25.000 Todesfallen – Wie Windkraftanlagen Vögeln und Fledermäusen zum Verhängnis werden

Ende 2014 gab es allein in Deutschland rund 25.000 Windkraftanlagen – so eine Statistik des Bundesverbands WindEnergie. Unter anderem durch die Windkraft soll der Atomausstieg vorangetrieben werden. Doch nicht jeder freut sich über die spargeligen Windräder, die mittlerweile nicht nur zu hunderten auf Feldern und Hügelgruppen entstehen, sondern auch immer öfter in Wäldern. Das belegt eine aktuelle Emnid-Umfrage. Zu den Ergebnissen und der Auswirkung der Windkraft auf die Natur berichtet Helke Michael in einem Audiobeitrag, der im Juli 2015 von der Deutschen Wildtierstiftung zur Verfügung gestellt wurde. Zum Beitrag geht es hier („Medium 1“). Wenn Sie dann auf das kleine …

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Meeresspiegelforschung aktuell: Neues aus der Antarktis

Am 1. September 2014 verbreitete der Deutschlandfunk schlechte Nachrichten aus der Antarktis: An den Antarktis-Küsten steigt der Meeresspiegel besonders schnell an Im südlichen Polarmeer sei der Wasserspiegel um acht statt um sechs Zentimeter angestiegen – und damit stärker und schneller als in anderen Regionen der Welt, berichten Forscher der Universität Southampton im Fachblatt „Nature Geoscience“ nach der Auswertung von Satelliten-Aufnahmen aus den letzten 19 Jahren. Die Ursache des Wasseranstiegs liege im Abschmelzen des antarktischen Eispanzers sowie von Gletschern. So gelangten jährlich an die 350 Milliarden Tonnen Süßwasser ins Meer. Das Süßwasser schwimme auf dem dichteren Salzwasser und führe so zu …

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Marschallinseln im Pazifik besonders vom Klimawandel betroffen? In den letzten 2000 Jahren fiel dort der Meeresspiegel um anderthalb Meter

Am 1. September 2014 informierte das deutsche Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) auf seiner Webseite über eine interessante neue internationale Kooperation:

Bundesumweltministerium stärkt Zusammenarbeit mit Pazifikinseln zum Schutz vor Klimawandel
Ein neues Projekt des Bundesumweltministeriums soll Küstenzonen und Ökosysteme auf Pazifikinseln vor den Folgen des Klimawandels schützen. Die Parlamentarische Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter unterzeichnete das entsprechende Abkommen mit dem Generalsekretär des Sekretariats des Pazifischen Umweltprogramms, David Sheppard. Das Treffen fand im Vorfeld des UN-Gipfels zu „kleinen Inselstaaten“ auf Samoa statt. Durch den Anstieg des Meeresspiegels, die Versauerung der Meere und Zunahme von Stürmen sind die Lebensgrundlagen vieler Bewohner der pazifischen Inseln in Gefahr. Das Vorhaben mit dem Titel „Natural Solutions to Climate Change in the Pacific Islands Region“ unterstützt ökosystembasierte Maßnahmen zum Schutz von Küstenzonen und lebenswichtigen Ökosystemen auf pazifischen Inseln. […] Die drei Inselstaaten Fidschi, Vanuatu und die Salomonen dienen hierbei als Pilotgebiete. Das Sekretariat des Pazifischen Umweltprogramms wird die dort gesammelten Erfahrungen mit seinen anderen Mitgliedsstaaten teilen, so dass auch andere pazifische Inseln eigene Anpassungsmaßnahmen entwickeln können. Durch die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) fördert das BMUB eine Reihe von Kooperationsprojekten mit „kleinen Inselstaaten“ in den Bereichen Klimaschutz, Erhaltung der biologischen Vielfalt und nachhaltige Energieversorgung mit einem Volumen von ca. 120 Millionen Euro. Das Projekt mit dem Pazifischen Umweltprogramm setzt die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Region bis 2019 fort und ist mit Mitteln im Umfang von fünf Millionen Euro ausgestattet.

Drei Gründe für die Projekte: „Anstieg des Meeresspiegels, die Versauerung der Meere und Zunahme von Stürmen“. Aber sind dies wirklich gute Gründe?

Meeresspiegel: Die Korallenatolle wachsen dem Meeresspiegel hinterher, so wie sie es seit 10.000 Jahren und länger tun. Überflutungsgefahr: Keine.

Versauerung der Meere: Vermutlich weitgehend gefahrlos: Siehe „Back to the roots: Meeresbewohner trotzen der Ozeanversauerung, da sie den abgesenkten pH-Wert bereits aus dem Urozean kennen“ und „Überraschung: Korallen kommen mit der Ozeanversauerung offenbar doch besser zurecht als lange gedacht“.

Stürme: Wohl ein Sturm im Wasserglas. Siehe „Schwerer Wirbelsturm verwüstet Vanuatu. Premierminister sieht es realistisch: “Stürme sind kein neues Phänomen, wir Insulaner leider darunter seit Besiedelung Vanuatus vor 5000 Jahren”“ und „Wer hätte das gedacht: Studien können keine Zunahme der tropischen Wirbelstürme im Indischen und Pazifischen Ozean feststellen“.

Fünf Millionen Euro für fragwürdige Probleme. Vielleicht sollte man das Geld lieber in eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung der Inseln stecken.

Euronews machte sich im April 2014 große Sorgen um die Marschallinseln:

Klimawandel: Marshallinseln schon jetzt betroffen
Den Bewohnern der Marshallinseln steht das Wasser sprichwörtlich bis zum Hals. Der Inselstaat im Pazifischen Ozean bekommt die Auswirkungen des weltweiten Klimawandels schon jetzt zu spüren. Starke Stürme mit heftigen Niederschlägen nagen an der Küste. Menschen müssen hilflos zusehen, wie Schutzmauern gegen die Flut im Meer versinken. Tony De Brum, verantwortlicher Minister für Energie und Klimafragen: “Wenn die Welt weitermacht, wie bisher und weiter die Umwelt verpestet, stellt sich nicht mehr die Frage, was in hundert Jahren geschieht. Es geht darum, was uns bereits jetzt widerfährt.” Die Küstenerosion geht mit Riesenschritten voran. Für den kleinen Inselstaat hat das geografische und wirtschaftliche Folgen. Genau davor warnt auch der jüngste Weltklimabericht. Tony De Brum appelliert eindringlich an die internationale Gemeinschaft. “Wir sind wie Kanarienvögel, die unter Tage sterben und dadurch Minenarbeiter vor dem Tod warnen. Wenn der Schaden so groß ist, dass wir diese Inseln räumen müssen, dann ist es auch für die Welt zu spät, sich selbst zu retten.”

