Hilfe, der westantarktische Pine-Island-Gletscher schmilzt unaufhaltsam! British Antarctic Survey gibt Entwarnung: In den letzten 300 Jahren hat es in der Gletscherregion sogar noch intensivere Erwärmungsepisoden gegeben als heute

Schocknachricht in der Welt vom 14. Januar 2014: Riesiger Antarktis-Gletscher schmilzt unaufhaltsam Der Pine-Island-Gletscher in der Antarktis schrumpft laut einer Studie „irreversibel“. Wissenschaftler erwarten, dass der Meeresspiegel aufgrund der Schmelze dieses Gletschers enorm steigen werde. […] Internationale Wissenschaftler von der Universität Grenoble erwarten, dass der schrumpfende Gletscher das Meeresniveau in zwanzig Jahren um bis zu einen Zentimeter ansteigen lassen könne. Die „Abnahme“ des Gletschers sei „irreversibel“. Der Gletscher befindet sich im Westen der Antarktis. Seit Beginn des Jahrtausends sei er rund zehn Kilometer kürzer geworden, schreiben die Forscher vom Institut für Gletscherforschung und Geophysik. In den vergangenen Jahrzehnten habe sich …

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Hat der PDO-Ozeanzyklus zur Erwärmung der letzten Jahrzehnte beigetragen? Klimamodellierer Jochem Marotzke: „Hmm, ich glaube, ich bin mir nicht sicher“

Einer der bekanntesten deutschen Klimamodellierer, Jochem Marotzke, wurde kürzlich im Rahmen einer Veranstaltung der Royal Society zum neuen IPCC-Klimabericht gefragt, welchen Einfluss wohl die Ozeanzyklen auf die Temperaturkurve haben könnten. Derzeit dämmert dem IPCC-Zirkel, dass es wohl die Pazifisch Dekadische Oszillation (PDO) und ihr 60-jähriger Zyklus ist, der die Erwärmung in den letzten 16 Jahren verhindert hat. Die Konsequenz geht den Herrschaften jedoch derzeit noch schwer über die Lippen: Wenn die PDO die Erwärmung momentan bremst, dann hat sie sie davor – dreimal dürfen Sie raten – richtig: verstärkt. Eine unangenehme Sache, denn man hatte die gesamte Erwärmung 1977-1998 von einem halben Grad bereits dem CO2 angelastet, was wohl nicht ganz richtig ist. Kevin Trenberth hat mittlerweile erkannt, dass diese Konsequenz nicht zu vermeiden ist und hat seinen Widerstand aufgegeben (siehe unseren Blogbeitrag „Ehemaliger IPCC-Autor Kevin Trenberth räumt in neuem Paper ein: Pazifischer PDO-Ozeanzyklus hat zur Erwärmungsphase 1976-1998 beigetragen„). Nun wurde also auch Jochem Marotzke die Gretchenfrage gestellt. Seine bemerkenswerte Antwort lautete:

„Um…I guess I’m not sure.”

Sie können sich das Ganze im Original anhören. Die historische Szene findet sich ab der 44:50-Marke in der mp3-Aufzeichnung der Veranstaltung.

Mit Dank an Barry Woods via Pierre Gosselins Notrickszone, wo auch die englische Übersetzung unseres ursprünglichen Trenberth-Artikels erschien.

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Der 2010 verstorbene Klimawissenschaftler Stephen Schneider war einer der Mitbegründer der Klimakatastrophentheorie. In der Frühphase der Bewegung redete man noch Klartext, der seltenen Einblick in die fragwürdige Vorgehensweise und Beweggründe der Klimaalarmisten gibt.  In einem Beitrag von 1989 sagte Schneider, dass Klimawissenschaftler für die Medien fleißig Katastrophenmeldungen produzieren sollten, in denen sie jegliche wissenschaftliche Zweifel unterdrücken müssten, ansonsten würden die Meldungen nicht wahrgenommen. Am besten lesen Sie selbst, was Schneider damals wörtlich sagte (wie 1996 von ihm selbst klargestellt, siehe Seite 5 dieses pdfs der APS News):

On the one hand, as scientists we are ethically bound to the scientific method, in effect promising to tell the truth, the whole truth, and nothing but — which means that we must include all the doubts, the caveats, the ifs, ands, and buts. On the other hand, we are not just scientists but human beings as well. And like most people we’d like to see the world a better place, which in this context translates into our working to reduce the risk of potentially disastrous climatic change. To do that we need to get some broad based support, to capture the public’s imagination. That, of course, entails getting loads of media coverage. So we have to offer up scary scenarios, make simplified, dramatic statements, and make little mention of any doubts we might have. This ‘double ethical bind’ we frequently find ourselves in cannot be solved by any formula. Each of us has to decide what the right balance is between being effective and being honest. I hope that means being both.

Bis heute hat sich diese Taktik der Anhänger des IPCC-Camps kaum gerändert. Zeit für eine Neuorientierung?

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Mit Vince Ebert werden die Klimahysteriker und Weltenretter keine rechte Freude haben:

 

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2013 war das zweitkälteste der letzten 15 Jahre in Deutschland. Wie der Verlauf der DWD-Temperaturmittelwerte für Deutschland zeigt, gibt es seit dem Jahr 2000 einen eindeutig negativen Trend, bei dem das Jahr 2013 den zweittiefsten Wert übernommen hat.

Mit Dank an Dr. Kölle.

