Anders Levermann (PIK): „…es gibt keine harte Evidenz, dass eine Erwärmung um 2 Grad unsere Gesellschaften fundamental bedrohen würde“

Lukas Köhler, klimapolitischer Sprecher der FDP, fragt sich auf Twitter, warum die Grünen bei Wissenschaft und Technik Cherrypicking betreiben.

Er meint offensichtlich die Grüne Ablehnung des Thema CO2 Abscheidung. Der weiterführende Link geht zur Stiftung Wirtschaft und Politik. Für die hat Oliver Geden, der auch am  6. IPCC Zustandsbericht geschrieben hat, ein sehr ausführliches Papier zu dem Thema verfasst. Es stammt aus Mai 2020. Die Ambivalenz der Grünen, der Wissenschaft immer nur dann zu folgen, wenn es irgendwie zum eigenen Narrativ passt, zeigt sich einmal mehr.

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Elon Musk, für viele ein Heiliger. Gewerkschaften sehen den Geschäftsmann aus den USA etwas kritischer. Vielleicht sollten sich die Gegner der deutschen Automobilbauer den Artikel aus der Tagesschau etwas genauer ansehen. In den USA hat das Bild von Musk einige Kratzer bekommen.

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Gerade hielt Anders Levermann vom PIK noch eine Rede auf dem digitalen Parteitag der Grünen, da erscheint auch schon ein Interview in der TAZ mit ihm.

„Verstehen Sie mich nicht falsch, mit jedem Zehntelgrad mehr können schlimme Dinge passieren, aber es gibt keine harte Evidenz, dass eine Erwärmung um 2 Grad unsere Gesellschaften fundamental bedrohen würde.“

Uuuups. Weiterlesen hier.

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Das Verwaltungsgericht Mannheim in Baden-Württemberg erklärt Pläne für Windkraftanlagen für unwirksam. Die Badischen Neuesten Nachrichten berichten.

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Nun surft auch die Gerechtigkeit auf der Klimawandelwelle mit. Luisa Neubauer erklärt in der FAZ, was sie alles für ungerecht hält. Zum Interview geht es hier.

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Die deutsche Bahn testet einen Wasserstoffzug von Siemens.

„Die Bahn hat sich zum Ziel gesetzt, in 30 Jahren klimaneutral zu sein. „Dann werden wir kein einziges Fahrzeug mehr mit konventionellem Diesel betreiben“, sagte Sabina Jeschke, im Bahn-Vorstand zuständig für Digitalisierung und Technik. Bis 2050 müssen dafür insgesamt 1300 Dieseltriebzüge ersetzt werden. Knapp 40 Prozent des Bahn-Netzes hat keine Oberleitung – rund 13.000 Kilometer Schiene. Meist handelt es sich um Strecken für den Regionalverkehr, die weniger stark befahren sind als die großen ICE- und Intercity-Trassen.“

Den Artikel gibt es bei der Tagesschau.

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Das Märchen von der Klimaneutralität. So lautet die Überschrift der Aktion: Forest are no fuel.

„Finde den Fehler – Die UN und die EU propagieren die Strom- und Wärmeerzeugung mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz als klimaneutral. Ihre zero-emission-strategy hat nur einen Haken, wie die EASAC schreibt: Das Kohlendioxid, das die Bäume in 50 bis 150 Jahren ihres Wachstums aufgenommen haben, wird jetzt und heute in die Atmosphäre geblasen. Neugepflanzte Bäume brauchen bis morgen und übermorgen, nämlich ein paar Jahrzehnte, bis sie überhaupt erkleckliche CO2-Mengen wieder binden.“

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Wir erinnern aus aktuellem Anlass noch einmal an den großen Peter Sellers, über den wir kürzlich berichtet haben und über eine tolle Slapstick-Nummer aus einem Kinofilm der Rosarote Panther Serie. Das wahre Leben überholt einen ab und zu. Der Parteivorsitzende der Grünen Robert Habeck berichtet auf dem digitalen Parteitag, wie ihn die Umgestaltung seines Lieblingsdiscounters (kauft ein Grüner in solchen Läden überhaupt ein?) im höchsten Maße irritiert hat und er beinahe seine Fassung verlor. Nochmal zur Sicherheit, das eine ist Slapstick das andere nicht. Wir stellen uns besser nicht vor, welche Dinge einen möglichen Bundeskanzler Habeck irritieren könnten, bei denen er seine Fassung verliert.

Habeck war kürzlich bei Markus Lanz zu Gast. Glücklicherweise hatte Lanz auch Robin Alexander von der WELT eingeladen. Der übersetze simultan den Habeck-Sprech ins Deutsche, was dem Grünen-Chef sichtlich nicht gefiel.

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Der zukünftige US Präsident Joe Biden beruft John Kerry in den Nationalen Sicherheitsrat. Er soll sich dort um das Klima kümmern. Kerry hat sich vom Kritiker zum Befürworter der Kernenergie gewandelt. Mal sehen, wie das bei denjenigen ankommt, die so große Hoffnungen in Biden gesetzt hatten.

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In Nordschweden ist ein 230 Meter Turm einer Windkraftanlage kollabiert. Was passiert eigentlich, wenn demnächst Wälder in Deutschland mit Windkraftanlagen zugebaut werden und solche Vorfälle passieren?

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Lukas Köhler, klimapolitischer Sprecher der FDP und Leonie Bremer von Fridays For Future (FFF) diskutieren in der ZEIT zum Thema Klima. Zwei Highlights daraus:

ZEIT ONLINE: Bisher würden die Pläne, die die Länder gemeldet haben, zusammengerechnet die Erderwärmung nur auf drei bis vier Grad begrenzen.

Bremer: Mit schlimmen Folgen. Es sterben heute schon Menschen wegen der Klimakrise. Vor ein paar Wochen erst sind Aktivisten in Uganda erschossen worden, weil sie den Bugoma-Regenwald schützen wollten. In vielen Ländern kommt es heute schon zu Dürren und Katastrophen, und es sterben Menschen. Da müssen wir doch etwas tun. Wir brauchen Klimagerechtigkeit jetzt!

Es kam aber noch besser. Ändern sollen sich nämlich immer nur die anderen. Es ging bei dem Interview tatsächlich um den Porsche von FDP Chef Lindner und danach auch um Frau Bremer. Die zeigt auf die großen Fragen, die es zu identifizieren gilt…

ZEIT ONLINE: Ihr Leben, Frau Bremer, hat sich bisher zwischen Köln, Island und Kanada abgespielt. Werden Sie in Zukunft auch noch so leben können, mit all den Reise- und Konsumfreiheiten?

Bremer: Ich denke natürlich auch über die eigene Verantwortung nach, nur geht es mir darum, die großen Fragen zu identifizieren – und die sind politisch. Wir müssen von Politikern verlangen, das zu tun, was sie unterschrieben haben. Und von der Wirtschaft. Wir müssen die richtigen Personen unter Druck setzen. Das bewirkt viel mehr als im Supermarkt darüber nachzudenken, ob ich eine in Plastik gepackte Banane kaufe oder nicht.

Zum Interview geht es hier lang.

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Es erinnert ein wenig an Donald Trump, der im Vorwege alles andere als seine Wiederwahl als Manipulation bezeichnet. Der Aktivist Quaschning geht so ähnlich vor bei der VDI Studie zum Thema wie umweltfreundlich sind Elektroautos. Alles, was seinem Weltbild nicht entspricht kann nur grob fehlerhaft und muss vor allem eine Lobbystudie sein. Arbeiten bei Produzenten von Elektroautos eigentlich keine Ingenieure mehr?

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