Entwicklungspolitik Online schlug im Februar 2014 in die gleiche Kerbe:

Bevor die pazifischen Inseln versinken …
„Als ich jung war, wurde unser Garten noch nicht überflutet – und wir erlebten nicht, wie ein tropischer Sturm nach dem nächsten über die tropischen Inseln fegte.“ So hat Tommy Remengesau, der Präsident von Palau, die Auswirkungen des Klimawandels auf seine pazifische Heimat wahrgenommen. Viele Menschen auf den pazifischen Inseln erkennen solch dramatische Veränderungen und warnen die Weltgemeinschaft vor den Folgen eines „weiter so“ bei klimaschädlichen Emissionen. Sie fürchten, dass sie oder ihre Kinder ihre Heimat verlassen müssen, weil diese im Meer versinken könnte. Von Frank Kürschner-Pelkmann.
Die Marshallinseln gehören zu den Inselgruppen, die besonders stark von den Folgen des Klimawandels betroffen sind. Mitte 2013 litten die Bewohner der nördlichen Inseln unter Dürre und Wassermangel, während über den Süden starke Stürme mit heftigen Niederschlägen hinwegzogen. Seriöse Klimawissenschaftler sind sich einig, dass weltweit die Extremwetterereignisse durch die globale Erwärmung verstärkt haben und dieser Prozess sich in den nächsten Jahrzehnten noch beschleunigen wird. In der südpazifischen Region lässt sich studieren, wie sich dies konkret auswirkt. Die Weltregion, die am wenigsten zum globalen Klimawandel beigetragen hat, ist am stärksten von seinen Folgen betroffen. Tony de Brum, Regierungsmitglied der Marshallinseln, berichtete im Juni 2013: „Tausende meiner Mitbürger im Norden sind durstig und hungrig, Tausende von uns hier im Süden werden vom Meerwasser durchnässt.“ Viele Inseln und Atolle der Marshallinseln und der Nachbarstaaten sind von einer Erosion der Korallenriffe und der Uferzonen betroffen, und vereinzelt dringt bereits Salzwasser in die kostbaren kleinen unterirdischen Süßwasserlinsen ein, ohne die ein Leben auf den Atollen unmöglich wäre. Wenn der Meeresspiegel im Südpazifik tatsächlich bis 2100 um zwei Meter steigen sollte, wäre dies zum Beispiel für die Bewohner der 500 flachen Atolle des mikronesischen Staaten Palau eine Katastrophe.

Zwei Meter Meeresspiegelanstieg bis 2100? Das sagt nicht einmal der IPCC. Derzeit steigt der Meerespiegel um 2-3 mm pro Jahr, was bis 2100 etwa 21 cm Anstieg ergibt. Die Stürme haben in den letzten Jahren keineswegs zugenommen (siehe Links oben). Und Dürren sind im Pazifik keineswegs ein ganz und gar neues Phänomen, vielmehr gibt es hier eine charakteristische Zyklik, die gerne übersehen wird. Siehe „Überraschung: Feucht- und Trockenphasen wechselten im Südpazifik in vorindustrieller Zeit stets ab“ und „Tropfstein aus Tuvalu birgt Überraschung: Niederschläge im Südpazifik schwankten in vorindustrieller Zeit viel dramatischer als heute“.

Bei all der Jammerei zu den Marschallinseln scheint vielen Schreibern nicht klar zu sein, dass sich der Meeresspiegel auf der Inselgruppe in den letzten 2000 Jahren um einen Meter abgesenkt hat (Abbildung 1). Dies zeigen Forschungsresultate eine Studie von Paul Kench und Kollegen, die im Februar 2014 in den Geophysical Research Letters erschienen ist.

Abbildung 1: Meeresspiegelentwicklung auf den Marschallinseln während der vergangenen 6000 Jahre. Quelle: Kench et al. 2014.

 

Hier die Kurzfassung der Arbeit:

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Gute Nachrichten aus dem Pazifik: Meeresspiegel in Kiribati in den letzten 20 Jahren ohne langfristigen Anstieg

In wenigen Monaten treffen sich die Führer der Welt in Paris zu einer neuen Klimakonferenz. Wie jedes Mal geht es auch diesmal um alles, um das Fortbestehen der Menschheit. Solch ein wichtiges Treffen will gut vorbereitet sein. Die Leute müssen bereit sein, wenn harte wirtschaftliche Einschnitte beschlossen werden, die ihren Lebensstandard spürbar absenken werden. Zum Glück können sich die Staaten auf die Presse verlassen. Um die Zeitungen höchstmöglich gleichzuschalten, hat man ein ‘Climate Publishers Network’ (CPN) eingerichtet, das den Medien klimapolitisch geprüfte und korrekte Artikel kostenfrei zur Verfügung stellt. Da wollte das Kalte-Sonne-Blog natürlich gerne teilnehmen und stellte einen Mitgliedsantrag, der jedoch leider unbeantwortet blieb. Schade.

Im Vorjahr war im Warmschreiben für die Lima-Klima-Konferenz so einiges schief gelaufen. So titelte Die Zeit am 30. November 2014:

Klimawandel: Vor dem Untergang
In der Südsee zeigt der Treibhauseffekt schon massive Folgen. Hilft der Klimagipfel?
Aus der Luft betrachtet, ist Tarawa ein Paradies, aber seine Bewohner kämpfen gegen den Untergang. Hier, auf dem Hauptatoll der Inselrepublik Kiribati, spüren sie die Auswirkungen des Klimawandels schon lange. Weltweit lässt er den Meeresspiegel steigen, doch in der tropischen Südsee erhöht sich der Pegel besonders schnell. Die Erosion frisst an den Korallenriffen, das Grundwasser versalzt, Krankheiten breiten sich aus, Sturmfluten wüten immer heftiger. Der größte Teil Kiribatis ist nicht einmal zwei Meter hoch. Stünde Dirk Nowitzki am Strand von Tarawa, er könnte problemlos über das Atoll hinwegschauen – noch. Denn schon in wenigen Jahrzehnten könnte Kiribati zerstört sein.

Die Idee des Untergangs gefiel einem Inselbewohner Kiribatis so gut, dass er auf die Idee kam, einen Asylantrag im Land seiner Träume – Neuseeland – zu stellen. Begründung: Er wäre Klimaflüchtling und bald würde das Meer seine Heimat überfluten. Der Antrag wurde mittlerweile abgelehnt. Vermutlich machte sich der Mann nicht so sehr Sorgen wegen des Klimawandels, sondern es gab vielmehr handfeste wirtschaftliche Gründe für seinen Auswanderungsversuch. Die Mitteldeutsche Zeitung brachte es vor einige Jahren auf den Punkt:

Kiribati – klein, heiß und bitter arm
[…] Danach beträgt die Wirtschaftsleistung der Inselgruppe mit der Weihnachtsinsel Kiritimati derzeit 152 Millionen US-Dollar (knapp 114,7 Millionen Euro). Das entspricht in etwa der Summe, die allein die sechs deutschen Teilnehmer der Champions League und Europa League in der vergangenen Saison bei den Wettbewerben an Prämien kassierten. Das Handelsdefizit Kiribatis gehörte mit 92 Prozent im abgelaufenen Jahr zu den höchsten der Welt.

Der Präsident Kiribatis sonnt sich mittlerweile im Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit und ist immer für einen Publicity Stunt gut. So erwarb er letztes Jahr (2014) zu einem stark überhöhten Preis ein Stück Land auf einer Fidji-Insel, auf das die Einwohner Kiribatis im Fall der Fälle flüchten sollen. Klimaretter berichtete am 22. Juni 2014:

Kiribati kauft Land für Klimaflüchtlinge
Anote Tong, der Präsident des Inselstaates Kiribati im Pazifik, hat auf den Fidschi-Inseln Land erworben. Dorthin sollen mehrere Tausend Kiribatier ziehen, wenn ihre Heimat wegen des Klimawandels im Meer untergeht. Doch der Plan sorgt für Verunsicherung und Streit.