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Absurdes PIK-Konstrukt vor dem Aus: Nordamerikanische Kältewelle im Januar 2014 war keine Folge der Klimaerwärmung

Die USA wurden Anfang des Jahres von unerwartet kühlen Temperaturen auf die Probe gestellt. Die Welt fasste die Situation am 9. Januar 2014 zusammen: Die aktuelle Kältewelle in Nordamerika ist nach Einschätzung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) die strengste seit zwei Jahrzehnten. […] Ihren Höhepunkt habe die Kältewelle am 6. und 7. Januar erreicht, als Polarluft bis in den Süden der USA und den Norden Mexikos vordrang, heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten Zwischenbericht der DWD-Expertinnen Susanne Haeseler und Christina Lefebvre. Nachts herrschte demnach sehr strenger Frost bis minus 30 Grad, in Zentral-Kanada sogar bis minus 40 Grad. In Chicago …

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Wolken-Rätsel XY ungelöst

Gleich zu Jahresbeginn 2014 meldete t-online eine kleine, nein, eine richtig große Sensation:

Klimawandel: Das Wolken-Rätsel ist wohl gelöst
[…] [Die] Klimasensitivität […] besagt, wie groß die Erwärmung ausfällt, wenn sich die Treibhausgas-Konzentration auf 560 ppm verdoppelt. Laut dem jüngsten Bericht des Uno-Klimarats IPCC wäre dann eine Erwärmung zwischen 1,5 und 4,5 Grad zu erwarten. Wie hoch der Wert genau ausfallen wird, entscheiden zu großen Teilen die Wolken – und ausgerechnet sie sind besonders schwierig zu berechnen. […] Jetzt aber will ein australisch-französisches Forscherteam das Rätsel gelöst haben. Und die Ergebnisse, die jetzt im Fachblatt „Nature“ veröffentlicht wurden, verheißen nichts Gutes. Der Effekt der Wolken auf die Erwärmung sei unterschätzt worden, schreiben die Wissenschaftler um Steven Sherwood von der australischen University of New South Wales. Die Verdopplung des Kohlendioxids werde die Atmosphäre im globalen Durchschnitt nicht um 1,5 bis 4,5, sondern um 3 bis 5 Grad erhitzen.

Geschrieben hat die Meldung der Spiegel Online Redakteur Markus Becker. Hat er die Nature-Arbeit von Sherwood et al. richtig eingestuft? Die Arbeit stellt sich auf jeden Fall gegen den aktuellen Forschungstrend. Fast monatlich werden derzeit neue Studienergebnisse veröffentlicht, die eine deutlich geringere CO2-Klimasensitivität errechnen, als bislang vom IPCC angenommen (siehe Artikelübersicht hier). Zudem schießen die aktuellen IPCC-Modelle bekanntlich weit über die reale Temperaturentwicklung hinaus (Abbildung 1).

Abbildung 1: Prognosen der IPCC-Klimamodelle (dünne farbig Linien) schießen meilenweit über die reale Temperaturentwicklung (blaue und grüne Punkte) hinaus (Abbildungsquelle). Offensichtlich ist die CO2-Klimawirkung zu hoch angesetzt worden. Sherwood et al. behaupten das Gegenteil: Das CO2 wäre sogar noch klimawirksamer als bislang gedacht. Die verrückte Welt der Klimamodellierung…

 

Wie begründen Sherwood und Kollegen also ihre Außenseiterposition? Lesen wir hierzu kurz auf t-online weiter:

Der Schlüssel der neuen Berechnung liegt nach Angaben der Forscher in der Wirkung der Klimaerwärmung auf die Wolkenbildung. Beobachtungen hätten gezeigt, dass höhere Temperaturen über dem tropischen Meer zu einer schwächeren Wolkenentstehung in geringer Höhe führten. Auf diese Weise erreiche mehr Sonnenlicht die Oberfläche und führe so zu einer noch stärkeren Erwärmung.

Interessant. Eine Klimaerwärmung wird vermutlich zu einer Steigerung des Wasserdampf-Gehaltes in der Atmosphäre führen. Das klingt plausibel. Wenn man einen Topf Wasser auf eine heiße Herdplatte stellt, entsteht jede Menge Wasserdampf. Der vermutete Wasserdampf-Anstieg dient in den Klimamodellen derzeit als wichtiger Verstärker der CO2-Klimawirkung. Allerdings: Mehr Wasserdampf könnte auch zu mehr tiefen Wolken führen, die wiederum kühlend wirken. Der Wiki-Bildungsserver erklärt:

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Neue Studie der Universität Potsdam und des Senckenberginstituts: Sonne verursachte in Kenia während der letzten 15.000 Jahre starke Schwankungen in den Niederschlägen

Trinkwasser ist eine der wichtigsten Lebensgrundlagen, insbesondere in Ländern der wärmeren Klimazonen. Wenn hier einmal für ein paar Jahre die Niederschläge unterdurchschnittlich ausfallen, macht sich dies gleich in der Wasserversorgung negativ bemerkbar. Der Schuldige ist dann oft schnell gefunden: Es muss wohl der Mensch mit seinem exzessiven CO2-Ausstoß gewesen sein, der den Regen verscheucht hat. Oft übersehen wird bei dieser simplistischen Argumentation, dass die Niederschläge einer großen natürlichen Variabilität unterliegen. Dies kann mit paläoklimatologischen Methoden zweifelsfrei nachgewiesen werden. Die Interpretation aktueller Schwankungen hat daher zwingend im längerfristigen historisch-geologischen Kontext zu erfolgen. Dies ist mühsam, vermeidet aber schwere Pannen wie sie dem Deutschlandfunk kürzlich unterlaufen sind (siehe unseren Blogbeitrag „Deutschlandfunk mit Recherchedefizit: Zweitgrößter See Malawis trocknete schon immer zyklisch aus„).

