Das Alfred Wegener-Institut hatte am 5. Dezember 2016 gute Nachrichten zu vermelden:
Winzig kleine Algen, große Widerstandsfähigkeit
Mikroalgen sind mikroskopisch kleine, einzellige Algenarten und eine wichtige Nahrungsquelle im Arktischen Ozean. Dr. Clara Hoppe vom Alfred-Wegener-Institut untersucht, […], wie sich durch den Klimawandel veränderte Lebensbedingungen auf Mikroalgen im Arktischen Ozean auswirken. Dazu gehört der Anstieg der Wassertemperatur ebenso wie die Versauerung der Ozeane und veränderte Lichtverhältnisse im Wasser aufgrund des Meereisrückgangs. Mikroalgen sind im Gegensatz zu Makroalgen nicht mit dem bloßen Auge erkennbar, sondern mikroskopisch kleine, einzellige Algenarten. Sie sind so winzig, dass ein Milliliter Wasser Abertausende enthalten kann. Da Mikroalgen eine wichtige Nahrungsquelle etwa für Krebstiere wie Krill sind, könnte eine Änderung zum Beispiel ihres Wachstums weitreichende Folgen für das arktische Nahrungsnetz haben.
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„Ich habe jahrelang am Mikroskop gesessen und kaum Unterschiede beobachtet“, stellt Clara Hoppe fest. Was an sich eine gute Tatsache ist, war für die Biologin zunächst gewöhnungsbedürftig. „Ich bin als Forscherin ja quasi darauf gepolt, Veränderungen und Effekte erkennen zu wollen. Aber letztlich habe ich gemerkt, dass es unglaublich spannend ist, dass diese Organismen eben nicht so stark reagieren wie wir es von anderen Arten und Regionen kennen. Ich will herausfinden, warum nicht. Warum sind die Arktischen Mikroalgen so widerstandsfähig? Welche Mechanismen stecken dahinter?“
Eine Theorie hat sie bereits: Die Mikroalgen reagieren unterschiedlich auf Umweltveränderungen wie Temperaturanstiege. Selbst innerhalb einer Art geht nicht jede Mikroalge damit gleich um. Durch diese Flexibilität scheint die Artengemeinschaft insgesamt robuster zu sein. Je höher also die Vielfalt innerhalb einer Art ist, umso besser können die Mikroalgen Veränderungen in ihrer Umwelt abfedern. […]
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Bereits ein Jahr (29.11.2015) zuvor hatte Die Welt den Klimaalarm bei den Coccolithen abgeblasen:
Kalkalgen Dieser Meeresbewohner trotzt dem Klimawandel
Ein Szenario des Klimawandels scheint sich nicht zu bestätigen: Die Kalkalgen in den Ozeanen überstehen die Veränderungen überraschend gut. Das Meeresplankton verändert sich – aber anders als gedacht. […] Bisher fürchtete man, dass die Kalkalgen zu den Organismen gehören, denen der Klimawandel gefährlich zusetzt. Das ist aber bisher nicht eingetreten – im Gegenteil. Die Algen scheinen den Klimawandel gut zu bewältigen. Die Forscher, die das festgestellt haben, sind selbst positiv überrascht. Ein Teil des weltweit ausgestoßenen Kohlendioxids wird von Meeren aufgenommen, die dadurch saurer werden. Die Säure greift die kalkhaltigen Schalen vieler Meeresbewohner an. Das war zumindest die Vermutung. Die Kalkalgen leiden aber nicht. Überraschenderweise seien die Bestände in den vergangenen 50 Jahren global nicht überall rückläufig, berichten US-Wissenschaftler in der Fachzeitschrift „Science“. Im Nordatlantik nimmt die Zahl der Algen sogar zu. […]Ganzen Artikel auf welt.de lesen.
Im Prinzip hält sich die Überraschung in Grenzen. Algen sind Pflanzen. Und Pflanzen brauchen CO2. Da nun mehr CO2 zur Verfügung steht als vorher, wachsen die Mikroalgen besser. So einfach ist das. Sinngemäß berichtete dies auch das Bigelow Laboratory for Ocean Sciences am 16. Januar 2016:
Increased carbon dioxide enhances plankton growth