Alle Züge stehen still, wenn die Energiewende es will

So oder so ähnlich könnte man denken, wenn man die Pressemeldung um stillstehende Güterzüge liest. Die Deutsche Bahn hatte offenbar nicht genügend Strom. Die Gründe sind noch nicht näher bekannt, auch nicht, ob das bereits ein Vorgeschmack auf eine angebotsorientierte Stromversorgung ist.

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Der März 2022 war ein sehr trockener und sonniger Monat. An einige Orten wurden Rekorde für Sonnenstunden in dem Monat gebrochen. Dieses sonnige Wetter hatte auch Auswirklungen auf die Produktion von Solarstrom. Während es im Jahr 2021 insgesamt einen Rückgang bei der Produktion von Solar- und Windstrom gab, sieht es im ersten Quartal 2022 deutlich anders aus. Die Tagesschau berichtet.

“In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres wurden rund 74,5 Milliarden Kilowattstunden Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt. Das sind fast 25 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, wie das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) am Morgen mitteilten. Grund dafür waren das stürmische Wetter im Januar und Februar und der folgende sonnige März. Das stürmische Wetter habe im Februar mit 20,6 Milliarden Kilowattstunden sogar für einen neuen Rekordmonat in der Stromerzeugung aus Windenergie gesorgt, heißt es weiter. Erneuerbare Energien deckten im Januar und Februar insgesamt 54 Prozent des Stromverbrauchs.”

Für die laufende Woche deutet sich eine Wetterumstellung an, das bedeutet, es wird in großen Teilen bedeckt werden, wie Ventusky für den 02.04.2022 prognostiziert. Hier die Bewölkung.

(Abbildung: Screenshot Ventusky.com)

Auch der Wind wird keinen großen Beitrag am 02.04.2022 leisten. Alles, was hier blau zu sehen ist, sind geringe Windgeschwindigkeiten. Nur die Biskaya und ein Streifen von Südfrankreich über Sardinien nach Sizilien kann man etwas mehr Wind rechnen. Die oft gehörte Aussage, irgendwo wird der Wind schon wehen, trifft oft leider nicht zu.

(Abbildung: Screenshot Ventusky.com)

Es ist anzunehmen, dass die täglichen Erfolgsmeldungen in Sachen Solar- und Windstrom in dieser Zeit eher selten zu sehen sein werden.  Dabei gehören die Mehr- oder Minderleistungen zusammen. Es bleibt dabei, diese Stromerzeugung ist auf die Launen der Natur angewiesen.

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Der Focus lässt nicht locker im Fall Anne Spiegel. Ihr werden als Ministerin in Rheinland-Pfalz erhebliche Fehler bei der Flutkatastrophe im Sommer 2021 vorgeworfen. Jan Fleischhauer listet die in seinem Artikel “134 Tote sind doch kein Grund für einen Rücktritt – wenn Sie bei den Grünen sind” noch einmal auf.

“Das Versagen am Tag der Flut ist gut dokumentiert, daran liegt es nicht. Am Nachmittag des 14. Juli ging um 16.44 Uhr aus dem Umweltministerium die beruhigende Meldung an die Öffentlichkeit, dass man die Lage ernst nehme, aber kein Extremhochwasser drohe. Campingplatzbetreiber sollten nichtsdestotrotz Vorkehrungen treffen. Da hatte die Landesumweltbehörde in Mainz für die Ahr bereits katastrophale Rekordpegelstände weit über dem bisherigen Jahrhunderthochwasser vorhergesagt.

Vor dem Untersuchungsausschuss gab die Ministerin dazu die Erklärung ab, sie habe sich nur kursorisch mit der Pressemitteilung beschäftigt. Man weiß inzwischen auch, was Frau Spiegel in den entscheidenden Stunden stattdessen beschäftigt hat: die Sorge um die richtige Wortwahl. Ihr einziger Veränderungswunsch an der Meldung war die Bitte, das Wort „Campingplatzbetreiber“ auf den politisch korrekten Stand zu bringen. „Bitte noch gendern, ansonsten Freigabe“, lautete ihr Kommentar.