In der Februar 2014-Ausgabe der Fachzeitschrift Palaeogeography, Palaeoclimatology, Palaeoecology erscheint jetzt eine weitere Arbeit zu den natürlichen Schwankungen der Niederschläge im ostafrikanischen Riftvalley. Eine Forschergruppe bestehend aus Annett Junginger, Lydia Olaka und Martin Trauth von der Universität Potsdam sowie Sybille Roller vom  Senckenberg Forschungsinstitut und Naturkundemuseum Frankfurt erforschte die Entwicklung des Wasserspiegels eines ehemaligen Sees im kenianischen Suguta-Tal, der 5000 Jahre vor heute austrocknete. Anhand von Sedimentuntersuchungen, Hinweisen auf die ehemalige Küstenlinie sowie Modellierungen rekonstruierten Junginger und Kollegen die schwankende Wasserfüllung des Sees für den Zeitraum von 15.000 Jahren vor heute bis zum endgültigen Austrocknen.

Die Wissenschaftler fanden abrupte Änderungen im Wasserspiegel um bis zu 90 Meter innerhalb von nur 100 Jahren, die offenbar durch Schwankungen der Sonnenaktivität verursacht worden sind. Sie solaren Änderungen haben möglicherweise zu einer Verschiebung der atmosphärischen Systeme und/oder der allgemeinen Luftfeuchtigkeit geführt.

Im Folgenden die Kurzfassung der Arbeit:

The water-level record from the 300 m deep paleo-lake Suguta (Northern Kenya Rift) during the African Humid Period (AHP, 15–5 ka BP) helps to explain decadal to centennial intensity variations in the West African Monsoon (WAM) and the Indian Summer Monsoon (ISM). This water-level record was derived from three different sources: (1) grain size variations in radiocarbon dated and reservoir corrected lacustrine sediments, (2) the altitudes and ages of paleo-shorelines within the basin, and (3) the results of hydro-balance modeling, providing important insights into the character of water level variations (abrupt or gradual) in the amplifier paleo-Lake Suguta. The results of these comprehensive analyses suggest that the AHP highstand in the Suguta Valley was the direct consequence of a northeastwards shift in the Congo Air Boundary (CAB), which was in turn caused by an enhanced atmospheric pressure gradient between East Africa and India during a northern hemisphere insolation maximum. Rapidly decreasing water levels of up to 90 m over less than a hundred years are best explained by changes in solar irradiation either reducing the East African–Indian atmospheric pressure gradient and preventing the CAB from reaching the study area, or reducing the overall humidity in the atmosphere, or a combination of both these effects. In contrast, although not well documented in our record we hypothesize a gradual end of the AHP despite an abrupt change in the source of precipitation when a decreasing pressure gradient between Asia and Africa prevented the CAB from reaching the Suguta Valley. The abruptness was probably buffered by a contemporaneous change in precession producing an insolation maximum at the equator during October. Whether or not this is the case, the water-level record from the Suguta Valley demonstrates the importance of both orbitally-controlled insolation variations and short-term changes in solar irradiation as factors affecting the significant water level variations in East African rift lakes.

Leider hat weder die Universität Potsdam, noch das Senckenberg Forschungsinstitut eine Pressemitteilung zu diesen bemerkenswerten Ergebnissen herausgegeben. Dabei sollte sich die deutsche Presse sehr für die Studie interessieren. Noch 2009 hatte Bild behauptet, Dürren der letzten Jahre in Kenia würden ganz sicher auf das Konto des menschengemachten Klimawandels gehen:

Ernten verdorren, Flussläufe und Seen trocknen aus – und Tier und Mensch leiden. Sollte es nicht bald regnen, so warnt die Umweltschutzorganisation African Conservation Fund, könnten allein in Kenia bis zu drei Millionen Nutztiere verenden. Schlimme Hungersnöte für die Menschen wären die Folge. Im Frühjahr hatte es in Kenia zwar geregnet, aber das war nur wie ein Tropfen auf den heißen Stein. „Drei Regenzeiten in Folge sind ausgeblieben“, klagt Daniel Woodly von der kenianischen Naturschutzbehörde KWS. Eine Folge des Klimawandels, wie Umweltschützer schon lange warnen.

Auch der Klimaretter stieß 2010 in das gleiche Horn:

Der Klimawandel zeigt sich im Nordwesten Kenias in Form langer Dürreperioden und sintflutartigen Regenfällen. Lebensmittel sind rar und auch die Tiere können nicht ernährt werden. Besonders gefährdet sind Schwangere und Kinder. Um das zu ändern, wird vereinzelt versucht, mit Traditionen zu brechen.

Eine signifikante Beeinflussung des Klimas in Kenia wurde auch bereits 2008 im Rahmen einer Doktorarbeit von Jared Ochieng‘ Hera Ndeda gefunden. Auszug aus der Kurzfassung:

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Der Verdacht erhärtet sich: Änderungen im Indischen Monsun maßgeblich von Schwankungen der Sonnenaktivität gesteuert

In der Februar 2014-Ausgabe des Fachmagazins Palaeogeography, Palaeoclimatology, Palaeoecology erscheint jetzt eine Arbeit eines indisch-taiwanesischen Forscherteams um Mahjoor Ahmad Lone vom National Geophysical Research Institute in Hyderabad. Anhand von Höhlentropfsteinen erstellte die Gruppe eine hochauflösende Rekonstruktion des Monsunklimas Indiens für einen tausendjährigen Abschnitt gegen Ende der letzten Eiszeit. Basis der Rekonstruktion sind Änderungen in der Sauerstoffisotopenzusammensetzung. Die Forscher fanden starke Schwankungen im Jahrzehnt-Maßstab. Eine Spektralanalyse zeigte, dass die klimatischen Veränderungen zu einem signifikanten Teil an solare Aktivitätsschwankungen gekoppelt waren. Im Folgenden die Kurzfassung der Arbeit:

A high resolution record of the Indian summer monsoon (ISM) is generated using a δ18O time series from a stalagmite collected from the Valmiki cave in southern India. This record covers a time span of ~ 1000 years from 15,700 to 14,700 yr BP (before 1950 AD) with an average sampling resolution of ~ 5 years. High amplitude δ18O variation in this record reflects abrupt changes in ISM activity during the last deglaciation and suggest an age for the onset of Termination 1a (T1a) at ~ 14,800 yr BP in the Indian sub-continent. This record shows evidence for strong changes in tropical climate during the last deglaciation. Coincident variability in VSPM4 δ18O with speleothems from southern China during Termination 1a suggests that these caves reflect fluctuations in ISM activity. The variance in δ18O amplitude reveals significant multidecadal variability in ISM activity. Our record reveals intervals of strong monsoon activity during the later phase of Heinrich event 1 (H1) and shows synchronous multidecadal variability between ISM and East Asian monsoon (EAM). Spectral analysis of δ18O time series in VSPM4 reveals solar forcing and strong ocean–atmospheric circulation control on ISM dynamics during the studied time interval.

Im September 2013 war in der Fachzeitschrift Scientific Reports, einem Journal aus der Nature-Familie, der Artikel „Solar forcing of the Indian summer monsoon variability during the Ållerød period“ eines indischen Teams um Anil Gupta erschienen. Das pdf ist im Rahmen des Open Access Konzepts kostenlos herunterladbar. Die Forscher untersuchten anhand einer bestimmten Gruppe von Einzellern, sogenannten Formaminiferen, ebenfalls die Monsungeschichte der späten Eiszeit. Grundlage war ein Sedimentkern aus dem Arabischen Meer. Gupta und Kollegen führten eine Spektralanalyse der dokumentierten Schwankungen durch und entdeckten einen starken Zyklus mit einer Periode von 208 Jahren, der als solarer Suess-de Vries-Zyklus bekannt ist. Die Autoren nehmen einen bedeutenden solaren Einfluss auf das Klima an, der vermutlich Prozesse beinhaltet, die Stratosphäre und Troposphäre miteinander verbinden. Im Folgenden die Kurzfassung der Arbeit:

Rapid climatic shifts across the last glacial to Holocene transition are pervasive feature of the North Atlantic as well as low latitude proxy archives. Our decadal to centennial scale record of summer monsoon proxy Globigerina bulloides from rapidly accumulating sediments from Hole 723A, Arabian Sea shows two distinct intervals of weak summer monsoon wind coinciding with cold periods within Ållerød inerstadial of the North Atlantic named here as IACP-A1 and IACP-A2 and dated (within dating uncertainties) at 13.5 and 13.3 calibrated kilo years before the present (cal kyr BP), respectively. Spectral analysis of the Globigerina bulloides time series for the segment 13.6–13.1 kyr (Ållerød period) reveals a strong solar 208-year cycle also known as de Vries or Suess cycle, suggesting that the centennial scale variability in Indian summer monsoon winds during the Ållerød inerstadial was driven by changes in the solar irradiance through stratospheric-tropospheric interactions.

Bereits im Oktober 2012 war im Journal Climate Dynamics eine Arbeit eines chinesischen Teams um Hai Xu von der Chinese Academy of Sciences zur solaren Beeinflussung des Asiatischen Sommermonsuns erschienen. Die Studie basierte auf Baumringen und umfasste die letzten 200 Jahre. Auch hier wurden im Rahmen einer Frequenzanalyse typische Sonnenaktivitätszyklen gefunden, die in den Bereich der Hale- und Gleissberg-Zyklen fallen. Hier die Kurzfassung der Arbeit:

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Neue Arbeit in den Geophysical Research Letters: Klimaentwicklung Venezuelas war in den letzten 800 Jahren an Sonnenaktivitätsschwankungen gekoppelt. Temperatur reagierte mit 40 Jahren Verzug

Im November 2013 erschien in den Geophysical Research Letters die Arbeit „Mechanisms of southern Caribbean SST variability over the last two millennia“ eines US-amerikanischen Forscherteams um Jennifer Wurtzel von der US-amerikanischen Stony Brook University. Die Wissenschaftler untersuchten hierzu Sedimentkerne die vor der Küste Venezuelas gewonnen wurden. Anhand des Magnesium-Kalzium-Verhältnisses rekonstruierten Wurtzel und Kollegen die Temperaturgeschichte des Untersuchungsgebietes für die vergangenen 2000 Jahre. Dabei fanden sie für einen 800 Jahre langen Abschnitt eine gute Korrelation der klimatischen Entwicklung mit den Sonnenaktivitätsschwankungen. Interessanterweise hinkten die Klimaänderungen der solaren Kurve um etwa 40 Jahre hinterher. Die Forscher vermuten, dass die Verzögerung durch die …

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Neue Studie der Universität Michigan: Kaum Veränderungen in der Häufigkeit von Hitzewellen in den USA während der letzten 80 Jahre

Es ist ein beliebtes Ritual: Wenn im Sommer irgendwo auf der Erde Hitzwellen auftreten, ist der vermeintliche Schuldige schnell gefunden: Die Klimakatastrophe. Zwar kann eine einzige Hitzewelle den gefährlichen anthropogenen Klimawandel nicht belegen, heißt es dann, jedoch die Statistik würde letztendlich das CO2 und den Menschen als Schuldige überführen. Aber ist dies wirklich so? Evan Oswald und Richard Rood vom Institute for Atmospheric Oceanic and Space Sciences der University of Michigan haben sich im Rahmen einer neuen Arbeit, die kürzlich im Journal of Applied Meteorology and Climatology erschien, die Hitzewellenstatistik der USA für die letzten 80 Jahre genauer angeschaut. Hierbei werteten …