Natürlich sind die aktuellen Bewohner der betroffenen Fidji-Insel alles andere als froh über die mögliche bevorstehende Invasion aus Kiribati. Auch auf Kiribati selber ist man entsetzt über den fragwürdigen Landkauf, wie dem guten Klimaretter-Artikel ebenfalls zu entnehmen ist:

Tongs Amtsvorgänger Teburoro Tito hat sämtliche wissenschaftlichen Abhandlungen über die Folgen des Klimawandels für die Atolle gelesen. Er hält den Landkauf für unsinnig. „Die Forscher sagen, unsere Korallenriffe sind gesund und können mit dem Meeresspiegelanstieg Schritt halten. Deshalb gibt es keine Notwendigkeit, Land auf den Fidschi-Inseln oder sonst irgendwo zu kaufen“, sagt Tito und fügt verärgert hinzu: „Wie können wir um ausländische Hilfe bitten, wenn wir unser Geld für so unsinnige Dinge ausgeben?“ Auch Paul Kench, ein Geomorphologe an der University of Auckland, findet die Sorgen überzogen. „Wir wissen, dass die gesamte Riffstruktur um zehn bis 15 Millimeter im Jahr wachsen kann – schneller als der erwartete Meeresanstieg“, sagt der Atoll-Experte. „Solange das so ist und der Nachschub an Sand gesichert bleibt, brauchen wir keine Angst zu haben.“

Der Präsident Kiribatis hat offenbar die fundamentalen Grundlagen eines Korallenriffs nicht verstanden. Hat er im Geographie- und Biologie-Unterricht vielleicht gefehlt, als das Thema Korallenriffe durchgenommen wurde? Vielleicht hätte er vor dem Inselkauf auch einmal die Meeresspiegelkurven für Kiribati anschauen sollen. Eine Kurve der Anstiegsraten ist in einer Arbeit von Than Aung und Kollegen zu finden, die 2009 im Fachblatt „Weather“ der Royal Meteorological Society erschienen ist (Abbildung 1). Die höchsten Anstiegsraten gab es Mitte der 1990er Jahre, danach sackte der Meeresspiegel bis 2002 ab (negative Anstiegsraten) und stieg erst danach wieder leicht an.

Abbildung 1: Veränderung der Anstiegsrate des Meeresspiegels in Kiribati 1994-2008. Quelle: Aung et al. 2009.

 

Präsident Tong hätte aber auch die Satellitenkurve des Meeresspiegels für seine Region anschauen können (Abbildung 2). Diese umfasst immerhin die vergangenen 22 Jahre. Auch hier ist kein deutlicher Trend zu erkennen.

Abbildung 2: Meeresspiegelentwicklung der Region um Kiribati auf Basis von Satellitenmessungen. Quelle: University of Colorado.

 

Der im Klimaretter-Beitrag erwähnte Wissenschaftler Paul Kench leistet vorbildliche Aufklärungsarbeit und steuert dringend benötigte wissenschaftliche Daten zum Thema bei. Im März 2015 erschien ein weiterer Artikel von ihm im Fachblatt Geology zum Funafuti Atoll. Im Bereich dieses Atolls stieg der Meeresspiegel in den letzten 60 Jahren besonders stark an, nämlich mit einer durchschnittlichen Rate von etwa 5 mm pro Jahr. Trotz des Meeresspiegelanstiegs ist keine Insel des Atolls untergegangen, im Gegenteil, viele Inseln haben sich in dieser Zeit sogar vergrößert, wie Analysen der Küstenlinienentwicklung im Rahmen der Studie zeigten. Auch konnten keine Gebiete gefunden werden, in denen größere Erosion herrschen würde. Im Folgenden die Kurzfassung der neuen Arbeit:

Coral islands defy sea-level rise over the past century: Records from a central Pacific atoll
The geological stability and existence of low-lying atoll nations is threatened by sea-level rise and climate change. Funafuti Atoll, in the tropical Pacific Ocean, has experienced some of the highest rates of sea-level rise (5.1 ± 0.7 mm/yr), totaling 0.30 ± 0.04 m over the past 60 yr. We analyzed six time slices of shoreline position over the past 118 yr at 29 islands of Funafuti Atoll to determine their physical response to recent sea-level rise. Despite the magnitude of this rise, no islands have been lost, the majority have enlarged, and there has been a 7.3% increase in net island area over the past century (A.D. 1897–2013). There is no evidence of heightened erosion over the past half-century as sea-level rise accelerated. Reef islands in Funafuti continually adjust their size, shape, and position in response to variations in boundary conditions, including storms, sediment supply, as well as sea level. Results suggest a more optimistic prognosis for the habitability of atoll nations and demonstrate the importance of resolving recent rates and styles of island change to inform adaptation strategies.

Lesenswert in diesem Zusammenhang ist ein Artikel von Ulli Kulke auf Donner + Doria:

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Neue Studie der Durham University verweist Rahmstorfs Sintflutszenarien für North Carolina in das Reich der Fabeln

Vor einigen Jahren reiste der Potsdamer Klimaforscher Stefan Rahmstorf durch die Salzwiesen North Carolinas an der Ostküste der USA. Gemeinsam mit einigen Gleichgesinnten wollte er dort das Geheimnis des Meeresspiegels ein und für allemal klären. Und er fand Ungeheuerliches: Aus den Kalkschalen von Einzellern las die Rahmstorf-Gruppe heraus, dass der weltweite Meeresspiegel heute schneller als je zuvor in den letzten zweitausend Jahren ansteigt. Ein großer Tag für die Unterstützer der Klimakatastrophe. Kurz darauf herrschte aber Katerstimmung. Fachkollegen konnten Rahmstorfs Behauptung nicht nachvollziehen. North Carolina eignet sich nämlich gar nicht als Stellvertreter für die weltweite Meeresspiegelentwicklung. Der Meeresspiegel großer Teile der …

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Meeresspiegel in Südbrasilien und Uruguay in den letzten 6000 Jahren um mehrere Meter gefallen

Im Rahmen unseres aktuellen Themenschwerpunkts zur Meeresspiegelforschung wollen wir Ihnen heute einige weitere interessante Arbeiten aus Nord- und Südamerika vorstellen, bevor wir dann im übernächsten Teil unserer Serie in die Südsee reisen.

USA

In den vergangenen Monaten erschienen zwei Arbeiten zur USA, die sowohl die West- als auch Ostküste zum Thema hatten. Im März 2015 veröffentlichten Thomas Wahl und Don Chambers im Fachblatt Journal of Geophysical Research eine Studie, in der die Autoren sechs Meeresbereiche um die USA identifizieren, die sich durch jeweils gemeinsame Muster in der natürlichen Variabilität der Meeresspiegelentwicklung auszeichnen. Ein verbessertes Verständnis dieser Bewegungsmuster ist unerlässlich, um natürliche von anthropogenen Anteilen des Meeresspiegelanstiegs zu differenzieren. Hier der Abstract:

Evidence for multidecadal variability in US extreme sea level records
We analyze a set of 20 tide gauge records covering the contiguous United States (US) coastline and the period from 1929 to 2013 to identify long-term trends and multidecadal variations in extreme sea levels (ESLs) relative to changes in mean sea level (MSL). Different data sampling and analysis techniques are applied to test the robustness of the results against the selected methodology. Significant but small long-term trends in ESLs above/below MSL are found at individual sites along most coastline stretches, but are mostly confined to the southeast coast and the winter season when storm surges are primarily driven by extratropical cyclones. We identify six regions with broadly coherent and considerable multidecadal ESL variations unrelated to MSL changes. Using a quasi-nonstationary extreme value analysis, we show that the latter would have caused variations in design relevant return water levels (50–200 year return periods) ranging from 10 cm to as much as 110 cm across the six regions. The results raise questions as to the applicability of the “MSL offset method,” assuming that ESL changes are primarily driven by changes in MSL without allowing for distinct long-term trends or low-frequency variations. Identifying the coherent multidecadal ESL variability is crucial in order to understand the physical driving factors. Ultimately, this information must be included into coastal design and adaptation processes.

