Anstatt gegen Korruption kämpft FIFA lieber gegen den Klimawandel: „Jeder von uns…muss mit gutem Beispiel vorangehen“

Anstatt entschieden gegen Korruption anzugehen, kämpft die FIFA nun lieber gegen den Klimawandel, wie die Welt-Fußballorganisation am 8. September 2016 per Pressemitteilung bekannt gab:

UNFCCC und FIFA kämpfen gemeinsam gegen den Klimawandel

Die FIFA hat sich heute der Initiative „Climate Neutral Now“ (jetzt klimaneutral) des  Sekretariats der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) angeschlossen und sich so verpflichtet, bis Mitte des 21. Jahrhunderts klimaneutral zu werden und nach der WM 2014 in Brasilien bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™ wiederum ihre Treibhausgasemissionen zu messen, zu senken und zu kompensieren.

„Jeder von uns und jede Organisation hat gegenüber der Welt, in der wir leben, eine Verantwortung und muss mit gutem Beispiel vorangehen. Der Klimawandel ist eines der größten Probleme unserer Zeit. Diese Sache liegt uns sehr am Herzen. Mithilfe des Fussballs wollen wir über unsere Verpflichtung hinaus das öffentliche Bewusstsein schärfen und für Standards hinsichtlich Nachhaltigkeit werben“, betonte FIFA-Generalsekretärin Fatma Samoura, die die Zusammenarbeit bei der Übergabezeremonie am UNO-Hauptsitz in New York bekanntgab, die im UN-Web-TV angeschaut werden kann.

Hinter der „Climate Neutral Now“-Initiative stehen zahlreiche Organisationen, die sich alle verpflichtet haben, bis Mitte des 21. Jahrhunderts klimaneutral zu werden. Die Initiative ruft Organisationen und Einzelpersonen auf, ihre Treibhausgasemissionen zu messen und zu senken sowie diejenigen, die nicht zu vermeiden sind, mit von der UNO zertifizierten Klimaschutzprojekten zu kompensieren. Die Initiative wurde im September 2015 von Unternehmen wie Microsoft, Sony, adidas und Marks & Spencer ins Leben gerufen.

„Die Klimagespräche im letzten Dezember in Paris haben gezeigt, wie wichtig nicht staatliche Akteure wie Unternehmen, Nichtregierungsorganisationen und Einzelpersonen im Kampf gegen den Klimawandel sind. Jeder Sektor spielt eine entscheidende Rolle, aber Sportorganisationen können besonders viel bewirken. Mehr als eine Milliarde Menschen schauten sich das WM-Finale 2014 in Brasilien an. Es können weltweit unglaublich viele Sportfans erreicht werden, und auch die Sportorganisationen selbst können handeln“, sagt Patricia Espinosa, Generalsekretärin der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen.

Für die FIFA war die Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland die Initialzündung für nachhaltige und umweltschonende Wettbewerbe. Die FIFA hat seither mehrere Projekte lanciert, um die ökologischen Auswirkungen ihrer Wettbewerbe zu messen und einzudämmen, nicht nur in Bezug auf den Klimawandel, sondern auch in anderen Nachhaltigkeitsbereichen wie Abfallmanagement und dem ökologischen Bau von Stadien.

„Seit zehn Jahren suchen wir mit unseren Interessengruppen und anderen Institutionen nach sinnvollen Lösungen, um die Umwelt zu schützen und die negativen ökologischen Auswirkungen unseres Handelns zu mindern. Wir sind deshalb dankbar und stolz, dass unser Engagement im Kampf gegen den Klimawandel anerkannt wird und wir als erste Sportorganisation die ,Climate Neutral Now‘-Initiative unterstützen. Dank dieser Kampagne können nicht staatliche Akteure ihr Engagement bekräftigen und sich als starke Partner für diese Sache einsetzen“, erklärte Federico Addiechi, Leiter der FIFA-Abteilung für Nachhaltigkeit und Vielfalt.

Ausführliche Informationen zum CO2-Management und zum Klimaschutz bei der FIFA finden Sie hier. Mehr über die FIFA-Nachhaltigkeitsinitiativen erfahren Sie auf FIFA.com/sustainability.