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Wärmer als je zuvor? Rätselhafte Moosklumpen auf der arktischen Baffininsel führen Forscher aufs Glatteis

Die Sächsische Zeitung meldete am 14. November 2013 eine wahrhaftige Sensation und titelte:

Tauendes Eis gibt uraltes Moos frei

Naja, so richtig spektakulär klingt dies noch nicht. Dies fällt eher in die Kategorie ‚In China fiel ein Sack Reis um‘. Erst beim Weiterlesen des Untertitels und Haupttextes wird einem das ganze Ausmaß der Nachricht jedoch bewusst:

Geowissenschaftler finden am Nordpolarkreis Belege für die Außergewöhnlichkeit der derzeitigen Klimaerwärmung.
In der Region um den Nordpol ist es derzeit so warm wie seit vielen Jahrtausenden nicht mehr. Diesen Schluss legt die Untersuchung von Moosen nahe, die schrumpfende Eismassen auf einer kanadischen Insel freigegeben haben. Amerikanische Forscher haben ermittelt, dass die Pflanzen vor mindestens 44.000 Jahren zum letzten Mal Fotosynthese betrieben und Kohlendioxid aufgenommen haben. Weil die Datierung mit der Radiokohlenstoffmethode nur bis zu einem Alter von etwa 50.000 Jahren brauchbare Werte liefere, könnte der Zeitpunkt auch noch weiter zurückliegen, erläutert Gifford Miller von der Universität von Colorado in Boulder. „Unsere Studie belegt, dass die derzeit zu beobachtende Erwärmung außerhalb jeglicher natürlichen Schwankungsbreite liegt“, berichtet der Geowissenschaftler. „Und dies lässt sich nur auf die erhöhte Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre zurückführen.“

Weiterlesen auf sz-online.de

Eine mutige These: In der Arktis ist es angeblich derzeit so warm wie seit vielen Jahrtausenden nicht mehr – außerhalb der natürlichen Schwankungsbreite. In der offiziellen Pressemitteilung des Institute of Arctic and Alpine Research (INSTAAR) der University of Colorado Boulder vom 24. Oktober 2013 formulieren die Forscher sogar noch härter:

INSTAAR study shows unprecedented warmth in Arctic
The heat is on, at least in the Arctic.
Average summer temperatures in the Eastern Canadian Arctic during the last 100 years are higher now than during any century in the past 44,000 years and perhaps as long ago as 120,000 years, says a new INSTAAR study. The study is the first direct evidence the present warmth in the Eastern Canadian Arctic exceeds the peak warmth there in the Early Holocene, when the amount of the sun’s energy reaching the Northern Hemisphere in summer was roughly 9 percent greater than today, said study leader Gifford Miller.

Die Arktis soll unter einer noch niemals in der Erdgeschichte aufgetretenen Wärme leiden, heißt es im Titel. Im Haupttext schrumpfen die viereinhalb Milliarden Jahre dann auf 44.000 Jahre. Ein reißerischer Titel, der schnell in sich zusammenfällt. Aber auch 44.000 Jahre sind natürlich eine lange Zeit. Das dazugehörige Paper eines Forscherteams um Gifford Miller erschien im November 2013 in den Geophysical Research Letters unter dem ähnlich irreführenden Titel „Unprecedented recent summer warmth in Arctic Canada”. Klotzen statt kleckern.

Zeit für einen Faktencheck: Wie kommen die sechs Autoren zu ihrem Ergebnis, das so ausgezeichnet zur Theorie einer drohenden Klimakatastrophe zu passen scheint? Was haben Sie untersucht und wie verlässlich ist ihre Beweisführung?

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Neue Studie in Nature Geoscience: Nicht CO2 sondern Ozonloch ist Hauptgrund für die Klimaerwärmung im südlichen Afrika

Im südlichen Afrika ist es in den letzten 30 Jahren um ein ganzes Grad wärmer geworden. Schnell war der Schuldige gefunden: Es muss wohl der Mensch gewesen sein, der durch die Nutzung von fossilen Brennstoffen den CO2-Gehalt der Atmosphäre nach oben getrieben hat. Im Oktober 2013 erschien nun im Fachmagazin Nature Geoscience eine neue Studie, die zu einem ganz anderen, überraschenden Ergebnis kommt: Der Großteil der Erwärmung im südlichen Afrika geht nicht auf das CO2 zurück, sondern ist Folge des in den letzten Jahrzehnten über der Antarktis klaffenden Ozonslochs. Die internationale Forschergruppe aus Simbabwe, Japan und Italien um Desmond Manatsa …

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Weltklimarat IPCC in seinem Bericht von 1990: „Es gibt keine überzeugenden Hinweise darauf, dass sich der Meeresspiegelanstieg im 20. Jahrhundert beschleunigt hätte“

Zum Abschluss unserer Schwerpunktserie zum Meeresspiegel wollen wir noch einmal den Kontext in Erinnerung rufen, in dem sich das aktuelle Geschehen abspielt. Im geologischen Maßstab hat der Meeresspiegel in den vergangenen 180 Millionen Jahren etwa die Hälfte der Zeit deutlich höher gelegen als heute (Abbildung 1).

Abbildung 1: Meeresspiegelentwicklung der vergangenen 180 Millionen Jahre. Quelle: David Middleton

 

Betrachtet man nur die Nacheiszeit, also die letzten 12.000 Jahre, dann erkennt man einen rapiden Anstieg in den ersten 8000 Jahren mit Anstiegsraten von mehr als 10 Millimetern pro Jahr, der ab 4000 v. Chr. stark abbremst (Abbildung 2). Der heutige Meeresspiegelanstieg mit 1-3 mm pro Jahr fällt in diese erschlaffende Endphase der nacheiszeitlichen Entwicklung.