Drei Monate später, im Juni 2015, legten Hamlington et al. ebenfalls im Journal of Geophysical Research nach und beschrieben Meeresspiegeleffekte, die auf das Wechselspiel zwischen El Nino/La Nina zurückgehen. Auch diese führen entlang der US-Küsten zu charakteristischen Meeresspiegelschwankungen. Im Folgenden die Kurzfassung der Studie:

The effect of the El Niño-Southern Oscillation on U.S. regional and coastal sea level
Although much of the focus on future sea level rise concerns the long-term trend associated with anthropogenic warming, on shorter time scales, internal climate variability can contribute significantly to regional sea level. Such sea level variability should be taken into consideration when planning efforts to mitigate the effects of future sea level change. In this study, we quantify the contribution to regional sea level of the El Niño-Southern Oscillation (ENSO). Through cyclostationary empirical orthogonal function analysis (CSEOF) of the long reconstructed sea level data set and of a set of U.S. tide gauges, two global modes dominated by Pacific Ocean variability are identified and related to ENSO and, by extension, the Pacific Decadal Oscillation. By estimating the combined contribution of these two modes to regional sea level, we find that ENSO can contribute significantly on short time scales, with contributions of up to 20 cm along the west coast of the U.S. The CSEOF decomposition of the long tide gauge records around the U.S. highlights the influence of ENSO on the U.S. east coast. Tandem analyses of both the reconstructed and tide gauge records also examine the utility of the sea level reconstructions for near-coast studies.

 

Florida

Im Stern konnte man am 6. Dezember 2014 eine unterhaltsame vorweihnachtliche Reportage aus Miami von Norbert Höfler lesen:

Klimawandel in Miami: Täglich verlassen die Kakerlaken die sinkende Stadt
Irgendwann wird das Meer Miami gefressen haben. Schon jetzt sind die ersten Vorboten zu spüren. Erstaunlich, dass die Stadt dennoch boomt wie nie. Besuch in einer Stadt am Rand des Untergangs.

Gänsehaut. Eine Stadt kurz vor dem Exitus. Party auf der Titanic kurz vor dem Untergang. Zum Glück gibt es Visionäre, die schon Ideen für den Tag X haben. Waterworld lässt grüßen. Wir lesen im Stern:

Raymond Romero, der Fischer aus Miami Beach, hat viel über den Klimawandel und die Veränderungen in den Ozeanen gehört. Das Eis an den Polen schmilzt, und die Temperatur in den Meeren zieht an. Wärmeres Wasser braucht mehr Platz als kaltes. Der Meeresspiegel steigt. Romero macht schon Notfallpläne. „Ich fülle den unteren Stock des Hauses mit Sand und Beton und baue ein neues obendrauf.“ Ein Haus auf dem Haus. Wenn das alle so wie er machen würden, glaubt er, könnte eine neue Stadt auf der alten Stadt entstehen. Ob das zu bezahlen ist? Romero zuckt mit den Schultern und sagt: „Entweder Miami ersäuft und wird zur Geisterstadt – oder zum teuersten Pflaster der Welt.“ Die meisten Bewohner der Millionenmetropole wissen, dass ihre Stadt ein Opfer des steigenden Meeresspiegels werden wird. Es ist keine Frage mehr, ob es passiert. Ungewiss ist nur noch, wann die Wassermassen einen Großteil Floridas unbewohnbar machen. Ob schon in 20 Jahren, in 50 oder in 100 Jahren. Forscher warnen: Miami wird zur Hochwasserruine.

Es ist richtig, dass Miami heute nur knapp über dem Meeresspiegel liegt. Deshalb jedoch vor einem moderaten Meeresspiegelanstieg von 30 cm pro Jahrhundert in Panik zu geraten wäre sicher falsch. Gerade eine reiche Stadt wie Miami wird sicher die Mittel aufbringen können, um sich vor dem Wasser zu schützen. Man erinnere sich an die Niederlande. Dort liegt etwa ein Viertel der gesamten Landesfläche unterhalb des Meeresspiegels, geschützt von umfangreichen Deichsystemen. Unmöglich in Miami?

 

Alaska

Vom warmen Miami geht es nun nach Alaska. Von dort berichteten Briggs und Kollegen im April 2014 in den Geophysical Research Letters über einen Sintflut-Retter, über den die Bewohner Miamis sicher neidisch sind: Aufgrund von tektonischen Prozessen wurde die Küste von Sitkinak Island im Kodiak Archipel mehrfach vor der Überflutung bewahrt und nach oben gedrückt. Die Mitgliederzeitschrift der American Geophysical Union „Eos“ schreibt über die Studie:

Over the past 2,300 years Sitkinak Island in the Kodiak Archipelago has repeatedly risen above the waves and been plunged into the ocean as the Alaska-Aleutian megathrust fault underlying it ruptured. Using a variety of observational techniques, Briggs et al. tracked the changing elevation of Sitkinak Island, in the process uncovering a previously unstudied history of the fault.

 

Brasilien

Auf nach Südamerika. Im brasilianischen Bundestaat Rio de Janeiro hat der Meeresspiegel eine ganz und gar verrückte Entwicklung genommen. Vor 5000 Jahren lag der Meeresspiegel noch 5 m über dem heutigen Niveau. In den folgenden Jahrtausenden fiel er in mehreren Etappen und erreichte heute das aktuelle Niveau (Abbildung 1). Die entsprechende Arbeit eines Teams um Alberto Figueiredo Jr. erschien im Dezember 2014 in Palaeo3. Hier der Abstract:

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Meeresspiegel in Australien in den letzten 7000 Jahren um mehrere Meter gefallen

In der Zeitung geht der Meeresspiegel immer nur in eine Richtung – nach oben. In Wahrheit war die Entwicklung jedoch viel komplexer als der Leserschaft gemeinhin zugemutet wird. Beispiel Australien. Die Welt meldete am 24. Mai 2011:

Erderwärmung: Meer vor Australien könnte um einen Meter steigen
Als Folge der Erderwärmung könnte der Meeresspiegel einer neuen Studie zufolge innerhalb eines Jahrhunderts um bis zu einen Meter steigen. Dadurch nehme die Gefahr verheerender Überschwemmungen zu, heißt es in einem Bericht der Klimakommission der australischen Regierung.

Tolle Alarmstory. Eine Kleinigkeit blieb dann jedoch im Artikel unerwähnt: Der aktuelle Meeresspiegel liegt bis zu mehrere Meter tiefer als während des Großteils der vergangenen 7000 Jahre. Welch Überraschung. Nachzulesen ist dies beispielsweise in einer Arbeit von Stephen Lewis und Kollegen, die im August 2013 in den Quaternary Science Reviews erschien. Das Forscherteam fasst in der Studie den aktuellen Wissensstand zur Meeresspiegelhistorie Australiens für die vergangenen 10.000 Jahre auf Basis einer Vielzahl von Arbeiten zusammen. Die Entwicklung folgte einem einfachen Muster: Gegen Ende der letzten Eiszeit vor 20.000 Jahren ereignete sich ein rapider Meeresspiegel-Anstieg, der vor 7000 Jahren schließlich endete. Dabei schoss der Meeresspiegel in der Endphase mehrere Meter über das heutige Niveau hinaus. In den sieben nachfolgenden Jahrtausenden sank der Meeresspiegel dann relativ gleichmäßig, vielleicht aber auch oszillierend, bis schließlich der heutige Stand erreicht wurde. Diese Entwicklung ist gleich für mehrere Küsten Australiens nachgewiesen, darunter West-Australien (Abbildung 1) und Ost-Australien (Lewis et al. 2008).