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Kennen Sie schon „Alles grün und gut?: Eine Bilanz des ökologischen Denkens“ von Dirk Maxeiner und Miachel Miersch?

 Die Umweltbewegung kann auf eine enorme Erfolgsgeschichte zurückblicken: Alle trennen Müll, fahren Fahrrad und wollen die Welt vor Klimakollaps und Atomverseuchung retten. Doch inzwischen züchten wir Monokulturen für Biosprit, roden unsere Wälder für Stromtrassen und töten Vögel mit Windrädern. Ist es das, was wir wollen?
Mit Maxeiner und Miersch ziehen zwei der profiliertesten Beobachter der Umweltbewegung Bilanz und zeigen, wo ökologisches Denken heute ansetzen muss.

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Aus dem Standard vom 18. September 2016:

Was Skeptiker meinen, wenn sie sagen: „Das Klima hat sich immer schon geändert“
Der vergangene Juli war der 15. Monat in Folge, der einen Temperaturrekord aufstellte. Nie zuvor seit es verlässliche Klimaaufzeichnungen gibt, hat man eine derartige Aneinanderreihung von Spitzenwerten gesehen. Und er war der letzte einer ununterbrochenen Folge von 40 Julis, die global gesehen wärmer waren als der Durchschnitt des 20. Jahrhunderts. Man könnte in ähnlicher Weise fortsetzen und eine Klimasuperlative nach der anderen anführen, doch das Bild ist jetzt schon ziemlich klar: Der Klimawandel ist ein spür- und messbares Faktum. Umso erstaunlicher ist es, dass nach wie vor nicht wenige an seiner Existenz zweifeln, und noch viel mehr die menschliche Verantwortung für diese Entwicklung vehement in Abrede stellen. Die Sonne, Wasserdampf, Vulkane und – gleichsam der am häufigsten gesungene Schlager – natürliche Temperaturschwankungen werden von den Skeptikern als Ursache für die plötzliche Erwärmung ins Treffen geführt. Keinesfalls aber könne der menschengemachte CO2-Ausstoß Schuld sein, verkünden sie stets und negieren dabei engstirnig praktisch alle wissenschaftlichen Studien zu dem Thema.

Wieder so ein Artikel-Autor, der von der Klimadebatte keine Ahnung hat. Nochmals: Es geht nicht darum, OB CO2 erwärmt, sondern WIEVIEL. Zudem haben zahlreiche Fachstudien die Klimawirksamkeit von Sonne, Wasserdampf und Vulkanen klar dokumentiert.  Die warmen letzten Sommer anzuführen, ohne diese mit der letzten großen Erwärmungsphase vor 1000 Jahren zu vergleichen bzw. ohne die Mittelalterliche Wärmeperiode überhaupt zu erwähnen ist superpeinlich. Schwacher Beitrag.

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Lust auf Klimaalarmquatsch? Dann lesen Sie die folgende Abhandlung von Patrick Baylis, die er im November 2015 zusammengepinselt hat. Abstract:

Temperature and Temperament: Evidence from a billion tweets
What is the welfare cost of environmental stress? The change in amenity values resulting from temperature increases may be a substantial unaccounted-for cost of climate change. Because there is no explicit market for climate, prior work has relied on cross-sectional variation or survey data to identify this cost. This paper presents an alternative method of estimating preferences over nonmarket goods which accounts for unobserved cross-sectional and temporal variation and allows for precise estimates of nonlinear effects. Specifically, I create a rich dataset on hedonic state: a geographically and temporally dense collection of updates from the social media platform Twitter, scored using a set of both human- and machine-trained sentiment analysis algorithms. Using this dataset, I find limited evidence of temperature effects on hedonic state in low temperatures and strong evidence of a sharp decline in hedonic state above 70◦F. This finding is robust across all measures of hedonic state and to a variety of specifications.

Die Stimmungsschwankungen zwischen einem heißen Tag ( 70-80 F) und einem kühleren (60-70 F) sind ungefähr so hoch wie die zwischen Sonntag und Montag! Woraus natürlich folgt:

„Broadly, this work provides supporting evidence that changes in the amenity value of climate are an important component of the overall costs of climate change.“

Wenn man nicht so laut lachen müsste ob des Unsinns, müsste man weinen.

 

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