Energiewende vor der eigenen Haustür zu begeistern.”

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Paris nimmt seine E-Busse aus dem Verkehr. Nach zwei Bränden wird der Betrieb von 149 Bussen des französischen Herstellers Bollore ausgesetzt. Das berichtet Techexplore. Bollore ist führend bei der Entwicklung von Feststoff-Batterien. Auch andere Bushersteller setzen auf die Technik der Franzosen.

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Weniger Sorgen wegen Brandgefahr scheint man in Norwegen zu haben. Dort ging die erste Fähre in Betrieb, die ausschließlich mit Strom betrieben wird. Die Tagesschau berichtet dazu:

“Norwegen ist bei der Elektro-Mobilität auf dem Wasser führend. Hier fährt auch die weltweit größte elektrische Autofähre. Den Passagieren gibt sie ein gutes Gefühl. „Auf einer dieselbetriebenen Fähre hört man die ganze Zeit den Lärm der Motoren. Man fühlt sich einfach irgendwie dreckiger auf einer herkömmlichen Fähre“, sagt ein Fahrgast. „Auf einer elektrischen Fähre ist es schön, an Bord zu kommen, und die Fahrt ist einfach sehr ruhig. Außerdem hat man kein schlechtes Gewissen, dass man einen ökologischen Fußabdruck hinterlässt.“

Und eine Passagierin meint: „Ich finde es für die Umwelt sehr gut, dass auch Fähren inzwischen elektrisch betrieben werden.“ Diese hier werde auch extrem viel genutzt, sie fahre sehr viele Touren pro Tag. „Deshalb ist es toll, dass sie einen E-Motor hat.“

Später ist sogar an ein autonomes Fahren der Fähre gedacht.

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In einem Podcast der Zeit unterhalten sich ein Gegner und ein Befürworter der Kernenergie. Beide Herren sind bereits über 70 und vielleicht ist der Ton in der Unterhaltung daher auch weniger schrill.

“Im Studio von Warum denken Sie das? treffen dabei zwei Menschen aufeinander, die ihr Leben mit diesem Streitthema verbracht haben. Auf der einen Seite ist Wolfgang Ehmke, 74 Jahre alt, gelernter Lehrer und Atomkraftgegner aus dem Wendland, einer der Wortführer des Widerstands gegen das geplante Endlager in Gorleben und Sprecher der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg, der sein Leben dem Kampf gegen die Atomkraft gewidmet hat. Er findet den Atomausstieg weiter richtig und hält die Diskussion um eine längere Laufzeit der Atomkraftwerke für eine „Geisterdebatte“.

Auf der anderen Seite steht Ulrich Waas, ebenfalls 74 Jahre alt. Er ist Physiker und hat bis zu seiner Pensionierung für Siemens und bei einem Kraftwerksbetreiber gearbeitet und saß in der Reaktorsicherheitskommission des Bundesumweltministeriums. Er hält den Atomausstieg technisch und wissenschaftlich und auch ökologisch für einen Fehler. Waas hat sein Leben lang für die Atomkraft geworben.”

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Es ist schon pikant, wenn das seit 2011 von den Grünen regierte Baden-Württemberg bei den so sehnlichst herbeigewünschten Windkraftanlagen im Ranking der Bundesländer ganz hinten rangiert. Die Tagesschau berichtet über den Stand der Dinge.

“Der Ausbau der Windenergie hinkt den von der Bundesregierung ausgelobten Zielen im Frühjahr 2022 stark hinterher. Wirtschaftsminister Robert Habeck will, dass mindestens zwei Prozent der Landesfläche für den Bau von klimafreundlichen Windrädern ausgewiesen werden. Derzeit erreicht gerade einmal ein Bundesland diese Vorgabe, wie eine Umfrage der Nachrichtenagentur dpa ergab.

Spitzenreiter ist demnach mit rund zwei Prozent Schleswig-Holstein. Es folgen Hessen mit 1,9 Prozent und das Saarland mit 1,82 Prozent – beide Länder liegen damit aber schon unter der von der Regierung vorgegebenen Marke. Schlusslichter bei den Flächenländern sind Sachsen (0,3) und Baden-Württemberg (0,2).”

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Man muss schon sehr genau hinschauen, um die Leistung der Windenergie am 02.05.2022 um 09:00 zu erkennen. Weniger als 1% der installierten Leistung wurden durch Wind erzeugt. 63 GW hat Deutschland gebraucht, 0,94% war der Anteil, den der Wind liefert.

(Abbildung: Screenshot Electricitymap.org)

Irgendwo wird der Wind schon wehen? Leider nicht. Zum gleichen Zeitpunkt war in großen Teilen Europas kaum Wind. Dunkelblau bedeutet nach der Legende Windgeschwindigkeiten unter 10 km/h.

(Abbildung: Screenshot Ventusky.com)

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Leserpost von Dipl. Ing. Martin Krohn:

Betreff: Kipppunkte, Anstieg des Meeresspiegels

Sehr geehrte Damen und Herren,

einige Anmerkungen zum Blog vom 02.05.2022. In einem Bericht wird über die Gefahr von Kipppunkten und die Zunahme von Extremwettereignissen aufgrund des Klimawandels geschrieben. Zuerst möchte ich noch einmal betonen, dass „Klimawandel“ heute zu einem Horrorwort geworden ist, jedoch ist Klimawandel Normalzustand. Im Laufe der Geschichte (auch insbesondere nach der letzten Eiszeit) hat es schon verschiedene Klimawandel gegeben. Dabei waren die vergangenen Warmphasen zum Teil deutlich wärmer als heute, ohne dass es dabei zu Kipppunkten gekommen wäre. Sollte die derzeitige Erwärmung zu einer Zunahme von Extremwetterereignissen führen, müssten aus dem Mittelalter massenhaft Berichte von Extremwetter vorliegen. Im Mittelalter war es lokal noch etwas wärmer als heute und diese Warmphase dauerte einige Jahrhunderte an. Trotzdem gibt es keine Ansammlung von Extremwettern aus dem Mittelalter.

In der römischen Warmphase war es zum Teil deutlich wärmer als heute und auch deutlich wärmer als im Mittelalter. Wie sollen die Römer ein Weltreich aufgebaut haben, wenn sie sich ständig mit Extremwetter auseinandersetzen mussten? Und dann gab es vor einigen Jahrtausenden auch noch die ersten Warmphasen des Holozän. Diese Warmphasen waren noch erheblich wärmer als im Mittelalter und in der Römerzeit. In diesen Zeiträumen kam es auch nicht zu Kipppunkten, die heute, bei einer deutlich geringeren Erwärmung befürchtet werden.

In einem weiteren Bericht wird über den Anstieg des Meeresspiegels bis 2100 spekuliert. Dabei werden unterschiedliche Abschätzungen des Weltklimarats herangezogen und dann noch der Maya-Kalender. Damit geht die ganze Geschichte in den Bereich der Mythologie. Vielleicht sollte man auch noch Nostradamus heranziehen und vielleicht noch einige andere Geister aus der Vergangenheit. Ein Voodoo Zauberer wäre in einem solchen Gremium sicherlich gut untergebracht. Doch damit zeigt sich, dass es sich bei der Klimahysterie mehr um eine Religion als seriöse Wissenschaft handelt.

Viele Grüße

Dipl. Ing. Martin Krohn

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