Abbildung 1: Meeresspiegelentwicklung in West-Australien während der vergangenen 8000 Jahre. Quelle: Lewis et a. 2013.

 

Auch im Großen Barriereriff lässt sich ein drastischer Meeresspiegelabfall nachweisen. In den letzten 2000 Jahren sackte dort der Meeresspiegel um 1,0 bis 1,3 m ab, wie ein Forscherteam um Daniel Harris im Januar 2015 in Geology dokumentierte. Eine schöne Studie, die die Autoren natürlich gerne in der Presse verbreitet sehen wollten. Allerdings gab es dabei den Schönheitsfehler, dass das Ergebnis so gar nicht in das klimaalarmistische Erzählmuster stetig steigender Fluten passte. In der entsprechenden Pressemitteilung der Universität Sydney vom 22. Januar 2015 mussten aus diesem Grund entsprechende Formulierungen eingefügt, die das massive Absinken des Meeres als „relativ kleinen Meeresspiegelrückgang“ verniedlichten. Es ist schon putzig zu lesen: Die Universität spricht schadensbegrenzend von einem „small drop“, „small change“, „minor sea level change“ und „relatively small sea level fall”. Erst im letzten Drittel der Meldung wird dann das ganze Ausmaß von mehr als einem Meter Differenz eingeräumt. Allesamt Vorkehrungen, um ja nicht Gefahr zu laufen, als Klimaskeptiker abgestempelt zu werden. Hier die Pressemitteilung in ganzer Länge:

Small drop in sea level had big impact on southern Great Barrier Reef
The idea that coral reefs have formed over millennia in a continuous process has been challenged by a study of the southern Great Barrier Reef. The research, led by the University of Sydney, shows that even small variations in sea level can cause significant change across the reef. „We create a new narrative for how the Barrier Reef and other coral reefs came about and explain the importance of surprisingly small changes in sea level,“ said Associate Professor Jody Webster from the University of Sydney’s School of Geosciences and an author on a recently published article on the findings in Geology.

„That such a minor sea level change has stalled coral reef growth and sediment production is an unexpected and significant finding.“ During rising sea levels reefs grow vertically upwards until they reach sea level. Then they grow away from the reef front, producing massive amounts of sediment which gradually fill in the reef lagoon, much like filling a bucket. „Most current models describe this infilling as a continual process, taking place over the past 6000 years or mid-Holocene, the geological era dating to the present day, following the reef reaching present sea level,“ said Dr Ana Vila-Concejo, also from the School and an author on the study. „Instead our research suggests that the majority of lagoon infilling occurred for only four thousand years and was ‚turned off‘ by a relatively small sea level fall 2000 years ago.“

The researchers analysed samples from One Tree Reef in the southern Great Barrier Reef. They radiocarbon dated sediment cores from the lagoons of the coral reef to calculate sand infilling. Sea level change was calculated by dating fossil samples from micro-atolls. „We established that starting about 6000 years ago there was 4000 years of rapid sediment production and transport until a sea level fall of between 1 to 1.3 metres. This fall coincided with a dramatic slowing of the coral reef’s growth on the broadest part of the reef over the next 2000 years,“ said Dr Daniel Harris, the lead author on the study which he completed as a PhD student in the School of Geosciences.

Associate Professor Jody Webster said, „Our findings suggest that reefs will be sensitive to sea level changes likely to take place because of climate change, quite apart from other impacts such as ocean acidification or pollution. Based on our model higher sea level might allow for greater coral reef growth and more carbonate sediment production but that would rely on the reef systems otherwise being in good health.“ Quan Hua from ANSTO,Professor Yusuke Yokoyama from the University of Tokyo and Professor Paula Reimer from Queen’s University Belfast are contributing authors on the Geology article.

Bei der Betrachtung dieser langen Zeitmaßstäbe und dem enormen Meeresspiegel-Absenkungsbetrag von mehreren Metern gehen kürzermaßstäbliche Entwicklungen etwas unter. Natürlich ist in den letzten 100 Jahren im Zuge der Wiedererwärmung nach der Kleinen Eiszeit auch in Australien der Meeresspiegel angestiegen. Ein Forscherteam um Neil White hat im September 2014 in Earth Science Reviews eine Analyse dieser Entwicklung publiziert. Laut White und Kollegen zeigen Küstenpegel zwischen 1966 und 2010 einen Anstieg von 2,1 mm pro Jahr. Das entspricht einem Gesamtanstieg von 9,2 cm, ein magerer Betrag im Vergleich zum vorangegangenen Meeresspiegelabfall von mehreren Metern. Selbst der Gesamtanstieg seit 1880 beträgt lediglich 15 cm. Im Folgenden die Kurzfassung der Arbeit:

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Beschleunigter Meeresspiegelanstieg an Teilen der US-Ostküste geht auf atlantischen Ozeanzyklus zurück

Entlang eines 1000 km langen Streifens der US-Ostküste zwischen Massachusetts und North Carolina stieg in den letzten Jahrzehnten der Meeresspiegel schneller an als im globalen Durchschnitt. Was steckt hinter dieser anomal schnellen Entwicklung? Das Forscherduo Kenigson und Han nahm das Phänomen jetzt näher unter die Lupe und veröffentlichte das Ergebnis im Dezember 2014 im Fachblatt Journal of Geophysical Research. In ihrer Studie fanden sie starke Hinweise darauf, dass sich hinter der Anomalie vor allem ein Effekt der sogenannten Atantischen Multidekadenoszillation (AMO) verbirgt, die den Meeressspiegel mal schneller und mal langsamer ansteigen lässt. Die Effekte sind regional gestaffelt, was die derzeitige …

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Dramatischer Meeresspiegelanstieg 2009-2010 an der nordamerikanischen Ostküste zwischen New York und Neufundland: Verantwortlich war eine seltene Konstellation atlantischer Ozeanzyklen

In den Jahren 2009 und 2010 ist der Meeresspiegel an der nordamerikanischen Ostküste zwischen New York und Neufundland um unglaubliche 12,8 cm nach oben geschnellt. Ein Resultat des menschengemachten Klimawandels? War dies der Anfang der von Klimaapokalyptikern prophezeiten Sintflut? Ein Forscherteam um Paul Goddard nahm sich der Sache an und untersuchte den Fall. Zunächst stellten die Wissenschaftler fest, dass sich der Anstieg auf die Jahre 2009 und 2010 beschränkte. Dies machte sie hellhörig, denn es passte so gar nicht zur eher langfristigen Wirkung des Klimawandels. Im Zuge der Überprüfung der verschiedenen natürlichen Ozeanparameter stießen Goddard und seine Kollegen auch auf …

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Malediven vor dem Untergang? Laut Küstenpegelmessungen ist der Meeresspiegel seit 15 Jahren stabil geblieben

