Uni Freiburg am 4.2.2022:
Frühe menschliche Besiedlung der Arabischen Halbinsel weniger vom Klima beeinflusst als bislang angenommen
Ein internationales Forscherteam der Sharjah Archaeology Authority/ Vereinigte Arabische Emirate (VAE) und der Universitäten Tübingen und Freiburg sowie Oxford Brookes/England um Dr. Knut Bretzke von der Universität Tübingen und Prof. Dr. Frank Preusser vom Institut für Geo- und Umweltnaturwissenschaften der Fakultät für Umwelt und Natürliche Ressourcen bringt neues Licht in die Entwicklungsgeschichte der Menschheit: Sie zeigen, dass frühsteinzeitliche Menschen zwischen 210.000 und 120.000 Jahren wiederholt am Jebel Faya im heutigen Emirat Shardscha/VAE gesiedelt haben. Das verändert die bisherigen Vorstellungen darüber, wann und wie Menschen auf die Arabische Halbinsel kamen. Die Forschenden haben ihre Erkenntnisse in der aktuellen Ausgabe von Scientific Reports publiziert.
Jebel Faya ist eine der wichtigsten frühsteinzeitlichen paläolithischen Stätten auf der Arabischen Halbinsel. Bei Ausgrabungen im Jahr 2009 wurde eine menschliche Besiedlung aus der Zeit vor 125.000 Jahren festgestellt, was sie zur damals ältesten bekannten menschlichen Stätte in dieser Region machte. Die neuen archäologischen Daten vom Jebel Faya zeigen, dass die dortige menschliche Besiedlung unter unerwarteten klimatischen Bedingungen und deutlich früher als bisher angenommen, erfolgte.
Menschen waren nicht auf günstige Klimabedingungen angewiesen
Bisher gingen Wissenschaftler*innen davon aus, dass die Region während trockener Klimaphasen für prähistorische Menschen unzugänglich war und die Besiedelung auf Perioden mit feuchteren Klimabedingungen beschränkt war. Die neuen Ergebnisse widersprechen dieser Ansicht und zeigen, dass die frühen Menschen weitaus anpassungsfähiger waren als bisher angenommen. Sie waren nicht auf längere Perioden mit günstigen Klimabedingungen angewiesen.
Mithilfe moderner archäologischer, paläoklimatologischer und datierungstechnischer Verfahren konnte das Team vier verschiedene Phasen der menschlichen Besiedlung vor 210-120.000 Jahren rekonstruieren. Das stellt frühere Vorstellungen darüber in Frage, wann Menschen während des Paläolithikums arabische Stätten besiedeln konnten und wann nicht, und eröffnet die Möglichkeit, dass noch weitere Beweise für die Verbreitung des Menschen aus Afrika während trockenerer Phasen gefunden werden könnten.
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Neues Buch:
Helmut Böttiger, NEUE ENERGIETECHNOLOGIE FÜR DIE ZUKUNFT, Auf dem Weg zu einer neuen Zivilisation, Petersberg, 2022, 96 Seiten, Bilder und Graphiken, € 14,95
Inhaltsangabe:
Es wird immer deutlicher: Die Menschheit befindet sich an einem Scheideweg. Über Energie verfügen zu können, ist die Grundlage unserer Existenz und Zivilisation. Daher steht die Energiefrage im Mittelpunkt der Entscheidung, ob der einzuschlagende Weg zur weiteren Entwicklung einer humaneren Zivilisation führen oder in einer Sackgasse enden wird.
Zurzeit erleben wir eine stationäre beziehungsweise sich sogar rückwärts orientierende Energiewende. Statt Energiegewinnung und Güterproduktion zu konzentrieren und Freiräume für die Umwelt zu schaffen, wird diese neue „alternative“ Energienutzung auf Kosten der Umwelt über die Fläche ausgedehnt – und das sogar im Namen der Umwelt.
Doch selbst die Sonne bezieht ihre Energie, soweit wir zu wissen glauben, aus ganz anderen Energiequellen und diese sind auch uns zugänglich. Die nicht solaren und nicht molekularen Energiequellen erlauben dem Menschen unter anderem, Energiegewinnung und die Produktion der Versorgungsgüter flächenmäßig zu konzentrieren und damit der Umwelt Freiraum zu verschaffen. Gleichzeitig erlauben sie, die Versorgungsproduktion zu dezentralisieren und so das Zusammenleben persönlicher zu gestalten.
Dies verspricht eine Methode der Kernfusion, die nicht versucht, angebliche Instabilitäten des Plasmas zu unterdrücken, sondern so zu nutzen, dass Fusionsenergie ohne schnelle Neutronen und Radioaktivität erzeugt wird. Die gewonnene Energie lässt sich dazu noch ohne den Umweg über Dampfturbinen direkt in elektrische Energie umwandeln.