 

Abbildung 2: Meeresspiegelentwicklung der vergangenen 14.000 Jahre. Quelle: David Middleton

 

Wir befinden uns heute in einer Warmzeit, die der letzten Eiszeit folgte. Während der Eiszeit waren große Wassermengen in großen Eisschilden gespeichert, die sich bis Norddeutschland vorschoben. Der Meeresspiegel lag entsprechend 120 Meter tiefer als heute. Vor der letzten Eiszeit, der Weichsel-Vereisung, gab es jedoch ebenfalls eine Warmzeit, die Eem-Warmzeit die vor 126.000 Jahren begann und vor 115.000 Jahren endete. Damals lag der Meeresspiegel bis zu 9 m höher als heute – ganz ohne menschliches Zutun. Dieser Wert wurde von mehreren Arbeiten kürzlich erneut bestätigt (Dutton & Lambeck 2012 in Science, Muhs et al. 2012 in Quaternary Research, O’Leary et al. 2013 in Nature Geoscience).

Wir zoomen uns jetzt weiter ein und betrachten die letzten 300 Jahre. Dem allgemeinen Trend ist eine Zyklik aufgeprägt, die dem Rhythmus von Warm- und Kaltphasen folgt. Während der Kleinen Eiszeit vor 300 Jahren wuchsen die Eismassen der Erde an, so dass der Meeresspiegelanstieg stoppte (Abbildung 3). Im Übergang zur Modernen Wärmeperiode begann der Meeresspiegel dann wieder zu steigen – erst langsam, dann schneller, bis um 1920 die volle Geschwindigkeit erreicht wurde. Seit knapp 100 Jahren hat sich an dieser Anstiegsrate nichts geändert. Es ist daher schwer, an dieser Entwicklung einen menschengemachten Einfluss erkennen zu wollen, da der vermehrte anthropogene CO2-Ausstoß erst vor ca. 50 Jahren richtig ins Gewicht fiel.

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Kehrtwende in der Staatskommunikation auf den Malediven: Präsident der Inselgruppe versichert, dass die Malediven nicht untergehen werden

Hand aufs Herz: Könnten Sie auf der Landkarte genau zeigen, wo sich die Malediven befinden? Nicht wenige unserer Mitmenschen würden die Inselgruppe wohl zunächst im Pazifik verorten. Hobbyschnorchler wissen es besser: Die Malediven liegen etwa tausend Kilometer südwestlich von Indien im Indischen Ozean. Das haben Sie gewusst? Dann hier die etwas schwerere Zusatzfrage: Kennen Sie den Namen des maledivischen Präsidenten? Das ist schon schwieriger. Bekannter als das aktuelle Staatsoberhaupt ist auf jeden Fall sein Vorgänger, Mohammed Nasheed. Der hatte im Kampf gegen die vermeintliche Klimakatastrophe eine internationale Bühne gefunden, die ihn weltberühmt machte. In der Neuen Zürcher Zeitung erinnerte Markus Hofmann am 11. April 2012 an Nasheeds skurrilen Auftritte:

Mohammed Nasheed ist eine eindrückliche Person. Ich erinnere mich gut, wie er im Dezember 2009 am Klimagipfel in Kopenhagen wie eine Bienenkönigin die Journalisten, Kameraleute und Fotografen um sich scharte, wo immer er auftauchte. Der kleingewachsene, zierliche Mann ist eine eher unscheinbare Erscheinung. Doch er strahlt Charisma aus – und als Präsident der vom Klimawandel bedrohten Malediven war er damals ein gefragter Staatsmann.

Und Nasheed, der wegen seiner jahrelangen demokratischen Opposition auch “Mandela der Malediven” genannt wird, weiss, wie er auf seine Anliegen aufmerksam machen kann. Er führte zum Beispiel höchst medienwirksam eine Kabinettsitzung unter Wasser durch und wies so auf die Gefahr hin, die den Malediven durch den Anstieg des Meeresspiegels droht. Inzwischen ist Nasheed nicht mehr Präsident.

Weiterlesen auf nzz.ch.

Im Laufe seiner Klimaaktivistenkarriere ließ ich Nasheed unter anderem im Dokufilm “The Island President“ auf Zeluloid bannen. Den Trailer zu dem Streifen gibt es auf Youtube:

 

Eine Polizeimeuterei im Februar 2012 beendete Nasheeds Präsidentenkarriere schließlich spektakulär. So richtig zufrieden waren die Malediver nicht mit Nasheed. Trotz des lauten Trommelns in den Medien blieben die erhofften Klimawandelreparationszahlungen aus. Und dies hatte unter anderem auch wissenschaftliche Gründe. Kieler Forscher fanden nämlich heraus, dass der Meeresspiegel in Teilen des Indischen Ozeans seit der Mitte des letzten Jahrhunderts um bis zu 5 Zentimeter abgesunken ist (siehe S. 200 in „Die kalte Sonne“).