Der steigende Meeresspiegel bedroht die Existenz zahlreicher kleiner Koralleninseln im Indischen und Pazifischen Ozean, heißt es. Dafür müssten die Industrieländer hohe Ausgleichszahlungen vornehmen, denn diese hätten ja das Problem verursacht, heißt es weiter. Man kann es den Insulanern nicht verdenken, dass sie diese Gelegenheit nutzen und auf den Alarmismus-Zug aufspringen. Es geht um große Summen aus dem in Cancun und Durban beschlossenen Grüne Klimafonds. Der bekannteste Aktivist ist dabei wohl der ehemalige Präsident der Malediven, Mohamed Nasheed. Im Rahmen einer publikumswirksamen Aktion tagte er am 17. Oktober 2009 mit seinem Kabinett in Taucherausrüstung unter Wasser und verabschiedete eine Erklärung mit …

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Schreckliche Sintflut in Südostasien abgeblasen: PIK übersieht in Weltbank-Bericht die natürliche Ozeanzyklik

Kürzlich war Hans Joachim Schellnhuber vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) als Ghostwriter für den Papst tätig. In den Jahren zuvor hatten die PIKler bereits einen Auftrag als Kontraktschreiber für die Weltbank an Land gezogen. Dabei ersannen die Potsdamer eine Klimaalarm-Serie mit dem coolen Titel „Turn Down the Heat“, den die Weltbank daraufhin global in ihrem Namen verbreitete. Die bisherigen Episoden wurden im November 2012, Juni 2013 und November 2014 auf den Markt gebracht.

Die Hefte wurden von der Presse gierig aufgegriffen, natürlich ohne sie näher im Detail zu prüfen. Wir wollen es genauer wissen: Wie verlässlich ist der Inhalt der Berichte? Is it right?

Beispiel Südostasien. Laut PIK und Weltbank soll die Klimagefahr in dieser Region besonders stark ausgeprägt sein. In einer Pressemitteilung der Weltbank vom 19. Juni 2013 heißt es:

Warmer World Threatens Livelihoods in South East Asia
Turn Down the Heat: Climate Extremes, Regional Impacts and the Case for Resilience, was prepared for the World Bank by the Potsdam Institute for Climate Impact Research and Climate Analytics. […] The report examines the most significant climate risks for South East Asia in a 2ºC world. […] Sea levels are rising faster than previously projected and cyclones will intensify. The report finds that a sea-level rise of as much as 50 cm by the 2050s may already be unavoidable as a result of past emissions, and in some cases, impacts could be felt much earlier. This will cause greater destruction and result in flooding fields for extended periods, and inundate delta areas with intrusions of salt water into fields and in groundwater used for drinking. The report also projects that typhoons will increase in intensity (category 4 and 5).

Bei den Wirbelstürmen ist die Lage ziemlich eindeutig: Bisher ist kein Anstieg der Häufigkeit in der Region zu beobachten (siehe „.Klimaaktivisten missbrauchen Taifun Haiyan für eigene Zwecke: Studien fanden für die vergangenen Jahrzehnte keine Zunahme der Taifunaktivität“). Konzentrieren wir uns daher auf den Meeresspiegel. Weshalb sollte hier in den kommenden 35 Jahren in Südostasien ein Anstieg von 50 cm zu befürchten sein? Das wäre eine Anstiegsrate von 14 mm pro Jahr! Gibt es irgendwelche Anzeichen für einen solch rasanten Meeresspiegelanstieg in der Region? Im weltweiten Durchschnitt zeigen die Küstenpegel doch nur einen Anstieg von 2 mm pro Jahr an.

Eine Arbeit aus dem Mai 2015 im Fachblatt Climate of the Past enthüllt, in welche Falle die Potsdamer hier höchstwahrscheinlich getappt sind. Eine internationale Forschergruppe um Mathew Strassburg von der University of Colorado in Boulder hat sich die Meeresspiegeltrends in Südostasien näher angeschaut. Die Wissenschaftler arbeiteten dabei mit Satellitendaten, die die vergangenen 20 Jahre abdecken. Dabei fanden sie, dass der Meeresspiegelanstieg in diesem Zeitraum in Südostasien außergewöhnlich hohe Raten erreichte, die in einigen Teilen des Untersuchungsgebietes Werte von 10 mm pro Jahr erreichten und sogar überschritten (Abbildung 1). Aber ist es wirklich zulässig, diese hohen Anstiegsraten einfach in die Zukunft zu verlängern, so wie es die PIK-Leute offenbar getan haben?

Abbildung 1: Meeresspiegelanstiegsraten in Südostasien für den Zeitraum 1993-2009 auf Basis von Satellitendaten. Quelle: Strassburg et al. 2015.

 

Strassburg und Kollegen wollten zunächst verstehen, weshalb der Meeresspiegel in Südostasien in den letzten 20 Jahren so viel schneller aufwärts strebte als in den anderen Regionen der Erde. Ist dies ein stabiler Trend oder müssen hier natürliche Schwankungen berücksichtigt werden? Die Wissenschaftler schauten sich daraufhin Küstenpegelmessungen der letzten 60 Jahre an und machten eine überraschende Entdeckung: Der Meeresspiegelanstieg zeigte eine klare natürliche Zyklizität, die an den bedeutenden Ozeanzyklus der Pazifischen Dekadischen Oszillation (PDO) gekoppelt ist, der mit einer Periode von etwa 60 Jahren schwingt. Das Zeitfenster von 20 Jahren im Zusammenhang mit den Satellitenmessungen hat nur den stark anschwellenden Teil der Zyklik abgebildet, der keineswegs für den mittleren Langfrist-Anstieg repräsentativ ist. Betrachtet man die Meeresspiegelentwicklung seit 1950, so ergeben sich für Südostasien mittlere Anstiegsraten von lediglich 1,0-2,5 mm pro Jahr (Abbildung 2), was sich sehr gut in den globalen Durchschnitt einpasst.

Abbildung 2: Meeresspiegelanstiegsraten in Südostasien für den Zeitraum 1950-2009. Quelle: Strassburg et al. 2015.

 

Unter Einbeziehung der natürlichen Zyklik prognostizieren Mathew Strassburg und sein Team für die nächsten Jahre eine starke Verlangsamung des Meeresspiegelanstiegs in Südostasien. Dabei werden in den kommenden 20 Jahren voraussichtlich Werte erreicht, die deutlich unterhalb der globalen Durchschnittsraten liegen.

Nun wird auch klar, an welcher Stelle es beim PIK schiefgelaufen ist. Offenbar hat man es in Potsdam versäumt, die natürliche PDO-Zyklik miteinzubeziehen. Man hatte die Schwankungen in der Geschwindigkeit des Meeresspiegelanstiegs ignoriert und einfach die hohen Werte der letzten Jahre in die Zukunft fortgeschrieben. Ein fataler Fehler. Nimmt man den langfristig belegten Anstiegswert von 2 mm pro Jahr als Grundlage, ist in den kommenden 35 Jahren lediglich mit einem Anstieg von 70 mm, also 7 cm zu rechnen. Dies ist signifikant weniger als die 50 cm, die vom PIK in den Weltbank-Bericht geschrieben wurden. Eigentlich müsste dieser jetzt dringend mit einem „Addendum“ korrigiert werden, denn es ist davon auszugehen, dass Politiker in der Region und den Geberländern fälschlicherweise noch immer vom stark überhöhten Wert ausgehen. Mit diesem Defizit belastet, ist der PIK/Weltbank-Bericht sicher keine geeignete Planungsgrundlage für die Festlegung von Prioritäten bei der Bewältigung der Klimawandelfolgen.

