2014 erneut mit weniger Schäden durch Extremwetter. MunichRe trotzig: „Niemand sollte sich in Sicherheit wiegen“

Unerwartete Schlagzeile am 7. Januar 2015 in der Frankfurter Rundschau:

Wetterextreme: Weniger Schäden durch Naturkatastrophen

Da hatte man uns jahrelang Angst eingejagt, der Klimawandel würde das Extremwetter zum Überkochen bringen, und jetzt so etwas. Das gefiel der Munich Re natürlich überhaupt nicht. Nun war guter Rat teuer. Sozusagen in flagranti erwischt. Der Rückversicherer kramte daraufhin eine uralte Verteidigungstaktik aus der Ecke und behauptete kurzerhand, ohne rot zu werden: Es ist nicht so wie es jetzt vielleicht aussieht! Ihr lieben Kunden, fürchtet Euch sehr, niemand sollte sich in Sicherheit wiegen! Kauft auf jeden Fall weiter unsere Versicherungen! In der Frankfurter Rundschau liest sich das so:

Der Trend könnte zu falschen Schlüssen verführen: Zum dritten Mal in Folge ist 2014 ein Jahr bei Naturkatastrophen glimpflich verlaufen, bilanziert die Munich Re. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Schadenssumme gesunken. Trotzdem warnt der Münchner Assekuranzriese: Niemand sollte sich in Sicherheit wiegen.

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Die Erderwärmung ist im Jahr 1998 ins Stocken geraten und bewegt sich seit nunmehr 16 Jahren auf einem Temperaturplateau. Die große Frage ist natürlich, wann es mit der angedrohten Erwärmung denn nun eigentlich weitergeht. Die US-amerikanische Klimawissenschaftlerin Judith Curry schrieb nun im Rahmen eines Jahresrückblicks in ihrem Blog, sie gehe von einer Fortsetzung der Erwärmungspause für mindestens weitere 10 Jahre aus:

I expect the hiatus to continue at last another decade, but won’t pretend to predict year to year variations.  

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IPCC-Berichts-Chef Thomas Stocker hat irgendwie nicht mitbekommen, dass der „neue Rekord“ nur wenige Hundertstel Grad Vorsprung hat und das Temperaturplateau noch in keinster Weise in statistisch signifikanter Weise verlassen hat. In einem Text für die „Schweiz am Sonntag“ am 28. Dezember 2014 machte er sich ziemlich lächerlich und outete sich wieder einmal unmissverständlich als politischer Aktivist. Ein seriöser und objektiver Wissenschaftler könnte den fragwürdigen „Wärmerekord“ von 2014 nämlich niemals als einen ausreichenden Beleg für ein „Ende der Erwärmungspause“ heranziehen. Thomas Stocker schreibt:

Nachdem gewiefte Lobbyisten jahrelang mit der sogenannten Erwärmungspause Zweifel am menschgemachten Klimawandel verbreitet haben, erleben wir 2014 das wärmste Jahr seit den Aufzeichnungen. Aber eben, ein einzelnes Jahr allein genügt nicht, um verlässliche Aussagen zu machen. Dazu braucht es nämlich viele Jahrzehnte von genauen und weltweiten Messungen. Diese zeigen klar: Die globale Lufttemperatur ist seit 1880 angestiegen, der Weltozean hat sich bis auf 2000 Meter Tiefe erwärmt, und die Gletscher, Grönland und die Antarktis schmelzen rasant ab und verursachen mehr als die Hälfte des gegenwärtigen Anstiegs des Meeresspiegels. Genau so, wie das die Klimaforscher bereits 1990 im ersten Bericht des UNO-Weltklimarats (IPCC) abgeschätzt haben. Trotzdem bin ich froh über das Rekordjahr 2014, denn der Begriff «Erwärmungspause» ist nun vom Tisch und wir können uns als informierte Bürger den Fakten zuwenden.

Ist es nicht hübsch, wie Stocker hier an die „informierten Bürger“ appelliert, während er gleichzeitig Desinformationen über die Relevanz des angeblichen Wärmerekords von 2014 streut? Ganz nebenbei: Der Temperaturanstieg nach 1880 entspricht der Wiedererwärmung nach der Kleinen Eiszeit, vom Trend her ganz und gar ein zu erwartender Prozess. Stocker betreibt Schwarz-Weiß-Malerei, dabei sollte er lieber wissenschaftlicher argumentieren und die quantitative Aufteilung der natürlichen und anthropogenen Beiträge an der Erwärmung ansprechen.

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Im Schweizerischen Solothurn trägt man Trauer. Das Jahr 2014 ist NICHT das heißeste der Messgeschichte. Die Goldmedaille wurde quasi in letzter Sekunde noch verschenkt, wie das Oltner Tagblatt am 7. Januar 2015 meldete:

Ja, ohne das erste «Winterchen» seit Ende Februar 2013, dem Wintereinbruch am 27. Dezember, wäre das Jahr 2014 wohl das wärmste seit Beginn unserer Aufzeichnungen 1999 geworden. So aber hält das Jahr 2000 mit einem Jahresmittel von 11,3 Grad weiterhin die Spitze vor dem letzten Jahr, das mit ebenfalls sehr warmen 11,2 und damit gut einem Grad zu warm geendet hat.

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Der Klimawandel und seine Folgen ergreifen immer weitere Bereiche. Mittlerweile kann man sich in Freiburg sogar klimaneutral die Haare richten lassen:

 

Was kommt als Nächstes? Vielleicht klimaneutrale Beerdigungen? Leichen werden nicht mehr eingeäschert, sondern als CO2-Speicher tief im Boden verbuddelt?

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Der bekannte Klimaaktivist Stephan Lewandowsky veröffentlichte 2013 zusammen mit zwei Kollegen einen Artikel, in dem er im Rahmen einer statistischen Analyse zu zeigen suchte, dass überdurchschnittliche viele Klimaskpektiker auch die US-Mondlandung für eine Fälschung halten. Bei näherem Hinsehen erwies sich dies jedoch als Ente. Nun hat sich José Duarte einmal mit etwas Abstand die Originaldatenbasis von Lewandoskys Befragungen angeschaut und staunte nicht schlecht als er darin einen 32,757-Jahre alten Interviewpartner gelistet fand. Lesen sie die ganze Geschichte in Duartes Blog:

Lewandowsky, Gignac, and Oberauer (2013) authored „The Role of Conspiracist Ideation and Worldviews in Predicting Rejection of Science“ in PLOS ONE. (Paper here.). This study has many of the same junk properties as their Psychological Science scam. In that study, they falsely linked belief in the moon-landing hoax to climate skepticism when in fact only three participants out of 1145 held both of those beliefs, and the vast majority of skeptics in their sketchy web sample rejected the moon-landing hoax. In the PLOS ONE study, we see the same broken conspiracy items, e.g. the New World Order item erroneously refers to the NWO as a group, the JFK item doesn’t describe much of a conspiracy, the free market items are written from a leftist perspective, using proprietary leftist terminology. The validity of this study would be in doubt regardless of the results. A much more serious problem, however, is that there is bad data in the sample. Most consequentially, there is a 32,757-year-old, a veritable paleo-participant. (Data here.).

Siehe auch Beitrag von JoNova.

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