Ab 22.00 Uhr war Frau Spiegel dann gar nicht mehr erreichbar. Ihr Staatssekretär versuchte zu ihr durchzukommen, bekam die Ministerin aber nicht ans Telefon. Im Ministerium war inzwischen, Stand 18.44 Uhr, eine E-Mail aus dem Landesamt für Umwelt eingegangen, dass sich eine Katastrophe anbahne. „Versuch Telefonat“, notierte der Staatssekretär um 22.24 Uhr. Auch am nächsten Morgen, um 7.52 Uhr, ging ein Anruf ins Leere.

Auf jeden Fall weiterlesen im Focus.

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China drückt auf das Tempo bei Kernenergie. Ein weiterer Block des Kernkraftwerks Hualong ist ans Netz gegangen wie wordl-nuclear-news.org berichtet:

“CNNC noted the two units will generate approximately 20 billion kWh of electricity per year, which is equivalent to reducing standard coal consumption by 6.24 million tonnes, cutting carbon dioxide emissions by 16.32 million tonnes, or planting more than 140 million trees. „This is of great significance for optimising China’s energy mix, facilitating green and low-carbon development, and achieving the country’s peak carbon and carbon neutrality goals,“ it said.

The company said it has cooperated with 17 domestic universities and scientific research institutions, 58 state-owned enterprises and more than 140 private enterprises to jointly develop equipment for the Hualong One, including reactor pressure vessels, steam generators and reactor internals. Including the localisation of 411 sets of equipment, more than 700 patents and more than 120 software copyrights have been obtained, covering design technology, special design software, fuel technology, operation and maintenance technology and other fields. In addition, the Hualong One has driven more than 5300 enterprises in the upstream and downstream industry chains, bringing huge economic benefits and opportunities for the transformation and upgrading of China’s high-end equipment manufacturing industry, CNNC said.”

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Michael Mann übertreibt maßlos, das findet jedenfalls die FAZ. In einem Artikel (Bezahlschranke) zollt sie dem Erfinder des Hockeysticks zwar einen gewissen Respekt, merkt aber auch an, dass dieser komplett danebenliegt, wenn er behauptet, es gebe mehr Klimatote als Coronatote.

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“Gott wird uns nicht retten.”

Chrismon interviewt Luisa Neubauer. Sie sagt, sie wäre evangelisch erzogen, aber einige wichtige Wegweisungen von Martin Luther scheint sie nicht kennengerlernt zu haben:

“Hilf Dir selbst, dann hilft Dir Gott.”

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Im Fachblatt „Earth“ ist vor kurzem ein wissenschaftliches Paper des ehemaligen CDU-Bundestagsabgeordneten Philipp Lengsfeld und einem Co-Autor zur immer wieder aufkochenden Hockey Stick Kontroverse erschienen. Die Arbeit können Sie kostenlos hier herunterladen. Das Thema wurde von den Herausgebern zudem ausgewählt, um auch das Cover-Foto der Zeitschrift zu schmücken:

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Die Zeitschrift „Spektrum“ ist eigentlich durch seinen regelmäßigen Klimaalarmismus kaum noch zu empfehlen. Im Januar 2022 erschien dort jedoch ein interessanter Artikel:

GEOLOGIE: Wie gefährlich ist Afrikas explosiver See?

Der Kivu-See im Zentrum Afrikas könnte eines Tages eine riesige Gaswolke ausstoßen, an der Millionen Menschen ersticken würden. Momentan ist nicht klar, ob das Risiko steigt.

Am 22. Mai 2021 begann der Nyiragongo, einer der aktivsten Vulkane Afrikas, Lava in Richtung der dicht besiedelten Stadt Goma in der Demokratischen Republik Kongo (DR Kongo) auszustoßen. Der Ausbruch zerstörte mehrere Dörfer, forderte Dutzende Todesopfer und zwang geschätzt etwa 450 000 Menschen zur Flucht.

Weiterlesen auf Spektrum.