Im Folgenden die Kurzfassung der Studie:

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Tansanias Meeresspiegel übertraf während der letzten 4500 Jahre vermutlich das heutige Niveau. Meeresspiegel auf den Seychellen in den letzten 10 Jahren stabil

Der globale Meeresspiegel steigt und steigt – und das seit 15.000 Jahren. Allerdings gibt es Hinweise darauf, dass der Anstieg nicht kontinuierlich war und es Phasen gab, wo der Meeresspiegel stabil blieb, vielleicht sogar gefallen ist. Dies könnte z.B. in den natürlichen Kältephasen passiert sein, die es etwa alle 1000 Jahre gab. Anhand von geologischen Methoden ist es möglich, die Meeresspiegelgeschichte zu rekonstruieren. Eine Forschergruppe um Sarah Woodroffe von der Universität Durham in Nordengland hat die Entwicklung des Meeresspiegels in Tansania und auf den weit vor der ostafrikanischen Küste vorgelagerten Seychellen näher unter die Lupe genommen. In einer ersten Studie, …

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Niederländische Studie: Schlimmer als der Anstieg des Meeresspiegels durch den Klimawandel ist für viele Küstenstädte, dass sie absinken

Kann es etwas Schlimmeres als den Klimawandel geben? Ja, kann es, wie in der Taz am 1. Mai 2014 zu lesen war: Megastädte versinken im Boden: Wie vom Erdboden verschluckt Das Absinken des Erdbodens ist gefährlicher für Küstensiedlungen als der vom Klimawandel verursachte Anstieg des Meeresspiegels. In manchen Städten sinkt der Grund zehn mal schneller als das Wasser steigt. Grundwasserentnahme und steigende Bevölkerungszahlen sind der Hauptgrund dafür, heißt es in einer neuen Publikation des Deltares Forschungsinstituts in Utrecht. Eine weitere Ursache sei, dass Küstenstädte häufig auf sehr weichem Grund gebaut sind. Weiterlesen in der Taz. Auch die Wiener Zeitung, The …

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Meeresspiegelforschung aktuell: Neue Studien aus Europa

Im Januar 2014 hatten wir an dieser Stelle über eine Studie der Universität Siegen mit einem interessanten Fazit berichtet. Eine gründliche Datenauswertung hatte ergeben, dass der Meeresspiegel in der Nordsee seit 100 Jahren mit konstanter Geschwindigkeit steigt, ohne Beschleunigung. Im Oktober 2014 legte die Forschergruppe im Journal of Geophysical Research nach. Den Wissenschaftlern war aufgefallen, dass sich hinter dem gleichmäßigen langfristigen Anstieg des Meeresspiegels Schwankungen versteckten. In ihrer neuen Studie konnten sie zeigen, dass diese Schwankungen nicht nur in der Nordsee auftraten, sondern von der Norwegischen See bis zu den Kanarischen Inseln im Atlantik reichten. Die Forschergruppe um Sönke Dangendorf vermutet, dass Änderungen der küstenparallelen Winde den Meeresspiegelanstieg systematisch beeinflusst haben könnten. Im Folgenden die Kurzfassung des Artikels:

Mean sea level variability in the North Sea: Processes and implications
Mean sea level (MSL) variations across a range of time scales are examined for the North Sea under the consideration of different forcing factors since the late 19th century. We use multiple linear regression models, which are validated for the second half of the 20th century against the output of a tide+surge model, to determine the barotropic response of the ocean to fluctuations in atmospheric forcing. We find that local atmospheric forcing mainly initiates MSL variability on time scales up to a few years, with the inverted barometric effect dominating the variability along the UK and Norwegian coastlines and wind controlling the MSL variability in the south from Belgium up to Denmark. On decadal time scales, MSL variability mainly reflects steric changes, which are largely forced remotely. A spatial correlation analysis of altimetry observations and gridded steric heights suggests evidence for a coherent signal extending from the Norwegian shelf down to the Canary Islands. This fits with the theory of longshore wind forcing along the eastern boundary of the North Atlantic causing coastally trapped waves to propagate over thousands of kilometers along the continental slope. Implications of these findings are assessed with statistical Monte-Carlo experiments. It is demonstrated that the removal of known variability increases the signal to noise ratio with the result that: (i) linear trends can be estimated more accurately; (ii) possible accelerations (as expected, e.g., due to anthropogenic climate change) can be detected much earlier. Such information is of crucial importance for anticipatory coastal management, engineering, and planning.

Den Wind hat auch eine Arbeitsgruppe um Margot Saher im Verdacht. Saher und Kollegen dokumentierten im Januar 2015 in den Quaternary Science Reviews die Meeresspiegelgeschichte Islands für die vergangenen 500 Jahre. Sie fanden, dass sich der Meeresspiegelanstieg auf drei Phasen beschränkte: Um 1600, 1810 und 1980. Den Phasen war gemeinsam, dass sich zu diesen Zeiten die größten Veränderungen in der Nordatlantischen Oszillation (NAO) ereigneten, einem bedeutenden Ozeanzyklus. Die Änderungen in der NAO haben die Windverhältnisse offenbar so umgestellt, dass der Meeresspiegel jeweils nach oben schnellte. Im Folgenden die Kurzfassung der Arbeit:

Sea-level changes in Iceland and the influence of the North Atlantic Oscillation during the last half millennium
We present a new, diatom-based sea-level reconstruction for Iceland spanning the last 500 years, and investigate the possible mechanisms driving the sea-level changes. A sea-level reconstruction from near the Icelandic low pressure system is important as it can improve understanding of ocean–atmosphere forcing on North Atlantic sea-level variability over multi-decadal to centennial timescales. Our reconstruction is from Viðarhólmi salt marsh in Snæfellsnes in western Iceland, a site from where we previously obtained a 2000-yr record based upon less precise sea-level indicators (salt-marsh foraminifera). The 20th century part of our record is corroborated by tide-gauge data from Reykjavik. Overall, the new reconstruction shows ca 0.6 m rise of relative sea level during the last four centuries, of which ca 0.2 m occurred during the 20th century. Low-amplitude and high-frequency sea-level variability is super-imposed on the pre-industrial long-term rising trend of 0.65 m per 1000 years. Most of the relative sea-level rise occurred in three distinct periods: AD 1620–1650, AD 1780–1850 and AD 1950–2000, with maximum rates of 3 ± 2 mm/yr during the latter two of these periods. Maximum rates were achieved at the end of large shifts (from negative to positive) of the winter North Atlantic Oscillation (NAO) Index as reconstructed from proxy data. Instrumental data demonstrate that a strong and sustained positive NAO (a deep Icelandic Low) generates setup on the west coast of Iceland resulting in rising sea levels. There is no strong evidence that the periods of rapid sea-level rise were caused by ocean mass changes, glacial isostatic adjustment or regional steric change. We suggest that wind forcing plays an important role in causing regional-scale coastal sea-level variability in the North Atlantic, not only on (multi-)annual timescales, but also on multi-decadal to centennial timescales.