Das sich aufgrund ökologisch-biologischer Sichtweisen derzeit öffnende mechanistische Denken verschafft dem Menschen Zugang zu dieser neuen Energiequelle, die wohl wegen des noch vorherrschenden mechanistischen Weltbildes ohne öffentliche Förderung und Medienunterstützung entwickelt wurde. Von dieser neuen Energiequelle, ihren Rahmenbedingungen und Widerständen sowie andeutungsweise von ihren gesellschaftlichen und zivilisatorischen Folgen handelt diese Schrift.
Erhältlich im Buchhandel oder Lehmanns.de
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Sebastian Lüning bietet jetzt auf Youtube einen englischsprachigen Kanal zu Energiethemen an: World Energy News. Ein kürzlich veröffentlichtes Video beschäftigt sich mit den Problemen des Batterierecyclings von Elektroautos. Dies ist die Übersetzung eines Beitrags aus der Klimaschau. In Kürze erscheinen dort aber auch neue Themen, daher lohnt sich ein kostenloses Abo des Kanals.
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Forscherteam Evtushevsky et al. 2022 von der Nationalen Universität Kiev:
The 16-year periodicity in the winter surface temperature variations in the Antarctic Peninsula region
The aim of this work is a comprehensive study of the 16-year periodicity of winter surface temperature in the Antarctic Peninsula (AP) region, described earlier, and its possible source based on weather station records over the 1952–2019 period making use of the Scientific Committee on Antarctic Research (SCAR) Reference Antarctic Data for Environmental Research (READER) database, as well as Fourier and wavelet analysis methods. It is shown that interdecadal oscillation with a period of about 16 years dominates in the northern AP (Esperanza and Orcadas), which is consistent with previous results. The 16-year periodicity is found to closely correlate with the sea level pressure anomaly in the southwestern Atlantic associated with the zonal wave-3 and the Southern Annular Mode patterns. The correlation maximum in the southwestern Atlantic, having the characteristic features of the anticyclonic circulation, affects the surface temperature in the northern AP through the related structure of the zonal and meridional wind anomalies. This effect is weaker to the south, where the Vernadsky station data do not show a regular interdecadal periodicity. Due to the correlated variability in the wave-3 ridges, the pronounced 16-year periods exist also in the surface temperature of southern Australia–New Zealand region, as well as in the zonal mean sea level pressure at 30°–50° S. The sea surface temperatures are much less involved in the 16-year oscillation suggesting that atmospheric rather than oceanic processes appear to be more important for its occurrence.
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The Conversation am 28.3.2022:
Conger ice shelf has collapsed: what you need to know, according to experts
East Antarctica’s Conger ice shelf – a floating platform the size of Rome – broke off the continent on March 15, 2022. Since the beginning of satellite observations in the 1970s, the tip of the shelf had been disintegrating into icebergs in a series of what glaciologists call calving events.
Conger was already reduced to a 50km-long and 20km-wide strip attached to Antarctica’s vast continental ice sheet at one end and the ice-covered Bowman Island at the other. Two calving events on March 5 and 7 reduced it further, detaching it from Bowman and precipitating its final collapse a week later.
The world’s largest ice shelves fringe Antarctica, extending its ice sheet into the frigid Southern Ocean. Smaller ice shelves are found where continental ice meets the sea in Greenland, northern Canada and the Russian Arctic. By restraining how much the grounded ice flows upstream, they can control the loss of ice from the interior of the sheet into the ocean. When an ice shelf like Conger is lost, the grounded ice once kept behind the shelf may start to flow faster as the restraining force of the ice shelf is lost, resulting in more ice tumbling into the ocean.
What caused the collapse?
Ice shelves are sometimes referred to as the “safety band” of Antarctica because they buttress the upstream flow of ice from the bordering ice sheet. Little of the Antarctic ice sheet melts at its surface, where snow piles up. Instead, most of the continent loses ice through calving and melting along the underside of the floating ice shelves.
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Tagesschau am 21.3.2022:
UN fordern bessere Grundwassernutzung
„Verheerende Wissens- und Regulierungslücken beim Grundwasser“ – das kritisiert der Weltwasserbericht der Vereinten Nationen. Die Probleme unterschieden sich dabei je nach Weltregion. In Deutschland sei die Nitratbelastung ein Thema.
Die UN-Wissenschaftsorganisation UNESCO fordert eine bessere und nachhaltigere Nutzung der Grundwasservorräte auf der Erde. Die Bedeutung des Grundwassers für die Versorgung der Menschen werde vielerorts kaum verstanden, zudem werde das Wasser „schlecht verwaltet“, erklärte die Deutsche UNESCO-Kommission in Bonn anlässlich der Vorlage des diesjährigen Weltwasserberichts, den die UNESCO im Auftrag der UN erstellt hat.