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Jet Propulsion Laboratory am 22.3.2022:

International sea level satellite takes over from predecessor

On March 22, the newest U.S.-European sea level satellite, named Sentinel-6 Michael Freilich, became the official reference satellite for global sea level measurements. This means that sea surface height data collected by other satellites will be compared to the information produced by Sentinel-6 Michael Freilich to ensure their accuracy.

Launched from Vandenberg Air Force Base in November 2020, the satellite is continuing a nearly 30-year legacy started by the TOPEX/Poseidon satellite, which began its mission to measure sea surface height in the early 1990s. A series of successor satellites have carried on the effort since then, with Sentinel-6 Michael Freilich being the most recent. Its twin, Sentinel-6B, is slated to launch in 2025.

„These missions, of which Sentinel-6 Michael Freilich is the latest, are the gold standard when it comes to sea level measurements, which are critical for understanding and monitoring climate change,“ said Josh Willis, Sentinel-6 Michael Freilich project scientist at NASA’s Jet Propulsion Laboratory in Southern California.

Long-term records of sea level height are key to monitoring how much and how fast the oceans are rising in a warming climate. „We can’t lose track of how much sea level has gone up because if we do, it’s hard to predict what’s going to happen in the decades to come,“ Willis added.

„The unprecedented accuracy of the sea level measurements provided by this mission ensures not only the continuity of a 30-year data record, but allows improving our understanding of climate change and the impact of rising seas on coastal areas and communities,“ said Julia Figa Saldana, ocean altimetry program manager at the European Organisation for the Exploitation of Meteorological Satellites (EUMETSAT).

After Sentinel-6 Michael Freilich launched, it settled into orbit flying 30 seconds behind its predecessor, Jason-3. Science and engineering teams have spent the time since launch making sure Sentinel-6 Michael Freilich was collecting the intended data and that the information was accurate. Some of the initial data was made available last year for use in tasks like weather forecasting. And after further validation, the scientists agreed that Sentinel-6 Michael Freilich should become the reference satellite for sea level measurements.

Later this year, teams will move Jason-3 into what’s called an interleaved orbit. From that new position, the ground track—or the strip of Earth that Jason-3’s instruments see as the satellite travels around the planet—will run in between the ground tracks of successive orbits for Sentinel-6 Michael Freilich. Jason-3 will keep measuring sea level height from the interleaved orbit, although it will no longer serve as the official reference sea level satellite. But by continuing to collect sea level data, Jason-3 will essentially double the number of measurements seen by each pass of Sentinel-6 Michael Freilich, helping to greatly increase the spatial resolution of sea level measurements provided by both satellites.

More about the mission

Sentinel-6 Michael Freilich, named after former NASA Earth Science Division Director Michael Freilich, is one of two satellites that compose the Copernicus Sentinel-6/Jason-CS (Continuity of Service) mission.

Sentinel-6/Jason-CS was jointly developed by ESA (European Space Agency), EUMETSAT, NASA, and NOAA, with technical support on performance from CNES (France’s National Centre for Space Studies). Spacecraft monitoring and control, as well as the processing of all the altimeter science data, is carried out by EUMETSAT on behalf of the EU’s Copernicus program, with the support of all partner agencies.

JPL, a division of Caltech in Pasadena, contributed three science instruments for each Sentinel-6 satellite: the Advanced Microwave Radiometer, the Global Navigation Satellite System—Radio Occultation, and the Laser Retroreflector Array. NASA also contributed launch services, ground systems supporting operation of the NASA science instruments, the science data processors for two of these instruments, and support for the U.S. members of the international Ocean Surface Topography Science Team.

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Alex Reichmuth am 23.3.2022 im Nebelspalter:

Das Schrottproblem der Windkraft

Weltweit erreichen immer mehr Windräder ihr Lebensende. Doch die Entsorgung führt zu Problemen. Vor allem die Verwendung der Rotorblätter und die Entfernung der Betonsockel sind ungelöst. Auch in der Schweiz ist der Rückbau von Windkraftanlagen unzureichend geregelt.

Weiterlesen im Nebelspalter

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