So richtig hatten die Insulaner auch gar nicht an Nasheeds Inseluntergangsszenarien geglaubt. Wie anders wäre sonst zu erklären, dass auf den Malediven reihenweise neue Luxusresorts an der Küste gebaut werden, kurz vor dem vermeintlichen Untergang der Insel? Zudem sind elf neue regionale Flughäfen auf den einzelnen Inseln geplant. Vieles deutet mittlerweile daraufhin, dass die Meldiver die Nase von ihrem Expräsidenten kräftig voll hatten. Investoren hatten sich nämlich angesichts der Katastrophenszenarien von den Malediven abgewandt. Wer will sein Geld schon in von der Sintflut gefährdete Projekte investieren. Es wundert daher nicht, dass im August 2012 die Kehrtwende in der staatlichen Öffentlichkeitsarbeit stattfand. Der neue Präsident des Inselreiches beendet die Panikmache. Nein, die Inseln werden nicht untergehen. Auf der maledivischen Webplattform HaveeruOnline war zu lesen:

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Ozeanzyklen spielen auch im Atlantik und Mittelmeer eine wichtige Rolle für die Meeresspiegelentwicklung: Wer die Zyklen nicht berücksichtigt oder mit zu kurzen Datensätzen operiert, argumentiert unseriös

Vor einigen Tagen berichteten wir an dieser Stelle über einen starken Einfluss von Ozeanzyklen im Maßstab von mehreren Jahrzehnten auf die Meeresspiegelentwicklung im Pazifik (siehe unseren Blogbeitrag „Neue Studien belegen: Meeresspiegelentwicklung im Pazifik ist eng an Ozeanzyklen gekoppelt“). Die Lehre hieraus: Es ist nicht zulässig, regional beobachtete Beschleunigungsphasen im  Meeresspiegelanstieg einfach in die Zukunft fortzuschreiben. Oftmals schlägt der Zyklus nach mehreren Jahren oder wenigen Jahrzehnten wieder ins Gegenteil und der Anstieg verlangsamt sich wieder bzw. der Meeresspiegel kann sogar fallen. Einen ähnlich starken Einfluss der Ozeanzyklen können wir übrigens auch im Atlantik und sogar im Mittelmeer beobachten. So veröffentlichte eine …

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Winter in Deutschland werden seit einem Vierteljahrhundert deutlich kälter

Es gibt sie wirklich, die Kuh-Hasser, wie eine Nachricht vom 20. Dezember 2013 vom Informationsdienst Wissenschaft zeigt:

WIEDERKÄUER KÖNNTEN ENTSCHEIDEND ZUM KLIMASCHUTZ BEITRAGEN
Diskussionen über Klimaschutz konzentrieren sich meist auf Optionen zur Reduktion von CO2-Emissionen. Treibhausgasen, die bei der Haltung von Nutztieren entstehen, wird zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt, wie ein internationales Forscherteam gezeigt hat. […] Methan ist weltweit das zweitwichtigste Treibhausgas. Ein kürzlich erschienener Bericht schätzt, dass der Methanausstoß in den USA viel höher ist als gedacht. Der größte Teil der durch menschliche Aktivitäten verursachten Methanemissionen stammt von Wiederkäuern (Rinder, Schafe, Ziegen und Büffel) sowie aus der Nutzung fossiler Brennstoffe. Folglich bestünde einer der effektivsten Wege zur Verminderung des Methanausstoßes darin, die weltweite Zahl der Wiederkäuer, insbesondere Rinder, zu verringern. Bei einer Analyse der neuesten Schätzungen der Treibhausgasemissionen in der Lebensmittelproduktion fanden die Forscher heraus, dass die Emissionen bei Rind- und Schafprodukten pro Kilogramm Lebensmittel um 19 bis 48 Mal höher sind (als bei proteinreichen pflanzlichen Lebensmitteln wie Bohnen, Getreide oder Sojaprodukten. […] Wird die Zahl der wiederkäuenden Tiere reduziert, verringern sich nicht nur die direkten Methanemissionen sondern auch die Treibhausgase, die beim Anbau von Futterpflanzen entstehen, fügen die Autoren hinzu. […] Pete Smith, Co-Autor von der University of Aberdeen in Schottland, fügt hinzu: „Eine sinkende Zahl an Wiederkäuern würde auch andere Vorteile in Bezug auf Nahrungssicherheit, Gesundheit und Umweltschutz – zum Beispiel in punkto Wasserqualität, Lebensraum für Tier- und Pflanzenwelt und Artenvielfalt – mit sich bringen.“

Unklar ist, ob es sich bei den Autoren um Vegetarier-Aktivisten oder echte Wissenschaftler handelt. Andere Studien fanden nämlich etwas ganz anderes heraus (siehe unseren Beitrag „Die Kuh ist kein Klimakiller„). Ist Methan wirklich ein so großes Problem wie dargestellt? Sollten wir auf Milch und Steaks zugunsten von Möhre und Tomate verzichten? Um diese Frage zu entscheiden, schauen wir einmal auf die Methan-Kurve der offiziellen Messstelle auf Mauna Loa in Hawaii (Abbildung 1). Die Überraschung ist groß: Das Methan steigt heutzutage viel weniger stark an, als noch in den 1980er Jahren. Im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts entwickelte sich sogar eine Art Plateau mit Anstiegspause. Aus dieser Entwicklung eine Gefahr des Weltklimas durch Kühe abzuleiten ist absurd. Was man nicht alle so tut, um an Klimawandelfördergelder zu gelangen oder seine persönliche Vegetarierüberzeugung zu befördern…

Abbildung 1: Entwicklung des atmosphärischen Methangehalts für die letzten 30 Jahre. Daten: Mauna Loa, NOAA.

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Der IPCC ist sich ganz sicher, dass der überwiegende Teil der Klimaerwärmung auf den Menschen zurückgeht. Wir hatten an dieser Stelle über die stetig von Bericht zu Bericht wachsende Überzeugung des IPCC berichtet. Unser Leser Michael Kalisch meldete sich daraufhin und informierte uns, dass wir einen bedeutenden Logikfehler begangen hätten. Der Diplombiologe und freie wissenschaftliche Autor schrieb uns:

Ich muss Ihnen Inkonsequenz vorwerfen! Also, wenn in den Jahren zwischen 2001 und 2013, in denen es NICHT WÄRMER GEWORDEN ist, die `evidence´ von mind. 67 auf harte 95% hochschnellte, dann lassen sich daraus zwingende Schlüsse ziehen: Rechnen wir doch einfach in Rahmstorfscher Manier hoch, ganz streng linear extrapolierend, dann müssen wir im Jahre 2100 damit rechnen, dass die Gewissheit über die Schuld und damit die SCHULD des Menschen an der (nicht stattgefundenen) Erwärmung selbst auf absolut erdrückende 179,6% angewachsen sein wird.