Im arktischen Norwegen gibt es ein ganz seltsames Phänomen, das nichts mit dem Wind zu tun hat. Dort hat sich nach Ende der letzten Eiszeit und Schmelzen der skandinavischen Eismassen das Land stark gehoben. Ein Forscherteam um Robert Barnett hat im Januar 2015 in den Quaternary Science Reviews eine Meeresspiegelrekonstruktion für eine Lofoteninsel für die vergangenen 3300 Jahre vorgestellt. Sie fanden über den Zeitraum eine Meeresspiegelabsenkung von knapp einem Millimeter pro Jahr. Auf den Lofoten wird es wohl vorerst keine Klimaflüchtlinge geben. Hier die Kurzfassung der Arbeit:

Late Holocene sea-level change in Arctic Norway
Relative sea-level data from the pre-industrial era are required for validating geophysical models of glacio-isostatic adjustment as well as for testing models used to make sea-level predictions based on future climate change scenarios. We present the first late Holocene (past 3300 years) relative sea-level reconstruction for northwestern Norway based on investigations in South Hinnøya in the Vesterålen – Lofoton archipelago. Sea-level changes are reconstructed from analyses of salt-marsh and estuarine sediments and the micro-organisms (foraminifera and testate amoebae) preserved within. The ‘indicative meaning’ of the microfauna is established from their modern distributions. Records are dated by radiocarbon, 201Pb, 137Cs and chemostratigraphical analyses. Our results show a continuous relative sea-level decline of 0.7–0.9 mm yr−1for South Hinnøya during the late Holocene. The reconstruction extends the relative sea-level trend recorded by local tide gauge data which is only available for the past 25 years. Our reconstruction demonstrates that existing models of shoreline elevations and GIA overpredict sea-level positions during the late Holocene. We suggest that models might be adjusted in order to reconcile modelled and reconstructed sea-level changes and ultimately improve understanding of GIA in Fennoscandia.

In Schottland gibt es in abgeschwächter Form einen ähnlichen Trend. Natasha Barlow und Kollegen konnten im September 2014 in den Quaternary Science Reviews zeigen, dass der Meeresspiegel in Nordwest Schottland während der letzten 2000 Jahre allmählich mit 0,4 mm pro Jahr fiel. Insgesamt verzeichneten die Autoren jedoch eine ziemliche Stabilität. Hier die Kurzfassung:

Salt-marsh reconstructions of relative sea-level change in the North Atlantic during the last 2000 years
Sea-level changes record changes in the mass balance of ice sheets and mountain glaciers, as well as dynamic ocean–atmosphere processes. Unravelling the contribution of each of these mechanisms on Late Holocene timescales ideally requires observations from a number of sites on several coasts within one or more oceans. We present the first 2000 year-long continuous salt marsh-based reconstructions of relative sea-level (RSL) change from the eastern North Atlantic and uniquely from a slowly uplifting coastline. We develop three RSL histories from two sites in north west Scotland to test for regional changes in sea-level tendency (a positive tendency indicating an increase in the proximity of marine conditions and a negative tendency the reverse), whilst at the same time highlighting methodological issues, including the problems of dataset noise when applying transfer functions to fossil salt-marsh sequences. The records show that RSL has been stable (±0.4 m) during the last two millennia, and that the regional sea-level tendency has been negative throughout most of the record lengths. A recent switch in the biostratigraphy of all three records, indicating a regional positive tendency, means we cannot reject the hypothesis of a 20th century sea-level acceleration occurring in north west Scotland that must have exceeded the rate of background RSL fall (−0.4 mm yr−1), but this signal appears muted and later than recorded from the western North Atlantic.

Die Hebungsgeschichte der Ostsee ist ebenfalls hochinteressant. Hier haben sich Hebung und globaler Meeresspiegelanstieg immer wieder gegenseitig überholt, so dass es mehrere Wechsel von Verlandung und Überflutung in den letzten 10.000 Jahren gegeben hat. Siehe Zusammenfassungen von Meyer (2002) und Hillmann (2004).

Im Januar 2015 erschien eine Arbeit von Jens Morten Hansen, Troels Aagaard und Antoon Kuijpers online im Journal of Coastal Research. Die Gruppe fahndete nach Zyklen in der Meeresspiegelentwicklung in Nordsee und Ostsee. Dabei stießen sie auf Zyklen mit Perioden von 19, 60 und 75 Jahren, die sie mit Gezeitenzyklen des Mondes korrelierten. Hier der Abstract:

Sea-level forcing by synchronization of 56- and 74-year oscillations with the Moon’s nodal tide on the northwest European Shelf (eastern North Sea to central Baltic Sea)
The North Sea and Baltic Sea long-term records reveal a strong correlation (0.997) between sea-level changes and the sum of identified harmonic oscillations, corresponding to the lunar nodal period and four multiples of it. We developed a transparent method for iterative least residual sine regression that is capable of identifying harmonic sea-level oscillations, e.g., gravitational sea-level effects of the lunar nodal oscillation. Three relatively large harmonic sea-level oscillations with period lengths of 18.6 (18.6), 60.5 (55.8), and 76.1 (74.4) years correspond well to factors 1, 3, and 4 of the 18.6-year lunar nodal period (multiple periods in parentheses). The sum of these oscillations leaves small residuals that can be resolved into two further, statistically less significant oscillations with apparent period lengths of 28.1 (27.9) and 111.1 (111.7) years, corresponding to factors 1½ and 6 of the lunar nodal period. Periods and amplitudes expose strong entrainment, i.e. phase synchronization at rational ratios of the identified oscillations‘ periods as well as amplitude locking at reciprocal rational ratios of 1/2, 1/3, and 2/3 of the three largest oscillations. On top of the region’s general sea-level rise (1.18 mm/y), strong quasi-oscillations occur when the two largest oscillations are in phase. Thus, a large quasi-oscillation commenced in 1971 adding a 40-year sea-level rise of 1.0–1.2 mm/y to the region’s general sea-level rise. If our theory is correct, the ongoing quasi-oscillation should culminate in 2011, and the suggestion may be tested after completion of the ongoing 18.6-year nodal oscillation, i.e. in 2020–21. A purely mathematical extension of the oscillation parameters identified by the applied method suggests that the sum of harmonic oscillations produces 223-year pulses of quasi-oscillations, which can be divided into 158-year periods (e.g., 1747–1905 and after 1970) with large oscillations (60–65 mm), followed by 65-year periods (e.g., 1905–70) with much smaller oscillations (2–16 mm).

Aus Wales berichtete Spiegel Online im Februar 2014 über einen aus den Fluten auftauchenden Wald:

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University of Southampton: Erst 2020-2030 wird man wissen, ob sich der Meeresspiegelanstieg beschleunigt oder nicht. Mojib Latif: Modelle müssen natürliche Variabilität viel stärker berücksichtigen

Vorhersagen haben die Menschen schon seit jeher fasziniert. Der Blick in die Zukunft hat etwas Magisches. Das Orakel von Delphi, der Blick in die Kristallkugel auf dem Jahrmarkt, Kartenlegen: Die Fehlerquote ist zwar hoch, aber das scheint die Leute nicht davon abzuhalten, für windige Prognosen Geld auszugeben. Die Webseite ClimateChangePredictions.org hat sich zur Aufgabe gemacht, Vorhersagen zum Klimawandel aufzuzeichnen, um sie mit der realen Entwicklung abzugleichen. Ein schönes Beispiel ist der Anstieg des Meeresspiegels. Aktuell steigt das Meer um 2-3 mm pro Jahr, was bei gleichbleibendem Trend bis zum Ende des Jahrhunderts 25 cm ausmachen würde. Das hält jedoch einige …

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