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Energie aus der Luft: Chinesische Firma setzt auf smarte Geräte ohne Akku
[…] Zumindest bei kleineren Geräten könnte zukünftig aber eine neue Technologie Abhilfe schaffen. Die Idee: Statt die Energie in einem Akku zu speichern und bei Bedarf abzurufen, sollen die Geräte zukünftig über Bluetooth-, WLAN- oder Mobilfunksignale mit Strom versorgt werden. Ein entsprechendes Whitepaper mit dem Titel „Zero-Power Communication“ hat nun der chinesische Smartphone-Hersteller Oppo präsentiert. Erste Produkte könnten schon im Jahr 2025 auf den Markt kommen.
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Auf oppo.com gibt es ein Konzept als pdf dazu.
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Pennsylvania State University:
Increased storminess may give rise to North Atlantic’s ‚cold blob‘
While climate change is making much of the world warmer, temperatures in a subpolar region of the North Atlantic are getting cooler. A team of researchers report that changes in the wind pattern, among other factors, may be contributing to this „cold blob.“
In a study published in Climate Dynamics, the researchers report that a northward shift in the jet stream is contributing to a cooling of about .7 degrees Fahrenheit over the past century. Using computer simulations, the researchers found that more than half—54 percent—of the observed cooling trend is a result of increased heat loss from the ocean induced by the overlying atmosphere. Strengthened local convection—whereby ocean mixing brings cold water from depth to the surface—explains another 38 percent of the trend.
According to the team, storminess increased in the region because the jet stream moved northward. As a result, there are more frequent and more intense storms in this region. The increase in storminess creates a stronger heat loss from the ocean and induces stronger convection in winter, leading to cooler temperatures in the region.
According to Laifang Li, assistant professor of meteorology and atmospheric science, Penn State, who is also an Institute for Computational and Data Sciences co-hire, the researchers‘ findings run counter to some past studies that have suggested that the cold blob is evidence of a slowdown in the Atlantic Meridional Overturning Circulation—or AMOC—a large system of ocean currents that carry warm water from the tropics northwards into the North Atlantic.
Scientists hypothesize that a severe disruption to—or, worse, a shutdown in—the AMOC would have devastating consequences for many regions of the world, including creating almost Ice Age-like conditions in Europe and North America, according to Li.
„If we think about the AMOC as the supply train for heat into the subpolar ocean, as the AMOC slows down, the most straightforward effect is that the subpolar ocean will be much colder,“ said Li. „That would more likely cool Europe’s climate because the region is not receiving the same heat as it did before.“
However, scientists will still need more research to determine if the AMOC can be completely ruled out as a factor in the cold blob formation, said Li, who worked with M. Susan Lozier, professor and Dean and Betsy Middleton and John Clark Sutherland Chair at Georgia Institute of Technology, and Feili Li, professor of physical oceanography, Xiamen University.
„Our studies suggest that the atmosphere is playing an important role, but we do not rule out the contribution of other factors such as a change in the AMOC,“ said Li. „We are still uncertain about the precise attribution of this cooling trend to a specific mechanism. So, I think there are still a lot of open questions that need to be addressed.“
The study underscores the complexity of the phenomenon.
„Our work is further demonstration that sea surface temperatures in the subpolar North Atlantic are not easily explained by a single mechanism,“ said Lozier. „Instead, we expect both atmospheric and oceanic dynamics, and their interaction, to drive variability in the sea surface temperatures in this climatically important region.“
Scientists have also been interested in this blob of cold water because it runs counter to the global warming trend, according to Li.
„This region may seem to be an outlier of what we might expect from the anthropogenic greenhouse effect, which is making most of our world warmer,“ said Li. „But obviously, this cooling and its causal factors are a local manifestation of the greenhouse effect. It does make this region unique, though, and is one of the reasons that prompted us to start this study.“
To create the simulations, the team relied on data from the National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA), the Met Office and the Climate Data Store. They ran their models on Penn State’s Roar supercomputer, which is maintained by ICDS. Modeling weather and climate phenomena is complex because there are many variables to consider, including the interaction between both the atmosphere and the ocean, said Li.
Li expects those computational resources to be more important as the investigations into the cold blob and climate change progress.
„The atmosphere and ocean coupling may be more important than people thought,“ said Li. „Previously, people thought the ocean in the middle or high latitudes was more passive compared to the tropical oceans. But, now, more studies are suggesting that the subpolar ocean can also feed back to the atmosphere, forming a positive coupling process, which could potentially amplify the temperature contrast between the tropic, subtropical and sub-polar region.“
Future work will likely examine how the weather in this region will react as the climate warms, according to Feili Li.
„To what extent the subpolar temperature would change and how in a warming climate are important questions,“ said Feili Li. „After all, our goal is to isolate and weigh individual components of a very complex system.“
Paper: Laifang Li et al, Century-long cooling trend in subpolar North Atlantic forced by atmosphere: an alternative explanation, Climate Dynamics (2021). DOI: 10.1007/s00382-021-06003-4