Der Mann hat recht, denn die Mathematik ist auf seiner Seite. Schon bald werden wir also zu fast 180-prozentig sicher sein, dass der Mensch hinter all dem Schlamassel steckt. Aufgrund dieser erdrückenden und genauestens zu berechnenden Gewissheit, entwarf Kalisch einen Mehrpunkte-Plan zur Rettung des Weltklimas, den es sofort umzusetzen gilt. Die zwei wichtigsten Punkte wollen wir hier im Original aus dem Entwurf zitieren:

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Beschleunigter Meeresspiegelanstieg an Teilen der US-Ostküste liegt noch vollständig im Bereich der natürlichen Variabilität

Entlang eines 1000 km langen Streifens der US-Ostküste stieg in den letzten Jahrzehnten der Meeresspiegel schneller an als im globalen Durchschnitt. Das Gebiet fällt in etwa mit der US mittelatlantischen Küste („U.S. mid-Atlantic coast“) zusammen, die zwischen Neuengland und den Südstaaten liegt und Delaware, Maryland, New Jersey, Pennsylvania, Washington D.C., New York, Virginia, West Virginia und North Carolina umfasst. Einige Forscher begingen in der Vergangenheit bereits den Fehler, diese gesteigerten Meeresspiegelraten als globale Durchschnittswerte fehlzuinterpretieren.

Eine Reihe von Forschergruppen haben sich in den letzten 12 Monaten mit dem Phänomen beschäftigt. Was steckt hinter der anomal hohen Meeresspiegelanstiegsrate in dieser Region? Im Februar 2013 veröffentlichte hierzu ein Forscherteam um Tal Ezer von der Old Dominion University in Norfolk, Virginia, die Arbeit „Gulf Stream’s induced sea level rise and variability along the U.S. mid-Atlantic coast” im Journal of Geophysical Research. Die Wissenschaftler fanden, dass der seit 2004 erschlaffende Golfstrom für den beschleunigten Meeresspiegelanstieg verantwortlich zeichnet.

Im August 2013 erschien dann in den Geophysical Research Letters eine Studie mit dem Titel „Does the mid-Atlantic United States sea level acceleration hot spot reflect ocean dynamic variability?” von Robert Kopp von der Rutgers University in Piscataway, New Jersey. Kopp fand heraus, dass sich der Meeresspiegelanstieg an der US mittelatlantischen Küste seit Mitte der 1970er Jahre beschleunigt hat. Noch könne man aber nicht sagen, ob es sich um normale Schwankungen in der Ozeandynamik handelt oder ob es der Beginn eines Langzeittrends ist. Kopp schreibt, dass die Meeresspiegelbeschleunigung noch zwei weitere Jahrzehnte andauern müsste, bevor man die Entwicklung als noch nie dagewesen bezeichnen kann. Der Wissenschaftler erkannte zudem, dass es systematische Beeinflussungen des Meeresspiegels in der Region durch Ozeanzyklen wie die Atlantische Multidekadenoszillation (AMO), die Nordatlantische Oszillation (NAO) sowie den Golfstrom gibt.

Wiederum einige Monate später, im Oktober 2013, publizierten Jianjun Yin und Paul Goddard von der University of Arizona in Tucson in den Geophysical Research Letters den Artikel „Oceanic control of sea level rise patterns along the East Coast of the United States“. Auch diese Forscher sehen den Golfstrom und seine nordwärtige Verschiebung als wichtigen Faktor für die Beschleunigung des Meeresspiegels an Teilen der US mittelatlantischen Küste.

Im gleichen Monat erschien in den Geophysical Research Letters die Studie „Sea level rise, spatially uneven and temporally unsteady: Why the U.S. East Coast, the global tide gauge record, and the global altimeter data show different trends” von Tal Ezer. Der Forscher findet in der Studie regional unterschiedlich ausgeprägte, systematische Beeinflussungen des Meeresspiegels durch den Golfstrom, die AMOC (Atlantic Meridional Overturning  Circulation, den polwärts gerichteten Wärmestrom des nördlichen Atlantiks) sowie über Jahrzehnte hinweg schwankende Ozeanzyklen.

Im November 2013 schließlich veröffentlichte ein Forscherteam der Woods Hole Oceanographic Institution um Magdalena Andres in den Geophysical Research Letters ein Paper mit dem Titel „Interannual sea level variability in the western North Atlantic: regional forcing and remote response”. In der Arbeit kommen die Autoren zu dem Schluss, dass der Meeresspiegel der US-Ostküste signifikant im Takt wechselnder Windregime schwankt. Die über das Jahr gemittelten Änderungen liegen dabei im Bereich von ±50 mm, was um den Faktor zehn höher als der Langzeit-Trend des Meeresspiegelanstiegs ist.

Die Serie an neuen Publikationen zeigt eindrucksvoll, dass der Meeresspiegel an der US-amerikanischen Ostküste einer Vielzahl von natürlichen Einflüssen unterliegt, die im Maßstab von Stunden bis mehreren Jahrzehnte operieren. Es ist daher wenig sinnvoll, Verallgemeinerungen aus zu kurzen Zeitabschnitten herzustellen oder gar aus lokalen Entwicklungen die globale Situation ableiten zu wollen, ohne die natürlichen Prozesse vollständig verstanden zu haben.

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